Hallo,
bei einer Hybrid-Anlage Vitocal 250 SH A08 mit Vitocrossal 300 scheint die Kommunikation beider Komponenten nicht zu funktionieren:
Oberhalb der Bivalenztemperatur arbeitet die WP allein und alles funktioniert. Unterhalb des Bivalenzpunktes wird eine Solltemperatur in der ViCare angezeigt und die Statusanzeige "An" für den ext. Wärmeerz. (Kessel), aber der ist tatsächlich aus. Warum auch immer. Anfangs war es so, dass der Kessel dann ansprang, auf 60 ° geheizt hat (wie bei den Abtauvorgängen), die WP abschaltete, dann auch der Kessel und es kam zum Takten. Das ist nach Softwareupdates und Korrektur der Bivalenztemperatur (2 - -5°) nicht mehr so, aber die o. g. Verhaltensweise ist jetzt vorhanden.
Ich habe auch vermutet, dass, wenn ein Abtauvorgang stattgefunden hat und die Kesseltemperatur bei 55° liegt, die WP-Steuerung eine Temperatur anfordert, die aber im Kessel überschritten ist und er deshalb nicht anspringt. Aber warum sorgt die Hydraulik nicht dafür, dass die Temperatur im Kessel angeglichen wird (interne Pumpe des Kessels ist aus, soll wohl auch laut Techniker so sein, weil die int. Pumpe der WP das übernehmen soll, aber warum bleibt dann die Temperatur im Kessel hoch? Vielleicht reicht die Nachlaufzeit der int. Pumpe nicht aus. Aber warum zeigt dann die Statusanzeige "An", obwohl der Kessel aus ist). Aber bei einer Einstellung "bivalent parallel" müssten doch eigentlich die WP und der Kessel in Betrieb sein, wenn der Bivalenzpunkt unterschritten wird. Ein paralleler Betrieb von WP und Kessel hat noch nie funktioniert (außer das ursprünglich vorhandene, o. beschriebene Verhalten, das aber kontraproduktiv war). Wenn der Vitocrossal alleine arbeitet, erscheint der Fehler A.109 regelmäßig (ViEvent) und die Solltemperatur nach Heizkurve wird nicht erreicht.
Mir ist gesagt worden, dass die Einstellungen am ex. WE/Kessel keine Bedeutung mehr hätten, alles würde von der Steuerung/Regelung der WP erfolgen. Wenn das nicht so wäre, welche Einstellungen des Kessels oder der WP müssen vorgenommen werden, um eine Kommunikation beider Komponenten zu gewährleisten? In der Serviceanleitung steht nichts Konkretes.
Ich hatte ja auch immer die Hoffnung, dass irgendein Viessmann-Experte sich mal der Sache annimmt, aber bisher Fehlanzeige. 3 Viessmann-Techniker haben vor Ort versucht, die Ursache zu finden, sind aber gescheitert. Versprechen, den "Fachbereich" zu informieren blieben ohne Rückmeldung. Ist das eine Frage der Anlagenkonfiguration, der Software (2532) oder falscher Parameter?
Vielen Dank für sachdienliche Hinweise
Ginsterbush
Hallo,
ich habe genau die gleiche Anlage und konnte die Probleme etwas lindern.
Bivalent parallel klappt bei mir eigentlich auch nicht so richtig, ich habe aber den unteren Bivalenzpunkt auf +5 C gestellt, da die WP sonst andauernd abtaut, und somit schafft die WP das eigentlich alleine.
Die Aussage, dass die Regelung am Kessel nicht mehr funktioniert ist einfach falsch.
Sobald der Gaskessel alleine arbeitet, muss dort mindestens die gleiche Heizkurve eingestellt werden wie bei der 250 SH, besser noch die gleiche Kurve +2 oder 3 Grad, damit die WP noch was zum Regeln hat.
A.109 kommt dann weniger vor.
Das andere Problem ist das time delay beim Umschalten von WP auf Gas, bei mir sind das 30 Minuten in denen nichts passiert, egal wie hoch die Vorlauftemperatur sein soll. Die App sagt in der Zeit, dass der externe Kessel an ist, aber das stimmt nicht.
Das mit den 55 Grad kenne ich auch, es dauert halt 30 Minuten bis irgendetwas wieder läuft.
Viel Glück
Rolf
Hallo Rolf,
vielen Dank für deine Hinweise.
Du meinst mit unterem Bivalenzpunkt sicher die Alternativtemperatur, unter der dann der Kessel alleine arbeitet. Ist bei mir (auch erst nach meinem Hinweis) auf 3° Bivalenztemperatur und -7° Alternativtemperatur eingestellt. Das erscheint eigentlich ganz gut zu sein, da unter 3° der COP unter 3 sinkt und dann der Kessel eigentlich ökonomischer ist. Oberhalb von 3° läuft die WP eigentlich problemlos mit nur wenigen Abtauvorgängen.
Die Aussage mit der Regelung für den Kessel habe ich auch nicht für bare Münze genommen und habe die Heizkurve am Kessel auch höhergestellt. Hat bei mir aber nichts an der A.109 geändert. Ich habe jetzt so eingestellt, dass bei Temperaturen unter 3°, also in den letzten Tagen nachts, der Kessel alleine arbeitet, also monovalent, weil ja der bivalente Betrieb nicht klappt. Da kommt regelmäßig der Fehler A.109. Der Viessmann-Techniker wusste auch nicht, was man da machen kann.
Was ich noch mal versuchen kann, ist, ist die von der derzeitigen Einstellung:
2940: Verzögerung externes Heizgerät
Einschaltverzögerung 10 min
Minimale Laufzeit 5 min
Ausschaltverzögerung 10 min
den Parameter 2940.0 auf 0 zu stellen. Aber ich glaube nicht, dass das was hilft, denn der Kessel springt auch nicht nach 10 min an. Aber versuchen werde ich es.
Die anhaltend hohe Kesseltemperatur ist aber anscheinend stochastisch. Wenn Abtauen stattgefunden hat, bleibt sie im bivalenten Betrieb anhaltend hoch, wenn aber eine WW-Bereitung im monovalenten Betrieb stattgefunden hat, dann sinkt sie relativ schnell in wenigen Minuten ab.
Das Problem ist nur, dass beim bivalent parallelen Betrieb bei meiner Einstellung die Betriebszeit der WP zwischen den Abtauvorgängen bei ca. einer Stunde liegt, der Kessel auf 60° hochheizt, dann innerhalb der nächsten Stunde nicht abkühlt und dann die nächste Abtauung kommt. Ob das nur wirklich daran liegt, ist unklar.
Das ist sicher mit Einstellungen zu beheben, Aber welche? Ich hoffe, dass sich mal ein Experte von Viessmann daran beteiligt. Wäre eine echte Hilfe.
Vielen Dank
Ginsterbush
Hallo,
2940 steht bei mir auf 30, die Logik dahinter ist mir nicht ganz klar.
Wenn es kälter als 5 Grad ist, geht die WP aus und der Gaskessel nach 30 Minuten monovalent an, umgekehrt geht das ohne Verzögerung.
Meine Anlage steht auf bivalent parallel mit +5 bis +10 Grad.
Unter +5 Grad vereist sie andauernd bei dem Nebelwetter, selbst bei versuchsweise 4 Grad ist sie nach 1 Stunde am Enteisen, das kann doch einfach nicht wirtschaftlich sein, oder liege ich da falsch ?
5 Grad scheint sie so gerade vom Vereisen abzuhalten.
Ich habe vor Verzweiflung beim Buderus Kundendienst angerufen, Viessmann ist ja nicht mehr zu sprechen.
Dort wurde mir natürlich inoffiziell geraten, bei +5 Grad bei Hybridanlagen auf Gas umzustellen.
Die Anlagen aller Hersteller hätten darunter Probleme mit Eis und COP.
Das Problem mit den 55 Grad habe ich auch, beim Enteisen geht der Gaskessel an und heizt hoch und bleibt dann aber ausgeschaltet auf 55 Grad und kühlt in den nächsten Stunden so langsam runter. Das warme Wasser geht nicht in den Heizkreislauf, irgendwie ist das schlecht programmiert, da sollte ein Nachlauf sein der den Kessel abkühlt, ist aber nicht.
Das stört mich nicht weiter, da der Raum in dem die WP steht beheizt ist und der warme Kessel dann mit heizt.
Ein Hauptargument für mich die 250SH zu kaufen war das Versprechen mit dem ökonomischen Betrieb, der automatisch je nach COP und Gas-Strom Preisen den optimalen Betrieb einstellt. Das klappt aber überhaupt nicht, die Anlage vereist total. Da gibt es noch andere Berichte hier in dem Forum.
Viessmann bekommt das einfach nicht hin.
Darum bivalent parallel als Notlösung.
Ich benötige mindestens COP 3,25 sonst ist Gas billiger.
Beim Aufheizen des warmen Wassers auf 45 Grad komme ich schon darunter.
A.109 hat sich bei mir stark reduziert, nachdem ich bei beiden Anlagen die gleiche Kurve eingestellt habe und beim Gaskessel dann noch +3 Grad zusätzlich habe. Der Wirkungsgrad des Gaskessels sollte darunter nicht stark leiden, bei der WP ist jedes Grad wichtig.
Der Vitocrossal 300 ist ein sehr guter Kessel.
Alles Gute
Rolf
Hallo Rolf,
vielen dank für deine Antwort. Von Viessmann bekommt man scheinbar keine.
Ich denke fast, die wissen keine.
Die Einstellung 2940.0 scheint aber auch keinen Einfluss zu haben, denn trotz Einstellung auf 10 passiert nach 10 min nichts, die Anzeige in der ViCare-App zeigt eine Solltemperatur für den Kessel und den Status an, aber er bleibt aus.
Das mit den Abtauzyklen ist sicher systemimmanent, aber die sagen, die Abtauvorgänge werden zwar als Verdichterstarts gezählt, würden aber nicht so belastend für den Verdichter sein, wie Kaltstarts. Ich hoffe es ist so. Die Leute mit einer monovalenten WP müssen sowieso damit leben. Ich mache es jetzt so, dass die WP unter 2° abschaltet und der Kessel allein arbeitet, also bivalent alternativ. Bei meinen Gas- und Stromverträgen lohnt sich die WP schon ab einem COP von 2. Insofern bin ich an einer möglichst ausgedehnten WP-Nutzung interessiert. Ich habe um die 0° noch einen COP von 3 lt. Anzeige. Das soll aber auch nicht so stimmen, weil die errechneten Werte, die in der App angezeigt werden, wohl um 20 % nach oben gutgerechnet sind. Habe ich zumindest gelesen. Dass nach einer Abtauung das warme Wasser stehen bleibt, ist m. E. ein Bug in der Software, die sich sicher korrigieren ließe, wenn sich von den Experten bei Viessmann mal jemand darum kümmern würde. Nach einer WW-Bereitung mit dem Kessel klappt es ja auch.
Deinem Urteil, dass das mit der ökonomischen Arbeitsweise überhaupt nicht klappen würde, kann ich nicht so ganz folgen. Ich stelle die Parameter in der Hybrid Pro Control so ein, dass der Kessel angeht, wenn er ökonomischer arbeitet und die WP abschaltet. Das funktioniert in der alternativen Arbeitsweise gut. Wobei ich dir uneingeschränkt folge, ist, dass das nur im alternativen, aber nicht im parallel bivalenten Betrieb funktioniert.
Gegen das Auftreten des Fehlers A.109 habe ich das gleiche gemacht und die Heizkurve höher gestellt, bei mir aber ohne Effekt. Die Ist-Temperatur ist dann regelmäßig unter dem Soll, aber das kann man auch mit der Heizkurve ausgleichen.
Der Vitocrossal ist sicher nicht schlecht, aber ich habe gelegentlich den Fehler E8, Ionisationssignal weicht ab. Die Elektroden sind schon getauscht worden, aber ohne Effekt. Das war früher eine Katastrophe, weil das Haus dann ausgekühlt war. Jetzt springt aber auch bei niedrigen Temperaturen die WP an und man merkt es erst gar nicht. Erst wenn man auf das Phone schaut, sieht man eine Fehlermeldung, aber es wird nicht kalt. Zumindest wenn die Tempertauen nicht unter -7° sind. Bei tieferen Temperaturen habe ich bisher den Fehler E8 mit der WP zusammen noch nicht gehabt.
Es ist schon ein Trost, wenn auch ein geringer, wenn man hört, dass Andere ähnliche Probleme haben. Allerdings ist es äußerst bedauerlich, dass man von Viessmann so im Regen stehen gelassen wird. 3 mal waren Techniker da und wussten nicht, was Abhilfe bringen kann. Auch die Fachabteilung, die informiert werden sollte, meldet sich nicht. Für so viel Geld hätte man sich schon mehr versprochen. Ich hatte bisher die Heizungen immer von Viessmann. Aber das nächste Mal würde ich mir das überlegen.
Beste Wünsche
Ginsterbush