Hallo,
lädt unsere 300-W den WW-Speicher (Vitocell 100) nach, so ist anschließend erstmal eine Pause von 15 - zumeist 30min angesagt. Und dass obwohl die Kesseltemperatur nach umschalten des internen Ventils (nach 2min Pumpennachlaufzeit) sofort unter die Kesselanforderungstemperatur sinkt. Die Heizung betreibt eine FBH bei Neigung 0,3 und Niveau 1 ohne Mischer.
Da unsere WW-Zirkulation nicht gut gedämmt ist, laden wir tagsüber alle 3h nach. Danach schickt die Therme dann leider für diese Pausenzeit das Wasser ungeheizt umher. Kann diese Pausenzeit beeinflusst bzw. reduziert werden?
Anbei ein Schrieb der Therme mit folgenden Kurven:
rot - Brennermodulation
weiß - Umschaltventil WW/Heizen
orange - Kesseltemperatur
blau - Volumenstrom (schwankend wg. KNX FBH Regelzykluszeit)
schwaches grau - Abgastemperatur
grün - WW Speichertemperatur
Einzig auffällig ist das langsame, asymptotische Abkühlen der Abgastemperatur - wartet die Therme allen Ernstes, bis die Abgastemperatur unter die Kesselanforderungstemperatur gefallen ist?
Gruß
Bucky
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Danke auch für Ihr Feedback Herr Reuter. Mir ging es mehr um das Verständnis des Verhaltens, als um das "Problem". Ich nehme aus dieser Diskussion mit, dass die Therme, speziell die neuere Regelung der B3HA, mit einer dynamischen Hysterese arbeitet. d.h. nicht nur die Differenz zwischen Soll/Ist definiert den Brennerstart (denn nach Umschalten des Ventils ist der Kessel bei 800l/h Rücklauf-Volumenstrom binnen Sekunden abgekühlt und der Brenner müsste starten), sondern erst zusätzlich die Zeit von 15-30 min integriert diese Differenz auf bis es den Brenner starten lässt. Dieses Verhalten bremst die Therme bei Schwankungen/Störungen des Systems und verhindert zu häufiges Takten.
Ist dies in etwa korrekt beschrieben? So in etwa findet man es ja auch im Patent von Viessmann
Während bei Heizkörpern und damit hohen Neigungen der Heizkennlinie dieses Verfahren kaum auffällt, da die hohe Differenz zum RL-Wasser zur schnellen Wiederaufnahme des Kesselbetriebs führt, wäre für ein Niedrig-VL System wie eine moderne FBH meiner Ansicht nach schön diese Hysterese per Codierung etwas senken bzw. die Integrationsgeschwindigkeit erhöhen zu können. Aber aus Ihrer Sicht ist dies vermutlich nur ein weiterer Parameter, der falsch gesetzt werden kann und zu Problemen beim Kunden führt.
Gruß
Bucky
@gte1978:
Nichts für ungut, ich freue mich über jeden Beitrag und Hinweise. Aber was Sie geschrieben haben war nicht nur kurz, sondern auch gänzlich anders:
von gte1978:
Die brennerhysterese ist ca. +, - 8Kelvin (nein, eben im Integralverfahren nicht auf +/-8K festgelegt) und lässt sich bei deinem Modell nicht beeinflussen (eben doch, Adresse 10 ist dafür da) da dieses sogenannte dynamische integralverfahren auf dem codierstecker hinterlegt ist (auch nicht, man kann es über Codierung 04 abschalten).
Interessant sind die kesseltemperatur und die während der pause (gibt allein ohne Zeitinformation aber eben auch keine sonderliche Info)
Aber der von Dir korrekt in den Ring geworfene Begriff "dynamische Integralverahren" hat mich eben doch nochmal zum Recherchieren und auf die richtige Fährte gebracht - danke dafür