Guten Tag zusammen, ich habe eine Viessmann Vitodens 300-W B3GH-19 Seriennummer 7956286306715124 in meinem Haus seit März 2024 in Betrieb. Hab jetzt die Vicare Thermostate in allen Räumen im Einsatz, zusätzlich im Wohnzimmer ein Klimasensor der die beiden Heizkörper steuert. Desweiteren einen Repeater, damit alle Komponenten gut erreicht werden. Meine Einstellung ist ab 6.00 bis 23.10 heizen und dann in die Frostsicherung 8°. Es werden Wohnzimmer Küche auf 21°, Bad auf 23°und die anderen Nebenräume auf 18° bis 19° geheizt. Seit Einsatz der Thermostate habe ich auch die Vollversion der App in Einsatz mit Heatcontrol. Das funktioniert bei kühlen Wetter um die 0° auch sehr gut. Da habe ich Brennerstarts von 6 bis 17 mal am Tag. Sobald es wärmer (5° - 10°) wird, geht die Taktung bis 80 mal hoch! Die Umwälzpumpe läuft auf intelligente Pumpensteuerung aktiviert gestellt. Den hydraulischen Abgleich an den Heizkörperventilen für die herkömmlichen Thermostate habe ich zurückgenommen, sodass die Vicare Heizungsthermostate den selbständig herstellen können. Was kann ich jetzt noch zur Optimierung der Brennerstarts machen? Haben ihr da bitte noch einen Tipp für mich?
Hi,
da helfen die üblichen Tipps: Thermostate in den Hauptwohnräumen / wärmsten Räumen
weglassen (abbauen oder Voll aufdrehen) und die Zieltemp per Heizkurve einregulieren.
Den Abgleich den die Thermostate selbst machen, kann ich qualitativ nicht beurteilen.
Ich würde mich darauf nicht verlassen und das System per IR- Thermometer auf hydr.
Kurzschlüsse (zu hoher Durchfluss nahe der Therme, erkennbar an Heizkörpern die oben
genau so warm sind wie unten) überpürüfen.
Wenn hydraulisch/thermisch alles optimiert ist, bleibt eine gewisse Neigung zum Takten in der
Übergangszeit bestehen, je nach unterer Modulationsgrenze der Therme und ob diese
auch wiklich erreicht wird, was nicht selbstverständlich ist (Sturmschaltung, Differenzdruck
nicht optimal durch nicht optimale Abgasanlage usw.).
HIer kann dann die eingebaute oder eine externe Taktsperre helfen, die jedoch bei Heizkörpern
nicht beleibig lange sperren darf, da sonst die Behaglichkeit spürbar leidet. FBH wäre hier
klar im Vorteil
Gruß
Fiedel
Das Takten wird sich in der Übergangszeit nicht ganz ausschließen lassen, auch bei einem Spitzengerät wie dem B3HG. Mir fallen folgende Möglichkeiten ein, die Taktzahlen bzw. Taktfrequenz zu reduzieren:
1.) Raumtemperatur-Sollwert des reduzierten Betriebs von 8°C auf 3°C stellen. Bei einem gut isolierten Haus, in dem die Bewohner nachts schlafen, muss nach meiner eigenen Erfahrung nachts nicht geheizt werden, wenn die Außentemperaturen im Plus-Bereich liegen.
2.) Konsequenter Einsatz der Heizgrenze (Parameter 1395.1). Steht die Heizgrenze bei z.B. 16°C, dann hört der Heizbetrieb auf, wenn die Außentemperatur auf 17°C gestiegen ist.
3.) Durch Erhöhung des Integralschwellwerts (Paramater 1606.4) kann die Taktfrequenz beim taktenden Betrieb herabgesetzt werden. In der Voreinstellung steht der Parameter 1606.4 auf 50 K*min (Einstellwert = 500, wenn ich es richtig in Erinnerung habe).
Hallo,
>>Was kann ich jetzt noch zur Optimierung der Brennerstarts machen?
vermutlich ist der Volumenstrom wie üblich viel zu gering für den Vitodens.
Aus der Anleitung:
Im Auslieferungszustand wird die Drehzahl der internen Umwälzpumpe im Heizbetrieb in Abhängigkeit von
der Außentemperatur gesteuert.
Das solltest umstellen:
1432.1 von 0 auf einen Wert, mit dem du 300-500.l/h durch das System bekommst
Starte mit 170 mbar und erhöhe wenn der Fow damit noch zu gering ist.
max. Wert sind 255 mbar.
Aber: Liegt die abgenommene Leistung dauerhaft unter 1,9 kW, dann nützen die Volumenstromeinstellungen auch nichts. Der B3HG muss dann takten.
Ist denn der B3HG denn überhaupt die richtige Heizung für ein Haus das bei 0 Grad AT weniger als 1,9 kW Heizlast benötigt?
Hallo zusammen, vielen Dank erstmal für die sachlichen und fachlichen Tipps. Ich werde mich da jetzt mal rantasten und berichten.
Hab eine Frage zum Parameter 1606.4, kann ich den Wert auch höher 150 setzen, was hat es zur Folge bei höheren Wert außer Minimierung der Taktung? Dann noch eine Frage, wieviel Taktung pro Tag sind realistisch anzustreben?
Hallo,
ja du kannst auch höher gehen. Evtl hörst du dann Strömungsgeräusche an den Rohren oder Heizkörpern.
dann kann man die Förderhöhe wieder etwas reduzieren.
Mein Vitodens macht im Winter 1-2 Neustarts pro Tag nach der WW Bereitung, oder nach dem Zwangs-Stopp nach 24h je nach dem was zu erst kommt..
VG
ist die Taktung jetzt besser geworden?
Der Parameter 1606.4 (Integralschwellwert) lässt sich bis 255 K*min (Einstellwert 2550) hochdrehen. Bei einfachen Heizungsanlagen, bei denen die interne Pumpe des Vitodens direkt die Verbraucher (Heizkörper, FBH) versorgt, kann die Taktfrequenz wirksam bekämpft werden.
Bei Anwesenheit eines Mischers dürfte der 1606.4 wirkungslos sein.
Erwartbarer Nachteil durch das Hochdrehen des 1606.4: Die Amplitude des Über- und Unterschwingens des Vorlauftemperatur-Istwerts um den -Sollwert nimmt zu. Das ist aber in der Regel unschädlich. Im Mittel wird die gleiche Heizenergie den Verbrauchern zugeführt wie beim modulierenden Betrieb.
Zitat @qwert089 : "Ist denn der B3HG denn überhaupt die richtige Heizung für ein Haus das bei 0 Grad AT weniger als 1,9 kW Heizlast benötigt?"
Es gibt meines Wissens von Viessmann kein Gasbrennwertgerät mit einer niedrigeren Modulationsgrenze als 1,9 kW. Mit den oben aufgeführten drei Mitteln lässt sich aber die Zahl der Taktungen wirksam bekämpfen.
Ich glaube er zielt darauf ab, dass hier eine WP die bessere Wahl gewesen wäre... 😉
normale WP die unter 2 kW modulieren können, wird man auch nur schwer finden.
Höchsten kleine Split-Klima.
Oder Lösungen für Passiv-Häuser mit Wärmerückgewinnung und eingebauter mini WP.
Viessmann hatte früher die Vitotress dafür im Angebot.