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Gut zu wissen: das Heizungsthermostat richtig einstellen.

Herbstzeit. Das Wetter ist wechselhaft. Die Temperaturen fahren Achterbahn. Das richtige Wohlfühlklima in den Räumen zu schaffen, gestaltet sich während dieser Zeit oftmals … sagen wir … herausfordernd. Um die Temperatur zu regeln, drehen viele von uns mal mehr, mal weniger planlos das Thermostat am Heizkörper von links nach rechts und umgekehrt. Ist das überhaupt korrekt? Was genau passiert im Moment des Drehens? Und wie kann über die Thermostate die “richtige” Temperatur gewählt werden?

 

Schauen wir uns das Thermostat etwas genauer an. Es besteht aus drei Komponenten: dem Thermostatkopf, dem Temperaturfühler und dem Thermostatventil.

  • Über den Thermostatkopf werden die Temperaturen eingestellt.
  • Der Temperaturfühler beinhaltet meistens eine Flüssigkeit, die sich durch die Veränderung der Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht. Durch das Ausdehnen bzw. Zusammenziehen wird das Thermostatventil weiter geöffnet oder geschlossen. Dies sorgt für einen höheren bzw. niedrigeren Durchfluss und beeinflusst dadurch die Temperaturveränderung in den Räumlichkeiten.
  • Das Thermostatventil ist der Übergang vom Thermostat auf das Ventil der Heizung. 

     

Mittlerweile gibt es digitale Thermostate, an denen die Raumtemperatur in Grad Celsius eingestellt wird. Am bekanntesten und in noch sehr vielen Haushalten zu finden, dürften aber die analogen Thermostatköpfe mit den aufgedruckten Zahlen sein. Diese Ziffern geben eine Temperatur vor (siehe Abbildung).

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Egal ob analoges oder digitales Thermostat: Sobald die eingestellte Temperatur erreicht ist, wird der Volumenstrom gedrosselt. Wird das Fenster oder die Tür im Raum geöffnet und die Wärme des Raumes entweicht sehr schnell, öffnet sich das Thermostat wieder und erhöht den Volumenstrom des Heizkörpers. Daher empfehlen wir das Stoßlüften. Dadurch wird der Raum mit neuen Sauerstoff versorgt und die Raumtemperatur sinkt weniger stark ab, weshalb das Thermostat nicht wieder voll öffnen muss. Wie das Thermostat am besten eingestellt wird, seht Ihr auf der Abbildung. Natürlich hat jeder Mensch seine persönliche Wohlfühltemperatur. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen ist es aber empfehlenswert, sich daran zumindest zu orientieren.

 

Ganz wichtig, weil sich der Irrglaube noch immer sehr hartnäckig hält: Ihr müsst das Thermostat nicht auf volle Stufe stellen, damit es schneller warm wird. Stufe 3 reicht zum Beispiel völlig aus. Sobald das Thermostat erkennt, dass die Raumtemperatur zu niedrig ist, wird der Durchfluss erhöht. Es kommt also heißes Wasser vom Kessel und strömt durch die Rohre und Heizkörper. Auf Stufe 5 wird das Wasser weder heißer noch fließt es schneller oder nimmt an Volumen zu. Stufe 5 heißt lediglich, dass die Raumtemperatur im Ganzen und dauerhaft höher sein soll, als beispielsweise auf Stufe 3. Sprich: mit Stufe 3 regelt das Thermostat auf 20°C und auf Stufe 5 herrschen eben tropische 28°C im Raum. Um es mit den Worten eines berühmten wie gleichermaßen verwirrten Piraten der Filmgeschichte zu sagen: klar soweit?

 

Unsere Tipps

  • Wählt die für euch angenehmste und wirtschaftlichste Einstellung aus und beachtet, dass das Thermostat nicht bedeckt ist, sodass die Raumtemperaturen erfasst werden können.
  • Tauscht die Thermostate aus, sobald sie einen Defekt aufweisen oder schon älter sind.
  • Weiterhin ist das Durchführen eines hydraulischen Abgleichs durch den Heizungsfachbetrieb sinnvoll.
  • Wenn ein Raum überhitzt, machen viele Menschen das Fenster oder die Tür auf. Hierdurch entstehen hohe Energieverluste. Wählt dann lieber eine niedrigere Temperatur, damit die Heizungsanlage nicht unnötig aufheizt.

 

Noch Fragen? Dann rein damit in die Kommentare. Hat Euch der Artikel gefallen? Uns gefallen Likes 

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4 ANTWORTEN 4

Eine Anmerkung noch: Ob bei Stellung 5 des Thermostates überhaupt 28°C oder höher (Raumtemperatur) erreicht werden, hängt auch von der Einstellung des Kessels ab. Und ist hier z.B. eine sehr niedrige Kennlinie eingestellt, werden die 28°C nie erreicht. Man hat aber trotzdem einen sehr hohen Verbrauch.

Ansonsten ist es korrekt, das Gerücht hält sich sehr hartnäckig, dass auf Stellung 5 der Raum schneller warm würde.  Die Wärmeverteilung ist in erster Linie von der Konvektion abhängig. Es muss also eine Luftbewegung erfolgen. Im Normalfall stellt die sich automatisch ein.Warme Luft steigt nach oben, kühle sinkt nach unten.

In sehr hohen Räumen kann daher ein Deckenventilator helfen, die Wärme besser zu verteilen.

Ich war mal in einer Wohnung, da hatte das Wohnzimmer satte 4,2m Deckenhöhe. Unten waren es 21°C. Auf einer Leiter hat man es nicht ausgehalten. Gefühlte 35°C.

Der Heizkörper war knalleheiss.

Ist allerdings schon lange her. Ich bin sicher, dass hier nun mindestens eine Zwischendecke verbaut wurde.

Hallo Andreas Gröne.

Wie hoch sollte denn dann die Vorlauftemperatur sein um die Raumtemperatur so wie beschrieben zu steuern?

 

 

Grüße aus dem Homeland

Dafür gibts keine allgemeingültige Angabe. Die Vorlauftemperatur ist abhängig vom Heizungstyp/Hrizfläche, der Lage der Räume, dem einzelnen Wärmeempfinden etc.

Hast z.B. Radiatoren, käme eine sehr viel höhere Temperatur in Frage als bei einer FBH.

 

Wenn man die Möglichkeit hat die Vorlauftemperatur zu den Heizkörpern einzustellen sollte diese so niedrig wie möglich aber auch so hoch wie notwendig eingestellt werden. Dies erfolgt im allgemeinen durch Einstellung der Heizkurve am Kessel. Der Kessel produziert die Wärme. Das kann man vergleichen mit dem Motor am Auto.
Der Thermostat verhindert den Durchfluss des Heizungswassers. Das kann man vergleichen mit der Bremse am Auto. Beim Auto stehe ich auch nicht gleichzeitig auf der Bremse und gebe Gas. Die Thermostate sollten also so eingestellt werden, dass in den meisten Räumen der Durchfluss offen ist. Wenn es dann zu warm wird muss die Heizkurve runter. Wenn es in der Wohnung zu warm wird wenn es draußen kalt ist ist die Heizkurve zu steil. Wenn es in der Wohnung unahängig von der Außentemperatur zu warm wird muss das Niveau der Heizkurve gesenkt werden oder wenn es zu kalt wird alles umgekehrt. Dabei kann man viel Geld sparen.