@KaSi21 schrieb: Hallo Flo, könnte die nicht notwendige Abtauung eventuell durch den über Sonneneinstrahlung "überhitzten Zuluftsensor / Verdampfer" verursacht worden sein? Ich hatte vor kurzem bei mir beobachtet, dass bei +10 °C am Außentemperatur-Fühler (Nordseite im Schatten), der Zuluft-Temperatur-Fühler an der Außeneinheit (Südseite in der Sonne) +20°C bei nicht laufender Wärmepumpe anzeigte. Mein Gedankenansatz wie folgt. Die Regelung fordert Heizen, die LWWP schafft es bei den Startbedingungen aber nicht innerhalb einer vermutlich zugestanden Zeit in einen stabilen Regelzustand zu kommen. EEV öffnet zu Beginn zu weit, schließt dann wegen fehlender Überhitzung zu stark, wodurch die Verdampfungstemperatur so weit absinkt, dass die entstehende Temperaturdifferenz die Abtaufunktion startet. Natürliche Abtauung da AT > 5°C beträgt. Da der Sensor Verdampfertemperatur vom Luftstrom abgeschottet am Rohrbogen hinter der Endlamelle platziert ist, könnte eine Erklärung für die 30 Minuten Laufzeit ohne Erkennung der Temperatur > 0 °C sein. Oder gibt es in der Steuer-und Regel-Logik Maßnahmen die das dargestellte Szenario sicher verhindern? Gruß KaSi21 Das Auslösen der natürlichen Abtauung hat eher weniger mit dem Expansionsventil zutun. Du musst verstehen dass die Vitocal bei jeglichem Problem eine Abtauung macht. Probleme sind zu geringe Überhitzung über längere Zeit oder aber auch das Verlassen der Betriebsgrenzen wegen zu starker Überhitzung. Letzeres passiert gerne mal, wenn die Heissgas Temperatur über die 30 Minuten Abtau-Sperre kontinuierlich ansteigt und wegen einer geringen Kondensationstemperatur wenig abgenommen wird. Das ist mir letztens aufgefallen, dass so etwas immer bei einer Hysterese VL / RL von 2K passiert. Das Ansteigen hat auch nicht direkt mit dem Verdichter zutun, den in allen D10, D13 und D16 ist der gleiche Verdichter eingebaut und es ist wohl ein größerer Verdampfer pro Modell-Level. Das allgemeine Problem ist auch hier schön beschrieben: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/257541/Sauggastemperatur-Verhalten Wenn die +5°C AT erreicht sind, die Regelung beim Ausregeln innerhalb der ersten 3+2 Minuten zu schnell zugemacht hat, dann hast du eine zu tiefe Verdampfungstemperatur und eine zu hohe Überhitzung am Verdichter. Wenn die Überhitzung in die Nähe von 12K oder darüber kommt, dann gibt es eben nach 30min Verdichter-Hersteller Vorgabe eine Not-Abtauung um den Verdichter neu auszuregeln. https://climate.emerson.com/documents/copeland-scroll-variable-speed-compressors-xhv0181p-to-xhv0382p-application-guidelines-en-gb-5260810.pdf Ich glaube es geht hier vorallem um folgenden Absatz: Running the compressor below the envelope at low condensing temperatures is possible for no longer than 30 minutes but users must be aware that unloading noise from the compressor can occur. In this area, the speed limits according to the evaporating temperatures in the envelope should be respected. Wenn du dir das Emerson Tool "Select 8" runterlädst und die Kennzahlen einträgst, dann kriegst du das auch nochmal gesagt. Ich hoffe hier das richtige ausgewählt zu haben, aber das kommt zumindest mit meinen Beobachtungen einher. Verdichterfrequenz Maximum ist bei dem Verdichter zwar 6600, Viessmann läuft hier wohl laut "Veränderter Parameter Codierebene 2" mit 6500, darunter wird wohl linear interpoliert. und mit 11K Überhitzung am Verdichter OK Der Regel-Prozess braucht am Anfang 100% Drehzahl des Ventilators um bestmöglich auszuregeln und die aktuellen Grenzen zu sehen, die 100% Drehzahl am Ventilator sind aber danach schädlich da sie noch mehr unnötige Energie in den Kältekreis reinpumpen. Weder das Reduzieren des Ventilators noch die Alternative der Erhöhung der Verdichterleistung und der einhergehenden höheren Verdampfungstemperatur wird von der Vitocal gemacht. Deshalb bin ich aktuell echt am Überlegen ob die Rücklaufregelung nicht die bessere Wahl ist. Der Kältekreis und das Leistungsintegral sind wie zwei unabhängige Systeme, sobald das Leistungsintegral zu wenig fordert, kommt die Kältekreisregelung in die Abtau-Problematik. Wenn die Kältekreisregelung merkt das etwas nicht stimmt, dann kommt auch die Abtau-Problematik. Da der Viessmann Techniker letztens ohne lange darüber nachzudenken die Verdichterleistung verstellt hat, ist eventuell auch noch das Erhöhen der Minimalleistung eine Lösung. Der gute hat nämlich von den "10" laut Kodierstecker die Leistung "versehentlich" auf "35" erhöht und meine natürliche Abtauung deaktiviert nachdem ich ihm das versucht habe zu erklären. Die "35" konnte der nächster Techniker und der Innendienst sich nicht erklären und hat es rückgängig gemacht. Aber: Für die Außeneinheit bedeutet "35" nun 33% Verdichterleistung. Sie ignoriert den Wert zwischen "10" und "25" und fährt mit 23%, also 508B-2K (zumindest bei der Vitocal 200-S D16). Warum ist das hier wichtig? Weil meine D16 ewig ohne Probleme mit 23% Leistung und 15% Expansionsventil läuft, sobald aber das Expansionsventil 14% oder weniger hat, fangen die Abtauungen durch die zu große Überhitzung am Verdichter an. Das kann man auf zwei Wegen beobachten: Hoffe auf einen sonnigen Tag, es heizt sich der Verdichterraum extrem auf ("Temperatur Kältekreisregler" - Sensor über dem Verdichtersymbol). Dadurch kann vom Ende Verdampfer ->Eingang Verdichter nochmal extrem viel Wärme vom Kältemittel aufgenommen werden. Setze 7310 auf 0 und somit zwingst du den Verdichter auf die Minimal Verdichterleistung zu gehen. Das führt zumindest bei mir dazu, dass beim Ausregeln der letzten 2-5% Verdichterleistung er eine zu tiefe Verdampfungstemperatur nimmt und das Expansionsventil zu schnell zu macht. Zumindest kann ich dieses konkrete Problem der zu hohen Überhitzung vor dem Verdichter nicht mehr sehen, seitdem ich statt der 23% und dem harten Limit von 12% Expansionsventil auf die 25% ("27") hoch bin. Das Expansionsventil arbeitet sogar und ist nicht starr bei durchgehend 12% oder 15% sondern bewegt sich +-1% um 16% und ich bin gespannt.
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