Hallo zusammen,
wir planen derzeit ein Hybridsystem aus Gasheizung und Wärmepumpe mit Warmwasserspeicher. Unser Heizungsbauer hat uns ein Angebot mit der Vitocal 200 & Vitocrossal 300 + Vitocell 100-E gemacht. Für mich wäre die Anbindung möglichst aller Geräte an das KNX-Bussystem wichtig. Der Heizungsbauer sagte, dafür bräuchte man zwei Vitogate 200 (eine für die Vitocal und eine für die Vitocrossal). Laut der Vitogate_200_Typ_KNX_Montage-_und_Serviceanleitung.pdf auf Seite 15 kann jedoch eine Vitogate 200 bis zu 5 Anlagen, die mit LON verbunden sind anbinden. Ich kenne das LON nicht so gut, aber es sieht für mich so aus, als würde eine Vitogate für die Anbindung beider Anlagen an KNX ausreichen.
Kann das jemand bestätigen?
Danke vorab für die Hilfe und schon mal einen guten Rutsch!
Hallo untitled1,
was erwartest Du Dir von der KNX-Anbindung der Anlage?
Ich habe auch KNX im gesamten Haus und hatte anfangs auch vor, meine Vitocal 200-S anzubinden.
Habe anfangs aufgrund der immensen Kosten davon abgesehen.
Jetzt, wo ich einige Jahre im Haus bin, komme ich immer mehr zu dem Schluß, dass ich die Anbindung nicht brauche.
Lass einen vernünftigen hydraulischen Abgleich machen und stelle in den ersten Jahren im Haus die Heizkennlinie korrekt ein. Dann brauchst du prinzipiell keine Anpassungen mehr vornehmen. Ich bin 2x im Jahr an der Anlage - zum Umschalten des Betriebsmodus von Heizen+WW auf WW im Frühjahr und im Herbst zurück.
Falls Dich die Temperaturen in VL und RL etc. für Deine Visualisierung interessieren, nimm doch Anlegefühler und Analog-Eingänge für KNX. Das kostet für 4 Mess-Stellen ca. 1/5 des Vitogates.
Gruß
BM1981
Hallo @Flo_Schneider ,
danke für die Antwort. Warum kann die Wärmepumpenregelung nicht mit der Vitocrossal kommunizieren? Ich hatte unseren Heizungsbauer so verstanden, dass die Wärmepumpe die Hauptlast trägt und die Pufferspeicher (2x Vitocell 100-E, einer für Warmwasser, einer für Heizung) erwärmt. Durch die Regelung würde sich die Vitocrossal dazuschalten, wenn die Wärmepumpe nicht mehr ausreicht bzw. bei Kälte nicht profitabel läuft. Er meinte, dass die beiden Steuerungen dazu mit LON verbunden werden. Laut deiner Aussage geht das also nicht? Wie sind die beiden denn sonst verbunden?
Wenn sie also nicht über LON kommunizieren können bräuchte man also doch 2 Vitogates?
@BM1981 - Danke für deinen Hinweis. Möglicherweise würden wir auch ohne das KNX bei der Heizungsanlage auskommen, allerdings soll auch eine zentrale Lüftungsanlage (diese allerdings nicht von Viessmann) eingebunden werden und um eine Förderung auf das Gesamtpaket inkl. Lüftungsanlage zu bekommen ist es wohl Voraussetzung, dass die Lüftung mit der Wärmepumpe kommuniziert - und das ließe sich über KNX als übergeordneten Bus argumentieren, dass sie es tun.
Mahlzeit Herr Schneider,
verstehe ich das richtig: Die Kommunikation erfolgt über einen einfachen Schaltkontakt? An/Aus? Heisst die ganze Modulationsfähigkeit des Vitocrossal geht verloren? Eine Kommunikation über CAN oder LON oder LAN mit gleitender Führung ist nicht möglich? Und damit auch keine Chance die Sensordaten des Vitocrossal an die Vitocal oder/und das Vitogate weiterzugeben bzw. diese Anlagenübergreifend zu nutzen? Nicht mal einen10V Schnittstelle? Und das in 2022? Bin etwas überrascht....
Gibt es keine andere Möglichkeit?
Danke
Matthias
Ich habe einen Vitocrossal mit 35kW und einem 300 Liter Trinkwasserspeicher, der über eine Vitogate 200 in das KNX System des Hauses von 1924 eingebunden ist. Diese Anlage würde ich jetzt gerne um eine Vitocal 250AH erweitern. Wie es aussieht werde ich das wohl selber machen müssen, die beiden (2!!!) Fachpartner, die mir von Viessmann für den Raum Stuttgart ( >2 Mio. Menschen) genannt wurden, sind auf Monate ausgebucht... Aber das ist eine andere Geschichte....
Hallo Matthias,
zur Erklärung meiner Antwort aus 2021. Die Schemen sind bei den meisten Anlagen so aufgebaut, dass der externe Wärmeerzeuger gesperrt wird. Diese Sperre wird bei der Anforderung aufgehoben. Dadurch heizt der Vitocrossal ebenfalls im normalen Betrieb nach Heizkennlinie und moduliert entsprechend.
Die aus unserer Homepage genannten Fachbetriebe sind die, die dem zugestimmt haben. Ruf doch am besten einmal bei unserer Niederlassung in deiner Nähe an. Die Kollegen dort können dir sicher noch andere Fachbetriebe nennen.
https://www.viessmann.de/de/kontakt/niederlassungen.html
Viele Grüße
Flo
Morgen Flo,
danke für die Rückmeldung. Heißt dann aber, dass ich in beiden Geräten die gleichen Sollwerte für das Brauchwasser eintragen muss, oder? Sonst geht der Kessel ja in der Übergangzeit nie auf 60°C hoch und ich bekomme das Brauchwasser nicht warm....
Thema Niederlassung: Die Info mit den zwei Fachbetrieben kommt aus der Niederlassung Stuttgart von Heiko Schäffler... Aber jeder braucht Herausforderungen - mal eine Heizung um eine Wärmepumpe erweitern wäre doch eine Schöne 😉
Matthias
PS: Aber wäre trotzdem schön, es gäbe eine BUS-Verbindung mit Kommunikation zwischen den beiden Geräten - erschließt sich mir auch nicht, warum des Vitocrossal auf LON geht und der Vitocal auf CAN. Und warum nur WLAN und kein LAN (die meisten Heizungen stehen im Keller, wo es meist nur schlechtes WLAN gibt)? Dann noch die Möglichkeit, dass der Vitocal die Modbus TCP Broadcasts der Solaredge Wechselrichter auslesen kann, wie meine OpenWB-Wallbox das auch macht und schon wären wir wieder ein Stück weiter in der Energiewende.... Geräteübergreifende Kommunikation ist die Zukunft des Smart Home....
Bei den neuen Wärmepumpen und aktuell Gaswandgeräten mit der E3 Plattform gibt es die Kommunikationsmöglichkeit wie CAN-BUS. Der Vitocrossal hat aber noch die Vitotronic-Regelung.
Viele Grüße
Flo
Kleines Update, da unsere Anlage seit einigen Monaten in Betrieb ist: Die Vitocal 200 & Vitocrossal 300 sind beide an einem Vitogate dran (nicht wie der Heizungsbauer ursprünglich angeboten hatte an zweien). Sie sind hintereinander verbunden über LON (der Fachbetrieb hatte zunächst noch vergessen das passende LON-Modul für die Vitocal dazuzubestellen...). Der Fachbetrieb hat sich desweiteren übrigens auch geweigert, alles anzuschließen, das musste der Elektriker bzw. ich selbst übernehmen.
Die Vitocrossal wurde direkt erkannt und war per KNX ansprechbar, die Vitocal nicht. Nach mehreren Gesprächen mit dem Heizungsbauer (ja, Viessmann Fachbetrieb..) hatte er zunächst gesagt, ich dürfe nicht selbst in die Codierebenen, um das einzustellen, hat es aber selbst nicht hinbekommen, oder wollte nicht. Ich solle einen Elektriker beauftragen... Gemäß Anleitung konnte ich (ohne Elektriker) in der Codierebene wie sauber und gut im Handbuch beschrieben, die LON Adresse einstellen (LON war außerdem natürlich ausgeschaltet), danach war auch die Wärmepumpe direkt im KNX ansprechbar (d.h. in der ETS Applikation wurden beide Geräte erkannt).
Ich hatte noch wenig Zeit im Detail mich damit zu beschäftigen, bisher lese ich nur einige Werte aus und schicke sie mir auf den Bus. Aber man kann auch einiges über KNX einstellen, Heizkurven, Sollwerte etc. Da beide Geräte ansprechbar sind, kann man sich also theoretisch eine eigene Steuerungslogik bauen @MatthiasC - wobei die Steuerung über den Schaltkontakt natürlich nicht über KNX übergangen werden kann (wenn ich es richtig verstehe).
@Flo_Schneider die Frage von Matthias würde mich aber auch interessieren: "Heißt dann aber, dass ich in beiden Geräten die gleichen Sollwerte für das Brauchwasser eintragen muss, oder?"
Die sind nämlich nicht gleich eingestellt bei uns, wobei wir auch noch keine vernünftige Einweisung vom besagten Betrieb bekommen haben.
Einige andere Werte in den Codierebenen waren jedenfalls nicht sinnvoll eingestellt (das hat der Viessmann Mitarbeiter bei der Suche nach einem anderen Problem (manchmal wurde im Winter der eine Heizkreis nicht warm) festgestellt und angepasst (Grund war übrigens ein falscher Adapter am Stellmotor eines Mischers, der dadurch manchmal durchgedreht istund nicht richtig geschlossen/geöffnet hat).
Mit der Anlage selbst sind wir ansonsten zufrieden. Einzig das Frischwassermodul Vitotrans 353 (für Warmwasser) lässt sich leider nicht in KNX einbinden, sodass ich die Umwälzpumpen nicht selbst steuern kann. Hier überlege ich bereits die Vitotrans auf Dauerbetrieb zu stellen (ohne nächtliche Abschaltung) und mit einem einfachen KNX-Schaltaktor das Gerät an/auszuschalten wann ich es brauche, bzw. wenn die entsprechende Logik es anfordert...
Nicht unbedingt. Das kommt immer auf das verwendete Schema an. Bei vielen wird es auch so umgesetzt, dass beim Heizbetrieb nur die Sperre entfernt wird, damit er nach Kennlinie modulieren kann und beim Warmwasserbetrieb wird zusätzlich eine externe Anforderung hinzugenommen, damit er schnellstmöglich Warmwasser macht. Zudem wird eine separate Pumpe von der Wärmepumpenregelung angesteuert. In dem Fall wäre auch kein Warmwassersensor des externen Wärmeerzeugers vorhanden.
Viele Grüße
Flo
Morgen Flo,
Thema Schema: Das ist tatsächlich ein kleines Problem: In der Schemenübersicht gibt es kein Schema für die neue Elektronikplattform der Vitocal 250-AH in Hybridaufstellung mit einem Vitocrossal. Daher auch die Fragen hier...
Bei meiner Planung stütze ich mich auf das Schema "Vitocal250-A, Typ HAWB-(M)-AC 252.A, Trinkwassererwärmung, ein Heizkreis ohne Mischer, zusätzlicher Wärmererzeuger", aber die Vitocal hat ja wahrscheinlich noch die "alte" Steuerung. Insofern wird das nicht passen...
=> Bitte stellt mal Schemen für die Vitocal 250-AH in Hybridaufstellung online. Danke!
@untitled1: Das klingt spannend. Melde mich, wenn ich das dann alles zusammengebaut und angeschlossen habe (dafür brauche ich aber vorher ja das passende Schema....).
Schönen Morgen Euch
Matthias
I
Hallo Matthias,
die 250-AH hat die neue E3 Plattform und nicht mehr die Vitotronicsteuerung. Schemen zu dem Modell gibt es bereits. Wende dich hierfür an deinen Fachbetrieb. Dieser soll dass für deine Anlage notwendige bei der für ihn zuständigen Verkaufsniederlassung erfragen.
Viele Grüße
Flo
So jetzt - Schema bekommen - komischer Weise "Entwurf" aber gut. Damit sollte es irgendwie gehen. Jetzt noch eine Diskussion mit den Hydraulikern anfangen: Weil Anschlussstück von Viessmann (ZK06020) für die Außeneinheit ist in DN25, danach sagt Schema aber DN32 bis zur Inneneinheit....
Aber nochmal eine Frage an Flo: Über welche Schnittstellen kann ich denn die Steuerung der WP in Abhängigkeit von der PV-Anlage steuern? Auslesen von Modbus TCP Meldungen des Smart-Meters von Solaredge wird die E3 ja nicht können... Und der EVU-Kontakt mit "Hart-Aus" dürfte der Lebensdauer der Pumpe nicht zuträglich sein....
Wenn du die PV-Funktion nutzen möchtest, benötigst du den CAN-BUS Energymeter in der PV-Zuleitung. Zudem für die Visualisierung einen am Netzanschlusspunkt.
Viele Grüße
Flo
Da sind wir dann wieder an dem Punkt: Die PV-Anlage hat einen Energy Meter, um die Batterie zu steuern, die Wall-Box hat einen Entergy Meter um PV-Überschussladung zu realisieren und jetzt bekommt die Wärmepumpe den nächsten Engery Meter um nach PV-Ertrag optimiert zu arbeiten. Am Ende habe ich drei Messgeräte im Schaltschrank (so die da überhaupt Platz haben) und die Regelungen arbeiten im dümmsten Fall auch noch gegeneinander (hat jetzt die Batterie Prioriät vor der Wärmepumpe oder eher der Wallbox).
Ein Wunsch an alle, die am Thema Smart-Home arbeiten: Da alle Energy Meter ja das gleiche machen (Energieströme messen): Wäre es nicht schick, die Geräte könnten die Messdaten über ein Standardprotokoll mit allen teilen? Mit meiner OpenWB gibt es schon eine Lösung, die Messwerte eines Solaredge Energy Meters auslesen kann. Die notwendige Software ist per Freeware für viele Wechselrichter verfügbar - jetzt müsste sie nur noch in die Steuerung der WP....
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