Hallo,
grundsätzlich ist es erst einmal so, dass ein Anlagenbetreiber sich eine Anlage installieren lässt. Dies erfolgt durch einen Heizungsfachbetrieb seines Vertrauens. Je nachdem, wie dieser Auftrag aussieht (Kesseltausch, Sanierung oder Neubau) gelten verschiedene Gewährleistungsvorschriften. Der installierende Fachbetrieb ist in diesem Zeitraum gewährleistungspflichtig. Egal ob es das installierende Produkt oder etwas bei der Ausführung der Installation betrifft.
Sollte der Fachbetrieb einen Defekt bei einem Produkt feststellen und dies beheben, so kann er seine dafür in Aufwand genommene Zeit und das eingesetzte Material dem jeweiligen Hersteller bzw. Verkäufer (Großhandel) in Rechnung stellen. Sollte er das Problem selber nicht lösen können, so kann er, den Hersteller hinzuziehen und einen Servicetechniker dafür beauftragen. Stellt sich heraus, dass das Produkt einen Defekt hat, stellt er ebenfalls den ihm entstandenen Aufwand dem Hersteller in Rechnung.
Sollte der Serivcetechniker des Herstellers feststellen, dass der Fehler woanders sitzt und nichts mit dem Produkt zu tun hat, so bekommt der Heizungsfachbetrieb diesen Einsatz in Rechnung gestellt.
Sollte der Anlagenbetreiber bei einem vorliegenden Fehlerbild direkt den Servicetechniker des Produktherstellers beauftragen und dieser stellt vor Ort fest, dass am Produkt selbst kein Fehler vorliegt und dieser woanders zu suchen ist, würde der Betreiber eine Rechnung gestellt bekommen. Diese wird er versuchen an den gewährleistungspflichtigen Ersteller der Anlage weiterzureichen. Der Fachbetrieb kann dies jetzt aber ablehnen, da er vorher nicht die Möglichkeit hatte, den Fehler selbst zu beheben. Dies steht ihm nämlich zu.
Außerhalb der Gewährleistung hat der Anlagenbetreiber in der Regel einen Wartungs- oder Servicevertrag bei einem Fachbetrieb. Dieser führt in dem Fall auch die Arbeiten aus und kann, wenn er Unterstützung benötigt, einen Servicetechniker hinzuziehen. Sollte ein Betreiber keinen Fachbetrieb haben, mit dem er einen Wartungsvertrag abschließen kann, so kann er auch bei uns direkt einen Abschließen.
Das Risiko, dass der Betreiber der Anlage hat, wenn er direkt einen Servicetechniker eines Herstellers beauftragt, ist immer, dass er erfahrungsgemäß nur schwer einschätzen kann, was genau defekt ist oder die Fehlerbeschreibung ist bei der Auftragserteilung unvollständig. Dadurch kann es passieren, dass ein eventuell notwendiges Ersatzteil nicht dabei ist und ein zweiter Einsatz notwendig wird. Dies ist ärgerlich für den Betreiber und den Techniker. Zum einen, weil unnötige Kosten entstehen, die im Nachgang häufig nicht vollständig beglichen werden wollen und weil zum anderen viel Zeit benötigt wurde, in welcher der Techniker die Anlage eines anderen Kunden hätte reparieren können.
Der Vergleich mit einem Smartphone oder Auto hinkt allerdings ein wenig. Eine Heizungsanlage selbst ist darauf angewiesen, dass die hydraulische Installation oder der Installationsort selbst den Vorschriften entsprechen. Aus diesem Grund kann die Anlage auch nur bei einem autorisierten Fachpartner gekauft werden, welcher im Normalfall für die korrekte Installation verantwortlich ist. Beim Discounter kann man keine Heizungsanlage kaufen. Bleibt man im Urlaub mit dem Auto liegen, ist man am besten aufgehoben, wenn man Mitglied in einem Automobilclub ist, die einem in dieser Situation aus der Klemme helfen. Alternativ läuft es über ein Autohaus in der Nähe, die einen Abschleppdienst rufen. Im Ausland sieht es dort aber sicher auch wieder ganz anders aus. Da spielen sehr viele variable Faktoren eine Rolle (Alter des Autos, Service- bzw. Wartungsvertrag, Händlernetz des Herstellers, kooperierende Vertragswerkstätten etc).
Viele Grüße
Flo
