Hallo zusammen,
wir haben seit April 2023 die Wärmepumpe Vitocal 222-G in Betrieb.
Leider sind wir aktuell nicht zufrieden, da manche Räume sehr schwer und langsam erwärmen bzw. nach sehr langer Zeit erst eine gewisse Temperatur erreichen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass der Verdichter in den 11 Monaten schon mehr als 10200 Starts laut Anzeige in der Wärmepumpe hatte und dabei 993 Stunden lief.
Das wären grob gerechnet 30 Starts pro Tag (11* 30), obwohl ja im Sommer nicht eingeschaltet, also eher doppelt so viele.
Dies erscheint mir viel zu hoch zu sein.
Können Sie mir einen sehr groben Anhaltspunkt geben, was eine „normale“ Starthäufigkeit des Verdichters ist?
Was ist -auch nur sehr grob- denn die typische Lebensdauer einer Wärmepumpe bzw. wie viele Starts sind dieser Lebensdauer zugrunde gelegt?
Welche Möglichkeiten habe ich, um mehr Details innerhalb der WP zu „tracken“, z.B. aktueller Stromverbrauch o.ä.
Mir wurde gesagt, dass die Wärmepumpe nicht in der Lage ist, Räume unterschiedlich zu beheizen.
Z.B. 19 Grad Schlafzimmer und Bad 23 Grad.
Ist das so vereinfacht ausgedrückt korrekt?
Vielen Dank und Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
das sind zu viele Starts. Offizielle Angaben dazu gibt es - glaube ich - nicht, aber so ungefähr einer pro Stunde ist okay. Ich habe eine Vitocall 222-A mit Fußbodenheizung seit Mitte 2021 in Betrieb und komme auf etwa gleich viele Starts wie Stunden Laufzeit des Verdichters. Die Anzahl der Starts ist abhängig von der Außentemperatur. Mein Maximum liegt bei 20 Starts bei etwa 7°C (siehe Grafik). Das liegt daran, dass es bei meiner Anlage zwischen 5 und 7°C mehrfach zu passiven Abtauvorgängen kommt, die merkwürdigerweise immer zu einem 2. sehr kurzen Start des Verdichters nach dem Abtauvorgang führen. Du kannst die Daten zu Starts und Laufzeit in der ViCare App unter Gerätestatus nachsehen (die Daten waren gestern einmal kurz in der App verschwunden. Sind seit eben aber wieder da). Ich lese die Daten alle 10 Minuten vom Server aus. Dafür muss man sich allerdings selber ein Programm stricken. Mir hat zum Glück jemand geholfen. Du findest hier sicher auch in der Community unter Developer hinweise dazu.
Bezüglich der unterschiedlichen Raumtemperaturen schreibst du nicht, ob du Fußbodenheizung oder Radiatoren hast. Die Wärmepumpe kann sicherlich nicht die unterschiedlichen Raumtemperaturen bewirken. Normalerweise hat man dafür einstellbare Ventile. Bei deinem Problem mit den Verdichterstarts spricht aber sehr viel dafür, dass dein Heizungsbauer erst einmal die Wärmepumpe richtig einstellen muss. Unterschiedliche Raumtemperaturen deuten eventuell auch auf einen unzureichenden hydraulischen Abgleich deiner Anlage hin, was wiederum der Heizungsbauer machen müsste.
Viele Grüße
Christian
@Stefan12341 schrieb:
... Leider sind wir aktuell nicht zufrieden, da manche Räume sehr schwer und langsam erwärmen bzw. nach sehr langer Zeit erst eine gewisse Temperatur erreichen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass der Verdichter in den 11 Monaten schon mehr als 10200 Starts laut Anzeige in der Wärmepumpe hatte und dabei 993 Stunden lief. Das wären grob gerechnet 30 Starts pro Tag (11* 30), obwohl ja im Sommer nicht eingeschaltet, also eher doppelt so viele. Dies erscheint mir viel zu hoch zu sein. Können Sie mir einen sehr groben Anhaltspunkt geben, was eine „normale“ Starthäufigkeit des Verdichters ist?
Was ist -auch nur sehr grob- denn die typische Lebensdauer einer Wärmepumpe bzw. wie viele Starts sind dieser Lebensdauer zugrunde gelegt?
Welche Möglichkeiten habe ich, um mehr Details innerhalb der WP zu „tracken“, z.B. aktueller Stromverbrauch o.ä.
Mir wurde gesagt, dass die Wärmepumpe nicht in der Lage ist, Räume unterschiedlich zu beheizen.
Z.B. 19 Grad Schlafzimmer und Bad 23 Grad. Ist das so vereinfacht ausgedrückt korrekt?
Hallo @Stefan12341 ,
Du kannst die Situation mit einigen Anpassungsmaßnahmen an Deiner Heizungsanlage und an Deiner WP verbessern.
Zu "unterschiedliche Temperaturen in verschiedenen Räumen": Ich gehe davon aus, dass die Soll-Innentemperatur in der WP-Steuerung auf den Wert gestellt ist, der in dem Raum, in dem die höchste IT gewünscht ist, erreicht werden soll. Nun zunächst alle Heizkörper(-ventile) im ganzen Haus voll aufdrehen, ein paar Stunden warten, bis die Räume Ihre Temperatur entsprechend angepasst haben und dann die Heizkurve so korrigieren, dass die Mehr- oder Weniger-Grade in der Raumtemperatur des gewünschten Raumes mit der wärmsten Temperatur ausgeglichen werden. Auch hier wird es wieder ein paar Stunden dauern, bis sich die IT im Raum mit der gewünschten höchsten Temperatur eingestellt hat. Dann in den Räume, in denen eine niedrigere IT, als die, die sich in diesem Zustand eingestellt hat, gewünscht wird, die Heizkörperregeler in kleinen Schritte wieder etwas zudrehen und wieder nach mehreren Stunden schauen, ob die sich einstellende Raumtemperatur der für diesen Raum schon gewünschten Temperatur entspricht.
Wenn das grob stimmt, dann in weiteren kleinen Schritten ggf. Finetuning an Heizkurveneinstellungen und Heizkörperreglern machen.
"träges Reagieren der Raum": Das liegt im technischen Wesen einer WP-Heizung. Um energetisch günstig zu arbeiten, stellt man die Heizkurve so ein, dass sich die geringstnotwendigen (die notwendigen VTs, um die gewünschten ITs gerade noch zu erreichen) Vorlauftemperaturen (VT) ergeben. Das funktioniert dann sehr gut und energieoptimal, wenn man alles in der Zeitsteuerung der WP vorausschauend einstellt. Die WP soll also über eine möglichst lange Zeit mit relativ niedriger VT laufen, um die für das Haus bzw. die einzelnen Räume notwendige Wärmeenergiemenge in das Haus zu bringen. Also: Aufgrund der energetisch günstigen über die Heizkurve eingestellten niedrigstnotwendigen VTs reagieren die ITs in den Räumen immer träge. Da man das weiß, stellt man das in der Zeitsteuerung der WP entsprechend vorausschauend ein.
Zur Bewertung der Zahl der Verdichterstarts schaut man nicht auf die Anzahl der Tage sondern die Frage lautet: Wieviel Stunden:Minuten lief die WP durchschnittlich pro Verdichterstart. In Deinem Fall also: Pro Verdichterstart lief Deine WP durchschnittlich nur (erschreckend geringe; 993h/10.200 Starts) knappe 6 Minuten. Das ist extrem viel zu wenig, weil in dieser kurzen Zeit Deine WP gar nicht in Ihren normalen geregelten und energiesparenden Modus kommt. Das heißt für Dich: Viel zu hoher Stromverbrauch, zu hoher Verschleiß Deiner WP, also zu hohe Kosten. Wer zahlt die? Weder Viessmann noch Dein HB, sondern ... Du.
Akzeptable Werte liegen über einen längeren Zeitraum (z.B. 1 Jahr) bei durchschnittlich 1 Stunde pro Verdichterstart (oder mehr). Es sollte auf jeden Fall nicht unter 30 Minuten sein.
Du hast nichts zu Deinem Haus (Größe der beheizten Räume, Dämmungszustand), Deiner Heizungsart (FBH und/oder Radiatorheizkörper) und zur Leistungsgröße Deiner WP geschrieben. Es "riecht" nach einem Fall von "zu großer WP für Dein Haus". (Auch hier die Frage: Wer hat die Mehrkosten für die ggf. zu große WP gezahlt? Du. Wer hat einen Vorteil von dem größeren Umsatz gehabt: Viessmann und Dein HB.)
Um zu einer sinnvollen Nutzung Deiner WP zu kommen, muss unbedingt die Laufzeit der WP pro Verdichterstart erhöht werden. Dazu kannst Du Dich am besten in dem "54%-Thread" (der Klassikerthread hier im Forum zum Problem des zu häufigen Taktens) einlesen und findest dort auch viele Tipps, wie Du zu längeren Laufzeiten pro Verdichterstart Deiner WP kommst:
Viessmann Climate Solutions Community - Viessmann Climate Solutions Community
Es gibt aber auch Fälle, in denen einfach eine für das betreffende Haus viel zu starke WP ausgewählt wurde und wo nur hilft, eine Wandlung durchzusetzen.
Tja, so sieht's aus.
VG PeterF60
Danke, Christian, für die schnelle Antwort.
Wir haben einen Neubau mit FBH und Thermostate in jedem Raum.
Es ist eine Erdwärme-WP, sog. kalte Nahwärme. Das Wasser kommt m.W. mit etwa 6°C an.
Die Thermostate sind individuell je nach Bedarf eingestellt:
SZ eher 19°C, Bad aber 22-23°C.
Mir ist auch sehr wohl bewusst, dass die FBH sehr träge ist.
Aber ich denke mal nach 3 Tagen sollte es doch 23°C erreichen oder?
Ein hydraulischer Abgleich hat stattgefunden.
Bzgl. Auslesen werde ich mal bei den Developern nachschauen.
Danke auch, PeterF60, für die Antwort.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass es mein Problem ist, mit den vielen Verdichterstarts.
Der HB ist schon seit letztem Frühjahr direkt nach Inbetriebnahme am Problem dran oder halt nicht.
Mir ist das jetzt selbst aufgefallen, dass die Zahl der Starts so hoch ist.
Sollte man doch auch als HB erkennen können.
Und ja, träge ist ok, aber wenn es 3 Tage dauert von 22° auf 23°, dann ist es doch nicht träge, sondern nicht ausreichend.
Es ist ein KfW55-Haus mit FBH und Einzelraumsteuerung.
Bad ist ca. 12,5qm und entsprechend wenig Bodenfläche wg. Badewanne und Dusche etc.
Aber das ist ja jetzt auch keine rocket sience, das sieht man ja bei der Planung des Neubaus.
Angeblicher Grund laut HB war, dass in den anderen Räumen immer der Thermostat abgeschaltet hat, weil die Temperatur erreicht wurde, nicht aber im Badezimmer.
Jetzt hatte ich einen Testlauf, alle Räume auf 23° als Zielwert und keiner der Räume hat mehr als 21-22° erreicht. Da sind zumindest die Anzahl der Verdichterstarts deutlich gesunken.
Jetzt soll der Pufferspeicher getauscht werden, aktuell habe ich 100l.
Leider wusste der Überbringer nicht, was der neue Wert sein soll, bzw. er war technisch nicht beschlagen.
Finde es aber schon traurig, dass man als Endkunde selbst aktiv werden muss.
Naja, die Erfahrung hab ich auch schon mit den anderen Gewerken gemacht.
Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
Danke für Deine Antwort. Eine Info fehlt aber noch: Wie groß ist die Leistung Deiner WP? Das siehst Du an den letzten 2 Ziffern des WP-Modellnamens bzw. der Außeneinheit. Bei mir ist das ja "Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08". Hier steht die "08" für "bis zu 8 kW Heizleistung". Entscheidend ist hierbei das, was an der Außeneinheit dran steht.
Aber wenn ich lese "KfW55-Haus mit FBH" und auf der anderen Seite die kurze durchschnittliche Laufzeit der WP pro Start kenne, dann lässt das schon sehr stark vermuten, dass man Dir eine viel zu leistungsstarke WP "aufs Auge gedrückt hat" (Sorry für die etwas vulgäre Ausdrucksweise, aber es ist hahnebüchend, wie oft die, die es eigentlich wissen müssten und verantwortlich sind, die HBs, hier komplett versagen und immernoch nach der für WP-Heizungen vollkommen falschen Devise "Viel hilft viel" handeln.).
OK, mit "träge" meine ich wirklich "einige Stunden", nicht "einige Tage". Aber: Das Beheizen Deines Hauses muss als Gesamtsystem betrachtet werden, nicht nur individuell für jeden Raum. Die hausinterne Wärmedämmung zwischen den einzelen Räumen, Fluren, Treppenhäusern und Stockwerken ist ja wesentlich geringer als die Wärmedämmung nach außen. Überspitzt könnte man sagen, die nicht so stark beheizten anderen Räume im Stockwerk mit dem Bad und z.B. auch der/die Räume unter dem Bad können das Bad ungewollt kühlen, so dass dann die begrenzte Menge an Wärmeenergie, die Du dem Bad zuführen kannst, nicht ausreicht. Im Sinne dieser Betrachtung des "Gesamtsystems Haus" könnte es also tatsächlich hilfreich sein, dem Hinweis Deines HBs zu folgen und gezielt die Temperaturen in angrenzenden Räumen unter und neben dem Bad nicht so stark abzusenken. Eine weitere Alternative dazu wäre, bei selbstverständlich vollkommen aufgedrehtem Thermostat der Badeinzelraumsteuerung das Niveau der Heizkurve in Einerschritten (wie immer mit ein paar Stunden Reaktionszeit) anzuheben, bis die FBH genug Wärmeenergie an Dein Bad abgibt.
Überhaupt: Stichwort "Einzelraumsteuerung": Es gibt hier etliche erfahrene WP-Betreiber im Forum, die diese Einzelraumsteuerungen inzwischen komplett deaktiviert haben. Du hast ja selbst schon bemerkt, dass, wenn Du in allen Räumen auf Maximal stellst, sich dann auch die Betriebszeit pro Verdichterstart verlängert (verbessert). Es gibt hier im Forum den Ausspruch: Thermostate zudrehen ist wie im Auto mit Vollgas fahren und die Geschwindigkeit durch gleichzeitiges Bremsen regeln (und sich dann über hohen Verbrauch und Verschleiß wundern. Denk mal drüber nach. 😉). Meine Empfehlung: Zunächst alles in den Räumen, in denen geheizt werden soll, auf Maximal stellen, so dass auch im Bad die gewünschten 23°C gut erreicht werden und dann, wenn überhaupt, nur ganz vorsichtige Änderungen an Räumen vornehmen, die nicht so warm sein sollen (z.B. ggf. Schlafzimmer).
Du schreibst: "Jetzt hatte ich einen Testlauf, alle Räume auf 23° als Zielwert und keiner der Räume hat mehr als 21-22° erreicht." - Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Deine Heizkurve etwas zu niedrig eingestellt ist. Bitte den Niveauwert versuchsweise um "1" oder sogar "2" erhöhen.
Ach ja, Verwenden von Pufferspeichern: Das ist ein beliebtes Mittel, das den Kunden aufgequatscht wird (Natürlich muss auch das der Kunde bezahlen.), um eine eigentlich zu groß ausgewählte WP doch noch irgendwie zu zähmen. Aber nun, wo wahrscheinlich das Kind in den Brunnen gefallen ist, könnte das tatsächlich etwas helfen. Eigentlich müsste die Kosten dafür aber derjenige tragen, der für das falsche Auswählen der zu leistungsstarken WP verantwortlich ist. Genaueres zur Thematik Pufferspeicher weiß ich aber nicht.
Nochmal meine dringende Empfehlung an Dich den "54%-Thread" durchzuackern.
VG PeterF60
Hallo Stefan,
leider ist es so, dass man oft als Endkunde aktiv werden muss und sich nicht nur auf die Handwerker verlassen kann.
Du hast ja jetzt ein paar mehr Informationen zu deinem Haus und den jetzigen Einstellungen preisgegeben. Der Aufbau ist wie bei mir: FBH mit Einzelraumsteuerung, nur dass ich ein 37-Jahre altes Haus mit schlechterer Dämmung habe. Ich würde deshalb erwarten, dass deine Heizlast bei höchstens 6-7 kW liegt und nur eine entsprechende WP eingebaut ist (siehe Hinweis von Peter zu zu häufigen Starts).
Ein anderer Hinweis von dir zu den teilweise abgeregelten Räumen spricht für einen unzureichenden hydraulischen Abgleich. Ich war zwangsweise für ein Jahr gezwungen ohne Einzelraumsteuerung auszukommen, da die Fußbodenthermostate in den Etagenverteilern kaputt waren und Viessmann nicht schneller in der Lage war, neue zu beschaffen. Ich habe dann den Vorlauf so eingestellt, dass im Wohnzimmer bei voll geöffneten Ventilen angenehme Temperaturen waren (21-22°C). Danach habe ich die Voreinstellung der Ventile in den Etagenverteilern so verändert, dass die Wunschtemperatur 20-21°C in den anderen Räumen erreicht wurde. Bis aufs Schlafzimmer habe ich das ziemlich gut hinbekommen (konnte nicht so stark abregeln, dass nicht irgendwann doch höhere Temperaturen als 18°C entstanden). Wenn alle Ventile offen sind, kann die erzeugte Wärme schnell genug von der WP abgeführt werden, so dass sie eher durchlaufen kann und nicht so schnell abschaltet. Ich vermute trotzdem, dass bei dir noch etwas anderes nicht stimmt. Ein größerer Pufferspeicher wird nichts oder nur ein bisschen bei unnötigen Kosten bringen. Das Volumen der Heizschleifen deiner FBH ist um ein Vielfaches größer als das eines Pufferspeichers (Falls du Lust hast, kannst dir dazu auch mal meine Vorträge zu unserer WP ansehen https://aktionskreis-energie.de/events/luft-waermepumpe-pv/ und ein Update vom letzten Jahr https://aktionskreis-energie.de/events/oelkessel-gegen-luft-wp/). Ich vermute, falls die WP nicht zu groß ist, dass noch andere Parameter nicht optimal eingestellt sind.
Meine Heizkurve hat übrigens eine Steigung von 0,2 und ich variiere etwas mit dem Shift zwischen 1 und 2. Der wärmste Raum liegt bei 22 °C (hat einen ähnlichen Einfluss wie der Shift der Heizkurve). Mein Bad liegt nicht höher, da ich mit der Fußbodenheizung nicht die gewünschte Temperatur erreiche (War bereits beim Bau klar). Ein zeitgesteuerter Heizstab in einem Badheizkörper erbringt die gewünschte Temperatur zur Hauptnutzungszeit.
Viele Grüße
Christian
Hallo Stefan,
ha (Erleichterung), eine "08". Das war bei anderen mit ähnlichen Häusern schon viel schlimmer, bis zu 16 kW-WPs.
Eine "08" sollte man mit solchen Maßnahmen, wie im "54%-Thread" beschrieben, gut in den Griff bekommen.
Zu erreichende Ziele
Hallo zusammen,
jetzt waren die HB nochmal da:
in allen Räumen haben wir jetzt an allen Raumreglern die Temperatur auf 23°C gestellt.
Als Folge sind die Ventile jetzt dauerhaft geöffnet.
Gleichzeitig wurde die Heizkurve angepasst:
Niveau von 0 auf -2 und Neigung gleichgeblieben bei 0,3.
Die Folge ist nun, dass die Räume nicht ausreichend warm werden.
Im Gegenteil, nachts sind die Temperaturen in Bad und Wohnzimmer um 0,5°C gesunken.
Der O-Ton vom HB: 21°C ist doch mehr als ausreichend. Was ich denn anderes will, hier ist es doch mehr als warm.
Ich habe jetzt beobachtet, dass der Verdichter für ca. 10 min anspringt und dann die Vorlauftemperatur auf ca. 30°C bringt, dann wieder abschaltet und die Vorlauftemperatur innerhalb von ca. 1-2 min wieder auf 23°C zurückgeht. Damit kann man m.E. keine Erhöhung der Temperatur erreichen.
Lösungsvorschlag war, dass wir einen Speicher für den Vorlauf bekommen.
Das habe ich jetzt aber erstmal abgelehnt, weil m.E. die WP mal gecheckt werden muss, warum es nach 10 min abschaltet, obwohl eigentlich die höhrere Temperatur überall angefordert wird.
Gerne würde ich auch nochmal fragen, was die 10300 Verdichterstarts bei 1020h Betriebsstunden für die Lebensdauer der WP bedeuten?
Kann das jemand beurteilen?
Wenn hier jemand von Viessmann mitliest, bitte auch um eine Einschätzung 🙂
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
"in allen Räumen auf 23°C gestellt": Gut
"Ventile jetzt dauerhaft geöffnet": Klar, weil die 23°C ja leider nicht erreicht werden.
"Heizkurve angepasst: Niveau von 0 auf -2 und Neigung gleichgeblieben bei 0,3.": Diese "Anpassung" passt offensichtlich nicht zu Deinem Haus. Wenn die erreichten Innentemperaturen z.B. nur 21°C statt den gewünschten 23°C betragen, muss der Niveauwert nach oben (und nicht nach unten: Was macht denn Dein "kompetenter" HB da?) angepasst werden. Wie schon früher geschrieben, ist dieses Anpassen auch immer ein "Probieren und Abwarten, ob sich die gewünschte Temperatur einstellt". Probiere als Niveauwert doch mal "+1" (also 3 höher als jetzt "-2").
(Nur zur Sicherheit: Der Sollwert Eurer Normal-IT ist auf 23°C gestellt, nicht wahr?)
Der Kommentar Deines HB zu Euren IT-Wünschen ist einfach eine Frechheit.
Jetzt in der Übergangszeit sind die Verdichterlaufzeiten naturgemäß kürzer als bei niedrigeren ATs. Deutlich mehr als 10 Minuten sollten es aber schon sein.
"Lösungsvorschlag" zusätzlicher Pufferspeicher: Das ist der übliche freche Vorschlag der HBs, um eine zu groß dimensionierte HB "in den Griff zu bekommen". Frech, weil sie das Geld dafür ja auch nochmal vom Kunden haben wollen, also erst dem Kunden eine zu groß dimensionierte WP eingebaut zu haben (mit all Ihren Mehrkosten) und dann nochmal abkassieren wollen für das Ausgleichen dieses Fehlers.
Es gibt zunächst noch ein paar andere Möglichkeiten, das Problem etwas besser in den Griff zu bekommen.
Ich versuche mal zu erklären, was Du beobachtet hast:
Entsprechend Deiner Heizkurve war bei den aktuell herrschenden ATs die Zieltemperatur z.B. ca. 26°C. Deine Heizung heizt nun, bis diese Zieltemperatur plus der obere Hysteresewert von z.B. 4 Kelvin, also 30°C erreicht ist. Dann schaltet die Steuerung den Verdichter (leider schon nach 10 Minuten) ab. Durch den Durchfluss in Deinem Heizkreis (Die Flächen der FBH hatten ja kaum Zeit, sich zu erwärmen.) kühlt die Heizflüssigkeit relativ schnell wieder ab, was dann auch die VT sich mit absenken lässt. Dadurch wird nach wenigen Minuten die untere Grenze des Hysterebereiches (in Deinem Fall z.B. 26°C minus 3 Kelvin) erreicht und der Verdichter wird wieder gestartet. Das ist das, was Du beobachtet hast. Logisch, dass da die Räume keine Chance haben, warm zu werden. Gebraucht wird eine langes stetigen Laufen des Verdichters mit geringer Leistung (damit möglichst lange nicht die obere Hysteresegrenze erreicht wird), so dass sich der Estrich über der Fußbodenheizung wirklich erwärmen kann. Wenn der dann warm ist, kühlt sich auch die Flüssigkeit im Heizkreis nicht so schnell ab, so dass auch die Pausen wenn der Verdichter abgeschaltet ist, länger sein werden.
Es gibt nirgends klare Aussagen, wie viele Verdichterstarts OK sind bzw. wo da die Lebensdauergrenze liegt. Wenn aber die WP endlich so eingestellt sein wird, dass der Verdichter länger läuft und die WP auch macht was sie soll, Euer Haus in akzeptabler Zeit so warm aufheizen, wie Ihr das wünscht, dann ist auch das Problem der hohen Verdichterstartzahlen gelöst und Ihr werdet auch deutlich weniger Strom verbrauchen.
Stromverbrauch: Damit eine WP energetisch vernünftig und gut geregelt läuft, muss sie nach dem technisch notwendigen energetisch ungünstigen Start erst mal eine Weile laufen, bis sie energetisch günstig läuft.
VG PeterF60