Hallo zusammen,
ich beobachte momentan den Stromverbrauch unserer Wärmepumpe in Verbindung mit Fußbodenheizung.
Aktuell liegt dieser zwischen 200 und 300kWh die Woche.
Warmwasser habe ich bereits auf 51 grad und nur von 6-23 Uhr reduziert.
Ist das ein normaler Verbrauch? Ich stell gern noch weitere Daten bereit.
Hallo @Bambusbjoern ,
dieser Stromverbrauch erscheint mir bei den aktuellen Temperaturen plausibel und schön niedrig.
Bei WW-Erwärmung gehe ich einen anderen Weg und konnte damit die dafür notwendige Strommenge sehr deutlich reduzieren: Ich aktiviere die WW-Erwärmung nur einmal am Tag für die Zeitlänge, die notwendig ist, um die eingestellte Zieltemperatur zu erreichen. Bei mir ist das 51°C und Aktivierungszeit in der energetisch am günstigsten Zeit: (zurzeit) 13:40 bis (max.) 15:00 Uhr. In dieser Zeit ist die Außentemperatur normalerweise am höchsten und zu dieser Zeit kann auch der Strom unserer PV-Anlage mit genutzt werden.
WW-Ziel bei uns ist, dass morgens nach dem Aufstehen die WW-Temperatur fürs Duschen mindestens 40°C hat.
Auf diese Weise wird die WP nur einmal am Tag so hoch geheizt, wie das für die WW-Bereitung notwendig ist. Damit haben wir unseren Stromverbrauch für die WW-Bereitung gegenüber unseren vorherigen Einstellungen (einmal auf 48°C und morgens vor dem Duschen in der energetisch ungünstigen Zeit auf 43°C) fast halbiert.
Hallo Peter,
danke für die Infos, sowas war wichtig, weil ich es sonst einfach gar nicht einschätzen kann.
Sehe ich das richtig, dass die Erwärmung auf 51°C untertags ausreicht um am Abend (z.B. 22 Uhr) oder morgens (6-8 Uhr) noch ausreichend warm duschen zu können? Hätte nicht gedacht, dass der Tank so gut Wärme speichert.
Bei uns läuft auch Nachts und untertags oft der Verdichter, welcher dann irgendwas zwischen 3 und 7 kW zieht.
Hallo @Bambusbjoern ,
Der kritischere Fall ist ja "morgens noch warm genug duschen" (Du schreibst ja "am Abend ... oder morgens". Der allerkritischste Fall wäre natürlich "am Abend und morgens".). Nehmen wir mal nur den Fall "morgens" (So ist das bei uns.):
Es hängt davon ab, wieviel Temperatur Dein warmes Wasser von der Aufheizung am Nachmittag bis zum nächsten Morgen verliert. Die größter Rolle dabei spielt die Zirkulation, vor allem bei schlecht wärmegedämmten Warmwasserrohren im Haus (wie bei uns). Hier gibt es auf der einen Seite die gewollte Zirkulation per Zirkulationspumpe und auf der anderen Seite die eigentlich nicht gewollte ggf. vorhandene "Schwerkraftzirkulation" (Insbesondere, wenn die WP wie bei uns z.B. im Keller steht und sich die Dusche 2 Stockwerke höher im Obergeschoss befindet. Hier war bei uns der nachträgliche Einbau eines Ventils durch unseren HB notwendig, das diese Schwerkraftzirkulation behindert.). Nach Einbau so eines Ventils zur Behinderung der Schwerkraftzirkulation und der gezielten Einstellung minimaler Laufzeiten der Zirkulationspumpe (so dass wirklich möglichst nur dann warmes Wasser anliegt, wenn wir es typischerweise wirklich benötigen) hatten wir endlich den Zustand, dass es ausreichte, nachmittags das Wasser auf 51°C zu erwärmen und es dann morgens, wenn wir üblicherweise duschen, immer noch über 40°C hat.
Ich habe mal den Vorgang beobachtet, wenn die WW-Bereitung startet. Vorher lief die WP mit einer niedrigen Vorlauftemperatur für den normalen Heizbetrieb. Nach dem Start der WW-Bereitung läuft die WP zunächst mal sehr lange, um die VL-Temperatur auf einen Wert zu erhöhen, mit dem das aktuell vorhandene WW überhaupt wärmer gemacht werden kann. Wenn man dann die angezeigte WW-Temperatur beobachtet, dauert es nochmal eine ganze Weile, ehe sich überhaupt eine Erhöhung der WW-Temperatur ergibt. In der ganzen Zeit läuft die WP aber schon mit hoher Leistung, ohne dass sich bis dahin an der WW-Temperatur viel getan hat. Deshalb ist es energetisch eben günstiger (zumindest bis zu einer WW-Temperatur von ca. 55°C), die WW-Aufwärmung auf einmal (nachmittags zum energetisch günstigsten Zeitpunkt) zu erledigen und eben nicht mehrfach und vor allem nicht morgens zum energetisch ungünstigsten Zeitpunkt.
Finde ich super wenn wir hier etwas vergleichen können. Fänd es echt gut wenn man besser vergleichen kann
Habe auch die neue 200s mit kombispeicher. Lasse momentan Heizung durchlaufen auf 20 grad Solltemperatur. Warmwasser von 5:30 bis 24 Uhr. Bei aktueller außen-Temperatur von -3 - -6 grad 33,7 kWh. Siehe Grafik.
Laut meinem Heizungsbauer kann nur er den heizstab aktivieren?
Frage mich auch ob es okay ist wenn die Kiste den ganzen Tag läuft?
zum Haus: Neubau in 2023. 175 qm. Etwas besser als kfw 55.
Hallo @BeckerA ,
ja, Vergleichen finde ich auch gut (siehe auch Betreff: WP-Jahreswerte 2023 zur Diskussion und zu... - Viessmann Community (viessmann-community.com).
Dein Tagesenergieverbrauch vom 8. Januar von 33,7 kWh für Dein "besser als KfW 55 Haus" ist erkennbar niedriger als der bei unserem nur "mittelschlecht" gedämmten Haus (Bau Mitte der 90-er Jahre). Bei uns lag der Gesamt-Tagesstromverbrauch laut "VM-Wert" bei 39,2 kWh, davon 36,4 kWh für die Heizung und 2,8 kWh für die WW-Erwärmung.
Wir kommen bisher trotz der augenblicklich sehr tiefen ATs von nachts weit unter -10°C ohne den Heizstab aus. Die Heizung komplett durchlaufen zu lassen, ist bei diesen Temperaturen jetzt sicherlich das Beste. Bei uns läuft bei diesen kühlen ATs der Verdichter komplett durch, also Zahl der Verdichterstarts seit 3 Tagen: 0.
Wie ich in meinem vorhergehenden Post geschrieben hatte, halte ich es ja bei der WW-Erwärmung für günstiger, das WW nur einmal am Tag in der energetisch günstigen Zeit am Nachmittag soweit wie notwendig aufzuheizen (Aktivierungszeit bei uns z.Z. von 13:40 bis 15:00 Uhr), die WW-Bereitung also nicht z.B. wie Du es schreibst, von 5:30 bis 24 Uhr aktiv zu haben. Unser Stromverbrauch für die WW-Bereitung am 08.01. lag ja (laut "VM-Wert") bei 2,8 kWh. Mich würde als Vergleich sehr interessieren, wieviel Strom Deine WP am 08.01. für die WW-Bereitung benötigt hat.
VG
Ja die Idee mit dem Warmwasser nur zu bestimmten Zeiten finde ich gut. Denn pro Tag wird momentan mehr als 5 mal Warmwasser gemacht. Das finde ich zu viel und frage mich warum die Wärme so wenig gespeichert wird. Sollte natürlich nicht zu kalt werden für Frau und Kind.
Der Verbrauch an Warmwasser ist gering bei uns. Werde wohl auch noch die Zeiten für die Zirkulation der Frischwassereinheit anpassen müssen.
Hier die Werte:
Hallo @BeckerA ,
vielen Dank für Deine Vergleichswerte vom 8. Januar.
Beim Vergleich der Heizwerte sieht man klar den großen Vorteil durch die gute Dämmung Deines Hauses im Vergleich zu unserem.
Aber 10,8 kWh für die WW-Erwärmung sind ja ein Vielfaches von meinen 2,8 kWh. Da kannst Du ganz bestimmt noch optimieren. Bei uns war entscheidend, dass wir nachträglich vom HB dieses Ventil zur Behinderung der Schwerkraftzirkulation eingebaut bekommen haben. Das hat den Wärmeverlust des WW bei uns ganz erheblich reduziert und erst dadurch wurde es überhaupt möglich, die WW-Erwärmung nur nachmittags laufen zu lassen und trotzdem am nächsten Morgen die von uns gewünschten ">40°C" WW-Temperatur beim Duschen zu haben.
Hallo,
kannst du das mit dem schwerkraftventil erläutern? Wo baut man es ein? Wie wird es geschaltet?
du hast gar keinen Pufferspeicher? Ich habe einen kombispeicher.
Hallo @BeckerA ,
bezüglich "Ventil zur Behinderung der Schwerkraftzirkulation" habe ich für meinen Heizungsbauer (= "HB") zunächst protokolliert, wie sich ohne Entnahme von WW über der Zeit die WW-Temperatur nach dem letzten WW-Aufheizen reduziert. Diese Temperaturreduzierung lag bei 1 bis 2 Kelvin pro Stunde. Wenn bei uns die WW-Temperatur also nachmittags 15 Uhr 51°C betrug, waren es 22 Uhr nur noch ca. 42°C und morgens gegen 7 Uhr ("Aufsteh-Duschzeit") nur noch 31°C (Deshalb mussten wir in diesem Zustand morgens vor dem Duschen nochmal die WW-Erwärmung laufen lassen, um auf die gewünschten ">40°C" zu kommen.). Das habe ich dann beim HB reklamiert und gesagt, dass es nicht sein kann, dass sich die WW-Temperatur innerhalb von 16 Stunden um 20 Kelvin verringert. Und dem HB war klar, woran das liegt: Er hatte nicht mit so viel Schwerkraftzirkulation gerechnet und kein entsprechendes "Behinderungsventil" eingebaut. Das hat er dann nachgeholt. (Du merkst schon: Die Fragen "Wo baut man es ein? Wie wird es geschaltet?" kann ich Dir nicht beantworten. Das hat mein HB gemacht und ich gehe davon aus, dass jeder HB weiß, wie so ein Ventil richtig eingebaut werden muss.)
Richtig (Motto: "Keep it lean and simple" und "zusätzlicher Pufferspeicher = zusätzliche Kosten und Verluste"): Ich habe keinen separaten Pufferspeicher (In meiner WP "Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C08" gibt es standardmäßig einen relativ kleinen "Pufferspeicher" von ca. 46 Litern, der wohl vor allem auch beim Abtauen der Außeneinheit eine Rolle spielt.). In meiner WP ist ein ca. 190 Liter großer Wasserspeicher für WW standardmäßig enthalten. Der reicht uns (selbst wenn wir mal Baden wollen).