Guten Abend,
ich habe seit November ein Hybridsystem aus Vitodens 300-W und Vitocal 200-S D08. Das Schema habe ich grob skizziert.
Die Umsetzung ist so, dass die externe Anforderung des externen Wärmeerzeugers durch ein Relais invertiert wird und über die Em/Ea1 Erweiterung den Brenner sperrt.
Der Vitocell 120-E wird als hydraulische Weiche benutzt. Die Wärmeerzeuger laufen über T-Stücke zusammen und haben in den Vorläufe Rückschlagklappen. Es ist eine Divicon mit Erweiterung verbaut, den Mischer habe ich stillgelegt (da Heizkörper).
Was nicht so recht geht:
* Warmwasserbereitung soll über beide Wärmeerzeuger möglich sein. Die Solltemperaturen beider Wärmeerzeuger lassen sich aber nicht so recht aufeinander abstimmen. SollTemperatur Vitodens 49 °C, Vitocal 52°C, die Vitodens heizt dann bis 51,5 und mit Glück wird durch Nachheizen dann die SollTemperatur der Vitocal erreicht. Die untere Nachheizschwelle muss so sein, dass diese bei der Vitodens geringer als bei der Vitocal ist. Problem ist sonst, dass die Umwälzpumpe der Vitodens läuft und der Brenner gesperrt wird und damit der Speicher gekühlt wird. Lässt sich an der Vitodens mit dem externen Sperren auch die Umwälzpumpe sperren?
* Effizienz: Mir geht es wie vielen, dass ich die Regelung der Vorlauftemperatur der Vitocal nicht so ganz verstehe: Die Hysteresen für den Pufferspeicher sind auf Werkseinstellung. Ich bin gerade noch am Heizkurve austesten und war bei 10°C AT bei 40°C Vorlauf. Bei 13°C hat die Wärmepumpe heute im Sekundärkreis bis zu 50°C gebracht. Die max. Drehzahl der Umwälzpumpe ist auf 50% eingestellt. Könnte das an der Abstimmung der Volumenströme liegen?
* Was ist von der Umsetzung des HB zu halten für die Gastherme ausschließlich den unteren Rücklauf zu verwenden? Es erschwert aus meiner Sicht bei der Warmwasserbereitung einen bivalent parallelen Betrieb.
* Komplexität: Ich würde die Anlage gerne entschlacken lassen und den Vitocell nur noch für Warmwasser verwenden. Ich möchte gerne auf die separate Heizkreispumpe verzichten und die Anlage rein bivalent-alternativ betreiben. Geht das mit den Geräten? Ich denke dass noch ein serieller 50l Puffer im WP-Rücklauf nötig wäre. Die Anleitung der Vitocal suggeriert zum Beispiel dass ein bivalent-alternativer Betrieb auch ohne Weiche und separatem Mischer möglich ist.
Danke vorab Tipps und Hinweise.
Geräte:
Vitocal 7727496003056127
Vitodens 7724827068287202
Viele Grüße Till
Hallo Flo,
danke für die Rückmeldung. Es handelt sich eigentlich um Schema 4801938 mit der Ergänzung um die Vitodens 300-W, die über T-Stücke in den Vor- und Rückläufen der Vitocal in Richtung Speicher auch direkt den Kombipuffer beladen kann (siehe Skizze oben). Damit keine Fehlzirkulationen passieren, sind Rückschlagklappen in den Vorläufen installiert.
Im Prinzip funktioniert das auch, bis auf die etwas komplizierte Abstimmung der Warmwassertemperaturen zueinander. Durch Kugelhähne kann ich auch exakt Schema 4801938 betreiben (Vitocal + Pufferspeicher, 1 ungemischter Heizkreis).
Mir erscheint aber der Wärmepumpenbetrieb in der aktuellen Konfiguration nicht sehr effizient zu sein. Mir ist nicht klar warum die Wärmepumpe im Sekundärkreis deutlich höhere Temperaturen erzeugt wie im Anlagenvorlauf benötigt werden? Wenn es sich um ein "Takten" handelt, müssten doch die Betriebspunkte im Diagramm "Verdichterlaufpfad" nahe der Grenzlinie verlaufen? Habe ich das so richtig verstanden?
Noch eine Frage zum Hybridmodus: Für mich kam die Vitocaldens und Vitocal 250 aufgrund der Lautstärke nicht in Betracht. Alle Heizungsbauer haben mir von einer reinen WP-Lösung abgeraten, was ich mittlerweile aufgrund der doch hohen Komplexität der Hybridanlage etwas bereue.
Aber was spricht hydraulisch eigentlich dagegen, den Heizkreis ohne hydraulische Weiche von den beiden Wärmeerzeugern direkt zu versorgen sofern diese bivalent alternativ betrieben werden, d.h. im Heizbetrieb läuft entweder die Wärmepumpe oder die Gastherme. Insbesondere bei 2 stark modulierbaren Wärmeerzeugern.Über Rückschlagklappen lässt sich dann auch eine Fehlzirkulation vermeiden. Die einzige Problematik die ich sehe, ist die Warmwasserbereitung und ggf. die Frostschutzfunktion der Wärmeerzeuger. Alternativ könnte man auch Umschaltventile verbauen. In der Vitocaldens ist ja auch nichts anderes verbaut. In diese Richtung habe ich aber keine offiziellen Schemen gefunden. Das offizielle Hybridschema mit dem Vitocell 120-E sehe ich eher prädestiniert für nicht modulierende Öl/Gaskessel.
Viele Grüße Till
Hallo,
Puffersoll ist im Pufferbetrieb "normal" Vorlauf + AusschaltHysterese = 38°C + 4 K. Standardeinstellung. Da würde im Beispiel oben drinliegen, die Sekundär-VL Temperatur hat diese Grenze aber auch schonmal gerissen (49°c VL im Heizbetrieb bei 13°c AT und Heizkurve 1.0 Niveau 0 RT soll 22°C).
Der Heizungsbauer sagte mir wenn ich die AusschaltHysterese reduziere taktet er häufiger. Ich bin der Meinung die VL Temperatur einer Wärmepumpe sollte nie höher liegen als nötig. Der Vorteil des parallelen Puffers würde ja gerade daran liegen, dass ich den unteren Pufferbereich auf Soll-VL Temperatur heizen kann bis - wenn die Wärme nicht abgenommen wird- der Rücklauf so warm wie der Vorlauf ist, also der Puffer durcherhitzt ist. Dann dürfte er auch nicht zu viel takten. Oder bin ich da auf dem Holzweg dass hier Parameter 7209=0 Abhilfe schafft?
Problem ist wohl auch, dass die Volumenströme nicht gut passen. Die Thermostatventile machen sich schon vom Geräusch deutlich bemerkbar, und z.B. heize ich aktuell mit 44°C im Sekundärkreis und habe eine VL Temperatur Heizkreis 1 hinter dem Puffer von Soll/Ist von 41°C und eine Puffersolltemperatur laut Anlagenübersicht von 41°C. Das verstehe ich noch nicht ganz wie das geht. Die Fühler scheinen okay da Pufferist = Temp vom Anlegefühler zur Heizkreispumpe.
Bezüglich Hybridschema: Es gibt mittlerweile Schema 4804074, das keine Speicherladepumpe mehr vorsieht. Die Trinkwassererwärmung scheint hier nur über den externen Wärmeerzeuger zu laufen, es gibt nur einen Mischer im Vorlauf. Das scheint aber - wenn ich es richtig sehe- für meine Gerätekombi die richtige Variante zu sein. Stimmt das so? Oder wäre das die von dir erwähnte Variante mit zwei Mischern und extra Speicherladepumpe?
In allen Schemen wird erwähnt man könne die Ww-Bereitung nur über Gas laufen lassen, ich habe aber noch nicht ganz verstanden wie das gehen soll? Das wäre für mich noch ganz interessant.
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