Hallo,
ich habe als Heizsystem eine Fußbodenheizung im Bestand. Diese sind im OG mit 5 Heizkreisen am Heizkreisverteiler angeschlossen, wobei 2 Heizkreise geschlossen sind da ein Raum nicht genutzt wird.
In Erdgeschoss ist ein 8 fach Heizkreisverteiler verbaut. Der Durchfluss am Heizkreis beträgt bei voller Öffnung 2,5 Liter / Minute. Ein hydraulischer Abgleich ist nicht ausgeführt worden, ist aber noch notwendig.
Jetzt steht die Frage zur Beantwortung ob der Durchfluss von 2,5 Liter/ Minute ausreichend sind oder ob Verteiler mit größerem Durchfluss nötig sind. Der Abgleich reduziert ja den Durchfluss auch noch etwas. Mit der Vitocal 222-S AWBT-E-AC 221.C09 wird ja ein Volumenstrom von 1400 l/h verlangt.
Vielen Dank schon im Voraus.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
grundsätzlich sollte man bei einer WP versuchen, das Gebäude unter Einsatz aller Heizflächen auf möglichst niedriger Vorlauftemperatur zu temperieren.
Auch der "unbeheizte" Raum sollte auf z.B. 18 Grad mit den dafür vorgesehenen Heizkreisen gehalten werden.
Sonst heizt du diesen Raum über die Innenwände der Nachbarräume.
Diese FBH der Nachbarräume ist für diese zusätzliche Heizlast aber nicht ausgelegt, daher braucht das ganze Haus eine höhere Vorlauf Temperatur.
mit jedem Grad höherem VL braucht die WP 2,5% mehr Strom.
die 1400l/h (der Strömungsschalter geht übrigens erst bei 1250 l/h auf Störung) bekommst du gut durch die vorhandenen Verteiler.
Halte das Überströmventil im Auge bzw im Ohr. Das muss so eingestellt sein, dass es bei 1400l/h nichts über den Bypass durchlässt.
Wenn du eine Doku zur FBH hast, stellst du das grob nach der Länge der Kreise ein.
Die längsten Kreise auf 2,5l/min und die kürzeren proportional weniger.
Und dann regelst du abhängig von der Ist Temperatur die kürzeren Kreise nach.
Wenn es bei den langen Kreisen zu warm wird muss die Heizkurve nach unten.
Während der Einstellung müssen die Stellantriebe demontiert werden oder auf MAX stehen.
VG
Hallo Michael,
vielen Dank für die Informationen. Das eine nicht beheizte Zimmer hat 2,5 Wände zur Außenluft, eine kürzere Wand zu einem beheizten Raum und eine Wand zum Flur. An der Wand im beheizten Raum steht ein raumhohes Regal, mit Ordnern und Büchern vollgestellt. Die Wand im unbenutzten Raum hatte eine ca. 1,5 cm höhere Wandoberflächentemperatur als die Außenwände jetzt bei -12 °C Außentemperatur. Ich denke mal, dass der Wärmeeintrag in diesen Raum über die Decke der darunterliegenden Räume kommt.
Ich bin aber Deiner Empfehlung gefolgt und habe den Raum auf 18 °C eingestellt. Mal schauen, ob und wie es die Gesamtsituation beim Heizen verändert.
Wie kann man feststellen, dass der Volumenstrom 1400 l/h beträgt. Gibt es irgendwo einen Strömungsmesser in der WP? in der Heizungsanlage ist kein Messgerät vorhanden.
Es gäbe höchstens die Möglichkeit die Durchflussmesser der Heizkreisverteiler auf die 1400 l/h einzustellen.
Momentane Situation und Einstellungen:
Raumtemperatur an der WP 20°C eingestellt. Heizkurve 0,2, Niveau -1 AT heute früh -12,7 C
Zimmertemperatur mit längsten Heizkreisen 20,8 C (3 Wände gegen Außenluft) Wohnzimmer
Küche 20° C Heizkreis im Durchfluss schon etwas runtergeregelt. Alle anderen Heizkreise sind voll auf geregelt und erreichen die vorgegebene Temperatur nicht oder gerade so. Wenn ich hier den Durchfluss runterregle wird die Temperatur wahrscheinlich noch fallen oder ich erwische genau den Punkt, dass mit der Begrenzung noch genauso viel Wärme in die kürzeren Heizkreise und Estrich eingetragen werden.
Was kann man unter diesen Bedingungen machen. Den Vorlauf wollte ich nicht weiter erhöhen, also Kompromiss, dass verschiedene Räume die Raumtemperatur nicht ganz erreichen.
Erhöht man die Vorlauftemperatur, müssten in verschiedenen Räumen der Durchfluss der Heizkreise gedrosselt werden. Dann könnte es jedoch zu Problemen mit dem Volumenstrom kommen.
Was tun?
Vielen Dank für Deine Bemühungen. Wünsche Dir einen schönen 4. Advent.
Viele Grüße Bernd
P.S. Ich füge hier mal eine Datei an, könntest Du bitte die Angaben bewerten?
Hallo Bernd,
die alten Vitocal 200 hat keinen Volumenstromsensor, nur einen Padleschalter, der sie bei 1250l/h ausschaltet.
Laut deiner Berechnung benötigt die FBH 490bar.
Das wären bei deinem Modell und 1400l/h
100% Solldrehzahl für die Pumpe
Steht deine Sekundärpumpe auf 100%?
Ist das Überströmventil so eingestellt, dass dort nichts mehr durchgeht und Förderhöhe verloren geht?
VG Michael
Hallo Michael,
schon einmal Danke für deine Hilfe. Bitte kannst Du mir noch mitteilen, wie ich die gewünschten Werte für die Pumpe auslesen kann?
Viele Grüße Bernd
Hallo Michael,
Die Sekundärpumpe läuft auf 100 %.
Das Überströmventil befindet sich, so wie von Flo empfohlen im oberen Heizkreisverteiler, also am entferntesten
Punkt der Anlage. Sollte auch nur öffnen, wenn Volumenstrom nicht gewährleistet ist.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
>>Sollte auch nur öffnen, wenn
dann würde ich dir dringend empfehlen das persönlich zu überprüfen 🙂
Nimm dir einen großen Schraubenzieher.
Markiere die Stellung des Überströmventils.
Lausche mit dem Schraubenzieher am Ohr am Gehäuse des Überströmventils und drehe es eine halbe Umdrehung in die eine und andere Richtung.
Dann siehst du gleich ob es an der Stelle ist wo es gerade nichts mehr durchlässt.
Wenn dem nicht so ist, stellt du es weiter in Richtung ZU, bis das Rauschen stoppt.
Dann schaust du wieder alle Schaugläser an ob der Durchfluss höher geworden ist.
VG Michael
Bitte entschuldigt meine kurze Zwischenfrage, aber das Thema Überströmventil und Durchfluss beschäftigt mich zur Zeit ebenso...
Handelt es sich hier bei dem Drehventil oben links auch um ein Überströmventil? Dieses ist im HKV des OG (es gibt noch einen normalen Heizkörper im DG) und skaliert zwischen 0,3 und ca. 0,7 würde ich sagen, ohne Einheit. Mann muss allerdings ganz schön drehen damit es sich in die eine oder andere Richtung bewegt. Ein Rauschen/Zischen konnte ich, als ich ca. 3 Umdrehungen in die eine und dann in die andere Richtung getestet habe, nicht feststellen.
Ich erinnere mich aber, dass ich es in der Übergangzeit einmal aus dem HKV morgens nach dem Aufstehen rauschen hörte, dann dort das Ventil ein wenig in eine Richtung drehte und das Rauschen verschwand und seit dem auch nicht mehr vorkam....
Hallo @gänseblümchen91 ,
ja das ist es.
Die Einheit dürfte der Öffnungsdruck in mbar sein.
Seltsam, dass du nichts hörst.
VG
Hallo qwert, danke für das Feedback.
Ich werde heute einfach noch einmal radikaler drehen und schauen, ob was zu hören ist.
Ich hatte auch in der Vergangenheit schon den Strömungswächter/Paddelschalter Fehler, dann kam ein Sanitärler und hat entlüftet und Wasser nachgefüllt, seitdem passt das wieder.
Eventuell hätte ich mir das auch sparen können und am Überströmventil erst einmal spielen können...hm.
Hallo @gänseblümchen91 ,
in der Regel wird der Drehknopf vom Überströmventil gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert. Dafür wird die Schraube in der Mitte (hier oben in der Mitte des Drehknopfes) angedreht oder zum Verstellen gelöst. Schau mal, sollte bei Dir auch so sein.
Das Überströmventil soll den Volumenstrom für die Wärmepumpe garantieren, damit diese dann auch nicht in Störung geht. Öffnet dieses jedoch eher gelangt ein Teil des Vorlaufes ungenutzt wieder in den Rücklauf.
Dies hat die Firma, die meine WP aufgestellt hat bei mir auch so eingerichtet. Überströmventil hinter WP und soweit geöffnet, dass die WP nicht in Störung ging. Dafür kurzer Kreislauf, Rücklauftemperatur schnell angestiegen mit dem Resultat eines häufigen Takten.
Entlüften und richtig eingestellter Anlagendruck hat nichts mit dem Überströmventil zu tun.
Ansonsten halte Dich an die Handlungsempfehlung von qwert089
Viele Grüße
Hallo Michael,
mit den Schraubenzieher bin ich wohl zu taub.
Ich habe mir den Verteiler mit der Wärmebildkamera angeschaut. Das Überströmventil ist definitiv geschlossen.
Damit gibt es hier auch nicht mehr Durchfluss in den Heizkreisen.
Viele Grüße
Bernd
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