Liebes Viessmann-Team,
wir haben in unserem Einfamilienhaus ein Eisspeichersystem, Baujahr 2017, mit 2 Eisspeichern, Wärmepumpe Vitocal 300-G (17 kW), NC-Box, Steuerung über die Vitocal 200. Wir kühlen mit der Anlage über Natural Cooling im Sommer einen Weinkeller und seit Beginn der derzeitigen Hitzewelle die Schlafzimmer.
Gestern Abend hatten wir kein warmes Wasser. Die Wärmepumpe streikte. Nach einem Blick in die Service-Einstellungen fand ich heraus, dass die Anlage so eingestellt war, dass die maximale Soleeintrittstemperatur 20°C betrug. Gestern war nicht nur die Absorbertemperatur höher, sondern auch die Temperatur im Eisspeicher lag erstmals in diesem Sommer bei 20°C. Die Anzeige des Kältekreises meldete eine Soletemperatur von knapp über 20°C. Dies war die Ursache dafür, dass der Verdichter nicht anging. Nach einem testweisen Anheben der maximalen Soleeintrittstemperatur um ein paar Grad funktionierte alles wieder. Der Heizungsbauer sagte mir heute nach Rücksprache mit dem technischen Dienst von Viessmann, eine Einstellung bis zu 25°C sei ok. Das habe ich dann heute gemacht, seitdem läuft alles. (Kleine Nebenbemerkung: Viessmann sollte hierauf in der Anleitung deutlich hinweisen; so manch ein Hausbesitzer und wohl auch Monteur wäre wahrscheinlich ziemlich ins Grübeln gekommen.)
Mir fiel auf, dass die Temperatur im Eisspeicher nach dem Wiederaufheizen des Wassers spürbar (mehr als ein halbes Grad) niedriger lag als noch heute früh. Die Vitosolic ist so eingestellt, dass die Wärmepumpe bei Absorbertemperaturen von über 20°C auf den Eisspeicher zugreift (Standardeinstellung bei Viessmann-Eisspeicheranlagen). Das passierte heute: Die Wärmepumpe "zapfte" , da die Absorbertemperatur schon früh am Morgen die 20°-Marke überschritten hatt,,e, den Eisspeicher an und entzog dem Wasser Energie. Bei dieser Beobachtung kam mir die Frage:
Ist es möglich/sinnvoll, die Umschalttemperatur Absorber/Eisspeicher von 20°C auf - sagen wir - einen Wert zwischen 15 und 18°C zu senken (in der Vitosolic wohl TH2 und TH6)? Die Temperatur im Eisspeicher müsste dann, da die Wärmepumpe häufiger auf den Eisspeicher zugreifen würde, tendenziell etwas absinken. Das hätte zum einen den Vorteil, dass das oben beschriebene Problem weniger schnell auftreten würde. Zum anderen stünde kälteres Wasser für die Kühlung zur Verfügung, d.h. man könnte einzelne Räume stärker kühlen (im meinem Fall den Weinkeller zwischen 17 und 18°C - mit Taupunktkontrolle) und/oder in der Saison länger kühlen, hätte also mehr "Kühlreserven".
Mir scheint, dass eine so geänderte Einstellung keine wesentliche Auswirkungen auf die Energiebilanz hätte: Meine Beobachtung ist, dass die Temperatur im Eisspeicher im Herbst schnell unter 15°C abfällt, noch lange bevor die Wärmepumpe überhaupt den Eisspeicher in Anspruch nehmen muss, und im Frühjahr erst längere Zeit nach Ende der Heizsaison wieder auf über 15°C ansteigt. Es bliebe das Thema, dass die Temperatur der von der Wärmepumpe genutzten Sole durchschnittlich ein paar Grad niedriger wäre (aber wohl für die Kosen der Wasseraufbereitung kein so wesentlicher Punkt).
Alles Fragen, die durch den Klimawandel ausgelöst werden ... Probleme mit der Kapazität der Eisspeicheranlage im Winter hatten wir in den letzten Wintern nicht (Standort: Hamburg), die elektrische Zusatzheizung konnte dauerhaft deaktiviert bleiben. Die Kühlkapazität ist aber beim Natural Cooling schon begrenzt, was bei den derzeit heißen Sommern die Frage nach einer möglichen Optimierung aufwirft.
Beste Grüße
Wolfgang