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raumluftabhängiger/ -unabhängiger Betrieb für Vitodens 300-W 19 kW

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

anläßlich des Neubaus eines EFH im Jahr 1997/ 1998 haben wir uns für den Einbau einer Gas-Brenntwertheizung mit Fußbodenheizung und zusätzlich für einen Kachelofen entschieden. Der doppelzügige Kamin wurde nach den Vorgaben des Schornsteinfegers in Absprache mit dem Kachelofenbauer geplant und errichtet. Anzumerken ist, das der Zug für den Kachelofen nach Westen und der Zug für das Kondensrohr der Brenntwertheizung nach Osten weist. Da es bei der vorherrschenden West/ Südwest Wetterlage häufig zu starker Feuchtigkeitsausbildung durch über den Kamin eindringenden Regen im Sockelbereich des Kamins im Keller kam, haben wir vom Dachdecker eine Kaminhaube aufsetzen lassen und hatten fortan mit der Feuchtigkeit keine Probleme mehr. Sowohl der Betrieb der Gastherme und  des Kachelofens war hervorragend und wurde auch anläßlich der jährlichen Überprüfung durch den Schornsteinfeger nicht bemängelt. Es ist ein raumluftunabhängier Betrieb eingerichtet worden. Zum Jahreswechsel kam zu mehrfachem Ausfall der Heizung und so wurde im Februar 2014 der Viessmann Vitodens 300-W 19 kW für Erdgas mit der Vitocell100-W 200l eingebaut. Mit der anschließenden Abnahme durch den unverändert tätigen Schornsteinfeger ging das Theater los. Bis dato endete das Kondensrohr unter der Kaminabdeckung. Dies wurde beanstandet und es mußte ein Loch durch die Haube mit einer Rohrverlängerung eingebaut werden. Hiermit aber nicht genug. Plötzlich sollte der Betrieb des Kachelofens so nicht mehr gestattet sein und es wurde eine feste nicht brennbare Trennung zwischen den beiden Zügen verlangt. Da ich in dieser Konstellation Befürchtungen für den Betrieb des Kachelofens äußerte wurde ich mit der Auflage einer Unterbrechung für die Dunstabzugshaube beim gleichzeitigen Betrieb des Kachelofens belohnt. Die 15 Jahre zuvor war alles in Ordnung und der Betrieb wurde nicht bemängelt. Es kam so wie es kommen mußte. Beim Start des Kachelofens bei einer kühlen Witterungsphase im September zog der Qualm des Kachelofens nicht wie vorgesehen durch den Kamin ab sondern verqalmte das komplette Haus. Beim Ausräumen des brennenden Holzes aus dem Brennraum habe ich mir dann gut die Finger verbrannt. Also habe ich den Schornsteinfeger und den Kachelofenbauer zu einem Ortstermin eingeladen und nach Murphy´s Gesetz funktionierte alles wunderbar. Vor einigen Tagen nach der Rückkehr aus dem Urlaub also freudig den Kachelofen bestückt und viel Qualm in der Bude war wiederum das Ergebnis. Meiner Meinung nach wird der fast immer vorherrschende Westwind so stark durch die Trennung in den Kaminschacht gelenkt, dass hierdurch die der Verbrennungsqualm nicht abziehen kann. Ich hatte schon vorab Zeitungspapier im Kaminschacht abbrennen lassen um eine mögliche Kälteglocke zu beseitigen. So, jetzt zu meiner Frage: was kann ich als Alternative machen? Ich möchte die teure Kaminhaube nicht wieder entfernen lassen und was setze ich dann auf den Schacht um die eingangs erwähnten Regeneintritt zu vermeiden. Im Heizungskeller gibt es eine Wandöffnung mit einer Rohrverbindung 10 er Durchmesser zur Garage. Hierdurch wird die Elektroversorgung zur Garage geleitet. Würde dies zur raumluftabhängigen Versorgung ausreichen? Und was müße dann am Austritt des Dunstrohres geändert werden. Danke für Ihre Mühe und viele Grüße

 

fsaw

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

 

Hallo Herr Schüller,

 

vorab eine Bemerkung: sämtliche Abgasanlagen sind gemäß DIN 18160 (Abgasanlagen - Planung und Ausführung) auszuführen.

 

 

Zum einen gibt es die Möglichkeit, die Zuluft für das Gerät bei raumluftunabhängigem Betrieb mit Hilfe eines separaten Zuluftrohrs zu gewährleisten, zum anderen kann man den Schornstein des Kachelofens verlängern. Bei einer Schachtabdeckung aus Kunststoff sollte der Schornstein für feste Brennstoffe die Abgasleitung des Vitodens um min. 1000 mm überragen (Die Kunststoff-Schachtabdeckung dient nur zum Schutz vor groben Verunreinigungen).

 

Ob die Öffnung zur Garage für einen raumluftabhängigen Betrieb ausreicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

 

Hinweise zur Ausführung von Abgasanlagen finden Sie, bzw. Ihr Schornsteinfeger auch in unserer Planungsanleitung.

 

 

Hier noch ein Auszug aus der aktuellen Feuerungsverordnung:

 

 

§ 4 Aufstellung von Feuerstätten

 

(2) Raumluftabhängige Feuerstätten dürfen in Räumen, Wohnungen oder Nutzungseinheiten vergleichbarer Größe, aus denen Luft mit Hilfe von Ventilatoren, wie Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlagen, Dunstabzugshauben, Abluft-Wäschetrockner, abgesaugt wird, nur aufgestellt werden, wenn

 

1. ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten und der luftabsaugenden Anlagen durch Sicherheitseinrichtungen verhindert wird, oder

 

2. die Abgasführung durch besondere Sicherheitseinrichtungen überwacht wird, oder

 

3. die Abgase der Feuerstätten über die luftabsaugenden Anlagen abgeführt werden oder

 

4. durch die Bauart oder die Bemessung der luftabsaugenden Anlagen sichergestellt ist, dass kein gefährlicher Unterdruck entstehen kann.

 

Feuerstätten sind vielfach in Wohnungen (Kaminöfen, Kachelöfen, offene Kamine, Einzelraumfeuerstätten betrieben mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen) aufgestellt und die benötigte Verbrennungsluft wird dem / den Aufstellräumen entnommen.

 

Da vielfach in modernen Küchen eine Dunstabzugshaube betrieben wird, welche die Küchendünste ins Freie abführt, kann dadurch leicht ein Unterdruck in den Aufstellräumen entstehen.

 

Moderne Dunstabzugshaube weisen einen Luftdurchsatz bis zu 1.200 m³/h auf.

 

Das heißt, dass bei einer angenommenen Wohnraumgröße von 100 m² ein Luftinhalt von ca. 250 m³ vorhanden ist.

 

Durch den Strömungswiderstand geschlossener Fenster kann die abgeführte Luftmenge der Dunstabzugshaube nicht sofort dem Wohnraum wieder zugeführt werden.

 

Daher muss das zur Verfügung stehende Verbrennungsluftvolumen mit dem Faktor 0,4 multipliziert werden (dichte Fenster = 0,4).

 

Daraus ergibt sich das in Anrechnung bringbare Verbrennungsluftvolumen des Rauminhaltes ( 250 m³ Volumen x 0,4 = 100 m³ anrechenbares Luftvolumen bei 250 m³ Rauminhalt).

 

Es ist eine leichte Rechenaufgabe, in welchem Zeitraum die vorhandene Luft abtransportiert ist und ein Unterdruck in der Wohnung entsteht.

 

Da im allgemeinen heute dichtschließende Fenster und Türen eingebaut werden, kann ohne entsprechende Druckausgleichöffnung ins Freie nicht genügend Luft (Verbrennungsluft) nachströmen;

 

Die Folge davon ist, dass in der Feuerstätte aufgrund des Luftmangels die CO-Bildung erheblich zunimmt und gleichzeitig der Schornstein, der ja ohne "Motor" die Abgase abtransportieren muss, nicht mehr genügend Auftrieb (Zug) hat.

 

Austretende Abgase sind die Folge !

 

Geeignete Maßnahmen können sein:

 

1.-Eine Dunstabzugshaube verwenden, die mittels doppeltem Rohrsystem die abgesaugte Luft wieder über das Gebläse ansaugt.

 

2.-Über eine mechanische kontrollierte Lüftungseinrichtung gewährleisten, dass keine größere Druckdifferenz als 4 Pa entstehen kann (Nachweis vom Hersteller erforderlich).

 

3.-Fensterkontaktschalter, der sicherstellt, dass die Dunstabzugshaube nur funktionieren kann, wenn über das Fenster genügend Luft hinzugeführt wird und kein Unterdruck entstehen kann.

 

 

Alle angesprochenen Punkte müssen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen, da dieser die Gegebenheiten vor Ort kennt und dementsprechend beurteilen kann.

 

Beste Grüße °jo

 

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

4 ANTWORTEN 4
Ich kann hier momentan nicht ganz folgen. Der Kachelofen am zweiten Zug des Kamins lässt die Rauchgase nicht abziehen und du möchtest einen Raumluftverbund für die Heizung herstellen, welche ihre Verbrennungsluft doch über den Schornstein bezieht.
Habe ich hier was falsch verstanden ?
Du hast auch erwähnt, dass eine feste , nicht brennbare Trennung beider Züge des Kamins zu erfolgen hätte. Wie muss ich mir den vorherigen Zustand vorstellen ?
Hallo Franky,

die Frage ist, wie bekomme ich das hin, dass der Kamin des Kachelofens wieder richtig zieht. Dabei möchte ich halt nicht gegen die" Vorschriften " verstoßen, da laut Schornsteinfeger bei direkt nebeneinanderliegenden Zügen die Brennwertheizung über die raumluftunabhängige Versorgung über den Kaminzug Rauchgase des Kachelofenkamins ansaugen könnte. Bis dato war nur die Kaminabdeckung montiert und der vorherrschende Westwind hat für einen sehr guten Zug des Kachelofenkamins gesorgt. Jetzt mußte ich auf Anweisung des Schornsteinfegers eine Trennung zwischen den beiden Zügen anbringen, die bis unter die Kaminhaube reicht, damit das Ansaugen der Rauchgase vermieden wird. Dadurch zieht aber der Kamin des Kachelofens nicht mehr richtig, da der Westwind durch die Trennung gegen diese und somit in den Kaminzug drückt. Ist es so verständlicher ausgedrückt? Die Frage ist,ob ich als Alternative eine raumluftabhängigen Betrieb hinbekomme und noch lieber wäre mir zu erfahren, wie ich mit einer anderen Lösung z. B. Verlängerung des Abzugs des Kachelofens eine brauchbare Lösung über Dach hinbekomme?

Gruß fsaw

 

Hallo Herr Schüller,

 

vorab eine Bemerkung: sämtliche Abgasanlagen sind gemäß DIN 18160 (Abgasanlagen - Planung und Ausführung) auszuführen.

 

 

Zum einen gibt es die Möglichkeit, die Zuluft für das Gerät bei raumluftunabhängigem Betrieb mit Hilfe eines separaten Zuluftrohrs zu gewährleisten, zum anderen kann man den Schornstein des Kachelofens verlängern. Bei einer Schachtabdeckung aus Kunststoff sollte der Schornstein für feste Brennstoffe die Abgasleitung des Vitodens um min. 1000 mm überragen (Die Kunststoff-Schachtabdeckung dient nur zum Schutz vor groben Verunreinigungen).

 

Ob die Öffnung zur Garage für einen raumluftabhängigen Betrieb ausreicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

 

Hinweise zur Ausführung von Abgasanlagen finden Sie, bzw. Ihr Schornsteinfeger auch in unserer Planungsanleitung.

 

 

Hier noch ein Auszug aus der aktuellen Feuerungsverordnung:

 

 

§ 4 Aufstellung von Feuerstätten

 

(2) Raumluftabhängige Feuerstätten dürfen in Räumen, Wohnungen oder Nutzungseinheiten vergleichbarer Größe, aus denen Luft mit Hilfe von Ventilatoren, wie Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlagen, Dunstabzugshauben, Abluft-Wäschetrockner, abgesaugt wird, nur aufgestellt werden, wenn

 

1. ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten und der luftabsaugenden Anlagen durch Sicherheitseinrichtungen verhindert wird, oder

 

2. die Abgasführung durch besondere Sicherheitseinrichtungen überwacht wird, oder

 

3. die Abgase der Feuerstätten über die luftabsaugenden Anlagen abgeführt werden oder

 

4. durch die Bauart oder die Bemessung der luftabsaugenden Anlagen sichergestellt ist, dass kein gefährlicher Unterdruck entstehen kann.

 

Feuerstätten sind vielfach in Wohnungen (Kaminöfen, Kachelöfen, offene Kamine, Einzelraumfeuerstätten betrieben mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen) aufgestellt und die benötigte Verbrennungsluft wird dem / den Aufstellräumen entnommen.

 

Da vielfach in modernen Küchen eine Dunstabzugshaube betrieben wird, welche die Küchendünste ins Freie abführt, kann dadurch leicht ein Unterdruck in den Aufstellräumen entstehen.

 

Moderne Dunstabzugshaube weisen einen Luftdurchsatz bis zu 1.200 m³/h auf.

 

Das heißt, dass bei einer angenommenen Wohnraumgröße von 100 m² ein Luftinhalt von ca. 250 m³ vorhanden ist.

 

Durch den Strömungswiderstand geschlossener Fenster kann die abgeführte Luftmenge der Dunstabzugshaube nicht sofort dem Wohnraum wieder zugeführt werden.

 

Daher muss das zur Verfügung stehende Verbrennungsluftvolumen mit dem Faktor 0,4 multipliziert werden (dichte Fenster = 0,4).

 

Daraus ergibt sich das in Anrechnung bringbare Verbrennungsluftvolumen des Rauminhaltes ( 250 m³ Volumen x 0,4 = 100 m³ anrechenbares Luftvolumen bei 250 m³ Rauminhalt).

 

Es ist eine leichte Rechenaufgabe, in welchem Zeitraum die vorhandene Luft abtransportiert ist und ein Unterdruck in der Wohnung entsteht.

 

Da im allgemeinen heute dichtschließende Fenster und Türen eingebaut werden, kann ohne entsprechende Druckausgleichöffnung ins Freie nicht genügend Luft (Verbrennungsluft) nachströmen;

 

Die Folge davon ist, dass in der Feuerstätte aufgrund des Luftmangels die CO-Bildung erheblich zunimmt und gleichzeitig der Schornstein, der ja ohne "Motor" die Abgase abtransportieren muss, nicht mehr genügend Auftrieb (Zug) hat.

 

Austretende Abgase sind die Folge !

 

Geeignete Maßnahmen können sein:

 

1.-Eine Dunstabzugshaube verwenden, die mittels doppeltem Rohrsystem die abgesaugte Luft wieder über das Gebläse ansaugt.

 

2.-Über eine mechanische kontrollierte Lüftungseinrichtung gewährleisten, dass keine größere Druckdifferenz als 4 Pa entstehen kann (Nachweis vom Hersteller erforderlich).

 

3.-Fensterkontaktschalter, der sicherstellt, dass die Dunstabzugshaube nur funktionieren kann, wenn über das Fenster genügend Luft hinzugeführt wird und kein Unterdruck entstehen kann.

 

 

Alle angesprochenen Punkte müssen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen, da dieser die Gegebenheiten vor Ort kennt und dementsprechend beurteilen kann.

 

Beste Grüße °jo

 

Das war verständlicher,. Danke für die Aufklärung.
Ich denke mal, dass ein Raumluftverbund die günstigere Lösung wäre. Und damit die Heizung die nötige Luft aus dem Raum bezieht. Allerdings dürfte die Bohrung mit einem Durchmesser von 100mm wesentlich zu klein sein.Ich würde jetzt mal aus dem Stehgreif wenigstens 250mm im Quadrat ansetzen. Vielleicht auch rechteckig. Ob das baulich überhaupt möglich ist, kann ich nicht sagen.
Aber das letzte Wort hierzu hat der Schornsteinfeger.
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