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Vitodens 333-F 25kW läuft nicht optimal

Hey.

Seit 11/2021 steht bei uns eine 333-F B3TG-25 (1,9 - 25,0 kW) mit der Herstell-Nr. 7956291101160123. Vorher hatten wir eine Öl-Heizung mit Heizwert-Technik. Gas und Brennwert-Technik sind also neu für mich.

Die Konstellation: Ein Heizkreis, kein Mischer, keine FBH. Witterungsgeführt ohne Raumaufheizung. 10 Heizkörper mit bedarfsgerechten Einstellungen der Thermostate von 4/5 (Wohnbereich, Bad) bis 0 (Küche). Hydraulischer Abgleich (Variante A) wurde gemacht. Ventile und Thermostate sind neu. Heizkurve steht auf 1,4 und 0.  

Mein Problem: Die Anlage läuft m.E. nicht optimal. Warum meine ich das ? Werte wie Vorlauftemperatur, Volumenstrom, Modulation, Brennerlaufzeiten, Taktung ändern sich häufig und teilweise sprunghaft ohne einen für mich nachvollziehbaren Grund und ohne Änderungen von mir an den Einstellungen/Thermostaten. Ich hätte da mehr Konstanz erwartet. Ich beobachte die Anlage deswegen seit ca. 14 Tagen intensiv getrennt nach Tag (Solltemperatur 21° von 7:30 bis 22:30) und Nacht (Absenkung auf 16° von 22:30 bis 7:30) incl. Protokollierung. Das einzige was ziemlich konstant bleibt, ist der Gasverbrauch, egal wie die Anlage gelaufen ist. Sonderbar... Die Außentemperatur bewegte sich in dieser Zeit zwischen 0° und 7°.

Vergangene Woche lief die Anlage mal wieder „unrund“. Auf der Suche nach evtl. Fehlermeldungen fand ich lediglich im Service-Menü in der Meldungshistorie genau für den aktuellen Zeitpunkt die Meldung „A.19 Temperaturwächter hat ausgelöst“. Teilnehmer war BCU (Feuerungsautomat). Der HB erklärte mir nach Rücksprache mit dem KD, dieses „Problem“  (welches auch immer sich dahinter verbirgt) ist bei VIESSMANN bekannt und man arbeitet daran. Was aber wann und wie passiert und überhaupt (Austausch, Update, gar nichts) sei momentan offen. Die Meldung wurde sodann vom HB gelöscht.

Meine Frage in die Runde: Ist dieses „Problem“ anderswo auch bekannt bzw. gibt es detaillierte Informationen dazu ?

 

Und um die Anlage besser einschätzen zu können interessieren mich als absoluter Heizungs-Laie noch folgende Punkte:

Gibt es irgendwelche Richtwerte bis zu denen eine Taktung noch akzeptabel ist ? Bei mir schwankt die Taktung von 7x in 7 Stdn. (nachts) bis 181x in 6 Stdn. (tags).   

Gibt es irgendwelche Richtwerte für den Volumenstrom ? Der schwankt bei mir zwischen teilweise unter 100 bis über 1.100 (letzteres nur bei der Wassererwärmung). Im Datenblatt steht ein Mindestvolumenstrom von > 210 (Modulierender Betrieb/Normalbetrieb).

Gibt es irgendwelche Richtwerte für das Verhältnis von Brennerlaufzeiten zu Betriebsstunden der Anlage ? Bei mir war der Brenner zeitweise nur 2 von 11 Stunden (nachts mit 52 Starts) oder 6 von 13 Stunden (tags mit 123 Starts) gelaufen.  

Und eine letzte Frage: Wie (groß) ist der Einfluss von Wind auf den Außenfühler für die Witterungssteuerung? Bei uns ist der Fühler an der Nordwand montiert. Leider ist diese Hausseite auch eine Windseite. Das war insbes. bei dem heftigen Sturm der letzten Tage zu spüren (wir wohnen im hohen Norden).

 

Wenn ich zu der einen oder anderen Frage eine Antwort bekommen würde, wäre ich sehr dankbar. Mit meinem HB komme ich da nicht so richtig weiter. 

 

Gruß

Manfred

81 ANTWORTEN 81

Mein Beitrag vom 31.01.2022 (letzter Beitrag dazu vom 14.03.2022) ist bisher noch offen geblieben, weil das Problem bis vor kurzem auch nicht endgültig gelöst war. Dieses scheint jetzt aber der Fall zu sein. Falls jemand daran interessiert ist, hier mein Bericht.

Anfang März hatte der TD ja festgestellt, dass die Anlage i. O. ist. Weil das aber m.E. nicht der Fall war, hatte ich weder nach- noch aufgegeben mit folgendem Ergebnis:

Ende April ein 2. Besuch vom TD. Dabei wurde immerhin sofort festgestellt, dass die Zirkulationspumpe nicht gemäß der MSA eingebaut war und dass die Anlage einen Tacosetter benötigt. Das wurde vom HB (Anfang Juni) entsprechend erledigt. Seither läuft die WW-Bereitung korrekt!

Im Heizmodus erfolgten allerdings immer noch zu viele Starts. Daraufhin wurden bei einem 3. Besuch vom TD (Anfang Juli) durch diesen die Umwälzpumpe und das Umschaltventil ausgetauscht. Die Anzahl der Starts scheinen jetzt auch im Heizmodus geringer zu sein. Ob und wie genau lässt sich wohl aber erst in der Heizperiode feststellen. Ich bin mal optimistisch.

 Zwischenzeitlich erschien regelmäßig die Meldung: „Brenner hat blockiert aufgrund einer Fehlfunktion der Primärkreispumpe“. Die Meldung war aber unsinnig, da beides nicht zutreffend war. Die Meldung erschien immer, sobald die Anlage sich abschaltete; also z.B. am Ende einer WW-Bereitung oder wenn die Anlage in die Sommersparschaltung ging. Also mehrmals pro Tag. Daraufhin wurde bei einem 4. Besuch vom TD (Mitte Juli) von diesem die HMU ausgetauscht. Seitdem erscheint  diese Meldung nicht mehr.

Momentan läuft die Anlage so, wie ich es mit der Installation erwartet hatte. Und diese war Ende November 2021 gewesen! Gekostet haben mich diese Korrekturen natürlich nichts, außer eine Menge Zeit und Nerven.      

LG an alle Lesenden

Manfred

Hallo zusammen.

Zu meinem Beitrag vom 31.01.2022 hatte ich am 27.07.2022 (!) einen letzten Beitrag geschrieben mit der Hoffnung, dass das Takt-Problem nach den diversen Nacharbeiten an der Anlage in der folgenden Heizperiode nicht mehr auftritt. Dem war aber leider nicht so. Und auch in der folgenden Heizperiode nicht. Daraufhin hatte ich immer wieder versucht (telefonisch und per mail), Kontakt zu einer Stelle bei VIESSMANN zu bekommen, die mir das Takten entweder kompetent erklärt oder mir erklärt, was von wem auch immer getan werden muss, damit die Takterei aufhört. Das war mir aber nicht gelungen. Erst als ich meinen Servicevertrag bei VIESSMANN gekündigt hatte und als Begründung u.a. meine Unzufriedenheit mit der Kommunikation genannt hatte, gab es eine Reaktion. Das Ergebnis davon war am Ende eine Erläuterung der "Windfunktion" in den Vitodens-Geräten. Den Text dazu habe ich aus der Mail, die ich dazu erhalten habe, hier mal im Original kopiert: 

 

Bei allen Vitodens Geräten der neueren Baujahre wurde die sogenannte "Windfunktion" programmiert.
Wenn, je nach Abgaslänge und Standort der Anlage, Wind auf das Abgassystem trifft kann es im ungünstigsten Fall zu einem Flammenverlust kommen.
Um diesem vorzubeugen, wird die Windfunktion gestartet. Dies bedeutet dass die Leistung (angehobene Teillast) erhöht werden muss, damit die Flamme stabil bleibt.
Sollte während der Windfunktion nicht genügend Wärmeabnahme zur Verfügung stehen, kann es durchaus zu einem takten des Brenner kommen. Die Windfunktion wir stufenweise heruntergesetzt. Wird allerdings weiterhin ein hoher Gegendruck detektiert bleibt die angehobene Teillast solange bestehen bis der Windeinfluss abflacht.
Bei unseren Überprüfungen vor Ort und auch Online konnten wir keinerlei Probleme mit Ihrem Gerät feststellen. 
Die Windfunktion ist legitim und muss aufgrund der Flammenstabilität aktiviert sein. Die Funktion kann weder verändert noch deaktiviert werden.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Diese Info kam von einem Mitarbeiter aus dem Bereich „After Sales Deutschland“.  

 

Knackpunkt bei der Windfunktion ist für mich eine evtl. zu geringe Wärmeabnahme. Das hatte ich vorher bereits mal „getestet“:

Soll-Raumtemperatur von 21° auf 25° und alle 10 Thermostate auf die Höchststufe 5. Geändert hatte das das Taktverhalten aber nicht. Vermutlich war die Solltemperatur immer noch zu niedrig. Grundsätzlich wäre es allerdings ein Witz, die Solltemperatur drastisch zu erhöhen und/oder alle Thermostate auf die Höchststufe einzustellen, nur damit die Takterei aufhört. Aufgefallen ist mir zwischenzeitlich allerdings, dass die Anlage nie taktet während der WW-Bereitung. Da fährt die Anlage ja quasi mit „Volllast“.

Quintessenz für mich ist nunmehr, dass die Windfunktion theoretisch wohl funktioniert, praktisch aber nur sehr bedingt. Damit habe ich dieses Thema für mich abgehakt und ich würde meinen Beitrag gerne schließen. Ich weiß nur noch nicht, wie das geht. Vlt. kann mir jemand dazu einen Tipp geben (sofern dieser Kommentar von jemandem gelesen wird).

LG an die Community.

Manfred

  •  Unter uns nennen wir die ,,Windfunktion,, eher ,,Sturmschaltung,,. Die führt aber in den wenigsten Fällen zu wirklichem Takten. Takten stellt immer zuviel Wärmeleistung bei zu wenig Abnahme dar. Und in deinem Fall sind es nicht allein die Thermostate. Es liegt schlicht und ergreifend am Volumenstrom. Deshalb hast auch bei der WW- Bereitung kaum ein Takten,weil hier ein maximaler Volumenstrom vorliegt. Leider lässt sich der Volumenstrom bei Heizbetrieb nur relativ gering beeinflussen. Denn mehr als Öffnen der Thermostate ist nicht drin. 

Windfunktion ist schon korrekt, denn diese Funktion wird schon ab Windgeschwindigkeiten > 20 km/h (zumindest bei meiner 300-W-B3HG) wirksam und das hat nun mit Sturm überhaupt nichts zu tun 😉. Und am Volumenstrom kann es auch nur bedingt liegen, denn meine Anlage (12 HK) läuft im Heizbetrieb konstant mit 620 Liter/Stunde und fängt trotzdem bei obigem Wind bereits zu takten an. Problem ist halt, dass diese Windsituationen meistens in der Übergangszeit auftreten, die Anlage mit sehr geringer Modulation (z.B. <= 15%) und einer AT im Bereich von 10 °C vor sich hinheizt und damit zwangsläufig auf jede Erhöhung der Leistung mit Takten reagiert. Wo soll die Wärme auch hin, wenn sie auf Basis der eingestellten Heizkurve gar nicht benötigt wird. Ursache für das Takten ist also in erster Linie die nicht benötigte Erhöhung der Leistung durch die Windfunktion. Und ob diese Erhöhung der Leistung bei Wind technisch die einzige Möglichkeit ist, ein Ausgehen der Flamme zu verhindern, kann ich nicht beurteilen, habe aber meine Zweifel. Glücklicherweise wohne ich nicht in einem 'Windgebiet' 😉.

 

@Manfred28  Bei mir kann ich die Taktrate bei Wind etwas reduzieren durch entsprechende Kodierung von Paramter 1606.4, allerdings mit dem Nachteil, dass mit zunehmender Erhöhung des Wertes auch die Brenner-Pausenzeiten ansteigen. Den optimalen Wohlfühl-Wert muß man einfach austesten 😉.

Hallo Franky.

Danke für deine Meldung zu meinem "Problem". Das Thema "Volumenstrom" wurmt mich schon lange. Ich hatte diesbezüglich vor ca. 2 Jahren über die VicareApp mal ein Feedback an VIESSMANN geschickt mit der "Anregung", dass der Volumenstrom im "Gerätestatus" in der App angezeigt wird (ähnlich der Modulation, beides wäre dynamisch, also machbar) und man nicht immer in den Keller steigen muss wenn man diesen mal wissen möchte für eine einigermaßen optimale Steuerung der Anlage. Aber auch da passiert nichts und man hört nichts von VIESSMANN. Zwischenzeitlich habe ich mich gezwungenermaßen mit all diesen Unzulänglichkeiten abgefunden. Ich glaube aber auch, dass ich nach nunmehr 3 Übungsjahren die Anlage ganz gut im Griff habe und weiß wie diese funktioniert. Es bleibt halt nur die elende Takterei (aber nicht nur bei mir wie ich inzwischen gelernt habe). Also, freuen wir uns auf den kommenden Winter.

In diesem Sinne LG

Manfred     

Hey Dreman.

Danke für deine Antwort und den Tipp mit dem Parameter 1606.4. Den zu verändern hatte ich mich bisher nicht getraut weil: Pausenzeiten verlängern = Heizkörper kühlen ab = Frau friert. Ich werde deinen Hinweis jetzt aber doch zum Anlass nehmen es mal zu probieren. Aber eine Frage dazu. Wenn die Pausenzeiten dadurch verlängert werden sollte man dann die Raumsolltemperatur erhöhen damit die längere Pausenzeit überbrückt wird und es nicht zu sehr abkühlt ?  

Und noch eine Frage: Kann ich irgendwie feststellen ob die Winderkennungsfunktion aktiv ist?

Und am Rande bemerkt: Bei mir startet die Taktung schon bei Windgeschwindigkeiten unter 20 km/h. 

Einen Volumenstrom von 620 erreiche ich nie. Der liegt bei mir immer im 400er Bereich (oder auch mal knapp darunter). 10 HK, davon

4 auf 5/0

2 auf 3/1

1 auf 3/0

2 auf 2/3

1 auf 0/0

Raumsolltemperatur = 21°. Keine FB, alles Radiatoren. 

Gruß

Manfred

.. habe ich soeben vergessen: Die Heizkurve steht auf 1,1 und 5.

Gruß

Manfred