abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Anzeigen  nur  | Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 
Beantwortet! Gehe zur Lösung.

Vitodens 200 WB2A, mehrere Fragen

Hallo Experten,

ich habe folgende Fragen zu o.g. Heizung (Einbaujahr 2007, Herstellernr. 7186846707536101, Solarthermie mit 300 L Speicher:

Einstellung Heizkurve:

Nach Finden der besten Neigung in den Frosttagen versuche ich das Niveau in der Übergangszeit zu finden. Durch die Vertikalverschiebung erhöht sich jedoch leider die komplette Kurve, also auch die bereits gefundene, günstigste Einstellung für die kalten Tage. Die Iteration kann sich ziemlich lange hinziehen, da die kalten und wärmeren Tage nicht auf Bestellung kommen. 

Frage: Ist es nicht sinnvoller, die Einstellungen für die Übergangszeit (Niveau) über die Raumtemperatur zu machen (z.B. Erhöhung von 22°C auf 24°C)? Durch die Verschiebung entlang der Diagonalen ist der "Vorzieheffekt" in den Bereich der höheren Außentemperaturen doch deutlich größer und die Auswirkung auf den schon gefundenen Verlauf <5°C wird reduziert.

Einstellung Warmwassertemperturen:

Ich kann gemäß Serviceanleitung 3 WW- Temperaturen einstellen:

1. Einstellung über Tasten

2. Einstellung 2. WW- Temperatur über Adresse 58 

3. Einstellung 3. WW- Temperatur über Adresse 67

Fragen: Was ist der Sinn/ Unterschied dieser 3 WW- Temperaturen? Falls die 2. für die Legionellenschaltung in Verbindung mit Schaltzeit Nr. 4 ist (siehe Forum), wozu ist dann die 3. Temperatur? Wie ist der Bezug zu den Schaltzeiten (WW-Aufbereitungszeiten) 1 bis 4? Die 2. Temperatur unter Code 58 kann nur bis 63°C erhöht werden. Ist das nicht zu wenig für eine Legionellenschaltung?

Danke im Voraus für etwas Nachhilfe.

VG Heimwerker123

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Aktuell sind eher winterliche Temperaturen, also warte besser mit einer Änderung des Niveaus (sofern überhaupt nötig) bis im Frühling. Schreibe dir auf, bei welcher Aussentemperatur welche VL passte (so niedrig wie möglich, so hoch wie nötig). Insbesondere an ganz kalten Tagen nochmals die Neigung überprüfen (bei ganz geöffneten Thermostatventilen). 

Richtig ist, dass nach einer Änderung des Niveaus auch die Neigung angepasst werden muss, sodass im Winter wieder die gleiche VL erreicht wird wie vor der Niveau-Anpassung.

Die Soll-Raumtemperatur dagegen sollte nur bei einer Änderung der gewünschten Raumtemperatur geändert werden (z.B. wenn man es wegen Besuch vorübergehend 1-2 Grad wärmer oder kälter will). Die Soll-Raumtemperatur ist die Soll-Raumtemperatur... Zudem hängt das Pumpen-Ein- und -Ausschaltverhalten davon ab.

Siehe dazu auch

https://heizung.de/heizung/wissen/heizkennlinie-definition-und-einflussfaktoren/

und

https://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Welche-Temperatur-ist-ideal-f%C3%BCr-den-Vorl...

 

Warmwasser-Soll-Temperaturen:

1. ist die normale Soll-WW-Temperatur für die tägliche, normale Speicheraufheizung. Aufheizung bis 2,5 Grad über die eingestellte Soll-WW-Temperatur, dann geht der Brenner aus, und danach folgt noch die Pumpennachlaufzeit, die den Speicher weiter aufheizt, je nach Speicher bis ca. 3-5 Grad über die eingestellte Soll-WW-Temperatur. Dieses Verhalten gilt übrigens auch für die anderen beiden Soll-WW-Temperaturen.

2. Codieradresse 58: Ist für die zusätzliche Speicheraufheizung (in der 4. WW-Zeitphase). Eine Art Legionellenschaltung wird nur dann daraus, wenn bei aufgeheiztem Speicher sämtliche WW-Zapfstellen aufgedreht werden, damit auch die WW-Leitungen mit dem heissen Wasser durchspült werden. In einem normalen EFH genügt es aber in der Regel, alle WW-Leitungen regelmässig zu nutzen und den Speicherinhalt in 1-2 Tagen zu "verbrauchen"; eine Zusatzaufheizung ist also normalerweise nicht nötig.

3. Codieradresse 67, 3. WW-Soll-Temperatur: Ist die Nachheizunterdrückung, damit der Speicher vorrangig durch die Solaranlage aufheizt werden kann und die Gasheizung nur einspringt, wenn diese 3. WW-Soll-Temperatur unterschritten wird (mit der in Codieradresse 59 eingestellten Einschaltdifferenz, ab Werk 2,5 K unter WW-Soll). Die eingestellten WW-Zeitphasen gelten weiterhin (betrifft nur Speicheraufheizung durch Gas;  die Solaranlage läuft, wenn sie kann). Wenn die Nachheizunterdrückung aktiv ist, ist die Soll-WW-Temperatur in der Diagnoseanzeige entsprechend niedriger (gemäss Adresse 67).

Hinweis: Bei vielen Anlagen ist Werkseinstellung 67:40 im Winter zu optimistisch bezüglich solarer Aufheizung. Wenn der Speicher wegen aktiver Nachheizunterdrückung oft nicht oder zu spät durch die Gasheizung aufgeheizt wird, die Ist-WW-Temperatur also häufig "zu niedrig" für den gewünschten WW-Komfort ist, im Winter Adresse 67:40 auf 1 Grad unter die 1. Soll-WW-Temperatur setzen, damit der WW-Komfort gegeben ist. Im Frühling aber wieder auf 67:40 setzen, damit der Speicher nach Möglichkeit durch die Sonne und nur bei Bedarf durch Gas aufgeheizt wird (ist ein Abwägen zwischen Sicherstellung des WW-Komforts und Energiesparen durch solare WW-Aufheizung).

 

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

2 ANTWORTEN 2

Aktuell sind eher winterliche Temperaturen, also warte besser mit einer Änderung des Niveaus (sofern überhaupt nötig) bis im Frühling. Schreibe dir auf, bei welcher Aussentemperatur welche VL passte (so niedrig wie möglich, so hoch wie nötig). Insbesondere an ganz kalten Tagen nochmals die Neigung überprüfen (bei ganz geöffneten Thermostatventilen). 

Richtig ist, dass nach einer Änderung des Niveaus auch die Neigung angepasst werden muss, sodass im Winter wieder die gleiche VL erreicht wird wie vor der Niveau-Anpassung.

Die Soll-Raumtemperatur dagegen sollte nur bei einer Änderung der gewünschten Raumtemperatur geändert werden (z.B. wenn man es wegen Besuch vorübergehend 1-2 Grad wärmer oder kälter will). Die Soll-Raumtemperatur ist die Soll-Raumtemperatur... Zudem hängt das Pumpen-Ein- und -Ausschaltverhalten davon ab.

Siehe dazu auch

https://heizung.de/heizung/wissen/heizkennlinie-definition-und-einflussfaktoren/

und

https://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Welche-Temperatur-ist-ideal-f%C3%BCr-den-Vorl...

 

Warmwasser-Soll-Temperaturen:

1. ist die normale Soll-WW-Temperatur für die tägliche, normale Speicheraufheizung. Aufheizung bis 2,5 Grad über die eingestellte Soll-WW-Temperatur, dann geht der Brenner aus, und danach folgt noch die Pumpennachlaufzeit, die den Speicher weiter aufheizt, je nach Speicher bis ca. 3-5 Grad über die eingestellte Soll-WW-Temperatur. Dieses Verhalten gilt übrigens auch für die anderen beiden Soll-WW-Temperaturen.

2. Codieradresse 58: Ist für die zusätzliche Speicheraufheizung (in der 4. WW-Zeitphase). Eine Art Legionellenschaltung wird nur dann daraus, wenn bei aufgeheiztem Speicher sämtliche WW-Zapfstellen aufgedreht werden, damit auch die WW-Leitungen mit dem heissen Wasser durchspült werden. In einem normalen EFH genügt es aber in der Regel, alle WW-Leitungen regelmässig zu nutzen und den Speicherinhalt in 1-2 Tagen zu "verbrauchen"; eine Zusatzaufheizung ist also normalerweise nicht nötig.

3. Codieradresse 67, 3. WW-Soll-Temperatur: Ist die Nachheizunterdrückung, damit der Speicher vorrangig durch die Solaranlage aufheizt werden kann und die Gasheizung nur einspringt, wenn diese 3. WW-Soll-Temperatur unterschritten wird (mit der in Codieradresse 59 eingestellten Einschaltdifferenz, ab Werk 2,5 K unter WW-Soll). Die eingestellten WW-Zeitphasen gelten weiterhin (betrifft nur Speicheraufheizung durch Gas;  die Solaranlage läuft, wenn sie kann). Wenn die Nachheizunterdrückung aktiv ist, ist die Soll-WW-Temperatur in der Diagnoseanzeige entsprechend niedriger (gemäss Adresse 67).

Hinweis: Bei vielen Anlagen ist Werkseinstellung 67:40 im Winter zu optimistisch bezüglich solarer Aufheizung. Wenn der Speicher wegen aktiver Nachheizunterdrückung oft nicht oder zu spät durch die Gasheizung aufgeheizt wird, die Ist-WW-Temperatur also häufig "zu niedrig" für den gewünschten WW-Komfort ist, im Winter Adresse 67:40 auf 1 Grad unter die 1. Soll-WW-Temperatur setzen, damit der WW-Komfort gegeben ist. Im Frühling aber wieder auf 67:40 setzen, damit der Speicher nach Möglichkeit durch die Sonne und nur bei Bedarf durch Gas aufgeheizt wird (ist ein Abwägen zwischen Sicherstellung des WW-Komforts und Energiesparen durch solare WW-Aufheizung).

 

Danke Achat für die ausführliche Antwort!

Viele Parameter der Steuerung sind selbsterklärend, aber eben nicht alle!

Ich habe die Codierebenen leider erst viele Jahe nach IBN der Heizung und eher zufällig entdeckt. Der Heizungsbauer hat die "Einweisung" auf die äußeren Bedienelemente beschränkt. Ein Tischler, hat mich eher zufällig darauf aufmerksam gemacht, dass meine Heizung ständig startet und stoppt. Nachdem ich mir die Serviceanleitung besorgt hatte, habe ich gemerkt, dass alles auf Werkseinstellung steht, inkl. Heizkurve. Die Optimierung der Einstellungen und der hydraulische Abgleich haben eine deutliche Komfortsteigerung und Energieeinsparung gebracht. Außerdem läuft die Heizung nun schön gleichmäßig durch.
Was sich nicht mehr heilen lässt ist die Tatsache, dass die Heizung für unser kompaktes und relativ gut gedämmtes EFH mit viel Heizkörperfläche viel zu groß ist (>18KW). Der Heizungsbauer installiert eben lieber ein paar KW zu viel als zu wenig.
Top-Lösungsautoren