Bei unserer Vitodens 100 schaltet im Heizbetrieb der Brenner ständig an (für ca. 15-30 Sekunden) und wieder aus (ca. 15 Sekunden bis zum nächsten Einschalten). Zwei verschiedenen Heizungsbauer haben sich bereits an dem Problem abgearbeitet: die Pumpe und die Elektroden wurden getauscht, eine Wartung gerade erst durchgeführt. Dies hatte ebensowenig Erfolg wie der Hinweis aus der Viessmann-Niederlassung, die Kennlinien zu verstellen. Über sachdienliche Hinweise, die zur Lösung des Problems führen, würde ich mich daher sehr freuen!!!
Bei der Warmwasserbereitung tritt der Fehler übrigens nicht auf.
Vielen Dank!
Hi Christiann,
gerade habe ich in einem ähnlichen Thread folgendes geschrieben:
Ich würde zuerst unter der Therme am Rücklauf mit der Hand fühlen, ob sehr schnell nach Brennerstart sehr warmes Wasser dort ankommt. Falls ja -> Suche in Richtung hyd. Kurzschluss / Abgleich, falls nicht -> Suche in Richtung Pumpendrehzahlen und / oder geschlossene Ventile. Gleichzetig natürlich auch am Vorlauf prüfen, wie warm es dort wird.
Du musst also zuerst herausfinden ob die Wärme zwar gut aus der Therme heraus kommt, aber ganz schnell wieder da ist (hyd. Kurzschluss), oder ob die Wärme einfach zu schlecht wegtransportiert wird. Dann können wir weiter sehen.
Da es bei WW- Bereitung nicht auftritt, scheidet der Brenner und Umgebung wahrscheinlich als Ursache aus.
Poste bitte auch die Ser.Nr. der Therme und schreibe etwas mehr über die gesamte Anlage.
Gruß
Fiedel
Hallo Fiedel,
vielen Dank für Deine Antwort.
Nach dem Brennerstart fühle ich keine Veränderung der Temparaturen im Vor- und Rücklauf. Grundsätzlich kommt auch Wärme in der Fußbodenheizung an, so dass max. 1 Grad zur "gewohnten" Raumtemparatur fehlt. Dies kann aber auch an der Übergangszeit mit Außentemparaturen zwischen 5 und 15 Grad liegen; hier hatte die Heizung von Anfang an mit der Regelung. Das ständige Ein- und Ausschalten tritt ebenfalls eher in diesem Temperaturbereich auf. Wenn es knackig kalt wird, regelt die Heizung "normal".
Die Seriennummer lautet 7158234305605102, der Typ WB1, das Baujahr ist 2003. Die Heizung ist außentemperaturgesteuert und arbeitet raumluftunabhängig.
Bitte schreibe mir, wenn Du mehr Informationen benötigst.
Viele Grüße
Christian
Hi Christian,
das gleiche Problem hatte ich vor vielen Jahren auch bei unserer V200 WB2.
Leider kann man mit "Boardmitteln" recht wenig dagegen machen.
Die Therme hat einen Eingang für "Externes Sperren". Hier könnte man mit einer externen Elektronik (Zeitrelais, Smart Relay, SPS...) die Therme zyklisch sperren. Danach ist das Wasser im Kreislauf abgekühlt und die Therme läuft dann länger am Stück durch. So richtig effektiv geht das aber nur mit FBH. Wenn du Heizkörper hast, dürfen die Pausen nicht so lang sein, sonst kühlen die Räume zu sehr aus.
Die gängigen Tipps dazu sind:
- Heizkurve so flach wie möglich und Ventile in den Wohnräumen ganz auf, sodass keine Wärme abgeregelt
werden muss ; nur in Schlaf- und Nebenräumen die Ventile auf 16 - 18 °C stellen zum Abregeln
- Hydraulischen Abgleich machen (lassen)
- falls nur FBH vorh. Mischer falls vorh. ganz öffnen, ggf. deaktivieren oder entfernen
- Pumpendrehzahl (en) anpassen: Möglichst geringe Drehzahlen verwenden, sodass das Wasser die Heizkörper
möglichst langsam durchströmt und viel Wärme abgeben kann ; Drehzahl aber auch so hoch, dass kein
Wärmestau im Wärmetauscher beim Anlauf entsteht
Gruß
Fiedel
Hallo Fiedel,
ich habe jetzt schon über mehrere Tage mit der Heizkennlinie (Niveau und Neigung) herumexperimentiert. Einen Einfluss auf das Takten hat das leider nicht gehabt. Auch eine erhebliche Änderung der "normalen" Raumptemperatur hatte keinen Einfluss. Eigentlich sollte man doch erwarten, dass der Brenner dann länger läuft, um die höhere Temperatur zu erreichen, oder? Tatsächlich schaltet sich der Brenner alle 35 Sekunden ein, das sind rund 100 Brennerstarts pro Stunde!
Was ich auch nicht verstehe ist, warum die Heizung, nachdem sie 17 Jahre mit unveränderten Einstellungen und hydraulischem Abgleich ohne Probleme funktioniert hat, nun neue Einstellungen und einen neuen hydraulischen Abgleich benötigt, um das Takten zu vermeiden.
Kannst Du mir bitte sagen, welche Einstellungen für die Heizkennlinie sinnvoll wären? Wir haben FBH und zusätzlich Handtuchheizkörper in den Bädern sowie Radtiatoren im Keller, die aber am gleichen Heizkreislauf hängen.
Vielen Dank, Gruß
Christian
Ah, du hattest nicht geschrieben, dass das Verhalten neu ist. Dann können wir von einem Fehler ausgehen und du musst nichts optimieren. Jetzt greift wieder meine erste Antwort - also Fehlersuche.
Oder kann es sein, dass dir das Problem erst jetzt aufgefallen ist? Du schreibst ja, dass die Therme normal läuft, wenn es kälter wird.
Zur Fehlersuche: Ich denke am wahrscheinlichsten ist, dass die Therme die Wärme nicht los wird. Lasse mal die Pumpe(n) / Pumpendrehzahlen prüfen. Unter der Therme gibt es eine Leitung zwischen Vor- und Rücklauf (Bypass) mit einem Ventil mit so einer dünnen Stellschraube (nicht die dicke rote Kappe - das ist das Sicherheitsventil!!!). Diese "dünne Schraube" drehe mal bis Anschlag heraus. Das schließt den Bypass so gut wie möglich. Weiterhin müsste geprüft werden, ob im Rohrsystem freier Durchfluss möglich ist. Das sollte ein Heizungsbauer machen.
Vorstellen könnte ich mir auch noch, das die Platine "VR20" defekt ist. Sie misst und regelt die Temperaturen.
Ist deine Anzeige der Außentemperatur plausibel?
Gruß
Fiedel
Hallo Christiann, ist der Fehler behoben? Wir haben das gleiche Problem.
Gruß
WKW
Hallo Fiedel,
ich danke Dir sehr für Deine Hilfe! Der Fehler ist bereits im letzten Winter aufgetreten. Als Fehlerursache wurde vermutet, dass die Umwälzpumpe nicht mehr richtig pumpt und somit das warme Wasser nicht wegbekommt. Als die Firma endlich Zeit hatte, die Pumpe zu tauschen, war die Heizsaison bereits beendet. Daher konnten wir erst jetzt feststellen, dass die Pumpe offenbar nicht die Lösung für das Problem war. Bei einer kürzlichen Wartung der Heizung durch eine andere Firma konnte die Ursache für das Takten ebenfalls nicht festgestellt werden.
Ich habe die Schraube am Bypass herausgedreht-leider ohne Erfolg. Die Außentemperatur wird richtig angezeigt. Wenn die Rohrleitungen nicht mehr durchlässig sind, müsste der Fehler dann nicht auch bei sehr tiefen Temperaturen auftreten?
Viele Grüße
Christian
Wenn die Rohrleitungen nicht mehr durchlässig sind, müsste der Fehler dann nicht auch bei sehr tiefen Temperaturen auftreten?
Eigentlich schon und dieses Problem lassen wir auch mal bis ganz zum Schluss.
Hast du einen Mischer an der Anlage und wenn ja, wie steht der wenn das Problem auftritt?
Nimm doch mal die Verkleidung ab und sieh dir die Pumpe an: Am schwarzen Kasten ist ein
kleiner Schalthebel dran. Auf welcher Stufe steht der ? Wenn er auf "1" steht, stelle ihn mal auf
"2" versuche es so eine Weile und zum Schluss probiere ggf. auch noch Stufe "3".
Du solltest jeweils hören, dass die Pumpe auf "2" und "3" schneller/lauter läuft.
Gibt es noch eine weitere Pumpe außer der eingebauten und außer der WW- Zirkulationspumpe?
Einen Mischer haben wir, glaube ich, nicht. Die Pumpe hat nur zwei Stufen (II und III). Wenn ich auf III schalte, dreht sie hürbar schneller, das Problem aber bleibt.
Weitere Pumpen gibt es nicht.
Laut Serviceanleitung soll die Ursache für ständiges Ein- und Ausschalten des Heizkessels ein undichtes Abgassystem sein. Diese Ursache scheidet aber wahrscheinlich aus, da der Fehler bei der Warmwasserzubereitung nicht auftritt, oder?
Da komme ich an die Grenzen meines Selbstschrauberwissens... 🤔
Das sollte hier noch jemand mit entspr. Praxiserfahrung beurteilen,
bzw. dein Fachbetrieb per Dichtigkeitsprüfung ausschließen.
Leider gehen mir langsam auch die Ideen aus.
Nach dem Brennerstart fühle ich keine Veränderung der Temparaturen im Vor- und Rücklauf.
Mach mal folgenden Test: Schornsteinfegermodus einschalten und dann an den Rohren fühlen, wie schnell die Wärme vorwärts kommt. Das Ganze nicht länger als 1 Minute laufen lassen.
Wenn die Wärme fühlbar schnell nach unten weg kommt, wird deine Abgasanlagen- theorie wahrscheinlicher.
Lieber Fiedel,
ich danke Dir jedenfalls herzlich!
Vielleicht kann mir ein anderer Experte aus der Community helfen?
Viele Grüße
Christian
Lies bitte nochmal meinen letzten Beitrag - hatte doch noch eine Idee... 😊
Der Vorlauf wird recht schnell warm, und mit ein bisschen Verzögerung erwärmt sich auch das Rücklaufrohr.
Nochmal zum Schonrstein: Müsste sich ein undichtes Abgassystem nicht auch bei der Warmwasserbereitung auswirken?
Vermutlich eben nicht, weil sich durch die hohe Lüfterdrehzahl genug Differenzdruck aufbaut.
Bei dem "Hauch" im Heizbetrieb reicht es dann womöglich nicht mehr.
Du kannst das übrigens doch überschlägig selbst testen: Du nimmst die innere Verkleidung ab, sodass der Brenner und Wärmetauscher zu sehen sind. Dann öffnest du das Fenster des Heizungsraums. Nun heizt du ganz normal. Das nennt sich "Raumluftabhängiger Betrieb". Wenn es jetzt besser geht, ist es wirklich der "Schornstein".
Hallo Fiedel,
die Luftzufuhr scheint nicht das Problem zu sein; auch nach Abnahme der inneren Verkleidung und offenem Fenster tritt der Fehler auf.
Wie würde es sich denn auswirken, wenn das Abgasrohr teilweise verstopft wäre? Könnte der Gegendruck bei "schwachem" Heizen zu groß sein, so dass der Brenner abschaltet? Und wenn ja, müsste dann nicht eine Fehlermeldung kommen?
Gruß
Christian
Hi Christian,
ja genau. Irgendwas zwischen 0:4 und 0:8 müsste dann kommen.
Du kannst ja noch mal prüfen, ob die Luftklappe (unten am Gebläse) auch aufgestoßen wird, wenn der Brenner zum normalen Heizen anspringt. Ggf. zum Test die Klappe auch mal per Hand aufhalten.
Um noch mal in die andere Richtung zu denken: Beobachte doch mal bis wie hoch die
Kesselwassertemperatur ansteigt, bis der Brenner wieder abschaltet und schreibe auch bitte die Außentemp. dazu, die die Therme in diesem Zeitraum anzeigt (Abfrage: Servicemanual S. 80).
Zusätzlich stelle mal bitte ein Foto der Bedienfront hier rein, damit ich die Stellungen aller Schalter sehen kann.
Noch eine Möglichkeit die zu solchem Takten durch "Verbrennungsabriss" führen kann:
Schlechte Einstellung des Teillastbereiches. Diese Einstellung kannst du leider nicht selbst machen.
Sie ist im Servicemanual ab S. 52 beschrieben.
Hallo Fiedel,
die Kesselwassertemperatur liegt meist zwischen 28 und 35°C und die Außentemperatur zwischen 8 und 15°C. In den wenigen Sekunden, in denen der Brenner läuft, steigt die Temperatur nur um 1 bis 2°C an.
Die Klappe am Gebläse werde ich morgen testen.
Das Foto findest Du anbei.
Gruß
Christian
Das sieht gut aus. Wenn es nun die Klappe auch nicht ist, bleibt fast nur noch die Teillasteinstellung.
Da würde ich zuerst bei den Firmen rumfragen, wer sowas kann...
Hallo Fiedel,
die Klappe öffnet und ist auch leichtgängig.
Mit den Firmrn ist das so eine Sache. Ich bin ja froh, wenn der "Fachmann" weiß, wie er die Verkleidung von der Heizung entfernen muss...
Nochmals vielen Dank
Christian
Guten Morgen,
bitte entschuldige die späte Rückmeldung. Wurde das Problem gelöst? Oder besteht noch Handlungsbedarf?
Möglicherweise liegt auch ein Problem mit der Modulation vor. Wurde der Gaskombiregler geprüft?
Falls du nach einem geeignetem Fachpartner suchst, Kannst du dich bei deiner Viessmann Niederlassung melden und nach einem Fachpartner fragen. Die Kollegen dort kennen die Fachpartner oftmals persönlich und können dir bestimmt einen geeigneten Partner empfehlen. - https://www.viessmann.de/de/kontakt/niederlassungen.html
Oder mit der direkten Suchfunktion - https://webapps.viessmann.com/dealerLocator/restapi/#/
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dass einer unserer Techniker deinen Wärmeerzeuger überprüft. In diesem Zusammenhang möchte ich dir gerne kurz erläutern, wie du einen Viessmann-Serviceeinsatz beauftragen kannst.
Grundsätzlich verfolgen wir sowohl beim Verkauf als auch im Servicefall einen zweistufigen Vertriebsweg. Das bedeutet, dass wir unsere Produkte ausschließlich an Heizungsfachbetriebe verkaufen, die unsere Geräte nach der fachmännischen Planung bei ihren Kunden installieren und anschließend instandhalten. Es ist daher so, dass wir nicht direkt beim Endkunden tätig werden können, da wir in keinem direkten Vertragsverhältnis zu dir stehen. Das heißt, wenn die Prüfung durch einen unserer Techniker gewünscht wird, muss ein Heizungsfachbetrieb diesen Einsatz bei uns beauftragen.
Bitte wende dich sich daher im ersten Schritt also an deinen betreuenden Heizungsfachbetrieb.
freundliche Grüße
Timo Brüssing
Hallo Timo,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Ich habe alle sechs von der Suchfunktion angezeigten Fachpartner angerufen und habe jedesmal die gleiche Antwort erhalten: Neukunden werden bis auf weiteres nicht mehr angenommen, weil sie nicht genug Mitarbeiter haben. Deshalb war jetzt noch einmal ein Monteur von meinem beisherigen Heizungsbauer da. Dem habe ich den Hinweis mit dem Gaskombiregler gegeben. Er hat ihn aber als Fehlerquelle ausgeschlossen und daher auch nicht überprüft. Er vermutetet, dass Die Hauptplatine defekt sei, wollte hierzu aber noch Rücksprache mit Viessmann halten. Sollte es die Hauptplatine gewesen sein, werde ich es posten.
Nach der Möglichkeit, den Viessmann-Kundendienst zu beauftragen, habe ich meinen Heizungsbauer auch gefragt; Ihr sollt aber wohl unverschämt teuer sein und es sei wohl Glücksache sein, ob man einen kompetenten Mitarbeiter bekomme. Eigentlich trifft das auf meinen Heizungsbauer zu, und ich kann mir kaum vorstellen, dass der Viessmann-Kundendienst noch teurer sein kann... Finde ich irgendwo die Viessmann-Konditionen? Und kann mein Heizungsbauer die Beauftragung des Viessmann-Kundendienstes verweigern?
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
der Serviceeinsatz muss von einem Fachpartner beauftragt werden. Welcher Fachbetrieb das ist, spielt hierbei keine Rolle. Der Heizungsfachbetrieb, kann an dieser Stelle dann auch Preise nennen.
freundliche Grüße
Timo Brüssing