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mir ist aufgefallen das der WW-Speicher extrem stark auskühlt. Habe deshalb jetzt mal den Temperaturverlauf aufgezeichnet und es sind ca. 2K pro Stunde die der Speicher verliert.
Das ist wohl zuviel. Wie kommt sowas zustande? Die Anlage läuft im Sommerbetrieb. Wasser wurde keines entnommen. Habe den Vergleich zu ner Heizung in nem anderen Haushalt (anderer Kessel + anderer Speicher), da verliert der Speicher nur 0,2K pro Stunde.
Heizung: Vitocrossal 300 CU3A, 2,6-19 kW mit Vitotronic 200 KW6B, 1x Heizkreis ohne Mischer
WW-Speicher: Vitocell 300-V (EVA), 160 l, Bereitschaftswärmeaufwand lt. Datenblatt 1,4kWh/24h
WW-Solltemperatur: 58°C
Was mir auffiel:
1. Beim Aufheizen ging auch die VL Temperatur im Heizkreis hoch. Von 20 auf 40 Grad. Das Rohr erwärmt sich da allerdings nur bis zum Thermometer (Divicon), nach dem nächsten 90 Grad Bogen ist das Rohr wieder kalt. In der Divicon sitzt eine Rückschlagklappe im Rücklauf (Stellung waagerecht). Speicher und Vitocrossal sind mit der Systemverbindung verbunden. Im Speicherkreislauf ist allerdings keine Rückschlagklappe verbaut. Müsste da nicht auch eine drin sein? Wo sollte man sowas am besten einbauen lassen? Die Pumpe sitzt im Sp.-Rücklauf. Sollte danach eine Rückschlagklappe kommen? Der VL Anschluss ist bei diesem Speicher unten. Der Speicher hängt an den 90° Abgängen der T-Stücke (T-Stücke ohne Rückschlagklappe).
2. Am WW Anschluss hängt ein Leitungsstrang mit 22er CU Rohr. Hierüber werden wohl 2x Dusche und 1x Badewanne versorgt. Am Zirkulationsanschluss hängt ein zweiter Strang (15er CU Rohr) über den vermutl. alle Handwaschbecken (3x Bad, 1x Küche, 1x UG) versorgt werden. Also so wie es aussieht ist das keine extra Zirkulationsleitung sondern es wurde wohl der Z-Anschluss für den zweiten Strang zweckentfremdet. Beim Aufheizen bzw. danach wird die Leitung am Z-Anschluss etwas heißer als die Leitung am WW Anschluss. Kann es Probleme geben wenn man den Z-Anschluss in dieser Form zweckentfremdet?
3. Die Speicher-Aufheizzeit von 21°C auf 62°C (Kesseltemperatur bei Start: 21°C) beträgt 1h 10min. Nachheizzeit für 55,6°C-62,7°C (Kesseltemperatur bei Start: 63°C) beträgt 30min. Sind die Zeiten normal oder sollte man da den Volumenstrom der Speicherladepumpe erhöhen?
Ich möchte an der Anlage die Rohrleitungen vollends dämmen. Ich warte da jetzt allerdings erstmal noch, nicht dass man da nochmal am System groß was umbauen muss.
Freue mich über Tipps und Hinweise.
Moin @pwr2022 !
Irgendwas ist da schon recht komisch. Bei mir sieht das so aus:
Das ist allerdings ne ganze Woche, bei dir grad ein halber Tag...
Bei mir kühlt der Kessel (orange) nach der WW Bereitung relativ zügig ab und ist nach einer guten Stunde kühler als die gemessene Speichertemperatur (grün). Der Speicher verliert über den Tag (ohne Entnahme, z.B. Di/Mi) etwa 5..6K, allerdings von 45°C und nicht von über 60 wie bei dir.
Bei dir fallen die Temperaturen ziemlich parallel. Offensichtlich fliesst Wärme aus dem Speicher in den Kessel (und geht dann durch den Schornstein), aber warum der Kessel dabei wärmer ist/bleibt als der Speicher leuchtet mir nicht ein (eigentlich / gemäss der Physik müsste dann ja der Kessel den Speicher erwärmen).
Du musst also auf jeden Fall irgendwie die Zirkulation unterbinden. Eine reine Rückschlagklappe nutzt da nicht viel, weil die Zirkulation ja die gleiche Richtung hat wie beim Aufheizen. Die Klappe muss auf jeden Fall federbelastet sein (steht so auch in der Installationsanleitung). Bei mir ist die Ruhestellung des Umschaltventils (hast du sowas auch?) auf Heizungskreis und verhindert damit zuverlässig Zirku des WW-Heizkreises durch den Kessel.
Das mit dem 'missbrauchten' Zirku Rücklauf sorgt auf jeden Fall dafür, dass das Wasser (nach Einstellen der Schichtung) an deinen Waschbecken nicht ganz so heiss ist, wie das aus der Dusche. Ideal ist sowas nicht, weil du damit ja das Soll höher stellen musst, als du es eigentlich (an den Waschbecken) bräuchtest (es sei denn, du willst heisser duschen als Töpfe spülen). Wo du aber eh über 55°C fährst, sollte das egal sein.
Beim Aufheizen zählen die Temperaturdifferenz und der Durchfluss, weil du mit letzterem bestimmst, wie weit die Temperaturdifferenz über die Wärmetauscherfläche hinweg aufrechterhalten bleibt. Gewöhnlich kannst du beides einstellen. Wenn der Rücklauf beim Aufheizen nur unwesentlich kühler ist als der Vorlauf nutzt es nicht mehr viel, den Durchfluss zu erhöhen, ansonsten schon. Bei mir dauert das Aufheizen um 10K ca. eine halbe Stunde mit 15K über Soll und ca. 100 l/h. Das harmoniert etwa mit deinen Zeiten würde ich sagen, und mir reicht das. Je wärmer der Rücklauf, desto weniger Energie kannst du noch aus den Abgasen ziehen, allerdings ist die Nutzung des Brennwerteffekts bei der WW Bereitung eh ziemlich schlecht.
soweit, beste Grüsse!
Phil
ps. brauchst du wirklich 60°C WW Temp? Du könntest schon ein wenig Gas sparen, wenn du das reduzierst. Das ist besonders zu Zeiten von Putins Unfug durchaus zu erwägen...
ich habe noch mal nachgedacht... wenn die Sensoren richtig gehen, ist es wirklich unmöglich, dass Wärme vom (kühleren) Speicher in den (wärmeren) Kessel fliesst. Der Kessel vom VitoCrossal ist größer als der von meiner VitoDens - vielleicht kühlt er deswegen langsamer aus.
Du kannst es ganz leicht ausprobieren - schliesse nach dem Aufheizen einen Absperrhahn an der Pumpe, dann gibt es definitiv kein Zirkulieren. Beobachte die Temperaturen.
Bist du wirklich sicher, dass die WW Leitungen von Duschen und Waschbecken nicht verbunden sind? Wenn doch, kann es gut sein, dass hier Schwerkraftzirkulation eintritt und in dem Kreis die Wärme flöten geht...
Hallo Phil,
danke für Deine Grafik. Sehr interessant zu sehen wie das auch aussehen kann.
Bei dir fallen die Temperaturen ziemlich parallel. Offensichtlich fliesst Wärme aus dem Speicher in den Kessel (und geht dann durch den Schornstein), aber warum der Kessel dabei wärmer ist/bleibt als der Speicher leuchtet mir nicht ein (eigentlich / gemäss der Physik müsste dann ja der Kessel den Speicher erwärmen).
Hab jetzt mal noch die Abgastemperatur ins Diagramm mit eingeblendet. Die ist ziemlich sprunghaft und steigt so wie es aussieht teilweise sogar etwas an, auch wenn der Brenner nicht läuft. Keine Ahnung wo die gemessen wird. Wie das generell konstruktiv gelöst ist, dass unter normalen Umständen der Abgaswärmetauscher nicht "rückwärts" läuft weiß ich nicht. Vermutl. sitzt der Kessel einfach darüber damit die Wärme dann oben im Kessel bleibt.
Du musst also auf jeden Fall irgendwie die Zirkulation unterbinden. Eine reine Rückschlagklappe nutzt da nicht viel, weil die Zirkulation ja die gleiche Richtung hat wie beim Aufheizen. Die Klappe muss auf jeden Fall federbelastet sein (steht so auch in der Installationsanleitung). Bei mir ist die Ruhestellung des Umschaltventils (hast du sowas auch?) auf Heizungskreis und verhindert damit zuverlässig Zirku des WW-Heizkreises durch den Kessel.
In allen Anlagenbeispielen die ich bisher gefunden habe ist im Speicherkreislauf eine Rückschlagklappe verbaut. Deshalb wäre die Hoffnung dass das hilft. Nur konnte ich noch kein Prinzip erkennen an welcher Stelle (Vorlauf, Rücklauf, vor oder nach der Pumpe?) die rein muss, damit es auch funktioniert. Werde dann auf jeden Fall drauf achten dass es eine federbelastete wird. Die wird dann hoffentlich nur durch die Pumpe aufgedrückt.
Ein Umschaltventil gibt es beim Vitocrossal nicht - es sind zwei separate Pumpen vorhanden über die das gesteuert wird (Heizkreis- und Speicherladepumpe).
ps. brauchst du wirklich 60°C WW Temp? Du könntest schon ein wenig Gas sparen, wenn du das reduzierst. Das ist besonders zu Zeiten von Putins Unfug durchaus zu erwägen...
Da hast du natürlich recht. Deshalb möchte ich das ja gerade auch optimieren. Das Haus ist z.Zt. nicht bewohnt. Die Heizung ist eigtl. im Abschaltbetrieb. Hab das Warmwasser nur nen Tag zum Testen angeworfen. Dachte bei 58 Grad sieht man dann auch was 🙂 Im regulären Betrieb wird man sich so hohe Temperaturen dann wohl nicht mehr leisten wollen.
Wäre schön wenn das mit Waschbecken am WW-Zirkulationsanschluss dann wirklich nur ein Komfortproblem ist. Wirklich sicher bin ich da tatsächlich nicht. Die Befürchtung dass damals die Zirkulation in dieser Weise realisiert wurde und es da noch eine Verbindung zw. dem Waschbecken und der Dusche im DG Bad gibt hab ich auch schon im Hinterkopf. Es handelt sich um ein Reihenhaus Baujahr 1982. Weiß nicht ob sowas damals ne gängige Variante bzgl. der Zirkulation war. Einfach ne Z-Pumpe einbauen ginge dann nicht. Vermute in dem Fall müsste man wohl die Wände aufhacken. Oder als Notlösung vlt. mit Magnetventilen/Rückschlagklappen arbeiten die nur bei WW-Anforderung aufgehen.
Der Tipp mit dem schliessen der Absperrhähne ist gut. Evtl. mach ich da auch gleich noch den Heizkreis VL und RL zu. Wenn es sich dann immer noch so verhält, dann läge das Problem wohl eher auf der Entnahmeseite.
Ich werde berichten.
Beste Grüße
Tobias
> "Vermutl. sitzt der Kessel einfach darüber damit die Wärme dann oben im Kessel bleibt."
stimmt, dass ist ja einer DER Vorteile der Crossal gegenüber der Vitodens, in Verbindung mit dem grossen Abgaswärmetauscher im Fallstrom... Die Abgastemperatur sieht ja ähnlich aus wie bei mir - auch ein Hinweis da drauf, dass das Problem eher nicht in Zirkulation durch den Kessel liegt. Obwohl sie auf den ersten Blick auf einem höheren Niveau zu liegen scheint... Aber wie gesagt - Absperrhähne zu und wir wissen es 😉
> "Rückschlagklappe ... Nur konnte ich noch kein Prinzip erkennen an welcher Stelle"
Das ist glaubich ziemlich egal. Haupsache irgendwo im Speicherkreis - dann ist der Kreislauf über den Speicherwärmetauscher unterbunden.
Also hab das jetzt mal getestet.
Heizkreis VL+RL abgesperrt
Warmwasser aufgeheizt, Solltemp: 58 Grad
danach auf Abschaltbetrieb, Kugelhähne Speicherpumpe geschlossen
(beide Pumpen abgehängt, stromlos)
Ergebnis ist, dass es eigentlich keinen Unterschied gemacht hat. Die ersten 8h Stunden habe ich exakt dieselben Speicherverluste (1,8K/h). Nach 16 Stunden reduziert sich das auf 1,3K/h. Lediglich die Verluste am Heizkessel haben sich durch die Aktion etwas reduziert. Von 2,9 K/h auf 2,6K/h.
Nach dem Aufheizen:
Leitung am Z-Anschluss heiß, so dass man es nicht lange anfassen kann.
Leitung am WW-Anschluss auch warm aber dauerhaft berührbar.
EG Küche Armatur, WW Leitung leicht wärmer als KW.
1. OG Waschbecken bildet man sich noch einen ganz leichten Unterschied ein.
Im DG und an den Duschen ist keine Erwärmung zu merken.
Nach 18 Stunden:
Leitung am Z-Anschluss wärmer als alles andere.
WW + VL kühler (aber nicht KW niveau)
RL ist etwas wärmer wobei nur kurz, an der pumpe dann kalt
VL am Vitocrossal nur etwas erwärmt
RL am Vitocrossal etwas kühler
EG Küche Armatur, nicht erwärmt
1. OG Waschbecken nicht erwärmt
DG nichts erwärmt
DG: Es dauert ca. 10s bis WW am Waschbecken ankommt, danach 15s bis WW an der Dusche.
Warum das am Z-Anschluss immer wärmer ist als am WW Anschluss ist die Frage. Leitung am Z Anschluss hat nen kleineren Querschnitt und geht gleich senkrecht vom Speicher weg. WW Leitung hat den größeren Querschnitt und geht erstmal waagerecht vom Speicher weg.
Ist das vlt. generell ein Problem mit Einrohrzirkulation? Überlege jetzt ob ich da mal Thermosyphons am Speicher einbauen lasse. Also damit die Leitungen am Speicherausgang (WW+Z) erstmal mal vertikal nach unten vom Speicher weggehen.
> "Ist das vlt. generell ein Problem mit Einrohrzirkulation?"
hm, sieht fast so aus. Dass das soviel ausmacht hätte ich nicht gedacht. Aber viel mehr bleibt ja eigentlich nicht. Eine 'echte' Schwerkraftzirkulation scheint es ja nicht zu sein, weil dann wäre 'nach Adam Riese' der Anschluss ganz oben wärmer als der Z-Rücklaufanschluss. Die beiden 'Stichleitungen' scheinen also tatsächlich nicht verbunden zu sein.
Ich frage mich, warum Installateure nicht generell die Leitungen am WW Speicher (ohne echte Zirku) in Thermo-Syphon Form führen. Direkt bei der Installation ist das ein minimaler Aufwand...
Ja das mit der Einrohrzirkulation scheint doch ein gängigeres Problem zu sein. Wäre vielleicht ja auch ganz gut wenn der Hersteller da mal einen Hinweis in der Montageanleitung oder den Anlagenbeispielen anbringt. Noch besser wäre natürlich das evtl. gleich konstruktiv im/am Speicher zu lösen.
Wobei man sagen muss, wenn man bei meinem Speichertyp das Innere anschaut sieht man schon nen Unterschied in der Ausführung der WW-Entnahme und des (ja eigentlich als Rücklauf gedachten) Z-Rohres. Man kann sich dann auch vorstellen, warum die Entnahme über den Z-Anschluss bei dann noch senkrechtem Anschluss evtl. ne stärkere Zirkulation erzeugt. Die WW Entnahme erfolgt sogar schon über einen Bogen. Wobei der Bogen da allerdings komplett vom Warmwasser umströmt ist.
Ich denke ich werde jetzt die Leitung vom Z-Anschluss mal abhängen und an die richtige WW-Leitung mit anschließen lassen. Und fürs WW dann eben noch nen Thermosyphon. Dann sieht man weiter.