Hallo
Ich habe ein Gas-Brennwertgerät Vitodens 200-W. Zur Anlage gehört auch eine Solarthermie mit einem 750l Warmwasserspeicher. Ich habe im ganzen Haus eine Fußbodenheizung. Seit einigen Tagen habe ich Probleme mit meiner Warmwasseraufbereitung. Diese funktioniert nicht mehr. Dadurch hat auch die Fußbodenheizung nicht funktioniert, da die Solltemperatur des Warmwasser nie erreicht wurde und das Umschaltventil immer in Stellung Warmwasser stand. Wenn ich auf Warmwasserbetrieb umstelle oder im Warmwasser/Heizungsbetrieb die Solltemperatur kleiner der aktuellen Isttemperatur stelle, funktioniert zumindest die Fußbodenheizung. Nachdem ich den Wasserkreislauf mehrmals entlüftet habe (die Luft war nach einer Wartung in das System gelangt) und auch die Funktion des Umschaltventils überprüft habe, dachte ich, dass es die Förderpumpe sein könnte, die im Gerät eingrebaut ist. Die Pumpe hat die Bezeichnung Grundfos UPM3 15-75 DZA. Sie ist mit vier Inbusschrauben angeflanscht und hat in der Mitte noch ein kleines Loch, in diesem Loch befindet sich eine Kreuzschlitzschraube. Die Schraube dreht nicht mit, wenn ich aber mit einem Schraubendreher auf die Schraube drücke, "greift" die Schraube und ich bringe die Pumpe damit zum Stillstand. Jetzt zu meiner Frage. Darf die Pumpe so zum Stillstand gebracht werden oder ist das ein Zeichen dafür, dass die Pumpe defekt ist?
Vielen Dank im Voraus für die Antworten
Gaetano
Ja, das geht. Die Pumpe hat nicht all zu viel Drehmoment. Diese Schraube dient jedoch dazu,
die Pumpe "anzuwerfen", wenn sie mal blockiert ist.
Prüfe mal per Anfassen oder IR- Thermometer, ob sich der Rücklauf mit der Zeit dem Vorlauf
annähert. Dann ist die Pumpe i.o. und es liegt am Speichersensor. Falls das nur unzureichend
passiert, können es Engstellen in der Leitung (ggf. Plattenwärmetauscher, Thermostate o.ä),
oder wirklich die Pumpe sein.
Gruß
Fiedel
Im Übrigen glaub ich nicht,dass der WW- Speicher 750 l fasst. Es wird wohl eher ein Pufferspeicher mit integrierter Frischwassererwärmung sein.
Und wenn die obere Temperatur nicht mehr erreicht wird,könnte der Fühler eventuell falsche Werte liefern. Gibt's eine Anzeige,wo die Speicher- Ist Temperatur abzulesen ist ?
Und da Solarthermie vorhanden ist,müsstest in der WW- Leitung einen Thermostat haben. Der dürfte hier defekt sein,wenn dem so ist.
Im Übrigen dürfte eine Pumpe nicht so einfach anzuhalten sein.
Also die gleiche Temperatur haben die Vor- und Rücklaufleitung nicht, aber schon relativ annähernd.
Mein Speicher ist laut Rechnung ein Vitocell 340-M Typ SVKA (750l), Multivalenter Heizwasser-Pufferspeicher
aus Stahl, mit integriertem Edelstahl-Wellrohr (t.457 l) zur Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip.
Sag ich ja.
Ich kann in der App bzw. im Menü nach der WW Isttemperatur schauen. Meinst du damit die Speichertemperatur? Mit dem Fühler in der WW-Leitung muss ich mal schauen. Es gibt einen Fühler an der obersten Stelle des Speichers, bei diesem Fühler bin ich davon ausgegangen, dass es sich um den WW Fühler handelt. Dann habe ich am Mischkreisverteiler der Fußbodenheizung je ein Thermometer im Vor- und Rücklauf. Und ich habe am Solarkreis ebenfalls je ein Thermostat in der Vor- und Rücklaufleitung, für die Temperatur der Flüssigkeit im Solarkreis.
Naja,der Fühler im Speicher zeigt nicht die reale WW- Temperatur,sondern die Temperatur.des Heizwassers. Wenn diese aber mit der gefühlten Temperatur übereinstimmt,dürfte der Fühler in Ordnung sein.
Aber aufgrund der Solarthermie müsste in der WW- Leitung ein Thermostat verbaut sein. Als Verbrühungsschutz. Ist eigentlich relativ unauffällig verbaut.ist er defekt,wird zuviel KW dem eigentlichen WW zugemischt.
Ich habe nun die komplette Isolierung meines Speichers abgemacht, um mir alle Fühler anzuschauen und zu sehen, wo sie hingehen. Ein Thermostat in der WW-Leitung habe ich nicht gefunden.
Von oben nach unten am Speicher gesehen, habe ich folgende Temperaturfühler:
1. Fühler, der an eine analoge Anzeige unter dem Verteiler der Solaranlage geht.
2. Fühler, der ebenfalls an eine anaolge Anzeige unter dem Verteiler der Solaranlage geht.
3. Fühler, der an die Steuerplatine der Heizung geht und als "Speichertemperatursensor" angegeben ist.
4. Fühler, der ebenfalls an die Steuerplatine der Heizung geht. Von meinem Heizungbauer wurde das Kabel dieses Fühlers als "Hydraulikweiche" bezeichnet. Wenn ich diesen Fühler abziehe, schreibt die Heizung den Fehler 28 "Gemeinsamer Vorlaufsensor" raus.
5. Fühler, der an das Solarregelungsmodul geht.
Alle fünf Fühler sind nur an das Gehäuse von außen aufgelegt. Es gibt keinen Fühler, der im Fluss der Leitung steckt und die echte Temperatur misst.
Die zwei Fühler, die an die Steuerplatine gehen, habe ich bei einer angezeigten Speichertemperatur von 46°C abgezogen und ohmisch durchgemessen. Fühler 3 hatte 4,236kΩ und Fühler 4 hatte 4,291kΩ. Da sie an unterschiedlicher Höhe des Speichers angebracht sind und die Fühler nicht zu 100% den gleichen Widerstand haben, behaupte ich mal, dass beide in Ordnung sind. Wie bereits erwähnt, steigt ja die Wassertemperatur im Heizbetrieb und der Fühler zeigt mir dies auch an.
Die Leitung mit der Solarflüssigkeit hat ebenfalls einen Fühler, um die Temperatur der "Kollektoren" anzuzeigen. Ansonsten habe ich keinen Fühler gefunden.
Dann geht es jetzt ans "genau Hinsehen":
Stelle die Therme auf "Nur WW" und starte einen Aufheizvorgang (ggf- zuvor WW per Zeitprog.
unterbinden, sodass der Speicher auf ca. 40°C auskühlt).
Beobachte die Kessel-/VL- Temp., ob sie ca. 10K über der Speichersolltemp liegt und bleibt.
Beobachte ob die Speichertemp ansteigt und auf Solltemp kommt.
Beobachte ob das Rohr zur FBH mit heiß wird, bzw. wie weit das heiße Wasser dort kommt.
Beobachte ob der Brenner taktet, weil die Kesseltemp zu hoch steigt, obwohl der Speicher noch
kühl ist (zu wenig Volumenstrom zum Speicher). Versuche dann die Pumpendrehzahl zu erhöhen.
Das habe ich bereits gemacht, sodass ich das beantworten kann.
Wenn ich nur WW Betrieb anwähle, geht die Kesseltemperatur auf rund 80°C, bei einer WW Solltemp. von 55°C. Die Speichertemperatur steigt nicht an. Im Gegenteil, sie fällt mit der Zeit, da ja kein warmes Wasser hinzukommt. Das Rohr zum Mischkreisverteiler der FBH wird auch mit heiß. Aber nicht direkt, das dauert relativ lange. Meine Information ist, dass das 3-Wege-Ventil nicht 100% schließt, deshalb habe ich das als Fehler ausgeschlossen. Und selbst wenn über die FBH Volumen verloren gehen würde, müsste ja dennoch die WW-Temperatur ansteigen oder nicht?
Der Brenner läuft nicht durchgehend, also ja er taktet.
Der erste Gedanke scheint sich zu bestärken. Die Pumpe hat einen Schaden und bringt nicht ihre volle Leistung.
Ich kann die Pumpendrehzahl an sich nicht erhöhen. Es gibt einen Parameter, in dem man die maximale Drehzahl eintragen kann. Diese steht auf 70%. Es wäre also noch Luft nach oben. Allerdings hat es ja mit dieser Einstellung jetzt über acht Jahre funktioniert. Des Weiteren habe ich in der Codierebene 2 bei den Codierungen des Kessels den Code 30 versuchsweise geändert. Laut Servicehandbuch gibt es nur die Möglichkeit 0 (interne Umwälzpumpe nicht drehzahlgerelt) oder 1 (interne Umwälzpumpe drehzahlgerelt) einzugeben. Aber der Code stand auf 2 und ich weiß nicht, was dies bedeutet. Deshalb habe ich den Code auf 1 gestellt, leider ohne Besserung.
Dann also doch die Pumpe, oder die Leitung ist irgendwo zugesetzt.
Das bestätigt sich dann leider erst nach Tausch der Pumpe.
Guten Abend in die Runde
Da ich von euch so viele Tipps bekommen habe, wollte ich nun ein Update zu meinem Problem geben.
Zunächst habe ich die Umwälzpumpe gewechselt, was aber leider nichts gebracht hat. Danach habe ich weiter geforscht und meine Serviceanleitung gemeinsam mit einem befreundeten Gas-Wasser-Installateur studiert. Seltsam war, dass im Heizbetrieb für Warmwasser auch die dünne Bypassleitung heiß wurde. Somit sind wir auf der Explosionszeichnung auf ein kleines Ventil gekommen. Die genaue Bezeichnung lautet Bypassregler mit Überströmventil, originale Teilenummer 7855515. Dieses habe ich ausgebaut und musste feststellen, dass das Innenventil nicht vorhanden ist, scheinbar hat es sich aufgelöst. Ich dachte, wir hätten den Fehler gefunden und voller Vorfreude habe ich -testweise- dieses Ventil "verstopft", um zu verhindern, dass das Wasser über die Bypassleitung im Kreis läuft. Aber das Problem bestand immer noch. Bei einem weiteren Blick in die Zeichnung ist uns dann noch der Schrittmotor aufgefallen, der drei Stellungen hat. Über den Aktorentest habe ich dann alle Positionen angefahren und habe festgestellt, dass der Schrittmotor auch läuft. Wieder eingebaut, über Aktorentest auf Heizungsstellung gefahren, Stecker abgezogen und Aktorentest abgeschaltet. Das Wasser hatte zu der Zeit eine Temperatur von 46,6°C. Innerhalb von zehn Minuten hatte es schon 51,4°C. Weitere zehn Minuten später, bei über 58°C hat die Steuerung dann umgestellt, das 3-Wege-Ventil ist auf Heizungsstellung umgefahren und alles scheint i.O.
Aktuell könnte ich mit dieser Situation leben. Ich frage mich dennoch, warum der Schrittmotor nicht fährt, wie er soll.
Das Gebilde aus Umschaltventil und Motor sammelt gern Schmutz an und klemmt dann.
Am Besten tauscht man das komplett aus und sieht sich dann das alte Teil an, ob es gereinigt
und aufgearbeitet werden kann. Die Funktion könnte man testen indem man es an die Therme
anschließt (Stecker umstecken) und per Testfunktion verfährt.