Hallo Vissmann-Community,
in unserem Mehrfamilienhaus haben wir Ende 2021 eine neue Vitodens 200 (Anlagennr. 75710491040.....) eingebaut bekommen.
Als es in den letzten Wochen sehr kalt war, haben die Mieter erwähnt, dass es morgens sehr kalt in den Wohnungen ist.
Ich habe die Einstellungen für den reduzierten Betrieb überprüft und im ersten Zug die Soll-Temperatur (red) erhöht sowie die Schaltzeiten verändert.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Umwälzpumpe beim Umschalten von normal- auf reduzierten Betrieb abschaltet und für längere Zeit aus bleibt.
Über die Suchfunktion habe ich erfahren, dass die Stillstandszeit von mehreren Parametern abhängt. In wie weit diese Parameter in unserem Fall sinnvoll gesetzt sind kann ich schlecht beurteilen.
Das Haus ist Baujahr 1965 und hat keine energetische Sanierung (außer Fenstertausch vor ca 10 Jahren). Es kühlt wirklich sehr schnell aus, weshalb ich persönlich der Meinung bin, dass ein längerer Pumpenstillstand keinen Sinn macht.
Gibt es Erfahrungswerte für die Einstellung der Parameter für den die Stillstandszeit? Oder ist es gängige Praxis in alten Gebäuden ganz ohne Pumpenstillstand zu fahren?
Hi, ich verstehe die Pumpenlogik so.
- wenn der Gasbrenner arbeitet läuft die Pumpe.
- wenn der Gasbrenner nicht arbeitet, läuft die Pumpe, wenn die Absenktemperatur größer als die Außentemperatur ist.
- dann gibt es noch den Wert Frostschutz. Außentemperatur kleiner Frostschutz, die Pumpe läuft.
- und es gibt einen weiteren Parameter, der sorgt für ein Pumpennachlaufen, nachdem dem Gasbrenner OFF gegangen ist. Der ist aber in der Grundeinstellung auf 0
Man kann also die Absenktemperatur bis auf 3 Grad reduzieren. Dann liefe die Pumpe nicht, wenn der Gasbrenner OFF und die Außentemperatur größer Absenktemperatur ist. Ich finde, dass diese Art die Absenktemperatur ziemlich "missbraucht".
Diesbezüglich hatte ich mal ein Telefonat mit Viessmann (Support). Die vertreten die Meinung, dass gerade bei Anlange mit großen Wasserspeichern (z.B. Solar). die Pumpe ja trotzdem gutes tut und Wärme aus dem Speicher in die Räume bringt. Meine Meinung dazu ist, gerade in Altbauten mit eher größeren Wärmeverlusten auf den Versorgungstrecken, macht das nicht unbedingt Sinn.
Ich bin auch nur ein Endnutzer der beobachtet und manchmal begreift ;-). Hoffe aber zumindest etwas Licht ins Dunkel damit gebracht zu haben. Einen guten Rutsch
Als Vermieter eines Hauses mit mehreren WE würde ich die Anlage dauerhaft im Tagbetrieb fahren und den Mietern überlassen ob und wie sie einen reduzierten Heizbetrieb realisieren (wollen).
Ggfs. programmierbare Themostatventile installieren....
Wenn ein Mieter von der Nachtschicht kommt um 23:00 und dann noch bis 3:00 Morgens in der warmen Wohnung sitzen möchte bevor er ins Bett geht, passt das nicht zu einer Reduzierung der Vorlauftemperatur um "Frühaufstehern", die um 21:30 im Daunenbett verschwinden, die Raumtemperatur via Absenkbetrieb zu reduzieren.
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
Frühaufsteher und Nachtschwärmer. Zwischen 6:00 und 23:00 müssen in einer Wohnung Temperaturen von 20-22 Grad erreichbar sein. Zwischen 23:00 und 6:00 sind es 18:00 Grad. Man ließt, dass manch ein Richter Nachts auch 17Grad toleriert.
Also spricht zunächst einmal von der Rechtslage nichts gegen eine grundsätzliche Absenkung.
Nur ist die Absenkung nicht grundsätzlich auch mit Einsparung verbunden.
Dazu gibt es 2 Theorien.
Die einen sagen Absenkung ist gut.
Die anderen sagen, durch die Absenkung kühlt die Wohnung (damit auch die Außenhaut) zu sehr aus. Es kostet weniger, wenn man in der Nacht die Temperatur nahezu hält.
Für mein Haus (und ich bin überzeugt, dass das auch bei anderen Bestandshäusern ist) habe ich festgestellt, dass es bezogen auf die Außentemperatur einen "Zustandswechsel" gibt (jede Raum hat da sein Eigenleben). Bei mir liegt der um den auf der Südseite um den Gefrierpunkt, auf der Nordseite bei +3. Wärmer ist es günstiger abzusenken. Kälter günstiger die Temperatur zu annähernd halten.
Programmierbare Thermostate. Auch die gibt's bei mir (Homematic). Die Einsparung ist merkbar. Ich forme den Bedarf nach dem (der Mensch ist ein Gewohnheitstier Prinzip. Z.B. habe ich ein Fernsehzimmer, das wird auf einer Grundtemperatur gehalten und Abends, (wenn geschaut wird) wird auf 20 (automatisch) hochgedreht. Die Grundtemperatur ändere ich über eine Programmlogik entsprechend der Außentemperatur. Nur sollte man bedenken, dass ein Mensch auch bereit sein muss (können/wollen) mit solche Thermostaten sinnvoll zu leben.
Gruß Ralf