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Heizung erzeugt laut App Warmwasser, aber keiner verbraucht es

Hallo zusammen,

ich versuche gerade, ein merkwürdiges Verhalten bei der Heizungen meiner Großeltern zu diagnostizieren. Das Haus ist ein Altbau, dennoch scheint im Vergleich zu der vorher eingebauten Heizung ein größerer Verbrauch an Gas und Wasser vorzuliegen. Ich habe mich bei der Problemlösung auf die Daten der ViCare App gestützt. Diese sind aber sehr implausibel, also entweder falsch oder aber es liegt ein technischer Defekt an der Heizung vor (Daten der Heizung siehe unten).

 

Besagte Daten zeigen für jeden Tag an, wieviel Gas ins Heizen und in die Erzeugung von Warmwasser geflossen sind. Der Anteil zum Heizen ist plausibel für einen Altbau. Der Anteil für das Warmwasser schwankt jedoch stark und beträgt manchmal das bis zu drei- bis vierfache der Heizenergie, obwohl kaum Warmwasser verbraucht wird. An einem Tag, an dem nachweislich niemand im Haus war, wurden knapp 12qm Gas in die Erzeugung von Warmwasser gesteckt, aber nur knapp 4 qm Gas ins Heizen. Die Heizung hat aber einen Durchlauferhitzer ohne Warmwasserspeicher, erzeugt also meinem Verständnis nach Warmwasser bei Bedarf mittels Heizwasser aus dem Heizwasserspeicher.

 

Sieht man sich den stündlichen Verlauf an, dann wird angeblich auch von Zeit zu Zeit nachts Warmwasser erzeugt. Teilweise in so exakten Mengen, dass man ein Lineal über die Balkendiagramme legen kann. Dann variieren die Angaben auch mal wieder stark und der Warmwasser-Anteil über Tage hinweg an, nur um dann wieder auf fast Null zurückzufallen.

Anbei Screenshots über den stündlichen Verlauf an dem Tag, an dem niemand da war. Der Gasverbrauch für die Warmwassererzeugung ist der dunkle Teil im Balkendiagramm. An dem Tag hat wie gesagt niemand Wasser verbraucht, da keiner da war.

 

Wir haben das Sicherheitsventil der Heizung überprüfen lassen, das soll angeblich in Ordnung sein. Dennoch hat die Anlage vor kurzem ca. 30 Liter Wasser ausgestoßen. Der Heizungsdruck ist bei 1.0 bar, bei einem Sollwert von 1.5 bar.

 

Dies ist die verbaute Anlage:
- Heizkreisregelung: VITOTRONIC 200
- Heizung: Vitodens 300-W
- Heizwasserspeicher: Vitocell 120-E, Typ SVW
- Warmwassererzeuger: Vitotrans 353

 

Meine Frage wäre nun, von welchem Teil der Heizung die Information kommt, wieviel Energie in das Aufheizen von Warmwasser investiert wird. Ich erhoffe mir, damit das Problem besser zu verstehen. Meine Theorie ist die folgende:
- Die Heizung berechnet, wieviel Energie in die Erhitzung des Heizwasserspeichers geflossen ist.
- Über das gepumpte Volumen lässt sich berechnen, welcher Teil davon in den Heizkreislauf fließt.
- Dasselbe mit dem Warmwassererzeuger, hier wird auch über das gepumpte Volumen berechnet, wieviel Energie in die Erzeugung von Heisswasser über den Durchlauferhitzer (Vitotrans 353) geflossen ist.

 

Da das Warmwasser über einen Durchlauferhitzer erzeugt wird und nicht gespreichert wird, gehe ich mal davon aus, dass ein Defekt vorliegt oder irgendetwas falsch konfiguriert ist und mir so falsche Daten liefert. Ich selbst war bei der Installation der Anlage nicht dabei und habe mich eingelesen. Mein Vater und mein Onkel, welche die Heizung betreuen, sind mit Ihrem Latein am Ende. Über Hilfe bei der Diagnose würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße,
Joachim

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1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Wenn eine Wärmepumpe eingebaut wird,kannst davon ausgehen,dass die Systemtemperaturen nur selten oder gar nicht über 50-55*C sein werden. Hat man womöglich FBH,reichen max 45*C. Für die Vitotrans brauchst bei einer WW- Soll von vielleicht 45*C,wenigstens eine Heizwassertemperatur von 50*C. Allerdings muss die Heizwassermenge sehr viel grösser als die Nutzbare WW- Menge sein. Ich schätze etwa die Hälfte mehr. Brauchst also 100 l Warmwasser von 45*C,sollte Heizwasser mit 50*C in einer Menge von 150l vorhanden sein.und benötigst 200l WW,steigt die Heizwassermenge auf etwa 300 l. Einen Speicher erhitzt zwar auch mit wenigstens 50*C Vorlauf,aber hat der Speicher 200 l.Inhalt.machst auch nur 200 l warm.

Und gerade bei einer Wärmepumpe bedeutet jedes Grad und jede Menge bares Geld. Der Gastherme macht es nicht viel aus,ob sie das WW auf 45* oder 50* C erhitzt. Eine WP muss dafür schwer arbeiten .

Und ja,mit der Vitotrans ist man eher schlecht beraten. Die kann man nehmen,wenn genug Solarthermie dafür sorgt,dass ein Puffer faktisch ständig heiss bleibt. Damit ist in D aber eher nicht zu rechnen. Im Sommer durchaus,im Winter eher selten.

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6 ANTWORTEN 6

Das liegt letztlich an deiner Kombination Pufferspeicher/Vitotrans.. Und an dem Puffer bedient sich auch die Heizung. Und die Heizung zieht natürlich immer wieder Wärme aus dem Puffer. Hinzu kommt eine eventuelle WW-Zirkulation. Das hat zur Folge, dass der obere Teil , welcher besonders für das WW aufgeheizt wird,auch langsam abkühlt. Ist die Hysterese erreicht, legt die Heizung nach. Dass kein Warmwasser verbraucht wurde, weiss die Heizung nicht. Sie detektiert nur, dass der Puffer aufgeladen werden muss.

Die Verbrauchsanzeige in der App kannst vergessen. Denn die kann nicht unterscheiden, ob die Wärme  für die Heizung oder fürs WW gebraucht wurde.

Solche Kombinationen sind sehr problematisch. Zumal man immer mehr Heizwasser relativ hoch erwärmen muss, als man an WW überhaupt rausbekommt. Etwas anders stellt sich die Sache dar, wenn in den Puffer noch Solarenergie einfliessen würde. Das ist hier offenbar nicht der Fall. Allerdings wird auch hier nicht aufgeschlüsselt, wofür die Wärme gebraucht wurde.

Einziger Vorteil der Vitotrans: Die Legionellengefahr geht gegen Null.

 

Es ist also nichts defekt. Die Anlage arbeitet genau wie vorgesehen. Dass das nicht sonderlich effizient ist, steht auf einem anderen Blatt.

Danke, dass die Daten unbrauchbar sind hatte ich schon befürchtet. Damit ich das richtig verstanden habe, liegt das Problem darin, dass der Wasserspeicher zwar zwei Zonen hat, für Heizung und Warmwasserzubereitung, diese aber nicht getrennt sind? Die Heizung schießt dann man in den einen Bereich nach, dann mal in den anderen, rechnet das dann entsprechend an, aber das Wasser vermischt sich und damit sind die Werte nichtssagend?

 

Also tatsächlich ist es so, dass noch eine Wärmepumpe angeschlossen ist. Das Gebäude ist 100 Jahre alt, die alte Ölheizung musste raus, weil sie nicht mehr repariert werden durfte. Eine PV-Anlage ist nicht vorhanden, aber per Gesetzt musste eine Wärmepumpe mit rein. Welchen Sinn das macht, wenn der Preis für die kWh Strom dreimal so hoch ist wie für die kWh Gas, das erschließt sich mir nicht ganz.

 

Ich habe da noch eine Verständnisfrage: von den beiden Zuläufen in den Heißwasserspeicher, ist da an dem einen Bereich die Wärmepumpe angeschlossen, an dem anderen die Gasheizung? Ich glaube mich zu erinnern, dass die Verhältnisse zwischen Heiz- und Warmwasser bei der Wärmepumpe umgedreht waren. Dann würde ich mal davon ausgehen, dass die Heizung oben im Warmwasserbereich angeschlossen ist, die Wärmepumpe unten? Wenn das so ist, dann ist die Darstellung in der App hochgradig irreführend.

 

Danke für den Einblick, ich sehe die Sache jetzt klarer. Was für ein Fazit kann ich jetzt draus ziehen? Dass eine andere Form von Warmwassererzeugung mehr Sinn gemacht hätte? Oder gleich ein anderes Heizungssetup?

Ja,die Therme sollte besser den oberen Bereich( für das WW) beheizen. Hier sind weit höhere Temperaturen bereitzustellen. Welche die WP vermutlich nur mit DHL schafft. Die WP wird hier sicher den Bereich des Puffers aufheizen,welcher für die Heizung zuständig ist. Das muss auch so sein,da es ansonsten keine Förderung gibt.

Man hätte hier gar nicht mit einer Vitotrans planen dürfen. Ein separater WW- Speicher wäre vernünftiger gewesen.

Wenn man also umbauen wöllte: Vitotrans raus,WW - Speicher rein. Der Puffer darf bleiben,ist aber nur noch für die Heizung da.

Ob man die Therme behält,bleibt abzuwarten. Hängt auch davon ab,welche Systemtemperaturen nötig sind.

Danke, jetzt verstehe ich die Funktionsweise besser. Warum genau wäre der separate Wärmespeicher vernünftiger gewesen? Wird für's Heizen eine geringere Temperatur benötigt, als für's Erzeugen von Warmwasser? Ich lese da auf jeden Fall raus, dass meine Verwandten da beim Einbau falsch beraten wurden, Danke für den Hinweis.

Wenn eine Wärmepumpe eingebaut wird,kannst davon ausgehen,dass die Systemtemperaturen nur selten oder gar nicht über 50-55*C sein werden. Hat man womöglich FBH,reichen max 45*C. Für die Vitotrans brauchst bei einer WW- Soll von vielleicht 45*C,wenigstens eine Heizwassertemperatur von 50*C. Allerdings muss die Heizwassermenge sehr viel grösser als die Nutzbare WW- Menge sein. Ich schätze etwa die Hälfte mehr. Brauchst also 100 l Warmwasser von 45*C,sollte Heizwasser mit 50*C in einer Menge von 150l vorhanden sein.und benötigst 200l WW,steigt die Heizwassermenge auf etwa 300 l. Einen Speicher erhitzt zwar auch mit wenigstens 50*C Vorlauf,aber hat der Speicher 200 l.Inhalt.machst auch nur 200 l warm.

Und gerade bei einer Wärmepumpe bedeutet jedes Grad und jede Menge bares Geld. Der Gastherme macht es nicht viel aus,ob sie das WW auf 45* oder 50* C erhitzt. Eine WP muss dafür schwer arbeiten .

Und ja,mit der Vitotrans ist man eher schlecht beraten. Die kann man nehmen,wenn genug Solarthermie dafür sorgt,dass ein Puffer faktisch ständig heiss bleibt. Damit ist in D aber eher nicht zu rechnen. Im Sommer durchaus,im Winter eher selten.

Alles klar, dann mal viel Dank für die umfassende Beratung! 600L Wasser auf 50 Grad zu erhitzen um ein paar Liter warmes Wasser zu bekommen ist keine gute Idee, das verstehe ich jetzt. Danke, damit ist das Thema für mich beantwortet.

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