Hallo Zusammen,
wir sind heuer in unseren Neubau eingezogen.
Langsam aber sicher wird das Thema Heizung immer mehr interessanter. Gerade jetzt, in den ersten Wintermonaten.
Ich habe mich ein bisschen in das Thema Wärmepumpe, Heizkurve, Kosten sparen, usw. eingelesen. Jedoch benötige ich hier und da noch ein bisschen Hilfe. Vielleicht findet sich diese Hilfe hier bei euch.
Und zwar hätte ich eine Frage zu der Heizkurve.
Folgende Infos (die vielleicht helfen könnten):
. Wärmepumpe Viessmann Vitocall 200-S (10,1 KW-Leistung)
. Neubau mit KfW 55 Förderung inkl. Vollwärmeschutz, etc.
. ca. 140m² Wohnfläche (Erdgeschoss und 1 Obergeschoss)
Jetzt zu meiner Frage.
Wir fahren aktuell Raumtemperatur Soll mit 20 Grad (eingestellt an der WP direkt).
Heizkurve läuft mit 0,2 Neigung und Niveau bei 0.
Wir streben in dem Wohn-und Essbereichen um die 21,5 Grad aktuell an. Die Räume haben relativ viele Fenster (bodentief). Hier knallt untern Tag die Sonne (aktuell) recht viel rein. Somit heizt es sich schön auf. Abends auch optimal da mal eine Kerze an ist oder allgemein sich jemand in dem Raum aufhält.
Badezimmer sind auf 22 Grad angepeilt. Die anderen Räume werden um die 19,5 - 21 Grad angepeilt.
Was ich allerdings nicht so ganz verstehe, welche Vorlauftemperatur wird denn überhaupt benötigt?
Finde ich dies in irgendeiner Berechnung von meinem Heizungsbauer?
Normal sind doch um die 30-31 Grad oder? Also direkt im Neubau.
Würde die Anlage gerne so günstig wie möglich fahren, um hohen Energieverbrauch zu vermeiden.
im Sommer ist diese aus - da läuft nur das Warmwasser. Da ist der Energieverbrauch aber keinerlei Rede wert.
Ist die eingestellte Heizkurve vielleicht zu niedrig?
Haben das Gefühl, im oberen Badezimmer kratzen wir bei 21,5 sowas rum.. Wird auch nicht recht wärmer.
Ich bin dankbar für alle Antworten 🙂
Nun, die Vorlauftemperatur ist unmittelbar von der Heizkurve abhängig.Und wenn durchweg die Räume ihre Wohlfühltemperatur nur schwer erreichen, ist die Heizkurve zu niedrig. Falls die Anlage nur bei bestimmten Aussentemperaturen etwas frisch bleibt, kannst auch gerne das Niveau anheben.
Denke aber dran, dass sich Erfolg oder Misserfolg erst nach 2-3 Tagen einstellen. Eine FBH ist sehr träge.
Alle Einstellungen immer nur schrittweise vornehmen, sonst weisst nicht, welcher Schritt welche Änderung hervorgerufen hat.
Als Raumtemperatur-Soll an der WP die Wunschtemp. des Hauptaufenthaltsraumes einstellen.
Übrigens: Es gibt keinerlei Vorgaben, welche Vorlauftemperaturen ,,gut,, oder eher ,,schlecht,, sind. Sie müssen vor allem zu deinen Bedürfnissen passen.
Grundsätzlich kann man aber sagen, so niedrig wie möglich.
@Franky Als Raumtemperatur-Soll an der WP die Wunschtemp. des Hauptaufenthaltsraumes einstellen.
Heißt, wenn ich z.B. im Hauptaufenthaltsraum -> das wäre dann Wohnzimmer/Essbereich, im Schnitt um die 22 Grad haben möchte, zählt dieser Raum? Also aktuell steht hier das Raumthermostat bei 21,5 Grad. Damit kommen wir auch gut aus. Könnte doch auch ggf. 21 Grad als Soll einstellen, oder?
Falls die Anlage nur bei bestimmten Aussentemperaturen etwas frisch bleibt, kannst auch gerne das Niveau anheben.
Mit der Neigung stelle ich ein, sobald es 0 Grad hat ob es auch wirklich überall schön warm wird bzw. meine Wunschtemperatur wird oder nicht. Wie sieht es mit dem Niveau aus? Das verstelle ich doch erst ab eine Außentemperatur von ca. +5 Grad, oder?
Die Niveauverstellung greift nicht erst bei +5°C. Die ist über die ganze Bandbreite aktiv, wird sich aber besonders beim Startpunkt der Heizkurve auswirken. Zum Ende zu wird der Unterschied immer geringer.
Und ja, wenn im Esszimmer/Wohnzimmer 22°C sein sollen, die temperatur entsprechend einstellen. Auch, wenn die Raumtemperatur nicht direkt gemessen wird, ist sie eine Berechnungshilfe für die Software der Regelung.
Ist alles hinreichend genau eingestellt, stimmt die erreichte mit der eingestellten Temperatur überein.
Erwarte aber nicht, dass du es so genau in einem Winter hinbekommst.Rechne besser mit 2 oder 3 Jahreszeiten.
Als groben Anhaltspunkt: Die 0.2 bei der Heizkurve sind auf Kante genäht. Ich würde hier eher eine 0.3 sehen. Und je nachdem, wie hoch die Temperatur im Bad sein soll, könntest im Bad den Durchfluss erhöhen, im Wohzi dafür etwas absenken.
Hier musst einfach probieren.
@Franky danke für deine schnelle Antwort.
Dann würde ich die 0,3 mal versuchen bei einer Soll Temperatur von 21 Grad.
Noch eine Frage zum Niveau. Hier habe ich gesehen, dass es auch Leute gibt die diesen Wert auf z.B. -2 oder -3 einstellen. Welchen Hintergrund hat dies, weißt du das?
Das hängt ganz einfach davon ab, wie sich die Vorlauftemperatur bei wechselnden Aussentemperaturen auswirkt.
Mal angenommen, du hast bei Null Grad Aussentemp. eine Vorlauftemperatur von 30°C. Bei meinetwegen 5°C Plus AT würden also nur noch 26-28°C anliegen. Hier kann es nun durchaus vorkommen, dass diese Vorlauftemperatur nicht ganz ausreichend ist. Also hebe ich das Niveau etwas an, damit die WP auch bei 5°C Plus eben die 30°C bringt.
Sind mir jetzt die 26-28°C aber schon zu warm, senke ich eben das Niveau, damit sie eben gleich auf 24-26"C fällt. Mit dem Niveau beeinflusse ich also die Steilheit der Kurve. Im Extremfall könnte ich über das Niveau aus der steigenden Kurve eine Gerade auf Niveau der Endtemperatur machen. Die WP würde also, egal ,welche Aussentemperatur, immer die gleiche Vorlauftemperatur liefern. Was dementsprechend kostenintensiv wird.
@Franky ah jetzt verstehe ich langsam.
Interessant. Frage mich nur immer, wenn man mal hier einige Beiträge anschaut, auf welche Einstellungen manche Leute ihre Kurve fahren.
z.B. einer mit 0,1 Neigung und Niveau 2.
Hat aber trotzdem 21-22 Grad Temperatur im Haus. Kann dies dann überhaupt sein?
Ja, natürlich. Jede Anlage ist individuell zu sehen. Soll heissen, Einstellungen, welche andere fahren, müssen lange nicht auf deine Anlage zutreffen. Es reicht schon, wenn ich den Verlegeabstand einer FBH verändere. Oder der Raum ist vielleicht etwas mehr nach Süden gerichtet, anders gedämmt. Es sind zu viele Einflüsse, welche sich auf das Heizverhalten auswirken. Manche mehr, manche weniger.
Es bringt daher gar nichts, wenn ich anderen Usern Einstellungen empfehle. Weil die ja gar nicht zutreffen müssen.
@Franky Achso okay, interessant. Na da ist man um einiges wieder schlauer 🙂
Also ich würde jetzt mal folgende Einstellung probieren und schauen, ob es warm wird und wenn ja, wie es sich verhält sobald wir wieder einige + Grade bekommen.
Soll Temperatur anstatt 20 Grad mal auf 21 Grad setzen.
Neigung mal auf 0,3 und Niveau erstmal auf 0 lassen.
Darf ich fragen, welcher Stromverbrauch in der Regel normal ist? Kann man dass so pauschal sagen?
Wir hatten jetzt in der Vergangenheit nicht mehr als ca. 150 kWh für Wasser und Heizung.
Die 150kWh in welchem Zeitraum ?
In D kannst im Durchschnitt für 150qm und vier Personen einen Energiebedarf zwischen 4000 und 6000 kWh rechnen. Per Anno.
@Franky 150 kWh in einer Woche, also von Montag bis Sonntag.
Ist das viel?
Aktuell bei den Temperaturen. Letzte Woche hatten wir hier bei uns ca. 3 Nächte mit jeweils -7 bis -9 Grad.
Die Wärmepumpe läuft tatsächlich durch. Also ohne Nachtabsenkung oder sowas.
Ich würde denken,das geht in Ordnung so. Die 150kWh fallen natürlich nur in der Winterzeit an. Übergang dürfte er runtergehen. Und im Sommer nur noch WW- Bereitung.
@Franky Ja korrekt. Ist nur im Winter dann so.
Im Sommer ist die Heizung sowieso aus und nur Warmwasser aktiv.
Da kommen ca. 10 - 15 kWh in der Woche zusammen.. War letztes Jahr so. Haben aber jetzt erst vor kurzem die Zeiten geändert der Aufbereitung. Deshalb sollte bzw. könnte es hier noch weniger werden.
Bin gespannt.
@Franky eine Frage habe ich allerdings noch.
Wie viel Taktungen bzw. Starts des Verdichters sind denn aktuell in Zeiten bei 0 Grad AT im Norm-Bereich?
Kann man hier grob was dazu sagen?
Nein,dafür gibt's keine Norm. Hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Der Eine sagt,2 Takte,wobei einer fürs WW zählt. Der Nächste sagt ,5 und der Dritte vielleicht 10.
Wo will man das auch festmachen. Mal angenommen,die WP läuft eine halbe Stunde und macht dann 30 min Pause. Eine Andere läuft eine Stunde,macht aber ebenfalls 30 min Pause. Hier kann man ja kaum vom Takten sprechen.In beiden Fällen.
Da nützt es auch nichts,wenn der Hersteller sagt,dass die WP meinetwegen 10000 Schaltvorgänge mitmacht. Denn wenn das stimmen würde,wüsstest,dass bei 10 Takten pro Tag die Anlage nach 1000 Tagen hinüber wäre.
Achtung,die Zahlen dienen nur der Veranschaulichung. Nagel mich also nicht drauf fest.:-)
Grundsätzlich bin ich persönlich der Ansicht,dass es möglichst wenig Schaltvorgänge geben sollte,wenn ich annehme,dass jeder Schaltvorgang Stress für die Elektronik bedeutet. Ähnlich einer herkömmlichen Glühlampe: die Möglichkeit,dass die beim Einschalten durchbrennt,wird höher,wenn ich sie öfter schalte.
@Franky Das dachte ich mir bereits. Hier gibt es wirklich unterschiedliche Meinungen.
Habe bei uns vor Ort 2 unabhängige Heizungsbauer + einen Energieberater dazu befragt.
Jeder hat mir was anderes gesagt. Außendienstmitarbeiter von VIESSMANN selbst, mit dem ein Heizungsbauer telefoniert hat, meinte: Das ist völlig egal. Schlimm wäre es, wenn sie alle 10-15 Minuten einschaltet. Dann stimmt irgendwas nicht.
Aber interessant mal noch zusätzliche Meinungen darüber zu hören 🙂
Du hattest zwischendurch mal erwähnt,dass die Anlage faktisch durchläuft,die Räume aber mehr oder weniger ihre Soll- Temperatur gar nicht bzw.nur schwer erreichen. Hebst du jetzt die Heizkurve an,werden die Temperaturen vermutlich erreicht werden. Hier ist es dann aber auch denkbar,dass die WP zwischendurch ausgeht.
Hier kann man schlecht von einem Takten sprechen. Dazu kommt die Tatsache,dass die WP in den Pausen ja keinen Strom für den Verdichter benötigt. Man kann sich natürlich auch hinsetzen und auf Heller und Pfennig ausrechnen,wie man am günstigsten wegkommt. Was man hier nicht berechnen kann: den Verschleiss.
@Franky ja korrekt. Die läuft komplett durch. Ich sag mal so, alle Räume außer das Bad werden warm und kommen auf die gewünschten Temperaturen.
Wobei im oberen Bad das Thermostat an einer Außenwand (Unterputz) ist.. Ich denke da ist schon Problem Nr.1 ..
Alle anderen passen aber soweit.
Mir wäre jetzt noch eine Sache aufgefallen. Und zwar der Stromverbrauch.
Ich hatte jetzt seit gestern Nachmittag die Anlage mal auf die 21 Grad mit Neigung 0,3 + Niveau 0 umgestellt.
Allerdings kommt mir jetzt der Stromverbrauch deutlich mehr vor als vorher mit der 0,2er Neigung..
Die Taktung bzw. der Start des Verdichters hingehen, Goldwert (meiner Meinung nach).
Heute morgen 8:00 Uhr Start der Verdichter bei 2998. Stromverbrauch bei 28,7 kWh (Heizen Warmwasser) und stand jetzt, 11:15 Uhr: 2998 (sie läuft immer noch) mit 34,2 kWh an Strom.
Und werden die Räume nun zu warm? Bzw.erreicht das Bad seine Soll-Temp?
@Franky kann ich aktuell noch nicht sagen. In meiner APP meiner Thermostate zeigt es, 21,5 Grad an.
Muss später Zuhause mal schauen, ob hier dann die gewünschte Temperatur auf den Hygrometern erreicht ist.
Eine Frage noch bzgl. der Laufzeit. Oben zu sehen sind ja die Start des Verdichters bei 2998. Die lief ca. 3h mit der gleichen ``Zahl``. Ist das normal bzw. so sollte doch eine Wärmepumpe am Ende des Tages heizen oder? Also längeres laufen, oder verstehe ich jetzt was falsch?
Nun,offenbar wird die Wärme auch benötigt.Wenn die Wärme nicht weggeschafft würde,tät die WP abschalten.
Soll heißen,ein langes Laufen ist eigentlich gewollt. Eigentlich deswegen,da man davon ausgeht,dass die WP auch genügend Wärme zur Verfügung stellen kann. Ich könnte rein theoretisch auch eine zu kleine WP einbauen. Die würde vermutlich 24h laufen,ohne dass ich je meine Raum- Soll erreiche.
Das scheint hier aber nicht der Fall zu sein. Außerdem.muss man zwischen einer Heizkörperheizung und FBH unterscheiden. Eine FBH ist sehr träge. Sie nimmt die Wärme nur langsam auf,gibt sie dafür auch langsam wieder ab. Der Estrich speichert hier enorme Energiemengen.
Bei einem Radiator hast nur den Inhalt und ein bissel Blech. Das Speichervermögen ist sehr begrenzt. Und so kann es gut sein,dass die WP längere Zeit läuft,die Wärme aber erstmal den Estrich aufheizt. Hast eventuell eine Nachtabsenkung für die FBH eingestellt ?
@Franky Danke für deine Antwort. In anderen Foren bzw. Threads, lese ich immer nur, dass es eigentlich gewollt ist dass die Wärmepumpe eine relativ lange Laufzeit hat und so wenig wie möglich Verdichterstarts hat. Somit sollte dies ja sehr gut passen, oder irre ich mich?
Hast eventuell eine Nachtabsenkung für die FBH eingestellt ?
Nein tatsächlich nicht. Bei mir läuft diese komplett durch also 24/7. Lt. meinen Heizungsbauer soll dies kostengünstiger sein was den Strom angeht. Da die Aufheizung danach, viel mehr Energie verbraucht.
@Franky jetzt habe ich mal noch eine andere Frage. Wie oben genannt, hatte ich die Kurve noch auf Neigung 0,2.
Dies scheint tatsächlich gut zu funktionieren. Allerdings, könnte es einen Ticken wärmer sein. Besonders was das Badezimmer im oberen Stockwerk angeht. Die anderen Räume, erreichen ihre Temperaturen (wenn auch etwas langsam), aber am Ende des Tages wird es hier überall warm. Außer im Badezimmer.
Rein theoretisch müsste bzw. könnte ich jetzt das Niveau noch nach oben nehmen oder? Oder sollte ich trotzdem gleich auf die 0,3er Steigung gehen? Dann würde es aber wahrscheinlich in den anderen Räumen ebenfalls wieder wärmer werden..oder bin ich am falschen Weg?
Jap,das Niveau anheben,wenn es ein Zacken wärmer sein soll.
Und ja,keine Nachtabsenkung bei FBH ist günstiger. Bei Heizkörpern sieht's anders aus.
@Franky okay, danke.
Würde doch jetzt auch gehen wenn ich anstatt das Niveau 1 Zacken anhebe, die Neigung nach oben zu heben z.B. auf 0,3. Aber dann habe ich hier wieder das Problem, dass alle Räume warm werden oder? 🙂
d.h. ich lasse die jetzige Neigung von 0,2 und gehe noch eine Zahl vom Niveau nach oben.
Kann man hier eigentlich auch mal 2 oder 3 nach oben gehen? Also sind die genauso wie z.B. bei der Neigung?
Oder ist dies dann zu viel?
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