Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zum Verhalten der Vitocal 222-G BWT.
Momentan ist für den Heizkreis 1 eine Raumsolltemperatur von 19°C eingestellt. Die Heizung hat nun, laut App, eine Vorlauftemperatur von ~ 33°C.
Es ist eine Fußbodenheizung in einem KfW55 Haus.
Soweit mir bekannt ist, ist in keinem Raum ein Temperaturfühler verbaut, der der Heizung die Raumtemperatur zurückgeben könnte. (Müsste das nicht normal so sein?)
Wir haben lediglich von Busch-Jäger Raumtemperaturregler, die soweit mir erklärt wurde nur die Öffnung des Heizkreises in dem jeweiligen Raum "regeln". Das heißt je nachdem auf welcher Stufe der eingestellt ist, ist der Regler vom Verteiler weiter offen, oder mehr geschlossen.
Im Sommer war das auch soweit alles kein Problem, da die Heizung dort sowieso aus war. Nun im Winter zeigt sich, dass zum Beispiel im Badezimmer der Fußboden nicht richtig kalt, aber auch nicht warm ist. Der Raumtemperaturregler ist auf der höchsten Stufe.
Bevor ich nun die Temperatur von Heizkreis 1 höher stelle, wollte ich einmal wissen wie sich die Heizung dabei überhaupt verhält, wenn sie keine Rückmeldung über die tatsächliche Ist-Temperatur erhält.
Ist in der Software einfach tabellarisch vordefiniert, welche Vorlauftemperatur bei welcher eingestellten Temperatur von den Heizkreisen erreicht werden muss?
Oder wie regelt die Heizung dies?
Ziel ist es, dass der Boden im Badezimmer im Winter warm ist, ohne das sich jetzt andere Räume noch weiter aufheizen. (In den meisten Zimmern ist der Regler auf 0 und im Raum sind trotzdem zwischen 23-26°C)
Vielen Dank für die Hilfe und schöne Grüße
Hallo KirPat,
die Wärmepumpe regelt nach der Rücklauftemperatur. Über die Heizkennlinie, der eingestellten Raum-Soll-Temperatur und dem Langzeitmittel der Außentemperatur von 3h wird eine Vorlauftemperatur berechnet, auf welche die Anlage kommen soll. Auf die Rücklauftemperatur werden dafür 5K aufgerechnet.
Wichtig ist, dass die Heizkennlinie korrekt eingestellt ist. Das bedeutet auch, dass der Fußboden nicht zwingend warm ist, wenn die Raumtemperatur erreicht ist. Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Viele Grüße
Flo
Hallo KirPat,
ich wills mal noch mit etwas anderen Worten als Flo probieren:
In Deinem Text stecken mehrere Themen:
1.
Regelung über die manuellen Einstellungen der Heizkurve entsprechend der sich tatsächlich ergebenden Temperaturen in den "Zielzimmern, die am wärmsten werden sollen" (bei Dir vornehmlich das Bad). Dazu einfach dem Beitrag von Flo folgen.
2.
Änderung (Absenkung) der Temperaturen in anderen Räumen, wenn das Bad warm genug ist:
Hier wäre das richtige Stichwort ein entsprechender "hydraulische Abgleich", den Dein HB vornehmen sollte.
Außerdem scheint was an den Einstellreglern nicht zu stimmen, wenn die auf "0" gestellt sind und sich die Erwärmung in den betreffenden Räumen trotzdem nicht reduzieren lässt. Das ist dann auch ein Thema für Deinen HB.
Hallo PeterF60,
bei der Auslegung und Planung der Heizkreise wird dies so vorgenommen, dass das Bad seine Auslegungstemperatur von 22 oder 24°C mit derselben Vorlauftemperatur erreicht, wie der Hauptwohnraum seine 20°C oder 22°C. Dies wird zum Beispiel dadurch erreicht, dass die Heizschlangen der Fußbodenheizung im Bad enger gelegt werden oder ein Badheizkörper mit dabei ist. Dementsprechend spielt es keine Rolle, welcher zu beheizende Referenzraum bei der Einstellung gewählt wird. Voraussetzung ist der selbstverständlich zur Pflicht gehörende hydraulische Abgleich.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
aus den Aussagen von Kirpat
"Nun im Winter zeigt sich, dass zum Beispiel im Badezimmer der Fußboden nicht richtig kalt, aber auch nicht warm ist. Der Raumtemperaturregler ist auf der höchsten Stufe."
und
"Ziel ist es, dass der Boden im Badezimmer im Winter warm ist, ohne das sich jetzt andere Räume noch weiter aufheizen. (In den meisten Zimmern ist der Regler auf 0 und im Raum sind trotzdem zwischen 23-26°C)"
hatte ich entnommen, dass es bei ihm nicht nur ein Problem der richtigen Einstellung der Heizkurve ist.
(Für KirPat: Die Temperatursteuerung geht tendenziell durchaus auch ohne Steuer-Raum-Temperaturfühler eben über die richtige Einstellung der Heizkurve. Das setzt aber den richtig erfolgten hydraulischen Abgleich und funktionierende Regler an den jeweiligen Raumheizelementen voraus.)
Wenn die gemeinten "... anderen Räume ..." im gleichen Heizkreis wie das Bad sind, dann funktioniert dort wahrscheinlich der hydraulischen Abgleich zwischen dem Bad und diesen anderen Räumen nicht. Und wenn dann noch "... Regler auf 0 und im Raum sind trotzdem zwischen 23-26°C ..." auftritt, dann funktionieren diese Regler wahrscheinlich nicht so, wie sie sollten. Beides ("hydraulischer Abgleich" und "nicht funktionierende Regler") sollten durch den HB bearbeitet werden.
Benutzer | Anzahl |
---|---|
7 | |
6 | |
6 | |
6 | |
5 |