Hallo,
wir betreiben eine Vitocaldens 222-f seit letztem Jahr. Dieses Jahr habe ich mich an die Optimierung der Heizkurve gemacht. Bin mittlerweile deutlich runter mit dem Niveau. Weiter runter erreicht dann nicht mehr die Solltemperatur.
Ich habe allerdings jetzt festgestellt, dass der Heizungsbauer die Ventile der Heizkörper auf Basis seines hydraulischen Abgleiches sehr weit zugeregelt hat (i. d. R. auf Stufe 2 von 8). Die Fläche der Heizkörper wird daher in den meisten Räumen nur zur Hälfte warm.
Zur weitere Optimierung: Ich habe testweise in einem Raum die Ventile deutlich weiter aufgeregelt und könnte mit dem Niveau der Heizkurve sicher noch deutlich nach unten wenn ich an allen Heizkörpern alle Ventile deutlich weiter aufregele.
Was ist erfahrungsgemäß der effizientere Weg? Derzeit fahren wir höhere Vorlauftemperaturen aber selbst bei voll aufgedrehtem Thermostat wird der Heizkörper nur halb warm. Regele ich die Heizkörper auf, werden diese voll ausgenutzt, ich kann deutlich runter mit der Vorlauftemperatur 'zerstöre' aber den ja eigentlich für effizienteres Heizen vorgenommenen hydraulischen Abgleich. Hat da jemand Erfahrungswerte? Tendenziell bin ich davon ausgegangen: Je niedriger die Heizkurve und je besser ich die vorhandenen Heizflächen nutze, desto besser für die Kosten. Sprich: Ventile aufregeln, Heizkurve weiter runter.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Grundlegend i.O.
Sicherheitshalber die aktuelle Einstellungen notieren.
Einzig von der Pumpe (vermutlich eh eine Hocheffizienzpumpe) würde ich erst mal die Finger lassen. Erst mal alles einstellen.
Das Problem wird allerding sein, dass so eine Einstellung am besten bei konstant niedrigen Temperaturen von min. 0°C oder kleiner und das über mehrere Tage erfolgen sollte. Zudem kein Sonnenschein der das verfälscht.
Wenn das Haus relativ gut gedämmt ist, dann auch nur eine grundsätzlich geringe Nachtabsenkung aus dem von dir bereits beschriebenen Grund durchführen. So in etwa 2°C.
Einzig z.B Kinderzimmer dann extern mit programmierbaren Thermostatventilen nachts ggf. mehr absenken.
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Hallo,
ja der Fall, der zu Tode gedrosselten Heizung, kommt leider oft vor.
Du multiplizierst die vorhandenen Einstellung einfach mit einem Faktor.
wenn die aktuell höchste Einstellung 2 von 4 ist, ist der Faktor 4
Bsp.
1 -> 4
1,5 -> 6
2 ->8
Dann erhöhst du die Pumpen Drehzahl so lange bis es irgendwo rauscht, bzw. die Spreizung ca. 5 K hat
VG
Hi,
ich fasse das Drama nochmal in meinen Worten für Dummies zusammen:
Die Ventileinsätze an den Heizkörpern bieten eine Einstellungsmöglichkeiten des Durchflusses von 1 bis 8 (Heimeier). Der Heizungsbauer hat die meisten Heizkörper nach seinem berechneten hydraulischen Abgleich auf max. 2 bis 3 von 8 eingestellt, also den Durchfluss deutlich gedrosselt, kein Heizkörper im Haus wird voll ausgenutzt.
Ich habe erstmal alle Thermostate abgebaut und die Heizkurve neu abgestimmt und so vom Niveau ja bereits um 10 K runtergeregelt. Der Ventildurchfluss steht noch überall auf den 2 bis 3 von 8 wie vom Heizungsbauer eingestellt. Vorschlag war ja, nun den Durchfluss überall proportional zu erhöhen um das Niveau der Heizkurve noch weiter abzusenken. Höherer Durchfluss an den Heizkörpern bedeutet bessere Ausnutzung der Heizflächen im Haus bei geringerer Vorlauftemperatur. Das ist effizienter ist als hohe Vorlauftemperaturen vorzuhalten und dann nur einen geringen Durchfluss in den Heizkörper zu haben, insb. bei Brenntwertgeräten. Korrekt?
Stelle nun aber fest, dass die Raumtemperaturen bei abgebauten Heizkörperthermostaten und den Ventileinstellungen des Heizungsbauers von Raum zu Raum deutlich voneinander abweichen: Ich gehe also davon aus, die Berechnungen/Einstellungen zum hydraulischen Abgleich auf Basis veralteter Unterlagen Baujhr '78 vor diversen Renovierungen einfach teilweise Grütze sind. Es bringt also wohl nichts, die Ventildurchflüsse wie oben beschrieben überall proportional aufzudrehen sondern ich sollte sie besser komplett neu abstimmen?
Ich würde jetzt versuchen den 'kältesten Raum' zu finden, dort das Ventil am Heizkörper auf vollen Durchfluss einstellen (in unserem Fall 8 von 8 ). Bei einer Zieltemperatur von 22 Grad im Raum würde ich die Heizkurve dann bei abgebauten Heizkörperthermostat so einstellen, dass der Raum bei abgebautem Heizkörperthermostat bei jeder Aussentemperatur etwas überheizt ist (im Vergleich zum Zielwert 22 Grad) damit ein wenig Reserve bleibt. Sonst dauert es ja ewig nach dem Lüften wieder auf Soll zu kommen. Hätte so +1 Grad zur Zieltemperatur eingestellt, macht das Sinn?
Dann in den anderen Räumen solange den Ventildurchfluss einstellen, bis ich überall bei abgebauten Thermostaten auf in etwa die gleiche Raumtemperatur komme wie im 'Referenzraum'. Dann sollte die Heizlast der Räume ja einheitlich abgestimmt und das Maximum aus der Heizfläche herausgeholt sein.
Wenn die Heizkurve und die Ventileinstellungen dann stimmen, dann die Umwälzpumpe so einstellen bis ca. 5K Spreizung erreicht wird. Aktuell komme ich gem. ViCare App bei 8 Grad aussen auf aktuell Vorlauftemperatur 40,0 Grad zur Rücklauf 36,8 Grad, also Spreizung 3,2K, teilweise noch deutlich weniger. Also müsste ich die Umwälzpumpenleistung verringern bis 5K erreicht ist.
Abschließend: Aktuell ist eine Nachtabsenkung eingestellt. Führt dazu, dass durch das deutliche Absenken des Niveaus der Heizkurve es morgens immer länger dauert bis das Haus wieder auf Solltemperatur ist. Macht eine Nachtabsenkung überhaupt Sinn, fürchte bei weiterer Absenkung des Niveaus der Heizkurve dauert das Aufheizen am morgen dann zu lange um noch praktikabel zu sein.
Alles halbwegs sinnvoll und korrekt dargestellt?
VG und Vielen Dank für eure Mühe
Grundlegend i.O.
Sicherheitshalber die aktuelle Einstellungen notieren.
Einzig von der Pumpe (vermutlich eh eine Hocheffizienzpumpe) würde ich erst mal die Finger lassen. Erst mal alles einstellen.
Das Problem wird allerding sein, dass so eine Einstellung am besten bei konstant niedrigen Temperaturen von min. 0°C oder kleiner und das über mehrere Tage erfolgen sollte. Zudem kein Sonnenschein der das verfälscht.
Wenn das Haus relativ gut gedämmt ist, dann auch nur eine grundsätzlich geringe Nachtabsenkung aus dem von dir bereits beschriebenen Grund durchführen. So in etwa 2°C.
Einzig z.B Kinderzimmer dann extern mit programmierbaren Thermostatventilen nachts ggf. mehr absenken.
Und wäre super, wenn du berichtest ob dein Vorgehen dann hoffentlich erfolgreich war.
Ist dann eine große Hilfe für anderer die das ggf mal lesen.
Aus meiner Sicht völlig korrekt.
Ich bin bei meinem Einfamilienhaus Bj.1934 mit unisolierten (!!) senkrechten Heizungsrohren in den gemauerten Hohlräumen in diesem Spezialfall (? gibt es nicht noch viele Häuser mit diesem Zustand ?) absolut nicht mehr von einem hydraulischen Abgleich überzeugt. Den hat vor 6 Jahren eine Fachfirma zusammen mit dem Einbau eines Viessman Gaskessels Vitocrossal durchgeführt, auch wegen der Förderung. (Ich bin mit dem Kessel sehr zufrieden, die App ist super, alleine wegen der würde ich in meiner Zweitwohnung auf Viessmann umsteigen wenn nötig)
Danach: einzelne kalte Räume und viel zu hohe Vorlauftemperaturen und sehr hoher Energieverbrauch.
Jetzt selbst ans Werk gegangen mit den lange zurückliegenden Wissen aus meinem Studium „Wärme- und Stoffübertragung“:
Prämisse NR: 1 (eins !!): minimal mögliche Vorlauftemperaturen: diese natürlich mit voll geöffneten Thermostaten (ohne hydr. Abgleich) nach dem kritischsten Raum ermittelt mit einer geeigneten Heizkurve (erfordert ein bisschen Probieren, dafür hat keine Firma Zeit bzw. das wäre kaum zu bezahlen. Diese Heizkurfee muss vielleicht manchmal auch während des Winters ein bisschen korrigiert werden aber nur um Nuancen und ist eher Spielerei. Und funktioniert mit der App ohne in den Keller gehen zu müssen
Ergebnis jetzt über 5 Jahre: Vorlautemperaturen sehr selten über 40 Grad, sehr geringer Gasvebrauch , warme Zimmer.
Wahrscheinlich würde mit diesen Daten auch eine Wärmpumpe funktionieren.
Sicher spielen eine wichtige Rolle. Riesig dimensionierte Rohre bis 2 Zoll und überdimensionierte gute, alte originale Guss-Heizkörper (wie neu nach knapp 90 Jahren).
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