Hallo,
welche negativen Aspekte sind bei einer Frischwasserstation zu beachten?
Ist eine Frischwasserstation im Vergleich zu einen Brauchwasserspeicher wirtschaftlich sinnvoll?
Eine FriWa ist für jede WP vom Betrieb her eine Bestrafung, da der FriWa-Speicher zur WW-Erzeugung des WW ständig mit einer deutlichen Übertemperatur betrieben werden muss.
Vom Hygiene-Gesichtspunkt ist die klare Trennung zwischen WW-Speicher und Frischwasser jedoch Vorteilhaft, wenn dass WW-Systemen sonst mit hohen Temperaturen im Hygiene-Program betrieben würde, da diese ähnliche oder sogar höhere energetische Aufwände erzeugt.
Grundsätzlich muss man allerdings auch anmerken, dass man ein richtig (minimal) dimensioniertes WW-System (am besten ohne Zirkulation) auch mit gleichwertig geringen Gefahren aber viel ökonomischer mit niedrigen Temperaturen betreiben kann, da hier der schnelle WW-Durchsatz für eine entsprechende Reduktion von Keimen sorgt.
Gruß Gwyn
Ökonomisch gesehen ist eine Frischwasseranlage eine Katastrophe. Man muss einen sehr viel höheren Vorrat an Heizwasser erwärmen, als ich an WW verbrauchen könnte. Soll heissen, ist der Pufferspeicher z.B. 600l , bekäme ich ich im günstigsten Fall etwa die Hälfte davon an Warmwasser raus.
Hygienisch ist es allerdings, weil das WW ja erst im Bedarfsfall unmittelbar vor Entnahme erwärmt wird und nicht Stunden rumsteht.
Ich sehe das anders.
Ich habe einen 400l Warmwasserpufferspeicher mit einer Frischwasserstation.
Diesen erwärme ich auf 55°C.
Die Frischwasserstation ist auf eine Warmwassertemperatur von 42°C eingestellt.
Bei diesen Einstellungen reicht die Wärmemenge im Pufferspeicher für etwa 2 Tage.
D.h. die Wärmepumpe läuft außerhalb der Heizsaison nur etwa alle 2 Tage einmal.
Ich denke, dass ist sparsamer und schonender für die Wärmepumpe, als wenn ein Trinkwasserspeicher mit einer niedrigeren Temperatur öfter nachgeheizt werden muss.
Zumal man diesen für die Hygienefunktion dann ja trotzdem mindestens wöchentlich auf über 60°C erhitzen muss.
Das spare ich mir auch.
Die Legionellenfunktion muss ja auch nicht sein. Legionellen sind kein Temperaturproblem,sondern eher ein Stagnationsproblem. In deinem Fall hast einen eher geringen WW- Bedarf. Musst aber das Heizwasser ( immerhin 400l) auf 55Grad erhitzen. Du könntest aber ebenso gut einen kleineren WW- Speicher ( z.b.120 l) täglich auf nur 45Grad erwärmen.. Müsste mal einer ausrechnen,was am Ende ökologischer wäre. Vorausgesetzt,dass die 120l.auch am Tag verbraucht werden. Man muss hier auch sehen,dass bei 45Grad vermutlich kein Heizstab laufen muss. Bei 55Grad wird die WP die nötige Vorlauftemperatur. aber gar nicht schaffen.
Der Heizstab wird bei einer Speichertemperatur von 55°C aus meiner Erfahrung mit der Vitocal 250-A nicht benötigt.
Das ist aber natürlich auch von der verwendeten Wärmepumpe abhängig.
Hallo Marcus!
Ich sehe das anders.
Wie kommt dieses bei den eindeutigen Fakten zustande?
Ich habe einen 400l Warmwasserpufferspeicher mit einer Frischwasserstation.
Wie von @Franky erwähnt: der doppelten Speicher zu einem im EFH mit 4 Personen üblichen 200l WW-Speicher.
Diesen erwärme ich auf 55°C.
Damit haben wir dann auch die Übertemperatur zu den sonst üblichen 50°C (nach Werkseinstellung) - also hier mindestens 5K.
D.h. die Wärmepumpe läuft außerhalb der Heizsaison nur etwa alle 2 Tage einmal.
Das ist der WP wirklich egal, ob sie jeden Tag einmal, zweimal oder sogar dreimal startet. Kritisch wird es, wenn sie das duzende male am Tag tut. Der lange Stillstand kann sogar problematischer sein, wenn das Schmieröl kalt wird und Kältemittel eindiffundiert, was beim Kaltstart zu erhöhtem Verschleiß führt.
Glücklicher Weise paart Viessmann lange Stillstandzeiten auch mit langen Ölsumpfheizungszeiten so dass alle vermeintlichen Effizienzgewinne hier gleich überkompensiert werden. Bei mir liegt der Verbrauch der Ölsumpfheizung bei einem Start pro Tag über dem Verbrauch der WW-Bereitung, weshalb ich die WW-Hysterese sogar bewußt verringert habe um auf zwei Starts pro Tag zu kommen.
Ich denke, dass ist sparsamer und schonender für die Wärmepumpe, als wenn ein Trinkwasserspeicher mit einer niedrigeren Temperatur öfter nachgeheizt werden muss.
Sparsamer ist ein Betrieb mit einer einmaligen starken Erhitzung im Vergleich zu einem mehrmalig niedrigen Erhitzung sicher nicht, da die Effizienz einer WP vom dT zwische Quelle und Verbraucher abhängt. Und diese ist im Schnitt bei einer Erwärmung von 1x15°C mit +7,5K halt deutlich größer als bei 3x5°C mit +2,5K. Welche COP-Erhöhung sich durch eine durchschnittlich um 5K gesenkte VLT ergibt kann jeder selbst anhand der Leistungsdiagramme seiner WP errechnen.
Gruß Gwyn
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