Hallo,
wir haben bei uns im Haus eine Erdwärmepumpe Vitocal 333-G BWT Typ 331.C06. Die normale Soll-Temperatur für den Warmwasser-Speicher steht auf 50 Grad und Soll-Temperatur 2 auf 60 Grad.
Außerdem haben wir eine PV-Anlage auf dem Dach. Nun möchte ich den Stromüberschuss tagsüber bzw. am Nachmittag/Abend nutzen, um das Wasser soweit aufzuheizen, dass erst am nächsten Tag wieder Warmwasser produziert wird, wenn wieder Sonnenstrom da ist.
Ich nutze dafür die SmartGrid-Funktion der Vitocal und schalte die beiden Kontakte dafür über einen KNX-Aktor. Grundsätzlich funktioniert das auch. Wenn ich beide Kontakte schließe heizt der Warmwasser-Speicher auf 60 Grad auf und dann geht erst nach ca. 12 Stunden die Warmwasserbereitung wieder los, wenn die Temperatur unter 45 Grad fällt.
Dabei habe ich drei Fragen / Probleme:
a) Ich kann das Warmwasser mit der Erdwärmesonde nur auf ca. 60 Grad heizen. Ich hatte gehofft, dass ich über die elektrische Zusatzheizung auch höhere Temperaturen (z.B. 70 Grad) erreichen kann. Aber egal was ich an dem Heizung einstelle (z.B. Soll-Temperatur 2 auf 65Grad oder 7E91 auf 150) ich komme nicht über 60 Grad.
b) Mir ist aufgefallen, dass die elektrische Zusatzheizung bei SmartGrid nicht unterstützt, obwohl ich das freigegeben habe ( siehe Parameter unten ). Daher dauert die Erwärmung recht lange ( ca. 1 Stunde ) und belastet damit die Erdsonden vermutlich stärker ( siehe nächste Frage ). Ich kann den Stromverbrauch der Heizung separat messen und dieser liegt dann bei maximal 1,6 kW.
Wenn ich allerdings über die ViCare-App Warmwasser anfordere ( Funktion „Ich möchte Warmwasser“), dann springt die elektrische Zusatzheizung an. Der Stromverbrauch liegt dann bei ca. 3,5 kW und es geht schneller. Grundsätzlich funktioniert die elektrische Zusatzheizung also.
c) Ist es schlecht für die Langlebigkeit der Erdsonden, wenn man die Temperatur täglich so weit ausreizt? Ist es eventuell möglich die Warmwasser-Erwärmung nur mit der elektrischen Zusatzheizung durchzuführen?
Hier die relevanten eingestellten Parameter aus Codierebene 1:
Warmwasser:
6000: 500
6015: 1
6005: 100
6006: 600
6007: 50
6008: 100
6009: 0
600A: 0
600C: 600
600D: 30
600E: 0
6011: 240
6012: 90
6016: 0
6017: 0
601E: 10
6020: 0
6040: 0
6060: 0
6061: 0
Elektrische Zusatzheizung:
7900: 3
7902: 0
7905: 30
7907: 3
790A: 0
790B: 500
Smart Grid:
7E80: 4
7E82: 3
7E91: 100
7E92: 0
7E93: 0
7E95: 0
Viele Grüße
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Die Bilder wurden mir in meinem Programm nicht angezeigt. Ich gehe davon aus, dass der STB des Durchlauferhitzers ausgelöst hat und er deshalb keine Wärme erzeugt. Er muss per Hand entriegelt werden.
Viele Grüße
Flo
Hallo willi1234,
du musst die maximale Warmwasser Temperatur (6006) anheben, damit der Sollwert auch weiter erhöht werden kann. Der Durchlauferhitzer geht bei Smart Grid nur bei der Funktion 4 mit an, nicht bei der Funktion 3.
Viele Grüße
Flo
Hi @Flo_Schneider ,
SmartGrid (7E80) steht ja bereits auf 4.
Und die maximale Temperatur hatte ich auch schon auf 650 stehen. Trotzdem geht es nur bis 60 Grad.
Nein, die Parametrierung meine ich nicht. Nachfolgend nochmal die Erklärung, wann welche Funktionen aktiv sind.
Über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) herstellt.
Hinweis:
- Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
- Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.
Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:
■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb
■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).
■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“
- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“
- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.
Viele Grüße
Flo
Hi @Flo_Schneider ,
sorry aber ich verstehe nicht warum du die Anleitung nochmal gepostet hast. Smart-Grid funktioniert ja grundsätzlich, aber halt nicht über 60 Grad.
Ich habe gerade nochmal die maximale Temperatur auf 80 Grad gestellt und die Soll-Wertanhebung auf 30.
smartGrid ist aktiv, wie auf den Fotos zu sehen ist, und die elektrische Zusatzheizung laut Display angeblich an, aber die Leistung der Wärmepumpe liegt bei 80W und es passiert nichts mehr.
Damit du siehst, wann welche Funktion aktiv ist. Deshalb habe ich es gepostet. Nur bei Funktion 4 (beide Kontakte geschlossen) läuft der Durchlauferhitzer mit. Er muss aber über 7E82 freigegeben werden.
Viele Grüße
Flo
Ok, aber wie man oben in meinen letzten Bilder sieht ist SmartGrid mit Durchlauferhitzer aktiv und mehr als 60 Grad werden es trotzdem nicht. Schafft der Durchlauferhitzer nicht mehr?
Die Bilder wurden mir in meinem Programm nicht angezeigt. Ich gehe davon aus, dass der STB des Durchlauferhitzers ausgelöst hat und er deshalb keine Wärme erzeugt. Er muss per Hand entriegelt werden.
Viele Grüße
Flo
Habe ich gemacht, aber hat leider nichts gebracht.
Wenn er dann noch immer keine Wärme erzeugt, ist er sehr wahrscheinlich defekt. Am, besten wendest du dich für den Austausch an deinen Fachbetrieb.
Viele Grüße
Flo
Das seltsame ist ja, dass wenn ich in der ViCare-App Warmwasser anfordere die Leistung auf ca. 3500W ansteigt und der Durchlauferhitzer dann somit wohl mitläuft und nicht defekt ist.
Aber mehr als 60 Grad gehen nicht.
Gibt es da also keine Grenze für 60 Grad im Gerät und die 80 müssten machbar sein?
Wenn der Durchlauferhitzer mit Stufe 3 mitläuft, wie angezeigt, dann wären es 9000W.
Die Grenze ist, dass deine Wärmepumpe nicht mehr schafft, der Durchlauferhitzer schafft mehr, ist aber anscheinend defekt, wenn der STB nicht verriegelt hat.
Viele Grüße
Flo
Kann ich irgendwo erkennen ob der STB verriegelt?
Erkennen kannst du es nicht, außer daran, dass keine Wärme erzeugt wird.
Viele Grüße
Flo
Hallo,
passt zwar nur am Rande zu diesem Thema, aber ich würde mich - wenn ich mir die Temperaturkurve ansehe, viel eher mal primär fragen, warum die WW Temperatur im Puffer innerhalb von nur 12 Stunden von 60 Grad auf unter 45 Grad fällt…….ist der Warmwasserverbrauch wirklich so hoch ? Wenn ich bei mir den 300L WW Speicher auf 55 Grad geheizt habe, reicht das Warmwasser für 2 Tage……(erst dann ist der Puffer auf ca. 42 Grad herunten)……..
Liegt vermutlich an der Zirkulationspumpe oder @Flo_Schneider ?
Die läuft im Modus 5/25
Modus 5\25 das beedeutet alle 25 Minuten eine Zirkulationszeit von 5 Minuten……mit dem “Heizt” quasi auch mit dem Warmwasser über die Warmwasserleitung die Wände…….würde ich mir somit ansehen, ob die Zeitphasen, an denen die Zikulationszeit läuft zum persönlichen Bedarf passt……spart direkt Energie im Warmwasserpuffer……
Ja, da hast du Recht. Ich habe mich wegen Legionellen dazu entschlossen die Pumpe so durchlaufen zu lassen. Wenn man die 8 Stunden maximale Pause pro Tag berücksichtig, wäre das eigentlich auch nicht ausreichend.
Ok verstehe.
Meine Sichtweise (Herangehensweise) zum Thema Legionellen:
Ich habe einen ganz normalen 300L WW-Schichtspeicher, (bei 2 Personen Haushalt - nur Duschen, keine Badewanne) und betreibe diesen mit einer Temperatur zwischen 42 und 45 Grad. Beim Duschen wird dadurch logischer Weise der Mischer entsprechend weiter in Richtung Warmwasser geöffnet.
Durch diese Vorgehensweise wird im Normalen WW- Schichtspeicher eine größere Menge an Warmwasser oben entnommen, und von unten mehr Frischwasser zugeführt.
Auf diese Weise tauscht sich so ca. alle 2 Tage das Wasser im WW-Speicher komplett aus.
Unser Trinkwasser ist mittlerweile so derart “sauber”, das auf diese Weise sich Legionellen nicht in der kurzen Zeit problematisch vermehren können.
Keine Zirkulationspumpe u.s.w. da dies im Privaten Wohnbau durch die relativ kurze Leitungsführung nicht notwendig ist.
Wenn Schönwetterlage ist (genügend PV-Überschuss) betreibe ich den WW-Speicher zwischen 42 und 55 Grad. (zur Sicherheit : Entkeimung).
Mit dieser Herangehensweise habe ich fürs ganze Haus einen WW-Energiebedarf von gerade mal ca. 25kWh - 35kWh pro Woche, und noch nie nur das geringste Problem mit Legionellen…..
lg
Guennie
Ich habe bei meiner Anlage die Zirkulationspumpe so eingestellt, dass sie immer bevor ich sicher Warmwasser brauche angeht. Das ist bei mir immer am Abend der Fall.
Viele Grüße
Flo
Danke für die Ideen, da werde ich mal etwas rumprobieren.
@Flo_Schneider kannst du zu der 2. und 3. Frage noch was sagen? Was kann ich tun damit bei SmartGrid genau wie über die ViCare-App die zusätzliche E-Heizung direkt angeht?
Das würde bei Smart Grid nur über die Funktion 4 (beide Kontakte geschlossen) funktionieren. Vorab muss aber die Nutzung des Durchlauferhitzers bei Smart Grid über den Parameter 7E82 freigegeben werden (1 = 1. Stufe; 2 = 2. Stufe; 3 = 3. Stufe).
Viele Grüße
Flo
Das ist ja bereits so konfiguriert, siehe oben.
Mittlerweile war ein Techniker von Viessmann da und es war tatsächlich der STB, der noch verriegelt war. Ich habe ihn bei meinem Versuch scheinbar nicht fest genug reingedrückt.
Jetzt geht der Verbrauch bei Stufe 3 auch auf ca. 11 kW hoch und ich kann auf 65 Grad aufheizen. Mehr habe ich nicht probiert.
Der Vor-Ort-Techniker war sich aber nicht sicher ob 65 Grad eine gute Idee sind bei Erdwärmepumpen, weil das wohl schlecht für die Sole ist. Der Standard Max-Wert für Warmwasser ist allerdings 650, also 65 Grad.
Kannst du dazu was sagen @Flo_Schneider ? Spricht was dagegen eventuell noch höher zu gehen?
Bzgl. der Zirkulationspumpe habe ich nochmal eine Frage: Ist es nicht aufgrund von Legionellen schlecht, wenn man die Zirku-Pumpe über Nacht oder auch tagsüber länger ausstellt? Wenn ich es richtig verstanden habe, können sich Legionellen doch auch in den Rohren bilden, oder?
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