Seit geraumer Zeit habe ich beobachtet, dass Kesseltemperaturen über 120 °C angezeigt werden. Das kann sich dann ja nur auf den Kessel selbst, aber nicht auf das Kesselwasser beziehen.
Frage: Ist die Anzeige von Kesseltemperaturen über 120 °C unter normalen Betriebsbedingungen in Ordnung?
Nun wurde im Sommerbetrieb das Warmwasser plötzlich nicht mehr ausreichend beheizt, und die Anzeige von Kesseltemperaturen weit über 100 °C ging gar nicht mehr zurück, obwohl die Temperatur des Heizwassers inzwischen auf 35 °C gefallen war. Beim Bewegen des Kabels des Kesseltemperatursensors nahm die Anzeige wieder vernünftige Werte an, und die Beheizung des Warmwasser funktioniert wieder einwandfrei.
Fragen:
Ist es in Ordnung, wenn der Kesseltemperatursensor ganz lose in seiner Einsteckhülse liegt?
Gehört der Kesseltemperatursensor soweit wie möglich in die Einsteckhülse hineingesteckt? Oder nur soweit, bis seine Metallummantelung nicht mehr sichtbar ist, sodass die Kunststoffummantelung seines Kabels nicht in der Hülse steckt, damit sie nicht der Kesseltemperatur ausgesetzt ist?
Du solltest noch hinzufügen, um welchen Kessel es sich überhaupt handelt.
Grundsätzlich würd ich meinen, dass bei einem herkömmlichen Kessel die 120°C nicht erreicht werden. Bei einem Brennwert-Kessel erst recht nicht. Im Normalfall entspricht die Kesseltemperatur der ungemischten Vorlauftemperatur. Werden stark nach oben abweichende Temperaturen angezeigt, dürfte der Fühler einen Defekt aufweisen und sollte ersetzt werden.
Möglich wäre aber auch, dass deine Ladepumpe nicht mehr funktioniert. Hier heizt der Kessel sehr schnell hoch(Wärmeanforderung besteht ja durch den auskühlenden Speicher), die Wärme wird aber nicht weggeschafft. Durch den folgenden Wärmestau wäre es denkbar, dass die Temperatur stark ansteigt.
Und ja, die Temperaturfühler sind bei einem Gusskessel relativ lose bis Anschlag eingesteckt. Die Temperaturen können der Kunststoffummantelung eigentlich nichts anhaben.
Nun habe ich Folgendes festgestellt. Wenn der Kesseltemperatursensor im Abschaltbetrieb herausgezogen ist, geht die Kesseltemperaturanzeige auf 24 °C herunter. Bewegen, vorsichtiges Biegen und leichtes Verdrillen des Kabels des Kesseltemperatursensors änderte nichts an der Kesseltemperaturanzeige (auch nicht im eingesteckten Zustand). Gleiches gilt für Berührung der Sensorumhüllung mit einem der Kupferdrähte für STB und TR. Im eingesteckten Zustand geht die Kesseltemperaturanzeige wieder auf beispielsweise 50 °C hoch. Vielleicht hatte Franky mit seiner Vermutung Recht, und es hatte sich an den Steckkontakten eine Oxidschicht gebildet. Der PTC soll sich ja nicht selbst beheizen. Folglich sind der Messstrom und die an ihn angelegte Spannung eher klein. Bei Spannungen wie beispielsweise 230 V sind dünne Oxydschichten auf der Oberfläche von Kontakten wenig störend, da sie durch die höhere Spannung überwunden werden. Bei kleinen Spannungen ist dies aber nicht der Fall. Bei der ansonsten ausgereiften Konstruktion hatte Viessmann daran vielleicht nicht gedacht? Sind die Kontakte des Steckverbinders für den Kesseltemperatursensor vergoldet?