Hallo liebe Community,
wir wohnen in einem Reihenendhaus BJ 2003 (wir sind nicht die Erstbesitzer) wo eine Vitodens 100 (genau des gleichen Baujahres) ihren Dienst verrichtet. Die Heizungsanlage besteht aus 3 Fußbodenheizungen die über einen vom Heizkessel unabhängigen Mischer reguliert werden, 2 Fußbodenheizungen die über je ein manuelles RTL-Thermostat reguliert werden und weiteren 7 Plattenheizkörpern (Heizungsschema 04:01).
Bislang meinte ich mit den Einstellungen...
Neigung = 1,1
Niveau: +12°C
Raumsolltemperatur: +5°C Korrekturwert im Normalbetrieb
...ein gutes Heizverhalten erzielt zu haben, bis ich nun bei den starken Minusgraden (aktuell -10°C) feststellen musste, dass ein Teil der rücklaufgesteuerten (RTL-Ventil) Fußbodenheizung kalt bleibt, weil vermutlich die Wärmeleistung für Außentemperatur und Heizsystem nicht mehr ausreichend ist.
Also habe ich die Heizkurve und auch das Niveau ein wenig angehoben, musste jedoch feststellen, dass auch da der Kessel nur bis 77°C regelt und sich dann bei 51°C wieder zuschaltet.
Nach ein wenig Bedienungsanleitungsrecherche bin ich darauf gestoßen, dass in Codierebene 2 die Adresse 042 (Maximale Kesselwassertemperatur im Heizbetrieb) auf den Wert 070 eingestellt ist.
Ich habe diesen Wert auf 076 erhöht und seither geht die Kesseltemperatur auf 80°C hoch. Soweit so gut.
Meine Frage ist nun: wo liegt eigentlich die maximale übliche Temperatur, die ich auf den Heizkreislauf geben darf? Eine Fußbodenheizung darf ja normalerweise nicht mehr als 55°C bekommen und im Estrich sind laut Baufotodokumentation Kunststoffrohre verlegt.
Die Kesseltemperatur entspricht ja mit Sicherheit nicht der Temperatur die an den Heizkörpern ankommt, und sonst wären ja auch schon 77°C Vorlauf ein Problem.
Bis zu welcher maximalen Vorlauftemperatur darf ich den Kessel laufen lassen? Was sind für so eine Heizungsanlage übliche Werte?
Kann ich eventuell über die Differenztemperatur (Codierebene 1, Adresse 07) etwas an dem Effekt ändern? Was gibt es dort für gebräuchliche Werte? Der Vorteil aktuell ist ja, dass die Therme aktuell nicht so oft takten muss.
Vielen Dank im Voraus
waldguru
Hallo Flo_Schneider,
Danke für Deine Antwort. Da wir die Zweitbesitzer sind, wissen wir leider nicht wer die Heizungsanlage geplant und/oder installiert hat. In Sachen Heizung haben wir leider keine Dokumentation außer den Anleitungsheftchen des Kessels. Die Hausbaufirma selbst ging auch irgendwann nach der Fertigstellung pleite... kann man sowas nicht Reverseengineeren?
Ich denke mal beim Heizkreis mit dem Mischer ist der Vorlauf eher irrelevant, da dort ja die eingestellte Temperatur zurechtgemischt wird. Bei den beiden Fußbodenheizungen mit dem Rücklaufthermostat bin ich mir da schon nicht mehr ganz so sicher, ich weiß allerdings auch nicht an welcher Stelle die überhaupt gespeist werden oder ob deren Vorlauf nur der Rücklauf vom Heizkreis mit dem Mischer ist... Dass die kleinen Plattenheizkörper bei starken Minusgraden die restlichen Räume mit unter 55°C Vorlauftemperatur (am Heizkessel, nicht am Heizkörper selber) aufheizen können, kann ich mir nur schwer vorstellen. In dem Fall wären die Heizkörper für meine Begriffe ziemlich unterdimensioniert.
Nun meine Gegenfrage: Wenn ich meinen Kessel mal tauschen lassen muss, anhand welcher Parameter stellt der durchführende Heizungsbetrieb den Kessel ein wenn er nicht über die Planungsunterlagen verfügt?
Wie gesagt: Das Gebäude selber ist noch nicht soo alt aber es hat noch nicht den technischen Stand, dass jeder Raum über eine Fußbodenheizung verfügt. Halt technisch so wie es um die Jahrtausendwende im Neubau sicher üblich war. Unsere Nachbarin hat nur Plattenheizkörper und der Nachbar am anderen Ende des Reihenhauses hat wiederum nur Fußbodenheizungen.
Viele Grüße
waldguru