hallo zusammen,
ich habe dieses Jahr vom Fachmann die Vitodens W200 19KW mit 120 l Speicher verbauen lassen.
Jetzt, wo wir in die Heizphase kommen habe ich Probleme das Obergeschoss des Hauses warm zu bekommen.
Also- bei 10° Aussentemperatur habe ich die Anlage auf 37° Vorlauf stehen- alle Heizkörperthermostate im EG und OG auf 5 gestellt.
Die Räume im EG werden bei der Vorlaufeinstellung von 37° locker 22 bis 23° warm.
Die Räume om OG schaffen aber gerade mal so die 19-bis max. 20°
was kann ich da tun?
Meine Überlegung:
Ich stelle die Thermostate im EG auf 3- also ca. 21° und stelle jetzt die Vorlauftemperatur der Therme so hoch, bis ich im OG auch die 21° erreiche.
Danach drehe ich die Thermostate auch im OG auf Stellung 3.(21°)
Habe ich hier einen Denkfehler oder könnte das so funktionieren?
über jeden Rat, der mir weiter hilft, wäre ich sehr dankbar.
Moin Barny!
Werden denn die Heizkörper oben vollständig warm? Also sind sie entlüftet und reicht die Pumpenleistung? Das als erstes sicherstellen/nachbessern.
Ansonsten ist das schon der richtige Weg denke ich
Ich stelle die Thermostate im EG auf 3- also ca. 21° und stelle jetzt die Vorlauftemperatur der Therme so hoch, bis ich im OG auch die 21° erreiche.
aber wozu das hier?
Danach drehe ich die Thermostate auch im OG auf Stellung 3.(21°)
Eindrosseln nur da, wo es zu warm wird, aber die Räume mit dem größten Wärmebedarf voll offen lassen und das mit der Heizkennlinie regeln!
beste Grüsse!
Phil
hallo und vielen Dank, für die Information.
Ich dachte, man solle die Heizkörperthermostate als Bremse verstehen ,also- als Laie ausgedrückt- das das Thermostat der Therme sagt- die Temperatur ist erreicht-ich brauche kein warmes Wasser mehr.
Ich denke, die Therme bekommt doch nur den Befehl- "erzeuge mir 37° warmes Wsser bei 10° Aussentemperatur, um 21 Grad Wärme im Raum zu erzeugen"
Aber: das ist mein Gedanke- Wenn die Temperatur im Raum erreicht ist -also 21 ° stellt das auf 3 geregelte Thermostat die Wasserzufuhr vom Heizkörper ein - und wenn alle Thermostate die Wasserzufuhr eingestellt haben - erst dann hört die Therme auf zu liefern.
Ach ja- Heizung ist entlüftet
Druck in der Heizung ist 1,2bar
und ja die Pumpe schafft die Höhe
>> erst dann hört die Therme auf zu liefern.
das ist nicht so ganz richtig. Die Therme macht immer die Vorlauftemperatur entsprechend Heizkennlinie und die Pumpe pumpt. Wenn alle Thermostatventile anfangen zu begrenzen ist schlichtweg der Vorlauf zu heiss. Das funktioniert zwar, ist aber nicht im Sinne einer Brennwertheizung, die um so effektiver arbeitet, je geringer das Temperaturniveau ist 😉 Und Gas sparen wollen/sollen wir doch alle 🙂
Grüsse!
ach ja, macht die Pumpe auch genug Volumenstrom, um alle Heizkörper -besonders die im OG- vollständig zu erwärmen (warm 'von oben links bis unten rechts', wenn das Ventil oben links sitzt)?
na-jetzt bin ich vollends verwirrt...
weil ich habe ,auch von Fachleuten gelsen, das die Heizung eben nicht von oben links bis unten rechts warm sein darf... da dann der Heizkörper zu schnell vom warmen Wasser durchlaufen wird ohne die zeit zu haben , die Wärme an den Raum abzugeben.
Deswgen sollte ich den Rücklauf am Heizkörper soweit drosseln, das oben kinks warmes wasser rein läuft und unten rechts -fast kaltes raus läuft... ist das jetzt verkehrt?
Also um noch mal auf den Nenner zu kommen- ich lasse die Thermostate im EG auf 3 und im OG auf 5 -
Ist die Raumtemperatur von 21° im OG erreicht, dann ist die Heizkurveneinstellung bei 10° Aussentemperatur erst mal so weit in Ordnung und ich lasse die Themostate im OG offen?
Bei dieser Konstellation stelle ich mir aber immer noch die Frage- würde jetzt die Therme nicht weiterlaufen, bis die Stellung 5 der Thrmostate im OG erreicht ist und diese schließen?
Dann würde ja wahrscheinlich die Therme dauerhaft laufen....
sorry für die Verwirrung - dazu später...
>> Also um noch mal auf den Nenner zu kommen- ich lasse die Thermostate im EG auf 3 und im OG auf 5
grob gesagt ja. zumindest ein Raum im OG, nämlich der, der die höchste Vorlauftemperatur braucht, sollte immer auf 5 bleiben. Du optimierst dann die Heizkennlinie so lange, dass es in dem Raum bei jeder Aussentemperatur die an der Therme eingestelte Raum-Solltemperatur -sagen wir 21°C- hat. Es dauert ne Weile, bis du die Einstellung gefunden hast... Aber dann fährt die Heizung immer mit der minmal notwendigen Temperatur.
dementsprechend
>> Dann würde ja wahrscheinlich die Therme dauerhaft laufen....
nein. Der Brenner läuft nur so lange, um die VL Temperatur nach Heizkennlinie zu erzeugen
Es kann sein, dass dann andere Räume im OG wärmer werden (weil sie weniger Heizleistung brauchen oder die Heizkörper im Verhältnis zur Raumgröße größer sind oder sonstwas) - da 'darfst' du (und sollst das auch) die Thermostatventile auf 3 drehen. Wir wollen ja nix überheizen und damit Gas verschwenden. (streng genommen sollte das im Idealfall der Hydraulische Abgleich 'regeln'...)
Wichtig ist eben, dass die Vorlauftemperatur nur so hoch ist, wie sie wirklich benötigt wird.
Wenn alle Thermostate auf 3 stehen, merkst du garnicht, dass eine niedrigere VL Temperatur reichen würde.
So, jetzt zu dem, was dich verwirrt - die sogenannte Spreizung: die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf.
Um es kurz zu machen:
- Für eine große Spreizung spricht die geringere Rücklauftemperatur und damit eine bessere Wirkung des Abgaswärmetauschers (Stichwort Brennwertausnutzung).
- Für eine geringe Spreizung spricht die bessere Ausnutzung der Heizkörperflächen und damit eine niedrigere benötigte Vorlauftemperatur.
Da mit einer geringeren Vorlauftemperatur eh schon mal ein niedrigeres Temperaturniveau einhergeht, und es bei den Wandthermen garkeinen expliziten Abgaswärmetauscher gibt und so einiges von der Kondensationswärme erst im Luft-Abgassystem zur Vorwärmung der Verbrennungsluft genutzt wird, ist die vorherrschende Meinung wohl, dass bei geringer Spreizung die Vorteile überwiegen. Auch steigt bei zu geringem Volumenstrom die Gefahr des Brenner-Taktens.
Es gibt eine Menge Faktoren, von denen das Optimum der Spreizung abhängt, ich habe aber auf die Schnelle keine womöglich in einer Formel endende Abhandlung gefunden, wo alle diese Faktoren berücksichtigt wären.
Wenn du da Fragen hast, schreib die ruhig hier rein, und wir werden versuchen, die zu klären.
beste Grüsse!
Phil
Dann bedanke ich mich für die wirklich tollen Erklärungen.
Ich werde jetzt erst einmal deinen Ausführungen folgen:
1,) den Rücklauf an den Heizkörpern wieder öffnen um den gesamten Heizkörper als Heizfläche nutzen zu können.
2.)Die Thermostate bleiben im OG alle auf Stellung 5
3.)Die Therme stelle ich bei jetzt erst einmal 10° Aussentemperatur , auf die Vorlauftemperatur, wo ich im OG- die 21° erreiche
4).) Da bei dieser eingestellten Vorlauftemperatur (aus Pkt.3) im EG die Raumtemperatur über 21° liegt, müssen hier die Thermostate auf Stellung 3 stehen, besser noch sollte dafür evtl. ein hydr. Abgleich gemacht werden .
und , nochmals vielen Dank, für die tollen, geduldigen Antworten
Gerne! Es ist ja im Sinne der Umwelt und damit von uns allen, wenn die eigentlich recht effektiven Heizungen auch optimal laufen 🙂 Dank an dich, dass du dich damit überhaupt auseinandersetzt! 😉