Liebe Community,
ich hoffe, hier auf fachkundigen Rat zu stoßen, da ich seit der letzten Wartung meiner Viessmann Vitodens 333 Typ B3TA auf ein ungewöhnliches Problem gestoßen bin.
Kurz zu den Rahmenbedingungen:
Seit der letzten Wartung schwankt der Druck, den ich über das Manometer ablesen kann, täglich zwischen 1 und 2 Bar. Morgens früh liegt der Druck bei etwa 1 Bar und steigt über den Tag hinweg kontinuierlich auf bis zu 2 Bar an. Ab etwa 22 Uhr beginnt der Druck dann über Nacht wieder auf ca. 1 Bar zu fallen. Wenn viel Warmwasser geheizt wird, steigt der Druck deutlich schneller an, übersteigt 2,1 Bar aber nicht.
Vor der Wartung lag der Druck stabil bei etwa 1,3 Bar (+/- 0,05), und es gab keine derartigen täglichen Schwankungen. Der Installateur/Fachbetrieb, der die Anlage seit ihrem Einbau betreut, hat auf mehrfach telefonische Nachfrage abgewiegelt und gemeint, dass Schwankungen normal seien und nichts mit der Wartung zu tun haben könnten.
Da ich allerdings besorgt bin, ob hier eventuell doch ein Problem vorliegt, möchte ich die Schwarmintelligenz und das Fachwissen der Community anzapfen.
Meine Fragen:
Für jede Hilfe und jede Einschätzung wäre ich sehr dankbar!
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Matt
Gegebenenfalls hilft das abgelesene Druckprofil der vergangenen Tage:
27.08. (Tag vor Wartung)
mittags 1,1 bar
abends 0,9 bar -> zu wenig daher Wartung/Prüfung für nächsten Tag
28.08.
7:15 Uhr - 1,1bar
10 Uhr - 1,0 bar
16 Uhr - 1,3 bar (nach abgeschlossener Wartung)
18 Uhr - 2,0 bar
19 Uhr - 2,2 bar
20 Uhr - 2,0 bar
23 Uhr - 1,6 bar
29.08.
5 Uhr - 1,3bar
7 Uhr - 1,0 bar
7:30 Uhr - 1,5 bar (nach Dusche)
10 Uhr - 1,2 bar
31.08.
12:15 Uhr - 1,0 bar
14 Uhr - 1,7 bar (heiße Dusche)
20:30 Uhr - 1,9 bar
01.09.
5 Uhr - 1,3 bar
7 Uhr - 1,1 bar
14 Uhr - 1,5 bar
17 Uhr - 2,0 bar
21 Uhr - 2,1 bar
02.09.
6 Uhr - 1,1 bar
8 Uhr - 1,3 bar
14 Uhr - 1,3 bar
16 Uhr - 2,0 bar (Badewanne)
17 Uhr - 2,1 bar
19 Uhr - 2,1 bar
Als Erstes: solche Druckschwankungen sind nicht normal.
Da jetzt zwei MAGs bei dir werkeln, wird sehr wahrscheinlich das Interne seine Tätigkeit eingestellt haben. Und ist es noch das Originale von 2013, muss es getauscht werden. Beim Neueinbau muss der Vordruck mit dem des externen MAG abgeglichen werden.
Hallo Franky, vielen Dank,
ich habe zu deiner Ausführung 2 Fragen:
1. Zwischen dem Einbau im vergangenen Jahr (06.2023) und heute liegen über 12 Monate in denen es keine Schwankungen gegeben hat. Macht das spontane Auftreten deiner Ansicht nach Sinn? Warum ist das dann nicht direkt passiert?
2. Ich meine mich zu erinnern, dass der Grund für das externe MAG ein defekter interner Behälter gewesen ist. Kann ich davon ausgehen, dass es eine schlechte Praxis ist, wenn der Installateur rät einen neuen externen zu verwenden weil die Reparatur des internen MAGs teurer wäre?
vielen Dank
Es ist durchaus möglich, dass sich Druckschwankungen erst später einstellen, weil zum Zeitpunkt des Einbaus des zweiten MAG noch eine kleine Restfunktion des internen MAG vorhanden war.
Und eigentlich müssen von Anfang an zwei MAGs verbaut werden. Das interne MAG dient nur dem Geräteschutz, kann aber nicht eine ganze Anlage absichern. Das Fassungsvermögen sollte nämlich mind. 10% des Wasserinhaltes der Anlage haben. Nun sind interne MAG immer sehr klein gehalten(schätzungsweise 11-15l). Würde also heissen, bis zu 150l Inhalt der Anlage wären die theoretisch ausreichend. Halten aber auch hier im Durchschnitt 8 Jahre. Danach ist die Membran so porös, dass das Luftpolster nicht mehr gehalten wird.
Ich nehme mal an, das Externe hat ein Volumen von 35l ? Vielleicht auch nur 25 ?Spielt aber keine Rolle. Es ist ziemlich sicher, dass beide Vordrücke stark voneinander abweichen/abgewichen sind. Denn neue externe MAGs werden mit 1,5 bar Vordruck ausgeliefert. Beim Internen sind davon aufgrund der Laufzeit höchstens noch 0,3 übrig. Wenn überhaupt.
Der Fülldruck sollte dann etwa 0,5 bar höher als der Vordruck gewählt werden. Der Vordruck wiederum sollte an die geodätische Höhe der Anlage(Höhenunterschied zwischen Kessel und obersten Heizkörper) angepasst werden, jedoch mindestens 0,8 bar betragen.
In einzelnen Fällen kann es günstiger sein, ein defektes, internes MAG drinzulassen und gleich ein externes Mag anzubauen. Womöglich ist ein Austausch des Internen MAGs zu aufwendig ?Und wenn man es drin lässt, sollte man auch sicher sein, dass es wirklich bis Anschlag gefüllt ist. Merkt man, wenn man das Ventil am MAG eindrückt. Tritt Luft aus, hat es noch Restfunktion. Tritt Wasser aus, ist es voll.
Druckschwankungen sind immer eine Folge davon, dass das Ausdehnungswasser nirgendwo hinkann. Sei es, weil der Vordruck zu hoch ist oder weil das MAG defekt ist. Denn immerhin dehnt sich Wasser bei Erwärmung um bis zu 10% aus. Soll heissen, bei 100l Inhalt können es theoretisch 10l mehr sein. Da aber eine Heizung nicht das ganze Spektrum bis 100°C ausnutzt, werden es reell vielleicht 5l sein. Wasser lässt sich aber nicht komprimieren, daher das MAG.
Hallo,
Wenn das unmittelbar seit der Wartung auftritt, würde ich sage der Monteur wollte den Vordruck am MAG prüfen und hat dabei entweder die Füllung abgelassen oder er hat zu viel Stickstoff nachgefüllt.
So dass das MAG jetzt nicht mehr seinen Zweck erfüllt.
--> Vordruck im MAG prüfen.
VG