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Typischer Verbrauch m3 Gas pro Tag?

Hallo zusammen,

Seit August 2020 sind wir Besitzer einer Vitodens 200-W B2HF-19 2,5-19kW.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit drei Wohnungen.

EG 89qm (meine Wohnung)
OG 130qm
Ausgebauter Dachboden (45qm) [aktuell unbeheizt]
Insgesamt ungefähr 300qm Wohnfläche

Jetzt haben wir von August bis Dezember 900 Euro Rechnung gehabt, was ich schon al viel ansehe für ein halbes Jahr.

Was ist denn der so der Durchschnitt den man bei den aktuellen Temperaturen pro Tag an m3 Gas verbraucht?

In Anhang sind ein paar Screenshots aus meinem Vcare.

Ist die Heizung so komplett falsch eingestellt?

Danke für eine kurze Rückmeldung
Screenshot_20210127-061511_ViCare.jpg
Screenshot_20210127-061954_ViCare.jpg
Screenshot_20210127-061453_ViCare.jpg
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Screenshot_20210127-062237_ViCare.jpg
4 ANTWORTEN 4

Moin @Chipovic !

 

Das kommt natürlich alles auf die Isolierung von deinem Haus an. Ein KW 55 Haus hat 55 kWh / m2 / Jahr * 300 m2 = 16.500 kWh / Jahr -> 1.650 m3 / Jahr. Ein mässig isolierter Altbau mit 300 kWh / m2 / Jahr hat dementsprechend 90.000 kWh / Jahr -> 9.000 m3 pro Jahr.

 

Das sind natürlich Durchschnittswerte und berechnet glaubich für Jahres-Durschnittstemperaturen, die noch etwas niedriger lagen, als heute bei der Klimaerwärmung. Musst mal gucken, was das statistische jährliche Mittel ist. Und schau eben mal in den Energieausweis deines Hauses.

 

Wenn du Teile des Hauses nicht beheizt, sollte es schon ein bischen weniger sein.

 

Grundsätzlich gilt. dass Energie nicht verloren gehen kann, und wenn die Messwerte vom Schornsteinfeger passen, bringt die Heizung die Energie grösstenteils in die Heizkörper/rohre oder das Warmwasser. Die einzige Möglichkeit hier was zu beeinflussen ist das Temperaturniveau des Kessels. Bis 30..35°C Abgastemperatur nutzt du ein Maximum des Brennwertgewinns aus, ab ca. 50..55°C eigentlich kaum noch was. Das macht bis zu 10 % Unterschied im Wirkungsgrad (das geht dann eben 'durch den Schornstein'). Guck mal da https://www.energie-lexikon.info/brennwertkessel.html

 

Grüsse!

Phil

 

ps. es gibt natürlich noch ein paar 'Feinheiten', und nachher guck ich mir mal deine Werte im Detail an (hab gleich nen Termin) wenn das bis dahin noch niemand anders gemacht hat.

So, jetzt noch mal zu deinen Daten...

 

22°C Soll-Raumtemperatur sind schon üppig. In der Bedienungsanleitung deiner Heizung steht hierzu "Normale Raumtemperatur: Überheizen Sie die Räume nicht. Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart bis zu 6 % Heizkosten. Stellen Sie Ihre normale Raumtemperatur („Raumtemperatur-Sollwert“) nicht höher ein als 20 °C."  Das steht da nicht umsonst 😉 Ich hab das bei mir auf 19°C eingestellt, ich habe aber im Wohnzimmer einen Holzofen, mit dem ich noch die restliche Wohnung ein wenig mitbeheize und daher im Wohnzimmer üppige 22..24°C hab.

 

Die 'Wunschtemperatur" ist natürlich nur einer von drei Parametern, um den Punkt der Vorlauftemperatur auf deiner Heizkurve zu bestimmen. Wenn die die Raumsolltemperatur niedrig stellst und dafür das Niveau der Heizkurve entsprechend höher, gewinnst du nix. Guck dir dazu mal das Kapitel zu der Heizkurve im Handbuch genauer an.

 

Nachtabsenkung: Die Heizung verbraucht am wenigsten, wenn sie aus ist. Ich habe die Solltemperatur der Nachtabsenkung auf 3°C gestellt, wodurch nur noch Frostschutz realisiert wird und die Heizung nachts eigentlich aus ist. Das Haus kühlt dabei nur 'unwesentlich' aus.

 

Hierzu gibt es aber unterschiedliche Ansichten: Manche Stimmen behaupten, man würde dadurch nichts gewinnen, weil das Aufheizen am Tag die Einsparung der Nacht wieder auffrisst, weil dadurch auch das Kesseltemperaturniveau am Anfang höher ist und der Brennwertgewinn niedriger ausfällt. Ausserdem hat die Heizung etwas mehr 'thermischen Stress' am Anfang, was nicht lebendauerverlängernd ist.

 

Auf der anderen Seite sagt die Physik: (Verlust)Leitung ist proportional zur Differenz zwischen Innen- und Aussentemperatur. Wenn du also nachts nicht noch gegen die sinkende Aussentemperatur anheizt, geht weniger Energie durch die Isolierung. Um so schlechter gedämmt das Haus und je gringer die thermische Trägheit besonders der Aussenwände ist, desto mehr Verluste sparst du also ein, wenn du nachts die Heizung aus lässt. Bei einem supermodernen Styroporbunker ist das vielleicht (auch aus anderen Gründen) weniger empfehlenswert.

 

Warmwassertemperatur: Du brauchst keine 60°C. Ab knapp 60°C (vergl. deine 62,5°C Ist-Temp) steigt auch der Ausfall von Kalk stark an - deine Anlage verkalkt viel stärker als bsw. bei 55°C. Je höher deine WW Temperatur, desto höher sind auch die 'Verluste' (die allerdings meistenteils irgendwo auch dein Haus heizen, nur der Speicher steht meist im Keller, und da brauchst du oft keine Heizung).

 

Hier gibt es noch die Legionellen-Thematik. Bei 60°C sind die definitiv tot, eigentlich auch schon bei 55. Dazu muss die Temperatur aber auch in den Leitungen so hoch sein. Legionellen bilden sich vor allem in 'stehendem Wasser'. Wenn regelmässig überall gezapft wird, gibt es normalerweise kein Legionellenproblem. Ausserdem brauchen die ne Weile, um sich in relevanter Anzahl auszubilden. Wenn man 1x die Woche ein'Hygieneprogramm' fährt, ist das safe, in Einfamilienhäusern gibt es normalerweise garkein Legionellenproblem, auch ohne Hygieneprogramm.

 

Die 'Feinheiten' (s.o.): Wieder Physik: Der Wärmefluss ist probortional zu delta_Temperatur x Fläche. Je größer die Fläche der benutzen Heizkörper (Fussbodenheizung hat riesige Fläche), desto geringer muss das delta_Temperatur sein, also um so niedriger die Vorlauftemperatur, um die gleiche Menge Wärme zu liefern. Da bei Brennwertgeräten der Brennwert'gewinn' grob gesagt um so besser ist, je geringer das Temperaturniveau vom Kessel, bedeutet das: Heizkörper möglichst großflächig / alle benutzen, wo man Wärme braucht. Dabei die Thermostatventile in den Räumen mit dem höchten Wärmebedarf voll aufdrehen, damit die Vorlauftemperatur auch ausgenutzt wird, und nicht die Leistung der Heizkörper durch die Thermostatventile eingedrosselt wird. Nur bsw. im Schlafzimmer oder so die Thermostate ein wenig runter drehen und dann auch die Tür zu lassen.

 

Eine weitere Feinheit ist der Intervallbetrieb des Brenners (Takten). Dieser Betrieb ist möglichst zu vermeiden, weil 'ähnlich' wie beim Auto jeder Start Energie 'frisst' und thermischen Stress (Verschleiss) für das Material bedetet. Leider hat man hier wenig Einflussmöglichkeiten, weil der Kessel konstruktionsbedingt eine Untergrenze der möglichen Dauerleistung hat. Sinnvoll ist eine Heizung, die nicht überdimensioniert ist und eine möglichst große Modulationstiefe - also in dieser Beziehung minimale Leistung - hat. Takten scheint aber bei dir kein großes Problem sein, weil die Brennerstarts im Vergleich zu den Brennerstunden in einem ordentlichen/akzeptablen Verhältnis stehen.

 

so, das reicht erstmal 😁

 

beste Grüsse!

Phil

Hallo habe exakt das gleiche Problem. Der Verbraucht ist um fast 30% höher als mit unsrem alten Kessel. Leider noch keine Lösung gefunden. 20 Grad sind schon wenig!

 

Moin @KlausH  !

 

Auch bei dir gilt sicherlich der Grundsatz der Physik, dass Energie nicht verloren gehen kann 😉  Die Anlagen sind meines Erachtens erstmal auf 'Komfort' voreingestellt. Als ich meine einfach eingeschaltet hatte, war es auch so - unerwartet hoher Verbrauch.

 

Du müsstest uns schon mal ein wenig mehr Daten liefern, vom Haus und von den Einstellungen, damit wir dir möglicherweise ein paar Hinweise geben können, was du anders einstellen kannst, um den Verbrauch zu senken ohne an 'Wohlfühlfaktor' zu verlieren.

 

beste Grüsse!

Phil

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