Hallo,
mein Heizungsfachman (ein Freund von mir) und ich sind mit unserem Latein am Ende. Er hat mir empfohlen, mich hier anzumelden und den Sachverhalt zu schlidern, bevor wir anfangen, irgendwelche größeren Teile zu wechseln. Es handelt sich bei meiner Heizung um eine Vitodens 200 WB2. Sie wurde im Jahr 2004 in Betrieb genommen. Die Sachlage stellt sich wie folgt dar:
Nachdem ich zunächst etwas viel Luft in der Heizungsanlage hatte und es zum Heulen der Anlage und schließlich zu Fehler F:4 kam (drehzahl geregelte Heizkreispumpe -> durch die Luft konnte die Wärme nicht ausreichend abtransportiert werden), haben wir entlüftet und alles lief wieder. Ich vermute, dass die weiteren Probleme damit nichts mehr zu tun haben.
Ca. einen Monat später ging die Anlage fast täglich auf Störung F:E (Keine Störungsursache im Handbuch angegeben). Daraufhin wechselten wird die Zündelektrode und die Ionisationselektrode. Beide waren sehr alt und vor Allem die Ionisationselektrode sehr verschlissen. Zusätzlich reinigten wir den Brennraum. Anschließend war wieder für einen Monat alles in Ordnung. Lediglich ein mäßiges Brummen, das anscheinend vom Radiallüfter kommt, fiel etwas auf, wenn man vor der Anlage stand.
Seit ca. 2 Monaten habe ich jedoch regelmäßig den Fehler 1:4 (Flammensignal nicht vorhanden). Die Anlage neigte plötzlich auch dazu, unter Volllast etwas zu heulen (nicht das Heulen wie bei zu viel Luft im Wasser, sondern im Brennraum in Richtung Kamin, der nur ca. 2 Meter lang ist, da die Anlage auf dem Dachboden steht).
Wir haben inwzischen folgendes gemacht:
- Ringspaltmessung Abgasanlage (in Ordnung)
- Gasdruck geprüft (in Ordnung)
- CO2-Werte in Teil- und Volllast auf 8,6 gestellt (waren vorher beide im Bereich 6,x)
- Zündelektrode und Ionisationselektrode sind ja erst ca. 3 Monate alt, daher gehen wir davon aus, dass sie in Ordnung sind
Nach all diesen Maßnahmen ist das Heulen fast komplett weg. Ab und an tritt es aber kurz nach dem Zünden, also unter Volllast immer noch geringfügig auf. Das lässt uns darauf schließen, dass unter Volllast immer noch keine saubere Verbrennung stattfindet. Für zwei Wochen hatte ich bis gestern keine Störung mehr. Dann aber wieder 2x innerhalb von wenigen Stunden 1:4.
Wir haben den Verdacht, dass ggf. der Radiallüfter nicht mehr perfekt läuft, weil dieser deutlich hörbar brummt und Vibrationen verursacht. Wir tippen auf einen Lagerschaden. Vielleicht verursacht auch Dieser das leichte Heulen. Aber kann das wirklich die Ursache für die Störung 1:4 sein? Oder liegt die Ursache erfahrungsgemäß ggf. ganz wo anders?
Danke für die Antwort. Gilt das denn auch für die weiteren Anschlüsse (Heizkreislauf, Warmwasserspeicher/Gas/Außentemperaturfühler usw.) oder müssen die ausgetauscht werden?
So, ich habe gestern mit meinem Bekannten die Anlage nochmal komplett neu eingestellt. Grundeinstellung des Gaskombireglers etc. Hab jetzt Werte von 8,5-8,6 bei offener Abdeckung und 8,7-8,8 bei geschlossener Abdeckung sowohl in Vollast als auch in Teillast. Besser geht es nicht. Mit einem anderen Multimeter haben wir auch den Ionisationsstrom messen können. Beim Start lag dieser bei ca. 15 µA, nach ca. 5-10 Sekunden pendelte er sich dann bei 21,6 µA ein. Das sollte nach meinem Verständnis absolut gut sein. Bis auf ein bisschen Brummen des Lüfters unter Volllast schnurrt das Teil wie ein Kätzchen. Ich gehe aber davon aus, dass der Fehler 1:4 damit nicht behoben sein wird. Zuletzt hatte ich jedoch ausnahmsweise wieder den Fehler F:E, was ja wieder auf das LGM 29 schließen lässt. Frag mich nur, warum ich, wenn das Problem dort liegt, zu 90 % den Fehler 1:4 und nicht F:E angezeigt bekomme. Sobald ich Zeit habe, werde ich das LGM mal auf den bekannten Fehler mit der kalten Lötstelle am Relais überprüfen.
Ich habe gestern die LGM 29 ausgebaut und in Augenschein genommen. Der Bekannte Fehler mit dem sich selbst auslötenden Relais (Omron 24V DC) liegt bei mir definitiv nicht vor. Alle Lötstellen auf der Platine habe ich genauestens überprüft (Speziell natürlich die der beiden Omron Reilais) und da ist alles in Ordnung. Es sind auch keine Transistoren geplatzt oder ähnliches. Die Platine sieht aus wie neu. Ich würde daher die LGM 29 mit meinem halbwegs vorhandenen Elektronik-Wissen zunächst mal als Fehlerquelle ausschließen. Natürlich könnte auch ein Bauteil defekt sein ohne dass man es mit bloßem Auge sehen kann, aber dann müsste der Fehler eigentlich dauerhaft auftreten und nicht nur durchschnittlich alle 5-6 Tage. In der Zeit feuert das Gerät ja unzählige male problemlos. Auch sollte eher der Fehler F:E auftauchen und das ist ja nur ganz selten der Fall.
Ich habe den Fehler einmal live miterleben können, aber da war ich noch nicht so "fit" mit dem Gerät und wusste nicht, worauf ich achten muss. Trotzdem kann ich das noch halbwegs wiedergeben. Das Gerät hat (ich meine 3x) versucht zu starten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Magnetventil ausgelöst hat und auch der Lüfter brav angelaufen ist. Statt aber eine Flamme zu entzünden (Grüne Lampe), schaltete sich alles wieder aus. Nach dem (ich meine) dritten Versuch kam dann Fehler 1:4. An meine erste Vermutung mit dem Lüfter glaube ich nicht mehr, da er eigentlich relativ ruhig läuft im Betrieb und nur unter Vollast etwas vibriert.
Was wir (also ich mit meinem befreundeten Heizungsbauer) bisher alles gemacht haben:
- Zündelektrode getauscht
- Ionisationselektrode getauscht
- Ionisationsstrom gemessen (OK)
- Brennraum gereinigt und Flammkörper auf Schäden geprüft (OK)
- Abgassystem auf Dichtheit geprüft (Ringspaltmessung OK)
- Gasdruck geprüft (OK)
- Gas-Luftgemisch eingestellt (Matrix-Brenner in Grundstellung gebracht), CO2 offen 8,5-8,6, geschlossen 8,7-8,8
- Kabelbaum und Stecker auf offensichtliche Beschädigungen und Brüche überprüft (OK)
- LGM 29 auf bekannten Fehler (Auslöten des Omron Relais) überprüft (OK)
- Druckwächter überbrückt (Fehler weiterhin vorhanden)
Ich werde jetzt den Zündbaustein auf 230V umrüsten, so wie es mir ja schon vorgeschlagen wurde. Hoffe, dass das Problem dann weg ist. Wenn nicht, weiß ich wirklich nicht mehr weiter.