Hier also, wie gestern angekündigt, meine Umbauidee. Wie wäre es denn, wenn man den WW Speicher als das behandelt, als was ihn die Steuerung auch „sieht“, nämlich als einen normalen HK an dem Heizkörper angeschlossen sind. In unserem Fall handelt es sich dann um nur einen dafür aber riesigen Heizkörper. Die Vorlaufsolltemperatur ermittelt die Steuerung anhand der Raumsolltemperatur und der Heizkennlinie für diesen HK. Einen separaten Temperatursensor benötigt die Steuerung dafür nicht (oder sind an euren Heizkörpern Temperatursensoren angeschlossen, die der Steuerung eine Rückmeldung über die aktuelle Heizkörpertemperatur liefern? Wohl eher nicht!). Es wäre also nur folgerichtig, wenn man auch den aktuell im WW Speicher installierten Temperatursensor dazu verwendet, wofür er vorgesehen ist und was die Steuerung von ihm erwartet, nämlich das Messen der „gemeinsamen Vorlauftemperatur“. Dazu müsste man diesen Temperatursensor einfach an dem T-Stück montieren, an dem beide Heizkreise HK1 und HK2 angeschlossen sind. Oder vielleicht besser 1 bis 2 cm davor, eben dort, wo beide Vorläufe noch „gemeinsam“ sind. Praktischerweise würde ich den Temperatursensor im WW Speicher da lassen, wo er ist und lediglich von der Steuerung abklemmen (man kann ja nie wissen, wozu man den noch mal brauchen kann) und dafür einen neuen Anlegetemperatursensor installieren und wieder an X3 4+5 anschließen. Nun zur Funktionsweise. Gehen wir mal davon aus, die Anlage war eine Zeitlang ausgeschaltet (z. B. um die von mit vorgeschlagenen Umbaumaßnahmen durchzuführen), dann sind die Rohrleitungen und damit auch der Temperatursensor am Vorlauf (TempV) vielleicht auf ca. 30 °C abgekühlt. Wenn man nun die Heizung einschaltet und angenommen es liegt eine Wärmeanforderung von HK1 und HK2 vor, dann muss die Steuerung den Brenner und die interne Umwälzpumpe (intUP) einschalten. Der Brenner wird jetzt so lange laufen, bis die Kesselsolltemperatur, die aufgrund der Heizkennlinie von HK1 bei etwas über 60 °C liegen sollte, eine gewisse Zeitlang überschritten wird. Das wird sie nur, wenn der gemeinsame Rücklauf dieselbe Temperatur hat, wie der Vorlauf. Der WW Speicher sollte dann voll aufgeladen sein und auch der Wärmebedarf der Heizkörper an HK2 ist gedeckt (sonst würde von dort ja kaltes Wasser zurückfließen). Da von HK1 und HK2 aber weiterhin eine Wärmeanforderung vorliegt läuft die intUP weiter (Parameter 51:0). Hier müsste eventuell noch ein Abgleich der Drehzahlen von intUP (Parameter 31) und externer Pumpe an HK2 erfolgen, damit sich der Volumenstrom hinter dem T-Stück gleichmäßig aufteilt. Irgendwann wird sich der „gemeinsame Vorlauf“ soweit abgekühlt haben, dass der Brenner wieder anspringt. Da HK1 diese „utopische“ Heizkennlinie hat, wird bei einer gleichzeitigen Wärmeanforderung von HK1 und HK2 immer HK1 „gewinnen“ und der Kessel wird entsprechend hoch erhitzt. Diese Vorlauftemperatur ist für den HK2 eigentlich zu hoch. Dafür hat der HK2 aber den Mischer und kann sich je nach Bedarf kaltes Wasser aus dem Rücklauf zumischen. Sollte von HK1 keine Wärmeanforderung mehr vorliegen (z. B. wegen Nachtabsenkung) aber HK2 noch eine Wärmeanforderung haben, dann würde der Brenner erst wieder angehen, wenn TempV unter die Vorlaufsolltemperatur von HK2 fällt. Aber er würde wenigstens angehen! Die Kesselsolltemperatur würde dann auf einen Wert von „Vorlaufsolltemperatur von HK2“ + „Differenztemperatur für HK2“ (Parameter 9F) = „TempKesselHK2“ eingestellt werden. Das bleibt nicht ohne Folgen für den HK1. Wenn TempKesselHK2 niedriger ist als die „Wunschtemperatur“ des WW Speichers, dann würde sich dieser langsam abkühlen, da die intUP auch kühleres Wasser durch den WW Speicher pumpt. Andererseits würde der warme Rücklauf aus HK1 auch HK2 zugutekommen. Das muss man sich überlegen, ob man das will. Über den Parameter 9F sollte man das in den Griff bekommen. Alternativ könnte man auch die Zeiten für die Nachtabsenkung (wenn es denn überhaupt eine gibt) so programmieren, dass der oben beschriebene Fall nicht vorkommen kann. Der umgekehrte Fall, dass nämlich nur HK1 eine Wärmeanforderung hat, ist gar kein Problem. In diesem Fall wird nämlich die externe Pumpe von HK2 abgeschaltet und der HK2 hat keine Auswirkung mehr auf das Gesamtsystem. Generell würde eine externe Pumpe für den HK1 (kann man an den Ausgang 28 der Steuerung anschließen, falls da nicht schon die Trinkwasserzirkulationspumpe dranhängt, siehe Parameter 39) etwas mehr Flexibilität schaffen. Ist aber meines Erachtens nicht zwingend nötig. Jedenfalls sollte man es erst einmal ohne versuchen. Bin mal auf eure Kommentare gespannt. Ich hoffe, ich habe keinen Denkfehler gemacht. Viele Grüße und ein schönes Wochenende, Thomas
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