Die Vitocal 262-A Typ T2E-ze bietet eine relativ flexible Zeitsteuerung der Pumpe im Auto-Modus. In vielen Fällen mag das ausreichen. Für flexiblere Anforderungen, bei denen die angebotene Zeitsteuerung nicht ausreicht, wie z.B. für ein Energiemanagement-System oder die Haussteuerung, sind jedoch keine Möglichkeiten zur externen Steuerung vorgesehen.
Hier bietet sich dennoch eine recht einfache Lösung an. Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten, die Vitocal von außen automatisch zu schalten: einmal über den Solareingang (Schalteingang oder den Modbus) und einmal über den Stromtarifeingang. Die Solarsteuerung hat hierbei den Nachteil, dass die Temperaturvoreinstellung des Nutzers der Vitocal ignoriert wird und immer die maximale Temperatur eingestellt wird (sinnvoll für Solarnutzung). Für den Regelfall einer flexiblen Nutzersteuerung stellt dies offensichtlich nicht die ideale Lösung dar.
Die Tarifsteuerung ist hier wesentlich flexibler einsetzbar (solange sie nicht bereits für die Tarifsteuerung verwendet wird). Da es sich hier jedoch um einen Netzspannungseingang handelt, sollten elektrische Arbeiten ausschließlich von einer elektrotechnischen Fachkraft ausgeführt werden. Hierzu muss lediglich eine elektrische Verbindung von Anschluss C1 und C2 des Mainboards (Steckkontakt liegt der Pumpe bei) an eine schaltbare Netzspannungsquelle erfolgen (vermutlich funktionieren auch geringere Spannungen als Netzspannung, allerdings gibt es hierzu keine Angaben in den Installations- und Betriebsunterlagen). Im einfachsten Fall kann die Wärmepumpe z.B. über eine WLAN-Steckdose als schaltbare Netzspannung gesteuert werden.
Die konkrete Steuerung der Pumpe hängt dann von der verwendeten WLAN-Steckdose und der verwendeten App oder dem dahinter liegenden System ab. In meinem konkreten Fall wird die Netzspannung über ein ESP32-Board mit Netzrelais geschalter. Die Steuerung erfolgt über HomeAssistant.
Eine Besonderheit gilt es zu beachten. Wenn die Pumpe länger als 72 Stunden bei eingeschalteter Tarifsteuerung (I5) kein Signal empfängt, zeigt sie den Fehler E13 an (unschön, aber ohne Auswirkung auf die Funktion der Wärmepumpe). Es empfiehlt sich, um die Fehlermeldung zu vermeiden, in regelmäßigen Abständen (<72h) ein kurzes Signal an den Tarifeingang zu senden.
Die Pumpe muss außerdem vom Automodus auf den EXT Modus gestellt werden.