Hallo zusammen,
am 12.10.23 wurde bei mir eine Vitocal 250-A mit einem 300l Warm- und einem 200l Heizwasserspeicher installiert. Die von der WP ausgewiesenen Werte wundern mich und ich habe dazu zwei Fragen:
Der Gesamtverbrauch meiner WP im November war 402 kWh. Ich hatte im November aber einen tatsächlichen Mehrverbrauch von 635 kWh verglichen zu meinem langjährigen Durchschnittsverbrauch im November. Damit existiert eine Lücke von 233 kWh, die ich mir nicht erklären kann.
Entsprechen die 402 kWh tatsächlich dem Gesamtverbrauch der WP oder gibt es noch zusätzliche versteckte Verbräuche, die dort nicht enthalten sind?
In der App werden für die gesamte bisherige Laufzeit 447 kWh angezeigt, mit denen 2.230 kWh Wärme erzeugt wurden. Gibt eine provisorische JAZ von knapp 5. Der SCOP wird aber mit lediglich 2 ausgewiesen.
Siehe auch die folgende Harcopy:
So wie ich das verstehe, passt das nicht zusammen. Kann da jemand was dazu sagen?
Vielen Dank und viele Grüße
Diegu
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Diegu,
der Stromverbrauch ist real 20% höher, als es von der Anlage ausgewiesen wird. Reale Werte bekommst du nur durch den Stromzähler. Damit stimmt alles andere, wir z.B. der COP auch nur sehr bedingt. Rechne von dem COP auch mal die 20% runter, dann hast ein etwas realistischeres Ergebnis. Viessmann redet sich da leider immer irgendwie raus, mit dem Argument, man habe nie gesagt, dass die Verbrauchswerte stimmen.
Das mit den 20% ist bekannt. Bei meiner 250A ist es genauso. Das musst du einfach wissen und damit musst du leben.
Trotzdem ist die 250A eine gute Anlage. Lass es dir dadurch nicht vermießen.
Gruß Peter
Hallo Diegu,
der Stromverbrauch ist real 20% höher, als es von der Anlage ausgewiesen wird. Reale Werte bekommst du nur durch den Stromzähler. Damit stimmt alles andere, wir z.B. der COP auch nur sehr bedingt. Rechne von dem COP auch mal die 20% runter, dann hast ein etwas realistischeres Ergebnis. Viessmann redet sich da leider immer irgendwie raus, mit dem Argument, man habe nie gesagt, dass die Verbrauchswerte stimmen.
Das mit den 20% ist bekannt. Bei meiner 250A ist es genauso. Das musst du einfach wissen und damit musst du leben.
Trotzdem ist die 250A eine gute Anlage. Lass es dir dadurch nicht vermießen.
Gruß Peter
Hallo Peter,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Wenn man weiß, nach was man suchen muss, findet man das tatsächlich ganz einfach.
Jetzt würde mich nur noch interessieren, was Viessmann dazu sagt (dazu habe ich nichts gefunden).
Bestätigen die den zu niedrigen Ausweis? Stimmt wenigstens die erzeugte Wärmeenergie? Wirkt sich ja alles auf die Effizienzwerte aus.
Mit gespanntem Gruß
Diegu
Hi, Viessmann sagt dazu leider nichts, außer dass man zusätzliche Strom- und Wärmezähler braucht, wenn man stimmige Werte haben will. Das sagt dir vorher aber niemand. Ob die Angaben zur thermischen Leistung stimmen kann ich nicht wirklich sagen. Etwas skeptisch bin ich schon. Man muss halt wissen, dass die genannten Werte mit großer Vorsicht zu genießen sind. Die teils utopischen Werte zum COP stimmen definitiv nicht.
Gruß Peter
Hi Peter,
Nochmal vielen Dank für deine Antwort.
Das mit den 20% finde ich alleine schon Hammer. Bei mir scheinen es aber an die 60% (635 zu 402 kWh) Mehrverbrauch zu sein.
Ich werde jetzt erstmal einen Stromzähler einbauen lassen. Und dann sehe ich weiter.
Kann ja auch sein dass ich ein anderes Problem habe, oder dass die Anlage falsch installiert ist.
Z.B. ist bei mir der Innenteil ca. 12 m (Rohrlänge) vom Außenteil entfernt. Hat laut Installateur angeblich keine negativen Auswirkungen auf die Effizienz. Keine Ahnung, aber irgendwas läuft schief.
VG
Diegu
So jetzt ist der Dezember auch durch und die 20% Mehrverbrauch wie von Peter geschrieben haben sich (erstmal) bestätigt.
Der Unterschied von 402 kWh (Anzeige Wärmepumpe) zum 635 kWh (tatsächlicher Mehrverbrauch zum langjährigen Mittel) erklärt sich wie folgt:
Vielen Dank an Peter für die Unterstützung.
Viele Grüße
Diegu
Hier mal zur Info und Orientierung meine Werte vom 1.1.23 bis 31.12.23.
Die App zeigt folgende Werte:
Enegrgieverbauch = 1.750 kWh
Thermische Leistung = 9.520 kWh
SCOP Heizen und Wasser = 4,67
Am Stromzähler sehe ich einen Verbrauch von 2.478 kWh
Verglichen mit dem Wert aus der App ergibt sich eine Abweichung von sage und schreibe 29% !!!
Das Innengerät hat in diesem Jahr 300 kWh verbraucht. Das läuft zu ca. 50% über den Zähler der Wärmepumpe und den Rest über den eigenen PV-Strom.
Wenn wir das Innengerät völlig ausklammern und die 300 kWh von den 2.478 abziehen, dann vebleibten 2.178 kWh. Mit diesen Werten (1.750 / 2.178) kommt man jetzt ganau auf die immer wieder genannten 80%, also 20%, die von der Anlage zu wenig angezeigt werden. Das ist aber bereits geschönt. der echte Verbrauch inclusive Inneneinheit liegt ja bei 2.478 kWh. dann kommt man nicht auf 80% sondern nur noch auf 71%.
Nehmen wir einfach mal an, dass die Thermische Leistung von 9.520 kWh stimmt, dann kommt man auf einen SCOP von 3,84 ( 9.520 / 2.478). Die Thermische Leitung von 9.520 kWh könnte stimmen, da ich in der Vergangenheit immer knapp über 1.000 Liter Heizöl verbraucht habe. Zieht man da etwas an Verluste ab, so erscheint der Wert von 9.520 kWh Termische Leistung als einigermaßen stimmig.
Zur Erinnerung: Die Anlage weist einen COP von 4,67 aus. Real, also alles in allem, icl. Inneneinheit, ergibt sich ein COP von 3,84. Ohne Inneneinheit wäre es 4.37.
Man sieht, den COP kann man sich schönrechnen oder auch realistisch betrachten. Ein gesamter COP von 3,84 ist ja alles andere als schlecht und durchaus realistisch. Die Werte aus der Anlage muss man also immer kritisch sehen und hinterfragen.
Die VC250A ist trotzdem eine gute Anlage und ich bin zufrieden damit. Die Stromkosten sind geringer als die Ölkosten in der Vergangenheit.
Gruß Peter
P.S.: Frage an @Viessmann Wie genau soll die Thermische Leistung denn stimmen. Wird das auch eine Abweiching von z.B. bis zu 20% genannt, wie beim Stromverbrauch? Was sag Viessmann dazu?
Hallo Rollerfan,
der Jahresenergieverbrauch von knapp 2500 kWh (lt. Zähler) ist ja sehr gering (jedenfalls viel geringer als der, den ich für mein eigenes Haus erwarten müsste, wenn ich mir eine Wärmepumpe anschaffe). Könntest Du vielleicht ein paar Daten zu Deinem Haus spendieren, damit man besser vergleichen kann? Ich denke da an Baujahr, Quadratmeter der zu beheizenden Wohnfläche und aktuelle Dämmqualität. Das wäre toll!
Vielen Dank und viele Grüße
Hallo,
hier ein paar Daten:
Reihenendhaus, 100m2, BJ 1960, nur Radiatoren, energetisch einigemaßen ok, Zweifachverglasung UW 1,1 , Außenwände teilweise gedämmt, obere Geschoßdecke mittelmäßig gedämmt, Dämmung weit weg von heutigem Neubau, Zweipersonenhaushalt, Brauchwasser einmal täglich auf 43 Grad heizen, teilweise größere Heizkörper verbaut.
Heute früh waren es minus 11 Grad und die Vorlauftemperatur lag bei ca. 43 Grad. Heizkurve 0,6 und Niveau bei +4. So läuft alles sehr gut. Wohnräume 21 Grad, Bad 24 Grad.
Stromverbrauch vom 1.1.23 bis 31.12.23 genau 2.488 kWh am Stromzähler. Die APP zeigt 20% weniger an, aber das ist ja bekannt. Mein Wärmepumpentarif lohnt kaum. Wenn man die Zählergebühr mit einrechnet, dann spare ich ca. 200 Euro im Jahr. Aber da ändere ich jetzt nichts mehr. Das alles macht für den Wärmestrom ca. 65 Euro Abschlag im Monat. Noch viel Aufwand in bessere Dämmung stecken rechnet sich nicht.
Gruß Peter
Hallo Peter,
erstmal vielen Dank für die schnelle Reaktion!
Mein Haus hat 50 qm mehr und ist dafür 10 Jahre älter als Deines. Sein Dämmzustand entspricht in etwa dem Deinem (Fenster Zweifachverglasung , Dachgeschoßdämmung), mit dem Unterschied, dass ich zwar keine Außenwanddämmung, aber dafür nach Einbau einer Fußbodenheizung letztes Jahr eine recht gute Dämmung im EG habe. Trotzdem macht mir der zu erwartende Heizwärmebedarf noch Kopfzerbrechen: Ich heize jetzt noch das ganze Haus mit meiner Vitodens 300, mit der ich im übrigen sehr zufrieden bin. Problem ist nur, dass ich seit der Renovierung noch nicht wieder eingezogen bin und den neuen Jahresenergiebedarf stichprobenartig hochrechnen müsste. Wenn ich aber den Tagesverbrauch in kwH von dieser Woche (zum ersten Mal seit langer Zeit tatsächlich mal wieder Dauerfrost) dafür verwende, bin ich dann doch bei einer Gasrechnung für 30 000 kwH. Klar, so kalt wie jetzt wird es nur noch selten, aber die Heizungsbauer, die ich bisher kennengelernt habe, wollten alle immer eine Standardauslegung für den Minus-Bereich machen. Eine echte Jahresarbeitszahl hätte ich erst nach einem vollen Betriebsjahr. Wenn ich stattdessen dann mal den von Dir ermittelten „Real-SCOP“ von 3.84 zugrundlege, dann käme ich bei mir immer noch auf einen Jahresstrombedarf von ca. 8 000 kwH. Bin für jeden Hinweis dankbar, falls Du in dieser Rechnung einen Denkfehler findest.
Hans
PS.: Deine Einschätzung zur Sinnhaftigkeit weiterer Dämmmaßnahmen kann ich nach Sichtung einiger Angebote zur Außenwanddämmung nur teilen.
Hallo, deine Werte muss man etwas vorsichtig betrachten. Bei den aktuellen Temperaturen von minus 10 Grad in der Nacht und minus 6 Grad am Tag ist mein gemessener Stromverbrauch bei ca. 30 kWh. Im Jahr 2022 war es vor Weihnachten ähnlich kalt und ich hatte ähnliche Verbrauchswerte. Da geht es aber immer nur um einige Tage. In der Vergangenheit hatte ich eine Ölheizung und der Verbrauch war immer etwas über 1.000 Liter, also gute 10.000 kWh Wärme. Das passt so. 2.500 kWh Wärmestrom mal COP von etwa 4 ergibt wieder die 10.000 kWh Wärme. Wenn du wirklich 30.000 kWh Gas verbrauchst, dann wäre das etwa drei mal so viel Wärme wir bei mir, also auch drei mal so viel Strom, also etwa 7.500 kWh. Das ist jetzt die theoretische Rechnung. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass du so viel brauchst. Bei 50 m2 mehr und ähnlichem Dämmwert schätze ich mehr so bei 4.000 kWh im Jahr. Genau weiß man es aber immer erst, wenn ein ganzes Jahr rum ist.
Gruß Peter
Nochmal danke für Deine ermutigende Prognose. Ich habe meine Hochrechnung nicht mit dem „naiven“ Ansatz gemacht (also meinen aktuellen Wochenverbrauch einfach mal 52 zu nehmen, dann läge ich bei fast 90 000 kwH 😊 ) sondern mit Hilfe einer Wikipedia-Tabelle, die die prozentuelle Verteilung der Gradtagszahlen über die 12 Monate angibt. Der Haken dabei: Solange wir nicht selber drin wohnen und nicht alle drei Stunden die Thermensteuerung neu justieren können, bleibt mir nicht anderes, als im Zweifelsfall zu viel zu heizen und auch kein Zeitprogramm zu verwenden – ich will ja im Frühjahr nicht in ein verschimmeltes Haus einziehen. Die Neigung und Höhe, die Du oben für Deine Heizkurve genannt hast, entspricht übrigens der, die mir mein Heizungsbauer für den Heizkreis der Fußbodenheizung eingestellt hat. Im Obergeschoß habe ich aber einen anderen Heizkreis, weil dort keine verlegt ist und immer noch die etwa 10 Jahre alten Heizkörper von Kermi sind. Und da merke ich beim Dauerfrost schon, wie das Obergeschoß gnadenlos Kilowatte frisst!
Aber alles in allem: Auch wenn ich nicht so günstige Verbrauchswerte zusammenbekommen werde wie Du, könnte sich eine Wärmepumpe auch für mich lohnen. Die Frage ist halt nur, bis wann man eine bekommt. Im vorletzten Jahr hatte sich Viessmann bei den Lieferzeiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert ….
Noch ein Update:
Nochmal wegen Abweichung angezeigter Verbrauch und Realverbrauch:
Ich habe im Januar einen Stromzähler für die WP einbauen lassen. Dieser zählt den Gesamtstrom der WP für Außenteil und Innenteil.
Für Februar (bis 17.02.24) zeigt mir die App der WP einen Verbrauch von 177 kWh an, der Stromzähler sagt 196 kWh.
Damit liegt der tatsächliche Verbrauch nur so um die 10% höher als der in der App angezeigte.
Bin damit wirklich ganz zufrieden. 😊
Diegu