Hallo in die Runde,
durch einen Krankenhausaufenthalt zur Passivität genötigt habe ich endlich Zeit, mich um unser neues Projekt zu kümmern.
ich bin neu im Forum und hoffe auf ein paar interessante Anregungen, bin selber Bauingenieur in der Baustoffindustrie und handwerklich gut unterwegs.
Und zwar ist die aktuelle Situation die folgende:
wir heizen aktuell mit einer Vitocrossal 300 (7226076000328) der zudem mit einem Trinkwasserspeicher verbunden ist. Es gibt von der Therme nur einen Warmwasserausgang und über zwei Umwälzpumpen wird entweder der Heizkreislauf oder der Speicher beschickt.
bis wir das Haus übernommen haben war die Heizpumpe auf dem Anschluss der Zirkulationspumpe gelegt, der Gasverbrauch war also entsprechend hoch und mein Vertrauen in den örtlichen Installateur etwas gestört…
mit einem aktuellen Gasverbrauch von knapp unter 1800m3 pro Jahr sind wir bei 120m2 Fläche nicht gerade gut, allerdings sind auch noch nicht alle Dämmmaßnahmen abgeschlossen. Gemacht wurde bislang:
-Dämmung des Flachdachs
-Neue Fenster und Türen
-Einblasdämmung im EG
- verschließen und Dämmen der Heizkörpernischen
-OG Fassade steht noch aus.
gerne würde ich zur weiteren Senkung unseres Gasverbrauchs in Erwartung steigender Preise für Material und Brennstoff eine solare Heizungsunterstützung nachrüsten.
die Deckenhöhe im Keller ist aber gerade mal 2m, die 1000l Pufferspeicher sind somit zu hoch (oder gibt es welche die flacher bauen?)
im Auge hätte ich die folgende Anlage:
bei dem Set ist aber der Speicher zu hoch…
Frage in die Runde: macht das Sinn eurer Meinung nach?
-Ich möchte keine gute und funktionierende Heizung einfach rausschmeißen.
-wie viel m2 Kollektorfläche sollten es sein? Um 10 wäre mein Stand.
-Funktioniert die regelungstechnische Verbindung der Alt- und Neuanlage- insbesondere die Heizungsunterdrückung?
-den Pufferspeicher einsetzen als Komplettersatz für den bestehenden Trinkwasserspeicher oder lediglich zur Rücklaufanhebung vor der Therme einbinden?
Freue mich von euch zu hören!
Hallo Franz,
von Viessmann gibt es für das Thema ein sehr detailliertes Handbuch.
>> Google "viessmann planungshandbuch solarthermie"
Lies dich da noch etwas ein.
-Ja für den Zweck sollten 9-10m² angemessen sein.
-Sm1 und vitosolic 200 haben eine Nachlade und Nachheizunterdrückung, siehe Tabelle
https://www.loebbeshop.de/viessmann/solarregler
-Der vorhanden WW Speicher hat sicher keinen 2. WT für Solar, oder?
Wenn du möchtest kann ich dir eine ältere von einem anderen Hersteller gebrandete Simulation Software "Getsolar" zur Verfügung stellen.
Damit könntest du bei deinem Rahmenbedingungen analysieren wie viel sich hier überhaupt einsparen lässt.
Wenn dann lohnt sich das nur mit einer Förderung.
Bei manchen STA Besitzern haben die jährlichen Wartungskosten jegliche Einsparung aufgefressen.
Vielleicht bietet dir der HB ein Wartungspaket an, bei dem alle Leistung incl dem Tausch des Solarfuild enthalten sind. Dann weist du mit welchen Wartungskosten du im Worst Case rechnen musst.
Die Auslegung einer STA mit Heizungsunterstützung ist eine Gradwanderung.
Der Kollektor sollte möglichst steil aufgestellt werden um im Winter etwas mehr Ertrag zu haben UND um die Stagnation im Sommer zu reduzieren.
Das Solarfluid alter bei hohen Temperaturen stark (siehe Handbuch Kapitel Stagnation)
Ein Vakuum Röhren Kollektor hat im Winter mehr Ertrag, kann im Sommer den Speicher Nachts aber nicht rückkühlen und ist deutliche empfindlicher gegen Hagelschlag als ein Flachkollektor oder PV Modul.
Du findest auch mehrere Beiträge wo die Roheren ihr Vakuum verloren haben.
Bei meiner Anlage (anderer deutscher Hersteller) ist jetzt nach 30 Jahren kein Röhre mehr im Original, teilweise schon 3 mal getauscht aus oben genannten Gründen)
Die Rohrdämmung am Dach sollte so ausgeführt sein, dass sie UV beständig und gegen Biss und Vogelschäden geschützt ist. Blechschalen um die Dämmung!
VG Michael