Guten Tag,
folgendes Problem seit ca. März 24:
Die Heizung ging im März auf Störung. Dabei wurde bemerkt, dass der Druck im Heizkreis auf Null ist.
Wasser wurde wieder aufgefüllt. Kurze Zeit später wieder Druck weg. Daraufhin wurde das MAG getauscht.
Folge: der Druckverlust ging schneller - vermutlich, weil die nun funktionierende Membran einen höheren Gegendruck erzeugt.
Kessel: Vitodens 200, 7159 0083 0419 4108 WB2, Einbau 2003
Es wurde vom Heizungsbauer auch untersucht:
Sichtprüfung Kessel - nichts Auffälliges zu sehen. Alles trocken.
Überdruckventil optisch in Ordnung. Ablauf desselben ist trocken.
Rate des Wasserverlustes während der Heizperiode: spätestens alle 2 Tage fiel der Druck von 2 Bar auf unter 1 Bar und es musste entspr. Wasser nachgefüllt werden.
Ausserhalb der Heizperiode muss nur selten Warmwasser erzeugt werden, da auch Solarthermie im Einsatz ist. Die Folge: der Druckabfall von 2 Bar hat nun mehrere Wochen benötigt bis er 1 Bar erreicht hat.
Dies korreliert also mit dem geringen Brennereinsatz ausserhalb der Heizperiode.
Wir haben das ganze EFH abgesucht und auch keine nassen Flecken o.ä. entdeckt.
Dies lässt den Schluss zu, dass der Wasserverlust direkt am/im Kessel entsteht.
Meine Theorie: im eigentlichen Kessel gibt es einen Mikroriss der durch die Hitze bei Brennereinsatz (Ausdehnung) Wasser austreten lässt, das dann sofort verdampft.
Wir haben sehr kalkarmes Wasser - daher müssen keine Kalkspuren sichtbar sein.
Nun die Fragen, die mir mein Heizungsbauer nicht beantwortet:
Ist meine Theorie korrekt?
Gibt es andere Möglichkeiten für diesen spezifischen Wasserverlust bei Brennereinsatz?
Gibt es zu diesem Problem passende Ersatzteile?
Welche sind/wären das? Was wären Teilenummern und Listenpreis?
Alternative: Austausch des Gaskessels. Ist dieser mit bestehender Gesetzeslage noch möglich?
Dimensionierung: der aktuelle Kessel hat eine Pmin von ca. 6 kW und Pmax von ca. 25 kW.
Ich höre den Kessel im Winter auch regelmäßig ein- und ausschalten.
Einsatz ist im EFH BJ 1959 (WDV, Fenster und Dach neu 2003) mit 90m2 Grundfläche mit Keller / EG / OG im Dach. Gasverbrauch 23.000 kWh/a. Max. benötigte Vorlauftemperatur im Winter ist ca. 45 Grad.
Welche Kesselleistung ist bei diesen Kenndaten empfohlen?
Ist der aktuelle Kessel überdimensioniert?
Hi,
ich versuch´s mal kurz zu machen:
Überdim.: Ja, du brauchst eine ca. 11 KW- Therme und auch eine ca. 6 - 10 KW LWWP würde gehen.
Wenn du die WB2 reparierst, gibt es Wege das Takten zu verringern (Forensuche "Takten", "Taktsperre").
Theorie Riss im WT: Wäre möglich. Der Brenner muss ab und dann das Innere des WT angesehen
werden. Oft ist dann doch eine Stelle auffällig, es kann aber auch auf der Rückseite der Rohrwendel
sein, wo man nicht hingucken kann. Oder an einer der Schweißnähte. Nimm auch mal eine gute
Lampe und einen Inspektionsspiegel und gucke auf die Rückseite des WT. Dort gab es auch schon
durchkorodierte Schweißnähte.
Test: Unter der Therme sind 2 Vierkant- Kugelhähne. Die sperren die Therme vom Heizkr. ab.
Die schließt du nach dem Auffüllen auf 2,5 Bar (bei 3 Bar kommt das Sicherh.Vent.).
Wenn dann der Druck noch fällt ist das Leck in der Therme.
Denkbar wäre auch für diesen Test das Sicherh.Vent. zu verschließen und auf 10 Bar oder wenigstens
Wasserleitungsdruck (ca. 4 - 6 Bar) zu gehen (nennt man "Abdrücken").
Dann offenbaren sich solche Risse schneller.
Ersatzteil: Hier deine ET- App. Der WT ist dieser. Du könntest im Netz aber auch einen gebr. WT,
oder eine baugleiche alte Therme kaufen. Je nach Perspektive kann auch das 2k- Teil sinnvoll sein,
denn die WB2 ist robuster und unkomplizierter als heutige Neugeräte.
Austausch Gaskessel: Ja: Die meisten Geräte sind jetzt "H2- ready" und dürfen eingebaut werden.
Gruß
Fiedel
Hallo NKuehn
Ihre Angabe „Heizungsdruck der Anlage sinkt und Wasserverlust“
Hat das Ausdehnungsgefäß nicht den für die Heizungsanlage erforderlichen Blasendruck, kommt es auch zu solchem Überdruck und damit zu Wasserverlust.
Berechnungsbeispiel: Befindet sich der Heizkessel im Keller, so ist von der Unterkante des Heizkessels bis Oberkante des höchsten Heizkörpers, die Höhe zu ermitteln.
Bei einem Einfamilienhaus sind das in der Regel 10 m (10 m= 1,0 Bar).
Als Sicherheitszuschlag noch 0,2 Bar. Also 1,2 Bar Blasendruck im Ausdehnungsgefäß.
Im Anschluss ist die Heizung mit Wasser auf max. 1,4 Bar zu befüllen und zu entlüften.
Durch das Entlüften der Heizungsanlage fällt der Wasserdruck unter 1,4 Bar und es ist Wasser bis auf 1,4 Bar nachzufüllen. Wenn der Wasserdruck nach Monaten nicht unter 1,2 Bar abfällt braucht noch kein Wasser nachgefüllt werden. Die Heizungsanlage arbeitet dann einwandfrei.
Bei der Wartung der Heizung ist auch immer der Blasendruck zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ich hoffe mal das hat der Heizi richtig gemacht - aber man weiß ja nie...😉
Ich denke hier auch eher an einen undichten Wärmetauscher. Gelegentlich leiden die unter Lochfrass. Das Perfide: man bekommt es nur spät mit, weil das Wasser direkt mit dem Kondensat in den Abfluss läuft.
Zur Prüfung einfach mal die Therme absperren. Wenn es am Kondensatanschluss nicht aufhört mit tropfen, weisst es.
Hallo NKuehn,
sie schreiben, dass ihre Heizung mit 2 Bar Wasserdruck befüllt wird. Bei einem Einfamilienhaus sind das in der Regel 10 m (10 m= 1,0 Bar) plus Sicherheitszuschlag noch 0,2 Bar. Also 1,2 Bar Blasendruck im Ausdehnungsgefäß. Hat die Heizungsfirma den neuen Blasendruckspeicher nicht auf 1,2 Bar abgesenkt, so ist er wirkungslos. Die 2 Bar Wasserdruck sind auch zu hoch.
Diese Beispiele mal ansehen:
www.youtube.com/watch?v=1ZOZ2siSec4
Mit freundlichen Grüßen
@Fredjansen schrieb:Hallo NKuehn
Ihre Angabe „Heizungsdruck der Anlage sinkt und Wasserverlust“
- Das eingebaute Ausdehnungsgefäß (Blasendruckspeicher) muss in seiner Größe zum gesamten Wasserinhalt der Heizung passen. Ist ein zu kleines Ausdehnungsgefäß in der Anlage verbaut kann es die Ausdehnung vom erhitztem Heizungswasser nicht kompensieren. Den Nachweis für die erforderliche Größe hat die Installationsfirma anzufertigen.
2. Bevor die Heizungsanlage mit Wasser befüllt wird, muss als erstes der berechnete Blasendruck mittels Druckluftmanometer eingestellte werden. Der Monteur muss den erforderlichen Druck auf dem Ausdehnungsgefäß vermerken. Blasendruckspeicher werden generell mit einem Überdruck von ca. 3 Bar geliefert!.
Mit freundlichen Grüßen
Das fettgedruckte entspricht nicht den Tatsachen. Denn MAGs für eine Heizung werden vom Werk aus mit 1,5 bar Druck beaufschlagt. Das würde also rechnerisch bedeuten, dass es bis zu einer Höhe von 15m ausreichend ist. Mit 3 bar werden üblicherweise Trinkwassergeeignete/durchflossene MAGs ausgeliefert.
Das Fassungsvermögen sollte hier bei etwa 10%des Anlageninhaltes liegen. Weil das dem Ausdehnungsverhalten von Wasser entspricht. Mitunter ist es allerdings so, dass man aus ästetischen Gründen nur auf das interne MAG vertraut. Das allein dient aber ausschliesslich dem Geräteschutz, ist aber nicht in der Lage, eine ganze Anlage abzusichern.
Von daher ist dies ein wichtiger Hinweis, ob es noch ein zweites, externes MAG gibt. Gibt es das nicht, braucht man sich nicht wundern, dass es ständig zu Druckschwankungen kommt..
Und natürlich müssen beide Vordrücke aufeinander abgestimmt sein.
Mit einer Besonderheit: Der Mindestdruck von 0,8 bar Vordruck ist einzuhalten. Auch, wenn die Anlage im Grunde nur einen Höhenunterschied von 4m hätte. Der Fülldruck sollte bis etwa 0,5 bar darüber liegen. Es macht aber nichts aus, wenn ein zu grosses MAG angeschlossen wird, der Vordruck aber auf die Gegegebenheiten vor Ort eingestellt wird. Ist das MAG zu klein, gibts zwangsläufig, wie schon beschrieben, Probleme.
Und noch Eines: Bei Druckverlust muss nicht zwangsläufig Wasser austreten. Es ist vielmehr so, dass im Füllwasser auch gelöste Gase enthalten sind. Und mit jedem Erwärmungsvorgang fallen diese Gase aus und verlassen das System über den Entlüfter oder sammeln sich im Heizkörper. Das Volumen des Wassers ändert sich, was das Manometer natürlich anzeigt. Es muss also nicht unbedingt eine Leckage vorliegen.