Hallo,
ich habe vor etwa 5 Jahren ein Einfamilienhaus mit einer verbauten Vitodens 200-W Therme (inkl. WW Aufbereitung) erworben. Bisher war ich mit dem Regelungsverhalten von diesen kleinen kompakten Thermen nicht vertraut - jedoch glaube ich nach diesen 5 Jahren, dass etwas mit der Regelung nicht stimmt oder mir zumindest unplausibel ist.
Seriennummer: 7424977103052104
Außentemperatur: -3°C
Solltemperatur: 22°C
Neigung: 1,4
Anhebung: 0
Folgende Situation .. ich komme nach der Arbeit nach Hause und in meinem Wohnzimmer ist es kalt - etwa 19°C. Ich drehe die Heizung auf 3 oder 3,5 - der Thermostaktkopf ist entsprechend geöffnet und es passiert .. nichts.
An der Therme kann ich ein hier schon oft im Forum beschriebenes Verhalten beobachten. Der Kessel heizt die VL-Temperatur zügig auf die der Heizkennlinie entsprechenden Temperatur von ca. 55°C und schaltet dann ab. Die Temperatur im VL sinkt auch recht zügig auf ~37°C Celsisus und das ganze beginnt von vorne. Durch das Takten kommt am Heizkörper nur lauwarme 35°C - es wird also auch nicht wirklich warm.
Jetzt habe ich zwei Beobachtungen:
Beobachtung 1: Erhöhe ich das Niveau auf ca. +7 sieht das Aufheizen anders aus. Der Kessel springt an, die 55°C sind schnell erreicht und bis 62°C+ dauert es ein paar Sekunden länger .. die kleine Flamme im Display bleibt an. Die Heizung taktet nun nicht mehr so kurz sondern deutlich länger oder verbleibt sogar im Modulationsbetrieb. Ich glaube so sollte es auch sein.
Beobachtung 2: Wenn ich das Niveaus nicht auf +7 anhebe, sondern bei +0 belasse kommt die Heizung gar nicht in Gang. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Heizkreispumpe permanent läuft. Sobald der Brenner zündet springt diese im Informationsbildschirm von "An" auf "Aus" .. der Brenner heizt bis 55°C auf .. schaltet ab.. und ca. 5-7 Sekunden nach dem Abschalten geht die Heizkreispumpe wiede an.
Jetzt zu meiner Frage: Sollte die Heizkreispumpe während des anlaufen des Brenners nicht permanent arbeiten um die entstehende Wärme abzutransportieren? Es kommt doch sonst zum Wärmestau und der Brenner schaltet verständlicherweise ab. Auch das Anheben des Niveaus auf +7 scheint mir eher ein Workaround zu sein und keine richtig gut Lösung. Wenn ich das Niveaus von +0 auf +7 anhebe muss ich nochmal beobachten, ob die Heizkreispumpe dann später anspringt. Warum schaltet diese überhaupt ab?
Ich bedanke mich bereits im Voraus für mögliche Vorschläge oder Lösungsideen.
PS: Ich habe bereits viele Stunden bestehende Beiträge im Forum studiert - habe ich doch nirgends einen Hinweis gefunden, dass bei anderen Leuten die Heizkreispumpe abschaltet. Es handelt sich um das Modell Viessmann Typ VI RLE-50. Ich glaube es ist eine nicht drehzahlgeregelte Pumpe mit zwei Stufen (60+70Watt).
Ich nehme an, du beschreibst das Ein-/Ausschaltverhalten der internen Pumpe des Vitodens.
Ich nehme an, es gibt keine Solarunterstützung.
Ich nehme an, es gibt keine externe Anforderung an das Schaltverhalten der Pumpe.
Versorgt die interne Pumpe direkt die Heizkörper/FBH? Oder ist da noch eine externe Pumpe vorhanden?
Gibt es eine hydraulische Weiche?
Ist die Heizung irgendwann mal auf den jetzigen Stand umgebaut worden?
Hallo,
genau. Ich meine die interne Pupe die direkt in der Vitodens verbaut ist. Es ist nur ein Heizkreislauf angeschlossen ohne FBH. Ich denke auch nicht, dass eine externe Pumpe verbaut ist. Insgesamt hängen ca. 13 Heizkörper auf ~120m².
An einem der Heizkörper (fast mit am weitesten von der Therme entfernt) ist ein drei-Wege-Ventil, welches Vor- und Rücklauf verbindet. Ich denke es wird öffnen, wenn die Heizung geschlossen ist um immer einen Kreislauf zu gewährleisten. Ich habe mal ein Bild angehangen.
Das Haus ist BJ 1987. Die Therme wird denke ich ~10 Jahre (+/-) alt sein und wurde wohl mit der Renovierung des Badezimmer (1.OG) eingebaut. Wie die Heizung vorher realisiert wurde vermag ich nicht sagen.
Danke und Gruß
Zitat Marc14:
"Dabei ist mir aufgefallen, dass die Heizkreispumpe permanent läuft. Sobald der Brenner zündet springt diese im Informationsbildschirm von "An" auf "Aus" .. der Brenner heizt bis 55°C auf .. schaltet ab.. und ca. 5-7 Sekunden nach dem Abschalten geht die Heizkreispumpe wiede an."
Wenn die Pumpe tatsächlich so gesteuert wird, wie du das hier beschreibst, dann wäre das völlig falsch.
Ist nur die interne als einzige Pumpe im Heizbetrieb vorhanden, so muss die ständig(!) arbeiten, gleichgültig, ob der Brenner ein- oder ausschaltet. Ich kann mir so ein falsches Schaltverhalten nicht mal vorstellen und frage mich, wie das zustande kommt.
Wenn der Brenner arbeitet, ohne dass die Pumpe läuft, kommt es zu einem starken kurzfristigen Aufheizvorgang im Wärmetauscher. Wenn dann der Brenner ausgeht und erst jetzt die Pumpe anläuft, dann transportiert sie lediglich die Wärme aus dem Wärmetauscher, die sich da während des kurzen Aufheizens durch den Brenner angesammelt hat.
Diese Betriebsart ist eine Extrembelastung für den Wärmetauscher. Mich wundert, dass der Wärmetauscher das schon so lange mitmacht. Spricht dann aber für die Qualität des Viessmann Edelstahlwärmetauschers.
Diese Pumpenschaltung kommt mir so abartig vor, dass ich es eigentlich nicht glauben kann. Kannst du außer durch die Anzeigen "An" und "Aus" noch durch einen anderen Beweis das Laufen der Pumpe überprüfen, vielleicht über hörbare Strömungsgeräusche?
Deshalb noch meine Fragen:
Gibt es eine Solarunterstützung, die da möglicherweise störend einwirkt?
Gibt es eine externe Anforderung für das Einschalten oder Sperren der Pumpe?
Hallo,
ich meine auch häufig gelesen zu haben, dass die Heizkreispumpe ununterbrochen arbeiten sollte. Nach dem stoppen des Brenners hört man, wie die Pumpe wieder anläuft. Es hört sich ein bisschen an wie die Wasserpumpe in einer Wasserkühlung eines Gaming PCs.
- Eine Solarunterstützung gibt es definitiv nicht.
- Ich meine mich zu erinnern, dass die Vorbesitzer eine Raumtemperaturgeführte Regelung hatten (aber noch bevor ich das Haus gekauft habe). Hier war im Wohnzimmer im EG (wo auch das Bild her stammt) ein Thermostat an der Wand verbaut. Dieser (so wurde mir versichert) wurde jedoch demontiert.
In Phasen, wo die Modulation/Dauerbetrieb nicht erreicht wird kann man das strömen an den Heizkörpern vernehmen.
Ich habe am Montag den HT zur regelmäßigen Inspektion im Haus und würde ihn auch zu den Themen befragen und weitere Schritte besprechen. FunFact .. ich habe im Service Menü festgestellt, dass der Brenner etwa 540.000 Brennerstarts hinter sich hat. Über 10 Jahre gerechnet wären das 6 pro Stunde .. das kann auch nicht gesund sein.
Vielleicht noch abschließend .. das Abschalten der Pumpe beim Brennerstart erfolgt nur in "Ausgekühltem" Zustand, wenn z.B. Tagsüber die Heizleistung gering/nicht vorhanden ist. Ich würde gerne wissen, wann/warum die Steuerung die Pumpe kurzzeitig abschaltet. Ich habe von einem Arbeitskollegen gehört, dass das evtl. etwas mit dem kalten Kessen/Kondensation zu tun haben könnte bzw. dessen Vorbeugung. Jetzt (wo das Niveau auf +7 angehoben ist) wird die Heizkreispumpe auch nicht abgeschaltet, wenn der Brenner zwischendurch mal abschaltet.
Danke jedenfalls für die Rückmeldung, ich möchte nur etwas "vorbereitet" in meinen Wartungstermin am Montag gehen um den HT auch die bestmögliche Beschreibung des Problems liefern zu können.
Gruß
Könnte es auch mit der WarmWasser Funktion zu tun haben? Vielleicht täusche ich mich hier auch und erwarte ein Aufheizen des Heizkreises aber beobachte eher ein Aufheizen des WarmWassers?
Zitat Marc14
"Ich meine mich zu erinnern, dass die Vorbesitzer eine Raumtemperaturgeführte Regelung "
Wenn die raumtemperaturgeführte Regelung auf witterungsgeführt umgestellt wurde, dann mussten in den Codierungen die entsprechenden Änderungen gemacht werden.
Vielleicht kann das der Heizungsbauer zumindest kontrollieren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine diesbezügliche Fehlcodierung zu den beobachteten Pumpenstörungen führt.
"Ich habe von einem Arbeitskollegen gehört, dass das evtl. etwas mit dem kalten Kessen/Kondensation zu tun haben könnte bzw. dessen Vorbeugung."
Die Befürchtungen sind absolut unbegründet. Brenwerttechnik ist dafür geschaffen, mit Kondensatanfall im Brennraum zurecht zu kommen. Das war bei den alten Öl- und Gas-Kesseln aus Stahlblech oder Eisenguss anders. Hier wurde tatsächlich die Pumpe verspätet eingeschaltet, um den Kessel schnell hochzuheizen und so unnötigen Kondensatanfall beim Anheizen zu verhindern.
Ich habe für das seltsame Schaltverhalten folgende Ideen:
- Falsche Erstinbetriebnahme-Codierung; deshalb lief der Vitodens von Anfang an mit der Pumpenfehlsteuerung und niemand hat es bemerkt.
- Verbastelte Steuerung durch den Vorbesitzer? War das vielleicht ein Hobby-Elektroniker, der das seltsame Schaltverhalten der Pumpe zusammenlötete. Dannn müssten noch Spuren im Vitodens zu sehen sein.
- defekte Steuerplatine; glaub ich eher auch nicht, zumal der Pumpenfehlsteuerung eine gewisse Systematik zugrunde liegt
- defektes Umschaltventil; denkbar ist, dass das Umschaltventil nicht vollständig auf Heizen umschaltet.
Ich bin gespannt, ob der Heizungsbauer die Pumpenfehlsteuerung beseitigen kann. Es wäre schön, wenn du das hier zurückmelden könntest.
Zitat Marc14:
"Könnte es auch mit der WarmWasser Funktion zu tun haben? Vielleicht täusche ich mich hier auch und erwarte ein Aufheizen des Heizkreises aber beobachte eher ein Aufheizen des WarmWassers?"
Das würde auf ein defektes Umschaltventil hindeuten.