Hallo, auf der Suche nach Hilfe bin auf dieses Forum gestoßen und hoffe unserer Hausgemeinschaft kann etwas geholfen werden.
Wir haben letzten Winter eine neue Heizungsanlage bekommen.
Vitocrossal 300 mit Vitotronic 200 Steuereinheit, neuer Heißwasserkessel Vitocell 100 sowie Pumpe.
10 Parteienhaus mit 4 Stockwerken. Bj. 1993 (so alt war auch die alte Heizanlage).
Hydraulischer Abgleich wurde durchgeführt.
Bei Einbau der Anlage, wurde uns diese eigentlich gar nicht erklärt.
Nachdem die Heizkörper nicht richtig warm wurden, haben wir einen Techniker gerufen, der mir eine ca. 1-stündige Einweisung gegeben hat. Hiernach habe ich das System, so glaube ich, verstanden. Die Heizkörper wurden falsch bedient, daher wurden sie auch nicht richtig warm.
Nach seiner Aussage sollten wir grundsätzlich alle Heizkörper im Haus auf „5“ stellen. Und wenn es zu warm wird die Vorlauftemperatur herunterregeln. Wir sollten ein bisschen ausprobieren bis wir die optimale Einstellung gefunden haben.
Jetzt muss ich noch einschieben, dass ich mit Mitte 30 der einzige im Haus bin, der noch arbeiten geht. Alle anderen genießen schon seit geraumer Zeit ihren Ruhestand.
Für Sie war die Ansage „Alle Heizkörper immer auf 5“ fast gleichzusetzten mit einem Griff in die Geldbörse.
Es haben sich während der Heizperiode immernoch Mitbewohner beschwert es sei zu kalt, hatten aber ihre Heizkörper alle nur auf „3“.
Ganz rund gelaufen ist das System nie, da es oft unterschiede in der Raumtemperatur gab. Dies schiebe ich im Moment darauf zurück, dass nicht alle im Haus ihre Heizkörper immer voll offen hatten, bzw. erst, wenn sie nach Hause kamen aufgedreht haben. Hier kam dann die Anlage meiner Vermutung nach nicht hinterher.
Wir möchten diese neue Anlage natürlich so energieeffizient wie möglich betreiben.
Aber ich weiß nicht in welchem Bereich sie wirklich energieeffizient arbeitet.
Geschweige denn, wie ich es den älteren Leuten vernünftig und nachvollziehbar erkläre, dass es sparsamer ist die Heizkörper den ganzen Tag auf 5 zu lassen als ständig hoch und runter zu Heizen und sich darüber zu monieren, dass die Heizkörper nicht warm werden.
Ich musste zwischenzeitlich die Vorlauftemperatur bei (0 Grad aussen) auf 65 Grad stellen.
Hier hatte der Techniker bereits gesagt, dass 50 Grad eigentlich ausreichend sein sollten.
Vorlauf und Rücklauf haben teilweise nur 5 Grad Unterschied, und das auch Abends wenn garantiert alle Zuhause sind und Heizen.
Ist das so korrekt?
Wenn wir eine Raumtemperatur von 23 Grad anstreben, wie lange sollte die Heizung maximal brauchen um diese im ganzen Haus zu erreichen?
Arbeitet diese Heizung wirklich effizienter wenn alle Heizkörper im ganzen Haus immer voll aufgedreht sind.
Welche Vor/Rücklauftemperatur sollte denn zu erreichen sein wenn das Haus „aufgeheizt„ ist und die Wärme nur gehalten werden muss.
Wie kann ich das ganze am Besten erklären?
Ich denke ihr seht eine große Unwissenheit. Der Fachbetrieb konnte mir ein bisschen helfen, aber ich habe einfach zuviel offene Fragen.
Ich hoffe ihr könnte mir dieses Heizsystem anhand meiner Darstellung ein bisschen erläutern.
Hallo kneffi,
witterungsgeführte Heizungsregelungen wie die bei dir Installierte sorgen dafür, dass die Vorlauftemperatur des Heizkreises, abhängig von der Außentemperatur, auf den Wärmebedarf im Gebäude angepasst wird. Bei einer perfekten Einstellung des Heizsystems wird nur so viel Wärme erzeugt, wie benötigt wird. Die Außentemperatur wird gemessen und daraus wird in Abhängigkeit von der gewünschten Raumtemperatur und den Gebäuderandbedingungen die Vorlauftemperatur ermittelt. Die Beziehung zwischen der Außen- und der Vorlauftemperatur lässt sich mit der Heizkennlinie beeinflussen.
Vereinfacht lässt sich sagen:
Je niedriger die Außentemperatur ist, desto höher muss die Vorlauftemperatur sein. Anhand deiner Beschreibung solltest du die Einstellung der Heizkennlinie optimieren. In unserem Innovationsblog findest du nähere Informationen über Einstellmöglichkeiten der Heizkennlinie: https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...
Des weiteren empfehle ich dir folgenden Beitrag über Thermostate:
https://heizung.de/heizung/thermostate/
Beste Grüße °ja
In einem 10-Parteien-Haus wirst du nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, wie die Heizung arbeiten soll. Der Eine mag vielleicht 24°C im Wohnzimmer, ein Anderer kommt auch mit 20°C gut hin. Hinzu kommt, dass man im Badezimmer vielleicht noch höhere Temperaturen haben möchte. Zumindest Zeitweise.
Hier ist es besser, wenn man die Anlage auf Erfahrungswerte einstellt.Heizkurve seh ich so zwischen 1 und 1,5. Je nachdem, welche Erwartungen man bei den Temperaturen hat. Die Abrechnung erfolgt dann über Einzelmessstellen( Verdunster bzw. Digitalzähler) oder eben Wärmemengenzähler. So kann jede Nutzerpartei unmittelbar über den Thermostatkopf selbst entscheiden, welcher Raum wie hoch beheizt wird.
Überhitzen wird die Anlage auch nicht, da die Regelung über die Aussentemperatur die jeweilige maximale Vorlauftemperatur vorgibt.