Bedingungen:
Etagenwohnung Altbau ungedämmt ca 115 qm
Problemraum Wohnzimmer mit Erker.
Suche seit Wochen nach einer optimalen Heizkurve.
Neigung habe ich auf 20 eingestellt.
Versuche über das Niveau und der sog. "Solltemperatur" entsprechende Anpassungen vorzunehmen.
Kurz vor Weihnachten glaubte ich die optimale Einstellung gefunden zu haben:
Wunschraumtempertatur: 30 Grad
Neigung: 1,8
Niveau: 20
Hiermit habe ich dann im Wohnraum (bei voll aufgedrehten Heizungsthermostaten) knapp 22 Grad erreicht.
Nunmehr bei natürlich tieferen Außentemperaturen nur noch 19,8.
Vorlauftemperatur zwischen 53 und 54 Grad (bei Warmwasserentnahme ansteigend).
Verstehe auch nicht, dass beim Anpassen der Heizkurve Vorlauftemperaturen angezeigt werden, welche mit der Realität nichts zu tun haben.
Habe das Gefühl, dass eine außentemperaturgeführte Regelung der Vorlauftemperatur bei einem Altbau nicht gerade optimal ist. Übrigens von Nachabsenkungen wurde mir vom Installateur dringend abgeraten.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps??
Gelöst! Gehe zu Lösung.
1.) Niemals Raumtemperatur-Sollwert und Niveau gleichzeitig verstellen. Beide "Parameter" wirken ähnlich, also auch gegeneinander.
2.) Der Raumtemperatur-Sollwert der Betriebsart "Normal" wird (meine Empfehlung) auf dem Voreinstellwert 20°C belassen oder wieder auf diesen Wert eingestellt und dann die nächsten 20 Jahre nicht mehr angefasst.
Warum: Weil an den Raumtemperatur-Sollwert Schaltfunktionen angehängt sein können und die werden jedesmal verändert, wenn du den Raumtemperatur-Sollwert für deine Kennlinien-Optimierung benutzt.
3.) Zur Optimierung der Heizkennlinie werden gemäß Viessmann-Empfehlung allein die "Neigung" und das "Niveau" eingesetzt (siehe unten). Das wird seit ca. 40 Jahren so gemacht und hat sich bei Altbauten und Neubauten bewährt.
4.) Wenn nicht die richtige Heizkennlinie angezeigt wird, so liegt das vermutlich daran, dass du in den Betriebsarten "Reduziert" oder "Komfort" bist.
Merke: Es wird immer nur die Heizkennlinie für die Betriebsart "Normal" angezeigt!
Hier die Vorgehensweise zur Heizkennlinienoptimierung nach Viessmann. Diese Tabelle steht vermutlich in jeder Bedienungsanleitung eines Vitodens. Die dargestellte Tabelle stammt aus der Bedienungsanleitung eines Vitodens 200-W, B2HF. Das ist der Bruder deines B2KF.
Hier ein paar Tipps für die Vorgehensweise bei der Heizkennlinienoptimierung:
Einstellbereiche Neigung
- Fußbodenheizungen: 0,2 bis 0,8 (0,2 für sehr gut isolierte Häuser)
- Niedertemperaturheizung: 0,8 bis 1,6 (0,8 für sehr gut isolierte Häuser)
Die Optimierung der Heizungseinstellung ist ein iterativer Prozess, der sich über mindestens eine Heizperiode hinzieht. Diese Arbeit kann der Heizungsbauer aus Zeit- und Kostengründen in der Regel nicht leisten. Welcher Anlagenbetreiber wäre schon bereit, die mehrfache Anreise und den mehrfachen Arbeitseinsatz des Heizungsbauers für diese Optimierungsarbeiten zu bezahlen. Es bleibt die Aufgabe des Anlagenbetreibers, im eigenen Interesse, zwecks Heizkostenminimierung, diese Optimierungsarbeit selbst vorzunehmen.
Das Hauptziel ist es, eine möglichst niedrig liegend Heizkennlinie zu erreichen, ohne dass die Bewohner des Hauses frieren. Insbesondere bei Brennwertgeräten bringt eine möglichst niedrig liegende Heizkennlinie durch eine bessere Ausnutzung des Brennwerteffekts, eine Einsparung von Energie und damit auch Kosten.
Während der Einstellung der Heizkennlinie müssen die Thermostatventile in den Referenzräumen (bei dir vermutlich das Wohnzimmer mit Erker) geöffnet sein, weil sonst evtl. nicht auffallen würde, dass die Heizkurve noch immer zu hoch eingestellt ist.
Die Bezeichnung „Raumtemperatur-Sollwert“ ist zumindest bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung unglücklich gewählt (andere Hersteller haben ähnliche Bezeichnungen). Es ist im engeren Sinne kein Sollwert für die Raumtemperatur, sondern lediglich einer von drei Einstell-Parametern für die Vorlauftemperatur und damit auch die Heizkennlinie. Gleichzeitig können durch den raumtemperatur-Sollwert Schaltfunktionen in Abhängigkeit von der Außentemperatur ausgelöst werden.
Anders gesagt: Es ist bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung völlig normal, dass auch bei optimal eingestellter Heizkennlinie, der „Raumtemperatur-Sollwert“ und der tatsächliche Raumtemperatur-Istwert nicht übereinstimmen. Das ist ein Umstand, mit dem sich Laien nur schwer anfreunden können.
@J_Schwerke schrieb:
Kurz vor Weihnachten glaubte ich die optimale Einstellung gefunden zu haben:
Wunschraumtempertatur: 30 Grad
Neigung: 1,8
Niveau: 20
Hiermit habe ich dann im Wohnraum (bei voll aufgedrehten Heizungsthermostaten) knapp 22 Grad erreicht.
Das ist eine einzige Katastrophe. Es sieht so aus, als wurde bei dir weder eine Heizlastberechnung noch irgendwas an hydraulischem Abgleich gemacht. Ist der Heizkörper überhaupt in der Lage, das Wohnzimmer zu erwärmen ? Oder schafft der die 22°C mit Ach und Krach, wenn er durchläuft ?
Wie gross ist die zu beheizende Fläche? Die Heizung ist direkt angebunden ? Wie gross sind die Anschlussleitungen ?
1.) Niemals Raumtemperatur-Sollwert und Niveau gleichzeitig verstellen. Beide "Parameter" wirken ähnlich, also auch gegeneinander.
2.) Der Raumtemperatur-Sollwert der Betriebsart "Normal" wird (meine Empfehlung) auf dem Voreinstellwert 20°C belassen oder wieder auf diesen Wert eingestellt und dann die nächsten 20 Jahre nicht mehr angefasst.
Warum: Weil an den Raumtemperatur-Sollwert Schaltfunktionen angehängt sein können und die werden jedesmal verändert, wenn du den Raumtemperatur-Sollwert für deine Kennlinien-Optimierung benutzt.
3.) Zur Optimierung der Heizkennlinie werden gemäß Viessmann-Empfehlung allein die "Neigung" und das "Niveau" eingesetzt (siehe unten). Das wird seit ca. 40 Jahren so gemacht und hat sich bei Altbauten und Neubauten bewährt.
4.) Wenn nicht die richtige Heizkennlinie angezeigt wird, so liegt das vermutlich daran, dass du in den Betriebsarten "Reduziert" oder "Komfort" bist.
Merke: Es wird immer nur die Heizkennlinie für die Betriebsart "Normal" angezeigt!
Hier die Vorgehensweise zur Heizkennlinienoptimierung nach Viessmann. Diese Tabelle steht vermutlich in jeder Bedienungsanleitung eines Vitodens. Die dargestellte Tabelle stammt aus der Bedienungsanleitung eines Vitodens 200-W, B2HF. Das ist der Bruder deines B2KF.
Hier ein paar Tipps für die Vorgehensweise bei der Heizkennlinienoptimierung:
Einstellbereiche Neigung
- Fußbodenheizungen: 0,2 bis 0,8 (0,2 für sehr gut isolierte Häuser)
- Niedertemperaturheizung: 0,8 bis 1,6 (0,8 für sehr gut isolierte Häuser)
Die Optimierung der Heizungseinstellung ist ein iterativer Prozess, der sich über mindestens eine Heizperiode hinzieht. Diese Arbeit kann der Heizungsbauer aus Zeit- und Kostengründen in der Regel nicht leisten. Welcher Anlagenbetreiber wäre schon bereit, die mehrfache Anreise und den mehrfachen Arbeitseinsatz des Heizungsbauers für diese Optimierungsarbeiten zu bezahlen. Es bleibt die Aufgabe des Anlagenbetreibers, im eigenen Interesse, zwecks Heizkostenminimierung, diese Optimierungsarbeit selbst vorzunehmen.
Das Hauptziel ist es, eine möglichst niedrig liegend Heizkennlinie zu erreichen, ohne dass die Bewohner des Hauses frieren. Insbesondere bei Brennwertgeräten bringt eine möglichst niedrig liegende Heizkennlinie durch eine bessere Ausnutzung des Brennwerteffekts, eine Einsparung von Energie und damit auch Kosten.
Während der Einstellung der Heizkennlinie müssen die Thermostatventile in den Referenzräumen (bei dir vermutlich das Wohnzimmer mit Erker) geöffnet sein, weil sonst evtl. nicht auffallen würde, dass die Heizkurve noch immer zu hoch eingestellt ist.
Die Bezeichnung „Raumtemperatur-Sollwert“ ist zumindest bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung unglücklich gewählt (andere Hersteller haben ähnliche Bezeichnungen). Es ist im engeren Sinne kein Sollwert für die Raumtemperatur, sondern lediglich einer von drei Einstell-Parametern für die Vorlauftemperatur und damit auch die Heizkennlinie. Gleichzeitig können durch den raumtemperatur-Sollwert Schaltfunktionen in Abhängigkeit von der Außentemperatur ausgelöst werden.
Anders gesagt: Es ist bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung völlig normal, dass auch bei optimal eingestellter Heizkennlinie, der „Raumtemperatur-Sollwert“ und der tatsächliche Raumtemperatur-Istwert nicht übereinstimmen. Das ist ein Umstand, mit dem sich Laien nur schwer anfreunden können.
Lese ich das richtig? Raumtemperatur 30 Grad! Wohnst Du in einer Sauna?
Er hat sie wohl nur so hoch einstellen müssen,damit er wenigstens 22*C erreicht.
Von daher denk ich,dass hier grundsätzlich was nicht stimmt.
Danke, werde noch ein paar Versuche starten. ansonsten muss der Installateur ran.
Der Franky hat natürlich schon recht: Wenn du bei
- Raumtemperatur-Sollwert = 30°C
- Neigung = 1,8 (für schlecht isolierte Häuser mit Heizkörperheizung)
- Niveau = 20
in deinem Wohnzimmer bei voll geöffneten Thermostaten nur 22°C Raumtemperatur erreichst, dann
- ist/sind der/die Heizkörper sehr klein
- der Raum sehr groß
- schlecht isoliert
- oder alle drei Faktoren gleichzeitig.
Da dürften sehr hohe Heizkosten entstehen. Die Heizkennlinienoptimierung wird nur zu einer überschaubaren Reduktion der Heizkosten führen. Da geht es immer nur um ein paar Prozentpunkte.
Im Nachhinein nochmal betrachtet: Bei den drei obigen Einstellungen (RTSoll = 30°C, Neigung 1,8, Niveau = 20) ergibt sich bereits bei einer Außentemperatur von +20° eine Vorlauftemperatur von mindestens 60°C. Das zeigt mir ViCare an. Die genannten Werte können nicht stimmen. Sie waren niemals für längere Zeit, z. B. fünf Stunden, aktiviert. Der Vitodens würde in die Vorlauf-Temperaturbegrenzung gehen, Voreinstellwert = 74°C.
So sieht es aus!
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