Hallo liebe Community,
ich würde meine Vitovalor PT2 gerne mit einer PV-Anlage inkl. Stromspeicher ergänzen. Derzeit habe ich noch keinen Stromspeicher, daher soll der erzeugte Strom der Brennstoffzelle ebenfalls in den Speicher geführt werden.
Hat damit schon jemand Erfahrung damit und gibt es dabei spezielle Anforderungen an den Stromspeicher? Ein Techniker sagte mir mal etwas von einer "SG-READY- oder KNX-Schnittstelle" - ist das relevant und wichtig für die Planung?
Freue mich über euer Feedback!
Viele Grüße, Markus
Hallo,
solange Du einen Hybridwechselrichter einsetzt, der auch aus dem 230V Netz in die Batterie einspeisen kann, ist das kein Problem. Hier gibt es eine recht große Auswahl (Sungrow, Deye, ...) Eine Kopplung der Steuerungen dürfte vermutlich nur innerhalb eines Herstellers funktionieren. Das ganze Konstrukt ist aber auch mit getrennten Steuerungen machbar, wenn man auf eine explizite Steuerung der Brennstoffzelle verzichtet. Bei mir ist die Brennstoffzelle mit abgeschalteten Energiemanager im Einsatz, befüllt den Speicher bzw. gibt den Überschuss danach ins Netz ab.
Auf eine Steuerung der BZ verzichte ich bewusst, da im Winter die Abwärme immer vollständig genutzt wird und ich so den besten Wirkungsgrad für das eingesetzte Erdgas erziele. Im Sommer schalte ich die BZ ganz ab, da unser Warmwasserverbrauch so gering ist, dass es günstiger ist, nur bei Verbrauch kurz mit Gas aufzuheizen.
Gruß Martin
Hallo,
danke für die Rückmeldung. D. h. ich muss die Batterie mich einem entsprechenden Hybridwechselrichter kombinieren (lassen)? Mein Problem ist auch, dass ich keinen Heizungs-Handwerksbetrieb habe (ist insolvent gegangen und aktuell macht Viessmann selbst die Wartung bei mir) und eigentlich alles aus einer Hand haben wollte. So richtig alles zusammen will aber kein Betrieb vornehmen.
Zum Thema Energiemanager, den habe ich auch abgeschaltet. Ziel soll sein, dass die BZ im Sommer komplett ausgeschaltet wird, da bei den aktuellen Preisen die Stromerzeugung über Gas keinen Sinn macht.
Hallo Markus,
genau was du umsetzen möchtest habe ich gerade selbst als Elektrofachkraft bei mir eingebaut. Und zwar
von Victron den Multiplus 2 GX und eine Pylontech US 5000. Passend dafür noch eine Victron MPPT Regler aber die PV Module sind noch nicht verbaut.
Aber jetzt habe ich alle Teile verbaut und es funktioniert folgender Maßen bei mir.
1. Die PT2 erzeugt Energie wie sie es aus dem Energiemanager für richtig hält und der Strom wird im Haus verbraucht oder (noch) ins Netz eingespeist.
2. Mit einem zusätzlichen 3 PhasenZähler EM24 wird zwischen dem richtigen Stromzähler und den Zähler der PT2 geschaut was ins Netz zurückgeht. Genau diese Leistung wird durch den Multiplus 2 von 230V in Gleichspannung fürs Akku gewechselt und gespeichert. Ab einem gewissen Ladezustand wird dann die Leistung bei Mehrbedarf wieder ins Haus gebracht durch eine erneute Umwandlung in Wechselstrom. So wird auch eine Überproduktion meiner Balkon PV Anlage gespeichert.
3. Aber du musst dir Gedanken über die Kosten und die Sinnhaftigkeit stellen. Ich rechne mit 30% Verluste durch die Spannungsumwandlung. Letztes Jahr habe ich lauf PT2 900kwh in Netz eingespeist. Wenn man den Verlust abzieht komme ich auf ca 630w * 0,35ct komme ich auf 220€ die ich zusätzlich verwenden kann. Ein Wechselrichter + Akku + Zubehör liegt schnell bei 4000€ + Arbeit. Also ist das eher ein Hobby als Wirtschaftlich bezogen auf die PT2 Nulleinspeisung. Es sei denn man möchte eine PV Anlage haben und plant die Anlage entsprechend.
4. Die PV Anlage liefert dann zukünftig Gleichspannung vom Dach in den MPPT Regler der diese dann geregelt direkt ohne Umwandlung den Akku laden kann. Bedingt durch die Sonne und die Kwp Leistung muss man entsprechend speichern um entsprechend viel nutzen zu können. Aber das erfolgt durch den gleichen Speicher und wird durch den Wechselrichter gesteuert.
5. Wenn in der letzten Stufe noch Notstrom und Schwarzstromfähigkeit benötigt wird gibt es hier ebenfalls alle Möglichkeiten. Wenn der Platz im Zählerschrank vorhanden ist.
Stichwort Fachkräftemangel. Wenn du es nicht selbst machen kannst und keine Fachfirma hast. Lass es sein. Ohne eine Fachfirma die dir nachhaltig weiterhilft ist nur Ärger vorprogrammiert.
Was noch zusagen ist, falls du die Einspeisevergütung für die PT2 und die PV Anlage haben möchtest musst du Abgrenzungszähler einbauen um zu unterscheiden welche Anlage hat eingespeist. Müsste ich noch machen, wenn ich Lust habe.
So viel Erfolg beim drüber nachdenken.
Gruss Sebastian
Hi zusammen,
tolle Antworten hier - vielen Dank schonmal!
Ich habe nun einen Anbieter, der einen FOX Stromspeicher inkl. PV Anlage installieren würde. Ich frage mich gerade ob, wie die Stromspeicherung klappen würde:
- Die Vitovalor produziert ja Gleichstrom, aber speist Wechselstrom ein.
- Der Stromspeicher speichert Gleichstrom, müsste also vorher den Wechselstrom wieder in Gleichstrom umwandeln.
- Kann man nicht direkt den Gleichstrom der Anlage nutzen und in den Stromspeicher einspeisen? Wäre ja eine deutlich einfacherer Variante..
Danke für euren Support!
Viele Grüße
Markus
Hallo Sebastian,
nur so interessehalber.
Hängt der PT2 an AC Out oder an AC In?
Läuft der PT2 unterbrechungsfrei weiter, wenn du die Sicherung an AC IN abschaltest?
Danke
VG Michael
Ganz einfach. Die BSZ ist ein geschlossenes System und hat einen Stromanschluss der versorgt alle elektrischen Geräte wie Steuerung, Pumpen und so weiter, übriges auch nicht so wenig. Laut APP 444kwh in 2023.
Über diesen Anschluss wird, wenn 230 V aus dem Netz verfügbar sind (NA Schutz), auch eingespeist.
Du kommt nicht an die Gleichspannung, es sei denn du möchtest die Gewährleistung verlieren und schraubst in dem Gerät rum. Ganz doofe Idee. Daher muss man mit Wechselverlusten leben.
Jetzt kommt der zusätzliche Zähler nach deinem Versorger Stromzähler und meldet es wird eingespeist. Der Hybridwechselrichter (230V in Batteriespannung) bedient sich dann auf seiner Phase auf der er liegt. (bei einphasigen Anschluss) und zieht genau diese Leistung aus dem Netz und die Phase der BSZ speisst ein. Ergibt Null.
Natürlich kannst du jetzt die BSZ und den Wechselrichter auf die gleiche Phase legen. Trotzdem kannst du aber Einspeisungen nicht verhindern. Da die anderen Phasen (bei einem 400V Hausanschluss) vielleicht auf kompensiert werden müssen. Ist kompliziert, aber Einspeisung lässt sich nicht verhindern aber wenn der Akku voll ist regelt er das so das 0kW bezogen werden.
Vor den Wechselverlusten braucht man nicht soviel Angst haben mit einer PV in Kombination hast du sofort wenn die Sonne schein Power ohne Ende und der Akku kompensiert Tiefpunkte.
Hi,
sie hängt am AC In. Das man PV Leistungen auch an dem PV Out anschließen kann hab ich jetzt erst erfahren.
Da bin ich aber vorsichtig und versorge die BSZ lieber aus dem Netz um keine Probleme mit der Gewährleistung zu bekommen.
Meine Information ist, dass die BSZ ungerne plötzlich abgeschaltet wird. Dass könnte zu Problemen führen.
Aber bei Arbeiten an den Anlagen ist mir schonmal der FI rausgeflogen im laufenden BSZ Betrieb und die Anlage lief meines Wissens weiter. Als ob die Zelle die Anlage weiterversorgt. Aber Einspeisung gibt es dann nicht. Quasi eine Art Schutz das die Prozess nicht unterbrochen wird. Aber nur gefährliches Halbwissen!!!
Im Winter benötigt die BSZ alleine für den eigenen Betrieb 1,5 kwh pro Tag. Das ist viel Leistung und bei einem Stromausfall könnte die Gaszufuhr auch gestört sein. Daher ist für mich unterbrechungsfreier Betrieb noch kein Thema.