Hi Markus, deine WP hat soviel ich weiß einen 9kW Heizstab der m.E . nicht modulierend betrieben wird, sondern entweder ON oder OFF ist - je nachdem ob deine Bivalenztemperatur unterschritten ist oder nicht. Wenn du die aber spät, sprich bei zu tiefen Temperaturen (-2°C oder tiefer) eingestellt hast, läuft deine WP dann schon im unwirtschaftlichen Bereich (niedr. COP) und zieht ggf. teuren Strom vom Netz, da deine PV-Anlage dann nichts mehr (oder nur noch ca. 10%) bringt. Der WP-interne Heizstab wird auch nicht losgelöst durch deine PV-Anlage separat gesteuert, sondern ausschließlich durch die Anforderung aus deiner eingestellten Heizkennlinie und der Leistung deiner WP, wenn diese auch läuft (was ja Sinn macht). Da deine WP im Hybridbetrieb für Trinkwasser und/oder Heizungswasser laufen kann (mit externem Gas-/Ölkessel oder mit deinem internen Heizstab (den du im übrigen auch als externen Heizstab bekommen hättest…🤔), ist nur eine Kopplung (Vorrang) mit Wärmepumpenbetrirb bei PV-Überschussstrom möglich. Das heißt aber, dass du… 1. im Sommer dein Trinkwasser 100% mit dem überschüssigen Solarstrom, aber nur im WP-Betrieb kostengünstig erwärmen kannst. Hier kannst du im PV-Vorrangbetieb auch noch eine höhere Wassertemperatur im Speicher (ich glaube das ist bei der Pumpe überdenken STB begrenzt auf 65°C) ausnutzen - das war’s dann aber auch schon. 2. in der Übergangszeit (Frühjahr/Herbst) kannst du zwar ggf. noch etwas verbleibenden Überstrom von der PV-Anlage zusätzlich zur Stromaufnahme der Wärmepumpe nutzen, aber auch dann müsstest du eine erhöhte Speichertemperatur für deinen Pufferspeicher einstellen um so deine überschüssige Energie zu speichern/puffern. 3. im Winter (bei Temperaturen unter 0°C) wirst du gar nicht genug PV-Strom übrig haben, um die Wärmepumpe und deinen Haushaltsstrom abzudecken. Hier erübrigt sich das Thema. Dann zieht dein 9kW Heizstab in der Wärmepumpe massiv Strom aus dem Netz und zusätzlich läuft deine Wärmepumpe in einem schlechten COP-Bereich von unter 3. Wenn du höhere Heizwassertemperaturen brauchst als 35°C (was ich bei deiner WP-Größe = Heizlast annehme), sinkt der COP sogar unter 2,5. Bei einem zukünftig gedeckelten Gaspreis von 12 ct/kWh und einem gedeckelten Strompreis von vorauss. 40ct/kWh, ist für einen wirtschaftlichen WP-Betrieb ein COP mehr als 3,5 erforderlich - verglichen mit einem Gasbrennwertsystem mit 108% Nutzungsgrad. Das ist auch der Grund, dass ich mir die Vitocal 250 AH - ohne integrierten Heizstab - und mit externer Gas-Brennwerttherme angeschafft habe, die dann im ökonomischen Betrieb zuschaltet (also bivalent parallel), wenn der COP der WP bei einem Verhältnis (= mein aktueller Strompreis / Gaspreis) unterschritten wird. So läuft die WP immer in ihren wirtschaftlichen Optimum in Teillast und die Gastherme muss nur die letzten Grade über 40/45°C zusätzlich aufbringen. Ich habe übrigens auch eine 17kWp PV-Anlage und nutze den Stromüberschuss hauptsächlich in der Übergangszeit (von Oktober bis November und von März bis April) wenn der Heizbetrieb begonnen hat zur Erhöhung der Heizwassertemperatur (bis zu 70°C) mit einem separaten „vollmodulierenden“ 3,5 kW-Heizstab im Heizwasser-Pufferspeicher. Der Heizstab wird direkt vom Wechselrichter gesteuert und schaltet sich zu, sobald (trotz WP-Betrieb) noch Überschussstom vorhanden ist und schaltet sich aus, wenn die eingestellte max. Temperatur erreicht ist (was aber selten passiert, weil nicht mehr so viel von der PV-Anlage kommt). Ich würde dir raten, eine kleine Gastherme dazuzuschalten - dann brauchst du den riesigen internen Heizstab nicht mehr. Die WP nimmt dann die Gastherme als zweiten (viermal günstigeren) Wärmeerzeuger. Außerdem könnte (was bei deiner WP grundsätzlich ja nicht möglich ist) deine 10kWp-Anlage auch niemals den großen 9kW-Heizstab füttern…der zieht nun mal auch seine 9kW….! Wenn du in der meisten Zeit dann zwischen 1 und 4kW Überschussstrom hast, würdest du gleichzeitig 5-8 kW aus dem Netz beziehen - den Stromanbieter freuts….!
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