Hallo Bernd, vielen Dank fürs Mitdenken. 😊 Ein ganz ähnliches Problem wie bei Dir ist Gegenstand von diesem aktuellen Thread hier (Es geht sogar um den gleichen WP-Leistungstyp "C09": Wärmepumpe überdimensioniert??? - Viessmann Community (viessmann-community.com) Am Ende dieses Threads kannst Du mitverfolgen, mit welchen Infos man das Übel bei der Wurzel anpacken kann und die Wandlung in eine kleinere passendere WP vorantreiben kann. Ich vermute, dass das auch in Deinem Fall die letztlich einzig befriedigende Lösung ist. Derjenige, der diese Leistungsklasse der WP bei Dir vorgeschlagen hat, hat Dich extrem falsch beraten, was zu hohen Taktzahlen und damit zu hohem Verschleiß der WP sowie zu hohem Energieverbrauch führt. Beides musst Du bezahlen, nicht der HB und nicht Viessmann. Deshalb haben die kein Interesse an der notwendigen Wandlung Deiner WP, "nur" Du selbst. Alle anderen Maßnahmen sind "aus der Not geborene Workarounds", die das Grundproblem nicht lösen sondern höchstens ein bisschen reduzieren. "Bei ATs um den Gefrierpunkt herum" sollte eine richtig dimensionierte WP eigentlich durchlaufen. Das wird bei der geringen Abnahme der Wärmemenge durch Dein gut isoliertes Haus mit Fußbodenheizung aber wahrscheinlich erst bei ATs von ca. minus 10°C passieren. Um wie viele Starts das bei höheren ATs in der Übergangszeit ansteigt, wirst Du ja recht bald sehen. Da wird dann wirklich nur noch gezieltes Abschalten des Heizbetriebes über etliche Stunden (ohne dass es zu sehr auskühlt) helfen. Zunächst wieder mein Statement "Was jetzt kommt sind keine allgemeinen Empfehlungen sondern eher sowas wie Denkvorschläge auf eigenes Risiko:". Zu der Workaround-Maßnahme "Pumpenleistung einstellen": Wenn der Verdichter nach der VT gesteuert wird, brauchst Du eine große Pumpenleistung, um die Wärme möglichst schnell wegzubekommen. Wenn nach RT gesteuert wird, dann eher die niedrigere Pumpenleistung, weil sich dann die Wärme durch die "3-Minuten-100%-Verdichterleistung nach dem Anlaufen des Verdichters" erst viel später und abgemildert in einer Erwärmung der RT bemerkbar macht. @BK2 schrieb: "... Ich könnte mir vorstellen, dass durch den erhöhten Umlauf die RT schneller an die VT angeglichen ist und der Verdichter dadurch eher abgeschaltet wird und sich dadurch die Taktrate wieder erhöht. ..." Nein, wenn für die Verdichtersteuerung die VT verwendet wird, hat eine Erhöhung der RT keinen unmittelbaren Einfluss auf das Ein- bzw. Ausschalten des Verdichters. Und - die Reaktion der RT auf erhöhte VT erfolgt so langsam und abgemildert, dass die "3-Minuten-100%-Verdichterleistungsdauer" überstanden sind und der Verdichter die Leistung entsprechend der Heizkurve und der VT runtermoduliert. @BK2 schrieb: Wie läuft es eigentlich mit der abgesenkten Temperatur bei Dir? Gibt es in dieser Zeit keine Verdichterstarts? Ich habe das noch nicht versucht, könnte mir aber vorstellen, dass sich diese noch erhöhen, da ja weniger Wärme abgenommen wird und der Verdichter noch weiter herunterregeln müsste und er dann an seine Grenzen kommt. Wie ich ja bereits geschrieben hatte, ist meine "abgesenkte Temperatur" nur 1 Grad niedriger als die "Normaltemperatur". Damit möchte ich vermeiden, dass beim Übergang von Normal- zu reduziertem Heizbetrieb der Verdichter abgeschaltet wird. Ich habe beobachtet, dass bei meinem Haus, meiner WP und Heizungsanlage schon bei einem Temperaturunterschied von 2 Grad genau das ab und zu passiert. Ansonsten läuft der Verdichter auch bei dieser geringfügig reduzierten Temperatur durch, solange nicht die ATs deutlich steigen. Ich gehe davon aus, dass die Wärmemenge, die dem Haus zugeführt werden muss, um in dem von uns gewünschten Temperaturbereich von min. 20 bis max. 22°C zu bleiben, eben mit diesen 2 Heizeinstellungen in das Haus "gepumpt" werden muss. Variieren kann ich die Zeitdauer der beiden Heizniveaus. Wenn es zu warm wird, weil z.B. die ATs wärmer werden, reduziere ich die "Normalzeit" zugunsten der "reduzierten Zeit" und andersherum, falls es nicht warm genug wird. (Natürlich habe ich vorher eine ganz gut für mein Haus und meine Heizungsanlage passende Heizkurve eingestellt.) Wenn nun in der Übergangszeit die ATs deutlich steigen, wird es nicht reichen, nur mit diesen 2 "Heizstufen" zu arbeiten. Dann kommt als "3. Heizstufe" der Zustand "Heizung abgeschaltet" hinzu, dessen Zeitdauer ich dann an die herrschenden Temperaturen anpassen muss. (Insgesamt gibt es ja 4 "Heizstufen": "Heizung aus", "reduziertes Heizen", "normales Heizen" und "Komfortheizen".) @BK2 schrieb: ... Mit dem Übergang von der WW Bereitung zum Heizen werden ich mal nach deinen Angaben versuchen. Genau, das ist die "Krücke" (also der "Workaround"), um aus Zustand "Heizung aus" die Heizung zu starten und dabei das AAP zu vermeiden: Zeitgleich mit dem Start der Heizung starte ich zunächst z.B. für nur 10 Minuten die WW-Bereitung, da dabei das AAP ja nicht auftritt. Dann, also am Ende der WW-Bereitung beim Übergang zum Heizbetrieb, läuft der Verdichter ja schon, muss also nicht nochmal 3 Minuten lang mit 100% laufen, sondern geht nach dem Ende der WW-Bereitung direkt in die Leistungsmodulation. Allerdings muss auch hierbei (wenn der Verdichter gemäß der Standardeinstellung über die VT geregelt wird) die Sekundärpumpe schnell die noch hochgeheizte Temperatur der WW-Bereitung "wegpumpen", bevor die obere VT-Hysteresegrenze erreicht wird.
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