Hallo zusammen. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren ein altes Reihenhaus gekauft. Es ist eine Ölheizung von 1994 vorhanden. Die Heizung soll getauscht werden, sobald wir Angebote und Liefertermine für eine Wärmepumpe haben. Aufgrund der Energiekrise möchte ich die vorhandene Anlage aber so effizient wie möglich betreiben. Zudem ist der Tank nur noch 1/4 voll und ich möchte nicht noch nachtanken, bis eine neue Heizung geliefert und eingebaut wurde (Lieferzeit für Wärmepumpen aktuell ein Jahr). Die Idee ist daher, u. a. die maximale Kesseltemperatur von 75°C zu senken.
Zu den Specs der Anlage:
Rahmenbedingungen zum Heizen:
Rahmenbedingungen Warmwasser:
So, nun zurück zum Thema. Ich würde gerne die maximale Kesseltemperatur senken, um Heizöl zu sparen. Eine maximale Kesseltemperatur von 60°C würde zum Heizen locker ausreichen. Die eingestellte Kesseltemperatur wirkt sich aber auch auf den Warmwasserspeicher aus. Hier habe ich bereits Folgendes herausgefunden, wenn alle Codierschalter auf 0 stehen (Auslieferungszustand; die Trinkwassertemperatur ist dabei auf 50°C gestellt):
Würdet ihr mir denn generell empfehlen, die Kesseltemperatur zu senken?
Seht ihr noch andere Möglichkeiten, um die Kesseltemperatur zu senken?
Gibt es neben dem Senken der Kesseltemperatur weitere Möglichkeiten, Heizöl zu sparen?
Ich freue mich auf Antworten 😀
Hallo ViktoTola,
kleiner Tipp für ggf. zukünftige Anfragen: Fasse dich kurz, dann werden mehr User darauf reagieren.
- Bspw. auf Option 3? Oder sogar 2?
- Ist der Kessel so konstruiert, dass er so gespült wird, sodass sich durch die regelmäßige Warmwassernutzung keine Legionellen bilden können, auch wenn die Kesseltemperatur nie über 60° liegt? Wie beschrieben erfolgt zumindest von 22 bis 6 Uhr, also 8h insgesamt pro Tag, gar keine Warmwassererwärmung. Die Temperatur im Speicher kann je nach Nutzung in diesem Zeitraum deutlich unter 50° liegen.
- Oder lasse ich lieber die Standardeinstellung bei 75°C und dafür passiert bezüglich Legionellen definitiv nichts?
Würdet ihr mir denn generell empfehlen, die Kesseltemperatur zu senken?
Seht ihr noch andere Möglichkeiten, um die Kesseltemperatur zu senken?
Gibt es neben dem Senken der Kesseltemperatur weitere Möglichkeiten, Heizöl zu sparen?
Da das deine eigentlichen Fragen sind, werde ich auch nur darauf eingehen.
Die Kesseltemperatur zu reduzieren, ohne einen Einfluss auf die Warmwasserbereitung ist nicht möglich.
Über den TR kannst du die maximale Kesseltemperatur reduzieren was allerdings zur Folge hat, dass auch die Warmwasserbereitung länger dauert.
Ggf. solltest du anhand der Dippschalter erstmal prüfen, ob der Sollwert für das Warmwasser auf 50 oder auf 60 °C eingestellt ist.
Hier dazu ein Auszug aus der zugehörigen Monatgeanleitung.
Für Trinkwasseranlage >400l gibt es bezüglich Legionellenbildung keine Vorgabe seitens des DVGW. Bei regelmäßiger Warmwasserentnahme ist das Risiko als sehr gering anzusehen, dass sich Legionellen bilden. Denn Legionellen entstehen nur bei stagnierender Wärme und stehendem Wasser.
Die einfachste Möglichkeit Energie zu sparen ist die Sollwerte zu reduzieren. Wenn du also den Raumtemperatursollwert reduzierst, reduzierst du damit die angeforderte Kesseltemperatur und somit den Verbrauch.
Der Einsatz eines Außentemperatursensor kann ggf. dazu führen, dass die Anlage effizienter läuft, allerdings sollte man auch den Anschaffungspreis mit berücksichtigen, wenn man hier etwas sparen möchte.
Gruß Benjamin vom Customer-Care-Team
Halle Benjamin. Sorry, dass du soviel lesen musstest und danke für die schnelle Antwort.
Folgendes hatte ich bisher eingestellt:
Ich habe dich so verstanden, dass du in dieser Einstellung einfach die Kesseltemperatur auf 70°C oder sogar 60°C reduzieren würdest. Der Vorteil bei dieser Einstellung ist, dass alles out of the box immer gleich, wenn aus irgendeinem Grund der Strom weg war. Einzig die Uhr sollte halt korrekt eingestellt werden.
Aktuell teste ich:
Mir gefällt hierbei, dass morgens der Kessel einmal heiß gemacht wird und die Restwärme nach der Trinkwassererwärmung zum Heizen genutzt wird. Im Sommer kann man die Trinkwassererwärmung von 6 bis 7 Uhr vielleicht sogar weglassen. Abends zum Baden ist auch warmes Wasser da. Zudem ist sichergestellt, dass das Trinkwasser 2x auf 60° pro Tag zum Legionellenschutz geht. Der Kessel ist bei den aktuellen Außentemperaturen auch nur zwei mal am Tag bei 70°C, wenn nicht viel Wärme zum Heizen benötigt wird. Nachteilig ist, dass das Trinkwasser ggf. zusätzlich erwärmt wird, wenn nach einer Stromabschaltung die Schaltuhr zur Trinkwassererwärmung nicht eingestellt wird (Standard: 6 bis 22 Uhr). Ich denke aber, dass das vielleicht ein oder maximal zwei zusätzliche Erwärmungen sind. Ist diese Einstellung sinnvoll oder würdest du lieber das Trinkwasser wieder auf 50° reduzieren?
Was ich theoretisch auch interessant finde:
Ich habe diese Szenario noch nicht getestet und keine Ahnung, ob das richtig arbeiten würde. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Anlage zumindest nach einer Stromabschaltung sehr häufig Trinkwasser aufbereitet, wenn die Trinkwassererwärmung in den Standard von 6 bis 22 Uhr zurückgestellt wurde. Lohnt es sich, das einmal auszuprobieren?
Das mit dem ATS versuche ich. Ich organisiere mir dafür einen Gebrauchten. Mit den Kosten hast du natürlich Recht. Aber selbst wenn ich damit nur ein paar Liter Heizöl bis zum Auswechseln der Anlage spare, wäre es mir der Aufwand für den Einbau wert. Der Tank ist nicht mehr wirklich voll ist und ich möchte nicht mehr tanken. Tanken ist mit Anfahrt deutlich teurer als ein gebrauchter ATS, den ich selbst einbaue.
Sorry, dass ich mich wieder nicht ganz so kurz gefasst habe...