Ölheizung Vitola Comferral, Baujahr 1998, setzte mehrfach täglich aus. Die Firma, die die Heizung wartet, hat einen neuen Brenner vorgeschlagen. Würde ich auch in Auftrag geben. Aber jetzt ist eine neue Situation eingetreten. Seitdem nur noch die Warmwasserversorgung läuft, fällt die Anlage nicht mehr aus. Die Firma meint, die Störung könnte auch einer Reglerstörung liegen. Ihr Vorschlag: erst Brenner tauschen, und dann vielleicht auch noch den Regler. Kosten: 2 x 2000 €. Ich frage mich, ob das sinnvoll ist. Kann jemand, der Ahnung hat, die Situation einschätzen?
Aus Sicht der "Firma" ist das Vorgehen sehr sinnvoll, 2 x 2000,- Umsatz für eine Anlage bei der man ohne Probleme beim nächsten Problem sagen kann das eine Reparatur nicht mehr lohnt und eine neue Anlage verkauft.
Aber Vorsicht, ich bin "ein gebranntes Kind" was "Experten mit finanziellen Interessen" angeht und kümmere mich selber um die Ölheizungen in meinem privaten Umfeld, bin also nicht objektiv.
Objektiv ist die Firma ungeeignet für die Problemstellung da es durchaus möglich ist messtechnisch herauszufinden ob der Brenner oder die Regelung die Ursache für den Ausfall ist und der Aufwand dafür deutlich unter 2000,- liegt wenn man "sein Handwerk" versteht und nicht nur "Teiletauscher" ist.
Hilfreich wären die exakten Bezeichnungen und Seriennummern von
- Brenner
- Regelung
- Kessel
Eine möglichst exakte Beschreibung des Fehlerbildes und wie der Fehler behoben wird hilft auch ungemein um sich in die Thematik reinzudenken.
Dazu gehört auch das zeitliche Verhalten bevor die Störung auftritt.
Quasi eine Mitschrift aus der man aus der Ferne das Verhalten beurteilen kann.
Alternativ wären auch Videos ok.
In welchem PLZ-Bereich steht die Anlage?
Hallo Stefan L,
danke für die ausführliche Antwort. Die Firma behauptet, die Anlage sei zu alt, um den Fehler auszulesen - und reingicken könne man ja nicht. Die Heizung steht in 45134 Essen. Im Anhang ein paar Fotos.
Also ist die Firma m.E. unfähig.
Essen ist leider zu weit weg.
Die Seriennummer der Regelung fehlt ebenso wie die Beschreibungen zum Fehler wie obern angefragt.
Hallo Stefan L,
danke für die Antwort, und sorry wegen meiner unvollständigen Infos (ich habe echt überhaupt keine Ahnung von Heizungen).
Die Seriennummer des Reglers (Viesmann Trimatik) T40 IP 20D: 7450285. Die Herstell-Nr. ist 60074024. Der Regler wurde vor ein paar Jahren (ca. 8-10 ?) ausgetauscht.
Je kälter es war, umso öfter ist die Heizung auf Störung gegangen. Im schlechtesten Fall, 5-, 6mal am Tag. Dann habe ich den Notstartknopf gedrückt. Dannach ist die Heizung sofort wieder angesprungen und hat wieder Temperatur aufgebaut. Luft wird laut Wartungsfirma wohl nicht angesaugt – es waren und sind keine Bläschen (in der Kugel) zu sehen.
Ich habe die Störung immer erst dann bemerkt, wenn oben die Heizkörper kalt wurden. Am Ende des Winters, als es nicht mehr so kalt war, ist sie meist nur 1mal am Tag ausgestiegen, oft auch über Nacht. Ein System dahinter, habe ich nicht erkannt.
Jetzt, wo die Anlage nur im Warmwasserbetrieb läuft, fällt sie nicht mehr aus. Sollte ich sie noch mal Heizbetrieb stellen und mich davor setzen)?
Viele Grüße und einen schönen Rest-Abend
Klingt zwar nach mühsamer Ursachensuche, ist aber ziemlich sicher ohne Austausch von Brenner und Regelung herauszubekommen.
Aus Deinen Infos leite ich ab das der Feuerungsautomat des Brenners in Störstellung geht. Diesen setzt Du durch den Entstörungknopf zurück und der Brenner springt an.
Die Ursache für die Störung ist unbekannt, die Ölversorgung sollte es nicht sein.
Dies deutet sehr auf den Brenner hin, nicht auf die Regelung.
Die Ölpumpe würde ich erstmal ausschließen, das Fehlerbild passt quasi garnicht.
Schön wäre es, wenn Du einen Startversuch der mißlingt und zur Störung führt klar beschreiben würdest.
Sich vor den Brenner zu setzen und zuzuschauen und dabei ein Video zu machen wäre hilfreich. Allerdings wird der Fehler vermutlich dann nicht auftreten, Fehler kennen Murphy's law....
Ist es im Heizungsraum schnell kühler wenn die Anlage nicht läuft?
Mit Trimatik-Regelungen kenne ich mich nicht aus, aber vermutlich wird der Brenner immer über ein Relais eingeschaltet, egal ob Warmwasser- oder Heizbetrieb. Wenn dies so ist, ist die Betriebsart vermutlich irrelevant für die Störung.
Vielleicht schaut hier auch ein echter Fachmann für alte Heizungsanlagen rein und unterstützt ein wenig.
Da Du keine Ahnung von Heizungen hast, wie sieht es mit Kenntnissen im messen von Strom und Spannung und enstprechenden Messgeräten aus?
Hast Du im Bekanntenkreis Jemanden mit technischem Background und Messgeräten, z.B. Elektroniker, Elektriker, Elektroingenieur, Funktionsmodellbauer, Funkamateur, etc. der helfen könnte?
Hast Du eine Anleitung für den Brenner vorliegen?
Ich würde zuerst den Brenner überprüfen, dazu wäre für Laien die Anleitung sehr hilfreich:
- Sind alle elektrischen Leitungen ohne Knick- und Scheuerstellen?
- wie ist der elektrische Zustand (Korrosion, Kontaktkraft) aller Steckverbinder am gesamten Brenner?
- alle Steckverbinder mehrfach trennen und wieder zusammenstecken nach der Kontrolle, Kontaktspray schadet nicht.
- ist der Flammenwächter korrekt montiert und funktioniert er?
- läuft der Motor des Gebläses / Ölpumpe kraftvoll an?
Aus dem Bauch raus tippe ich auf
- Motorkondensator defekt (gealtert, kann nachgemessen bzw. ersetzt werden, kostet wenige Euro). In diesem Fall läuft der Motor nicht an und final geht der Feuerungsautomat in Störung.
- Magnetventil ist defekt (komplett austauschen, also Spule und Ventil)
- Flammenwächter in Verbindung mit dem Feuerungsautomat gibt bei laufendem Brenner evt. kein oder ein schwankendes Signal das die Flamme brennt
- Relaiskontakte im Feuerungsautomat sind korrodiert (da haben Laien nix dran zu suchen), gibt's evt. noch als Ersatzteil oder es findet sich Jemand der den Feuerungsautomat diesbezüglich untersucht und überholt ohne was kaputt zu machen.
Ich hatte bei alten Anlagen bereits alle Fehlerursachen...
Lieber Stefan L,
als erstes möchte ich mich ganz herzlich für Deine Zeit und Dein Wissen bedanken.
Ja, es ist richtig. Der Feuerungsautomat des Brenners geht in Störstellung. Diesen setze ich dann durch den Entstörungknopf zurück und der Brenner springt an.
Die Wartungsfirma hatte ursprünglich vorgeschlagen: Austausch Brennermotor, Gebläserad, Kupplung, Ölfeuerungsrelais etc. - insg. rund 700 € oder direkt einen neuer Brenner: ca. 2000 €.
In einen neuen Brenner würde ich auch investieren. Was mich jetzt verunsichert: Die Anlage läuft im Warmwasserbetrieb auf einmal wieder fehlerfrei. Deshalb habe ich noch mal bei der Firma angerufen. Die sagten mir dann: Vielleicht liegt es doch nicht am Brenner, sondern an der Regelung, das könne man aber vorab nicht rauskriegen.
Weil ich wahrscheinlich hier nicht langfristig wohnen bleibe, kommt es nicht in Frage, auf eine Wärmepumpe (inklusive Hausdämmung, Austausch von Heizkörpern und Fenstern) umzusteigen. Ich habe die Hoffnung, dass die alte Ölanlage noch ein bisschen durchhält. Eine Alternative wäre die Anschaffung einer Gasheizung.
Das Problem: Wenn ich jetzt den Brenner austauschen lasse, und der Fehler ist dadurch nicht behoben, kann ich 2024 keine Gasheizung mehr einbauen.
Ich habe leider keinerlei Unterlagen und kenne auch niemanden, den ich frage könnte.
Wahrscheinlich werde ich Deinem Bauchgefühl (Brenner) folgen, und dann vielleicht doch den Brenner austauschen. Wenn es gut läuft, setzt die Regierung die Frist für das Ende neuer fossiler Anlage ja noch etwas nach hinten.
Herzlicher Gruß Gabriele
Hallo Gabriele,
dann versuch doch eine andere Firma zu beauftragen eine Fehlerananlyse durchzuführen.
Alternativ in Deinem Umfeld per Kleinanzeige einen fähigen Mensch finden der z.B. die oben aufgelisteten Punkte nacheinander abarbeitet. Das kann auch ein Azubi im Bereich Heizung oder Elektrik.
Eine Anfrage an der Berufsschule oder Fachhochschule könnte helfen jemanden zu finden.
In einigen Städten gibt es auch sogenannte Reparaturcafes wo "Rentner" / Idealisten allesmögliche reparieren. Dort solltest Du zuerst mal anfragen, in Essen habe ich auf die schnelle mehrere gefunden.
Wenn der Motorkondensator die Ursache ist (Preis ca. 5,-) sind die Materialkosten aus meiner Sicht vernachlässigbar.
Die bisherige Firma ist definitiv nicht geeignet, wer auf Verdacht den Motor etc. tauschen will, ohne diesen vorher überprüft zu haben ist unfähig oder ....
Viele Grüße
Stefan
Also nochmals zum Sortieren: Der Brenner bleibt immer in Störabschaltung stehen, die Störlampe an der Trimatik leuchtet dann immer?
Wurde zwischenzeitlich Öl getankt?
Tipp: du kannst jederzeit einen Gasbrenner an den alten Kessel hängen. Allerdings war der comferral die Billigversion, die biferral hält länger.
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