Hallo allerseits,
das Phänomen, dass der Brenner sehr lange Pausen macht, bevor er wieder bei ca. 24 °C einschaltet, haben schon andere geschildert. Leider passen die Lösungen für mein Gerät nicht.
Aktuell beträgt die witterungsgeführte Solltemperatur 20 °C, die Heizkennlinie 1,2. Demnach hätte heute morgen eine Vorlauftemperatur von 35 °C sein sollen.
Die Anlage steht in einem Einfamilienhaus, direkt angeschlossen und eingestellt ist ein Heizkreis. Tatsächlich ist aber in einem Abzweig ein Anschluss mit rein mechanischem Mischer für eine Fußbodenheizung im Flur angeschlossen. Dieser Abzweig besteht aus einem Thermostatventil auf der Vorlaufseite, einem T-Stück mit Handarmatur zum Rücklauf, das stark eingedrosselt ist und einer Pumpe, die vom T-Stück in die Fußbodenheizung fördert. Wenn ich das richtig sehe, ist diese Pumpe elektrisch parallel geschaltet, bin mir aber nicht so ganz sicher. Jedenfalls sehe ich in den Systemdaten nicht, dass es diese zweite Pumpe überhaupt kennt.
Die Heizleistung ist, speziell im Dachgeschoss, gering, obwohl die Ventile des Heizkörpers im Arbeitszimmer ganz geöffnet sind.
Aus der Beobachtung heraus, ist der Vorlauf am Heizkörper meistens kalt und es dauert 8 Stunden, bis der Raum auf Solltemperatur ist.
Der Brenner läuft nur sporadisch etwas über die Vorlauftemperatur, also ca. 41 oder 43 °C und schaltet dann ab. Mit der Restwärme geht es dann noch weiter bis auf 50 oder 51 °C. Manchmal schaltet sich der Brenner dann bei 35 °C wieder ein, aber dann kann es eine Stunde oder mehr dauern, bis er bei rund 24 °C wieder startet. In der Zwischenzeit sind Heizkörper und Fußbodenheizung kalt, vor allem weil immer nur kaltes Wasser gepumpt wird.
Der Verdacht, dass der Brenner die Wärme nicht los wird, besteht schon eine Weile. Die Minimaldrehzahl der Pumpe stand auf 10 %, die habe ich kürzlich schon mal auf die eigentlich angegebenen 30 % gestellt, was aber auch keinen Erfolg brachte. Die Maximaldrehzahl war bei 65 %. Die habe ich heute mal testweise kurz auf 100 %, dann aber vorerst auf 90 % gestellt. Das hat ein bisschen was gebracht. Bei 100 % gefällt mir aber das Geräusch nicht.
Mittels Aktorentest habe ich mal auf Minimalleistung gestellt. Damit kam ich am Vormittag überhaupt erst einmal auf die Solltemperaturen nach etwa 15 min. Auch die genannten Heizkörper wurden mal warm, etwa auf 2/3 der Höhe.
Auch getestet habe ich, ob es nur an der Einstellung der Heizkreise liegen könnte. Eingestellt ist 00:02. Mit 00:04 oder 00:06 gibt es eine Fehlermeldung, aber die Heizkreispumpe läuft wenigstens mal nicht nur minimal.
Meinen Heizungsfachbetrieb habe ich schon vor mehr als einem Jahr, immer zu den Wartungszeiten, auf die Problematik angesprochen. Da gab es nur Ratlosigkeit.
Für mich stellt sich in erster Linie mal die Frage, warum die Pumpe nicht so läuft wie sie könnte und warum die Schalthysterese so groß ist. Wie man sieht, ist doch der Wärmebedarf dieses einen Heizkörpers (es sind insgesamt 2 auf normaler Wärmeabnahme, die anderen sind auf 17 bis 18 °C, aber nicht tatsächlich kalt) ausreichend, um den Brenner schon nach wenigen Minuten wieder einzuschalten, wenn die Minimalleistung nicht kontinuiertlich abgenommen werden kann.
Zu dem Aufbau deines FBH- bzw. Heizkörperkreises kann ich nichts sagen.
Hast du ein oder zwei Heizkreise?
Typischerweise bilden Heizkörper und FBH aufgrund unterschiedlicher Anforderungen zwei getrennte Heizkreise. Wichtig ist, zu wissen, ob in der Steuerung des Vitodens ein oder zwei Heizkreise hinterlegt sind.
1.) Wenn du den Volumenstrom der internen Pumpe anheben willst, dann dürfte die Anhebung der Minimaldrehzahl von 10% auf 30% nicht genügen. Stell mal versuchsweise die Minimaldrehzahl auf mindestens 60% und die Maximaldrehzahl auf 90 oder 100%. Du kannst die Werte auch wieder etwas absenken, wenn es an den Heizkörpern zu laut werden sollte.
Hinweis: Bei neueren Vitodensen der 200/300er Reihe kann die Minimaldrehzahl der Pumpe aus Sicherheitsgründen nicht mehr unter 60% abgesenkt werden.
2.) Wenn die Vorlauftemperatur nicht ausreicht, dann muss man wissen, dass bei der witterungsgeführten Vorlauftemperaturregelung bei Viessmann drei Parameter für die Heizkennlinie und damit auch für die Vorlauftemperatur verantwortlich sind:
- Neigung
- Niveau
- Raumtemperatur-Sollwert
- (Außentemperatur)
Wie ist das Niveau eingestellt? Möglichwerweise muss das Niveau etwas angehoben werden.
Danke erst ein mal für die rasche Antwort.
Heizkreise: Es ist nur einer hinterlegt, für mehr fehlen Module, wenn ich versuche, einen zweiten einzustellen. Dann kommt eine Fehlermeldung.
Hatte damals schon etwas anderes erwartet als das, was für die FBH eingebaut wurde. Nach meinem Verständnis von Regelungstechnik ist das schon "sehr einfach". Da es, je nach Stellung der Handarmatur und dem Wärmebedarf, auch einen unerwünschten Kurzschluss vom Vor- zum Rücklauf geben kann, könnte die erhöhte Rücklauftemperatur doch von der Vitodens als geringer Wärmebedarf interpretiert werden?
Die Pumpendrehzahl habe ich auf min 60 % und max. 90 % gestellt. Es war gleich zu merken, dass sie auf minimal lief. Immerhin kommt jetzt auch eine Portion warmen Wassers im Heizkörper an, wenn auch nur für weniger als eine Minute. Die am Gerät eingestellte Raum-Solltemperatur wird bei ganz geöffneten Ventilen gerade so erreicht, weshalb ich die Heizkennlinie noch nicht gleich verändern möchte. Die Neigung mit 1,2 war sowieso nur ein Versuch, um Gas zu sparen, was ich letztes Jahr auch anderweitig etwas auf die Spitze treiben musste. Bisher ist es mit der Neigung in Ordnung. Da weiß ich, wo ich drehen muss, wenn es bei Kälte nicht passt. Das kommt aber sehr selten vor, wo ich wohne. Das Niveau muss ich wohl nicht anpassen.
Der genannte kurze Schwall warmen Wassers wird anschließend im Heizkörper zumindest teilweise vom zu kalten Wasser verdrängt und es dauert dann recht lange, bis das nächste warme Wasser sich wieder darüber schichtet. Gerade der Zeitraum, in dem Wasser < Sollwerttemperatur durch das System gepumpt wird, ist meiner Ansicht nach zu lang. Eigentlich könnte dann sogar besser die Pumpe nur noch ganz langsam laufen oder eine intelligente Ventilsteuerung am Heizkörper würde das Ventil schließen, wenn Vorlauftemperatur < Inhalt des Heizkörpers ist.
Bei einem Sollwert für die Vorlauftemperatur von 34 °C bei 12 °C draußen beobachte ich jetzt Brenner ein bei 30 °C und Brenner aus bei knapp über 40 °C. ± 5 K um den Sollwert ist zwar gefühlt viel zu groß, aber wohl technisch kaum anders zu machen? Bei meinem derzeit geringen Wärmebedarf müsste der Brenner sonst entweder weiter herunter zu regeln sein oder noch häufiger schalten.
Nach Abschalten des Brenners - das Relais/Ventil schaltet einige Sekunden vor der entsprechenden Anzeige - läuft aber die Kesseltemperatur noch um mindestens 5 K hoch, also etwa auf 48 oder 49 °C. Hier zeigt sich die höhere Pumpendrehzahl als hilfreich, vorher ging es um 2 - 3 K höher.
Ob es nun immer noch lange Brennerpausen gibt, muss ich beobachten.
Bei einer FBH sollte die Pumpe immer im Konstantbetrieb laufen. Eine Begrenzung der Leistung bringt nur Nachteile mit sich, wie eben ,dass die Wärme nicht abgeführt wird. Grund ist der sehr hohe Fliesswiderstand einer FBH.
Und könntest eventuell mal ein Foto von der Anbindung der FBH reinstellen ?
Hab noch aktuelle Ergänzungen:
Inzwischen haben wir draußen 13 °C.
Die Kesseltemperatur wollte, ohne Brenner in Betrieb, par tout nicht unter 30 °C fallen, stieg sogar immer mal wieder. Dann habe ich einen dritten HK zugeschaltet, der kalt war. Selbst bei 29 oder 28 °C Kesseltemperatur passierte nichts. Der tatsächliche Vorlauf (Zeigerinstrument) zeigte nur noch 25 °C an. Mit einem vierten, kalten HK fiel dann nach ein paar Minuten die Kesseltemperatur auf 26 °C und der Brenner sprang an. Die Kesseltemperatur ging kurzzeitig auf 38 °C hoch und sank dann bis auf 30 °C ab, der Brenner lief über eine Viertelstunde. Den 4. HK habe ich gleich wieder geschlossen, den brauchte die Anlage nicht. Auch der 3. HK war vollständig erwärmt. Bei 41 °C schaltete der Brenner ab, ein kurzer Anstieg auf 42 °C war zu sehen, aber nur wenige Sekunden. Danach Temperaturabfall wie es sein sollte, aber nur so auf 35 °C zunächst.
Obwohl auch sonst der Brenner gleich abmoduliert, steigt anscheinend die Temperatur meistens zu schnell an.
Warum müssen erst die schon mehrfach (und nicht nur bei mir) beobachteten 26 °C im Kessel erreicht werden, bevor wieder geheizt wird?
Das deutet auf einen unzureichenden Volumenstrom hin. Bzw. der Volumenstrom nicht den Mindestwert erreicht.