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Wasserstoffanschluss für Vitovalor 300-P

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
für meine Bachelorarbeit mit dem Thema „Zukunftssicheres Energieversorgungskonzept für Industriegebäude“ recherchiere ich gerade in Frage kommende Strom- und Wärmeerzeugungstechnologien, die sich gut mit PV-Anlagen kombinieren lassen.
Dabei bin ich auf Ihre Brennstoffzellenheizung Vitovalor 300-P aufmerksam geworden. Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob man zusätzlich zu dem vorhandenen Gas-Anschluss zur Wasserstoff-Herstellung auch einen Wasserstoffanschluss anschließen kann.
Dadurch könnte der aus Überschussenergie und Wasser (über einen Elektrolyseur) erzeugte Wasserstoff direkt genutzt und Erdgas eingespart werden.
 
Wäre ein solcher Anschluss möglich? Falls nicht, wäre eine Nachrüstung möglich?
 
Vielen Dank
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Daniel Miehle

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen




Sehr geehrter Herr Miehle,

mit Ihrem Thema haben Sie einen der Trends der Energieversorgung aufgegriffen, auch wir beschäftigen uns mit genau diesem Thema. Zu Ihrer ersten Frage möchten wir gern allgemein antworten: Grundsätzlich bietet sich zur Kombination mit PV ein BHKW und ein Stromspeicher an. Da der Strom nicht nur in den Sonnenstunden verbraucht wird, kann mit einem Stromspeicher der produzierte, überschüssige Strom "eingelagert" werden und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn keine Sonne mehr scheint (Abends, Nachts) wieder entnommen werden. So wird weniger Strom ins Netz eingespeist und die Eigenversorgung und Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage verbessert. Die Tagesschwankungen können so ausgeglichen werden. Ein BHKW gleicht die saisonalen Schwankungen aus: Da Sie im Winter viel Wärme benötigen, kann das BHKW entsprechend viel Strom produzieren, die Sonne bringt in dieser Zeit hingegen wenig Ertrag. Im Sommer ist es genau umgekehrt. So hat man zu jeder Jahreszeit seine Eigenstromproduktion und der Speicher kann für beide Anlagen genutzt werden. Das BHKW kann hier zum Beispiel eine Vitovalor 300-P sein.

Mit reinem Wasserstoff können Sie Vitovalor 300-P jedoch nicht betreiben. Die Brennstoffzelle wandelt Erdgas in H2 und CO2 um und ist für das Arbeiten mit diesem Gemisch optimiert. Da es derzeit mit dem Erdgas vergleichbare Wasserstoffinfrastruktur gibt, wäre dies eine Spezialanwendung, die kaum Verwendung finden würde. Hier wäre die Stromspeicherung aus heutiger Sicht sinnvoller.

Mit freundlichen Grüßen aus Allendorf °jo

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8 ANTWORTEN 8

Du weisst aber schon, dass der für den Strom gebrauchte Wasserstoff aus dem Erdgas stammt ?

Und du möchtest nun also mit der,,Überschussenergie(Strom),,, für welche du Erdgas verbraucht hast, über das Elektrolyseverfahren Wasser aufspalten, um einen Teil des zuvor eingesetzten Erdgases wiederzugewinnen ?

Klingt ein bissel nach Perpetuum Mobile, meinst nicht ?  Es gibt ja auch diesen HHO-Generator für Kraftfahrzeuge. Da wird dir auch versprochen, dass der Generator Wasserstoff erzeugt, welcher dann in den Verbrennungstrakt gebracht wird, um damit Kraftstoff einzusparen. Der Generator produziert zwar das Wassergas, dummerweise ist die dafür eingesetzte Kraftstoffmenge ein bissel höher. Schliesslich wird die Lichtmaschine am Fahrzeug, welche die Elektrolyseenergie liefert, durch einen Verbrennungsmotor angetrieben. Der muss umso mehr leisten, je höher die Lichtmaschine belastet wird.

 

Mit Überschussstrom meinte ich Überschussstrom, nicht den Strom, den die Brennstoffzellenheizung aus dem Wasserstoff erzeugt, der wiederum aus dem Erdgas gewonnen wird.
Beispiel: Es werden bei einer oder mehreren 10 kWp PV-Anlage tagsüber über mehrere Stunden mehr Energie erzeugt als verbraucht. Die überschüssige Energie kann nun entweder zu niedrigen Einspeisevergütungen in das Stromnetz eingespeist werden, einen Akkumulator speisen sofern dieser noch nicht vollständig geladen ist oder falls dieser vollständig geladen ist, über einen Elektrolyseur Wasserstoff erzeugt werden. Die Wasserstofferzeugung aus Überschussenergie und Wasser zu Zeiten hoher Erzeugung dient als Langzeitspeicher. Daher wäre es sinnvoll, wenn man den erzeugten Wasserstoff direkt in den Vitovalor 300-P einspeisen könnte. Sobald dieser aufgebraucht ist, könnte ja wieder aus Erdgas der benötigte Wasserstoff erzeugt werden.
Ich halte es für ziemlich sinnlos, den elektrischen Strom über die Elektrolyse im Wasserstoff zwischenzulagern, um anschliessend über die Vitovalor erneut Strom draus zu machen. Da ist die Einspeisung ins öffentliche Netz wesentlich verlustfreier und einfacher.
Den erzeugten Wasserstoff würde ich dann lieber für ein Brennstoffzellenfahrzeug verwenden. Das wäre dann echt umweltschonend, weil der Wasserstoff mit einer Solaranlage erzeugt wurde.
Und man muss nicht mal eine Vitovalor umrüsten.
Was wird dann eigentlich mit denjenigen, welche keine Solaranlage haben, die Vitovalor aber trotzdem nutzen ? Baukastensystem ? Kannst ja mal bei Viessmann anfragen, ob an sowas gearbeitet wird. Ich könnte mir vostellen, dass sich die Nachfrage noch in argen Grenzen hält.
Bei meiner Frage ging es nicht um eine Bewertung der Möglichkeit, sondern darum, ob die Anschlussmöglichkeit besteht.
Wie hoch die Amortisation des Elektrolyseurs ausfällt, ist eine andere Frage.
Allerdings wurde ich hierher weitergeleitet, um mir die Frage der Anschlussmöglichkeit beantworten zu lassen.
Ist dies hier nur ein normales Diskussionsforum?
zum Thema Netzrückspeisung:

einfacher: Ja

verlustfrei: bedingt aufgrund der Wechselrichterverluste und anfallenden EEG Umlagen und Netzentgelten

Sinnvoller: Nein, denn zu Überschusszeiten wird von allen PV-Anlagen in der Gegend Strom gleichzeitig erzeugt und meist besteht dann auch im Netz Überschuss, was dazu führt, dass Anlagen abgeschalten werden müssen, Regelkraftwerke abgeschalten oder im Teillastbetrieb mit niedrigeren Wirkungsggraden betrieben werden müssen oder es sogar zu negativen Strompreisen kommt.

wirtschaftlich: sicherlich nicht, aufgrund der ständig steigenden Diskrepanz zwischen sinkenden Einspeisevergütungen und steigenden Strompeisen => Daher das Streben nach einer höheren Eigenverbrauchsquote
Als Kurzzeitspeicher, um die Eigenverbrauchsquote für Privathaushalte eignen sich hier passend dimensionierte Akkumulatoren ziemlich gut, aber für größere Industrie könnte eine Langzeitspeicherung durch Power-to-Gas interessant werden. Das hätte allerdings nur dann einen Speichereffekt, wenn man den Wasserstoff auch selbst wieder nutzen könnte, zum Beispiel in Brennstoffzellenheizungen. Daher meine Frage
Ja, ist es. Du kannst hier Fragen stellen, wenn eine Anlage ausserhalb ihrer Spezifikation läuft, Fehler produziert und, und und.
Für Anschlussmöglichkeiten bzw. Auswahl eines Kessels/Therme oder anderer Heizgeräte sollte man sich eher an einen Heizungsbauer wenden. Er kennt im besten Fall die Umgebung und kann dir ein massbeschneidertes Gerät anbieten.
Grundsätzlich finde ich deine Überlegungen zwar nicht verkehrt, denke aber eben, dass deine Anschlussmöglichkeit nicht zielführend ist. Ich kann allerdinds nur für mich sprechen.
Für andere Antworten musst vermutlich noch ein bissel warten. Es ist Wochenende.




Sehr geehrter Herr Miehle,

mit Ihrem Thema haben Sie einen der Trends der Energieversorgung aufgegriffen, auch wir beschäftigen uns mit genau diesem Thema. Zu Ihrer ersten Frage möchten wir gern allgemein antworten: Grundsätzlich bietet sich zur Kombination mit PV ein BHKW und ein Stromspeicher an. Da der Strom nicht nur in den Sonnenstunden verbraucht wird, kann mit einem Stromspeicher der produzierte, überschüssige Strom "eingelagert" werden und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn keine Sonne mehr scheint (Abends, Nachts) wieder entnommen werden. So wird weniger Strom ins Netz eingespeist und die Eigenversorgung und Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage verbessert. Die Tagesschwankungen können so ausgeglichen werden. Ein BHKW gleicht die saisonalen Schwankungen aus: Da Sie im Winter viel Wärme benötigen, kann das BHKW entsprechend viel Strom produzieren, die Sonne bringt in dieser Zeit hingegen wenig Ertrag. Im Sommer ist es genau umgekehrt. So hat man zu jeder Jahreszeit seine Eigenstromproduktion und der Speicher kann für beide Anlagen genutzt werden. Das BHKW kann hier zum Beispiel eine Vitovalor 300-P sein.

Mit reinem Wasserstoff können Sie Vitovalor 300-P jedoch nicht betreiben. Die Brennstoffzelle wandelt Erdgas in H2 und CO2 um und ist für das Arbeiten mit diesem Gemisch optimiert. Da es derzeit mit dem Erdgas vergleichbare Wasserstoffinfrastruktur gibt, wäre dies eine Spezialanwendung, die kaum Verwendung finden würde. Hier wäre die Stromspeicherung aus heutiger Sicht sinnvoller.

Mit freundlichen Grüßen aus Allendorf °jo
Sehr geehrter Herr Buentgens,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Miehle
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