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Was sagen die erfahrenen Besitzer einer Brennstoffzellenheizung jemanden der sich so ein System 2024 anschaffen möchte.

Hallo TutNixZurSache,

meine Einstellung ähnelt deiner.

Die Brennstoffzelle ist mehr ein Hobby,  als das es finanziell eine lohnenswerte Anschaffung ist.

Anfang 2022 habe ich mir eine Brennstoffzelle bestellt und Mitte des Jahres wurde sie dann in Betrieb genommen. 

Bei Bestellung war der Krieg in der Ukraine vorstellbar, man hatte es nicht für möglich gehalten. 

Die Preise waren danach ja sehr angestiegen.

Bei Anschaffung hatte ich mehr die Versorgungssicherheit mit Strom im Blick, wegen der Abschaltung der Atomkraftwerke.

Jetzt ist es mehr die Versorgungssicherheit, falls sich bei den vielen Eingriffen im Netz mal einer "verschaltet" und es zu einem etwas längeren Stromausfall kommt.

Da ich 2017 gerade erst eine Viessmann Brennwertheizung Vitodenz 333 gekauft hatte kam dann doch nur die PA2 für mich in Frage.

Heute bin ich froh darüber.

Grund ist der damals schon geplante Ausbau meiner Photovoltaikanlage.

Die alte Anlage hatte nur 4 Platten mit einem Kilowatt Leistung (ohne Speicher).

Mittlerweile über 10 Jahre alt.

Jetzt habe ich eine 7kW-Anlage mit Speicher.

Und dass lässt sich prima miteinander verbinden. 

In kann den Stromspeicher mit der PA2  aufladen, so dass dieser dann ca. 2 Tage ausreichte.

Ich habe nur einen Tagesverbrauch von ca. 6-8kWh.

Für die andere Zeit läuft meine normale Gasheizung, da diese einen höheren Wirkungsgrad hat.

Ich bin nicht an der Einspeisung ins Netz interessiert, da es bei der Vergütung und der umständlichen Antragstellung für die Rückvergütung der Steuern einfach zu umständlich ist.

Beiträge in dieser Community bestätigen das.

Bin mit dieser Verfahrensweise auch sehr sparsam mit Strom und Gas durch die letzten Monate gekommen.

Aus heutiger Sicht würde ich es etwas anders angehen.

1)Solaranlage mit Stromspeicher der auch aus dem Netz geladen werden kann, sowie einem Warmwasserspeicher +Elektroheizstab für den Überschusstrom. 

2) Brauchwasserwärmepumpe (evtl. gleich als Kombi mit dem Heizstab)

3) Stromanbieter mit variablen Tarif

4) Normale Brennwertheizung.

Im Sommer ist es dann einfach sein Warmwasser mit dem Heizstab im Warmwasserbehälter zu bewerkstelligen. Die Brauchwasserpumpe würde ich bei diesem Überschuss schonen. 

In Frühjahr und Herbst kann man nicht nur das Warmwasser erzeugen, sondern auch die Heizung unterstützen.

Im Winter kann man je nach Strompreis seinen Elektrospeicher (Batterie) volladen. Dies ist aber nicht planbar, da die Preise ganz schön schwanken.

Der angeboten Strompreis, zumindest was ich in den letzten Monaten beobachtet habe, ist um einiges günstiger, als bei meinem jetzigen Anbieter.

Damit kommt man durch die ca. 4 "dunklen" Monate ( Mitte Okt.; Nov.; Dez.; Jan und Mitte Febr.).

Ich habe es nicht genau kalkuliert, aber es ist sicher etwas günstiger als eine Brennstoffzelle.

Ich bin aber trotzdem mit meiner Konstellation recht zufrieden, da ich die Brennstoffzelle und die Brennwertheizung gesondert steuern kann.

Ist etwas händischer Aufwand um die Systeme im Blick zu behalten,  aber verbrauchstechnisch lohnt es sich für mich.

Wie eingangs gesagt, es ist ja auch eine Art Hobby,  was auch zeigt, das "normale", großen, teuren Wärmepumpen nicht der Weisheit letzter Schluss sind.

Zur Orientierung noch ein paar Daten

- Wärmegedämmtes Reihenhaus mit ca. 100m²

- Stromverbrauch ca. 2400kWh/a ohne PV und ohne im letzte Jahr angeschafften E-Auto (SmartEQ).

 Gasverbrauch ca. 500m³. Im laufenden Jahr sicher etwas mehr wegen dem E-Auto.

- Temperatur in der Wohnung ca. 20°C.

Ich hoffe es gibt Leuten mit ähnlicher Denkweise Anregungen. 

Bin mir aber, wie aus meinen Vorschlägen zu entnehmen ist, bewusst, dass es günstigere Varianten gibt. 

Wie so oft im Leben sollte man, auf der Basis der bestehenden Erkenntnisse Entscheidungen treffen und nicht später damit hadern.

Wer weiß, wie die ideale Auslegung solcher Systeme in 2, 5, oder 10 Jahren aussieht. 

 

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2 ANTWORTEN 2

Hier ist bereits eine PV-Anlage mit Speicher dazu gekommen. Da man sich auf die Stromerzeugung der PT2 keinesfalls verlassen kann, habe ich 10kWp in Eigenregie aufgebaut und von einem Elektriker anmelden lassen. Derzeit spiele ich mit dem Gedanken auf 20kWp zu erhöhen um zukünftigen Anforderungen entgegenzukommen. Auf einen börsennotierten Stromanbieter bin ich dieses Jahr ebenfalls bereits gewechselt.

 

Mein Tipp für alle die in 2024 noch mit der Anschaffung eine Brennstoffzelle spielen:

Prio 1: sucht euch einen anderen Hersteller (für eine Begründung reicht es, die ersten zwei bis drei Seiten hier im Forum zu lesen.

Prio 2: vergesst die Brennstoffzelle und setzt auf alternative Konzepte (viel zu unzuverlässig)

Ich bin in 2020 von einer Öl-Heizung auf eine Vitovalor PT2 umgestiegen und auf die Frage ob ich es so erneut machen würde, müsste ich ganz klar mit Nein antworten. Dies hat zum anderen folgende Gründe:

 

  • Hohe Ausfallrate der Brennstoffzelle (Mindestens 1x im Jahr musst du derzeit mit Ausfällen rechnen. Bei mir hat die Instandsetzung immer ca. einen Monat gedauert. Bei anderen hier auch schon deutlich länger)
  • Komplizierte Zuständigkeiten (Viessmann übernimmt sämtliche Maßnahmen an der Brennstoffzelle und der Heizungsbauer alles am integrierten Spitzenlastkessel. Fehler der Brennstoffzelle müssen aber immer über den Heizungsbauer gemeldet werden. Eine direkte Kommunikationsmöglichkeit vom Anlagenbetreiber zu Viessmann gibt es mit Ausnahme durch @Patrick_Zarges hier im Forum nicht!)
  • Fehlende Zukunftsoptionen. Die Vitovalor PT2 ist ein geschlossenes System und lässt sich z.B. nicht so ohne weiteres durch eine Wärmepumpe, etc. erweitern. Man legt sich hier also auf Mindestens 10 Jahre fest! Gerade in der aktuell schnelllebigen Zeit ein Nachteil.
  • Lebensdauer aktuell nur knapp Zehn Jahre, da noch nicht raus aus inwiefern und ob es einen Wartungsvertrag nach Ablauf der Zehn Jahre mit Viessmann geben wird. Jede einzelne zu zahlende Reparatur würde umgehend die Wirtschaftlichkeit der Anlage aushebeln. Unser Heizungsbauer bewirbt, berechnet und verkauft die Anlagen derzeit auch nur mit einer Lebensdauer von 10 Jahren. Nachhaltigkeit sieht da tatsächlich anders aus.
  • Sicherheit der Gasversorgung? Die ersten Kommunen (Augsburg) haben bereits ein Rückbau des örtlichen Gasversorgungsnetzes angekündigt. In meiner Stadt gab es bereits Anfragen aus der Opposition bzgl. der zukünftigen Finanzierung und den Ablauf des zukünftigen Rückbaus. Davon ab haben uns die letzten Jahre gezeigt, dass die Versorgung mit Gas alles andere als sicher ist. Bei einem Öltank habe ich zumindest Reserven für (im besten Fall) 1-2 Winter im Tank.

Daher würde ich nach aktuellem Stand keine Vitovalor PT2 mehr verbauen und hätte meinen damaligen Alternativ-Plan Vitoladens mit Vitocal inzwischen bevorzugt. Zumal die aktuelle Vitocal 250-A ja auch sehr gut zu sein scheint.

 

Sofern ich aber einen Gasanschluss hätte (und Öl geht bei mir nun auch nicht mehr) würde ich ggf. über folgende Option nachdenken Vitovalor PA2 + Vitocal 250-A. Das kostet zwar einiges mehr, aber gerade in den Wintermonaten ist der Stromertrag mit einer Vitovalor sehr hoch und eine Top Ergänzung zu einer PV Anlage im Sommer. Selbst ohne Speicher konnten wir so unseren Strombezug um knapp 70-80% senken. Mit einem kleinen Speicher kämen wir dementsprechend sicher durch die Nacht.

 

Und sollte man dann letztlich so wie viele hier Probleme mit der Vitovalor PA2 haben, dann ist es nur ein Gerät und kein Kombigerät.