Hallo Veit, gerne antworte ich dazu. Es hat echt lange gedauert, bis ich die nötigen Informationen hatte und ein zufriedenstellendes Setup von dem Ganzen. Genau das Verhalten deiner Anlage hatte ich auch (nur das ich kein Heizstab habe). Mit dem aktivierten Photovoltaikmodus (Parameter I10 auf ON) hat man zwei Stufen. 1. Stufe: wenn über 750W PV Strom zur Verfügung stehen bzw. eingespeist werden, soll WW mit der BWWP erwärmt werden und die 2. Stufe wenn über 2000W PV Strom anliegen, soll der E-Stab noch mitarbeiten. Wichtig zu wissen - das WW wird bis zur maximal möglichen Temperatur der Vitocal (sind glaube ich 65°) erwärmt und nicht bis zum eingestellten Sollwert. Mich persönlich ärgert das an Meisten, da ich für den eingespeisten Strom noch etwas Geld bekomme (wie alle anderen Kunden, die eine neue PV Anlage und Vitocal haben) und das WW statt 65° nur auf 50° erwärmt wird d.h. statt 2 Stunden läuft die BWWP dann mindestens 4 Stunden pro Tag bei mir. Das ist Energieverschwendung pur.... aber das Photovoltaik Konzept bei der Vitocal 262 ist auf einen maximalen Eigenverbrauch ausgelegt, daher dieses Verhalten. Nach Rückmeldung vom Produktmanagement von Viessmann soll es auch keine Anpassung geben, dass man z.B. statt der Maximaltemperatur einfach den eingestellten Sollwert herannimmt. Aus diesem Grund habe ich übrigens den Photovoltaikmodus bei mir deaktiviert. Ich habe ein Zeitfenster eingestellt, dass das WW möglichst spät (10:00 Uhr bis 17 Uhr) erwärmt wird - das reicht für unsere Familie (5 Köpfe) aktuell aus. Dadurch erreiche ich, dass die BWWP fast immer PV-Strom nutzt. Wenn natürlich mal schlechtes Wetter ist und keine 750W von der PV Anlage kommen, kostet mich es halt bissl Netzstrom - ist für mich aber effektiver als jeden Tag eine doppelt so lange Laufzeit der BWWP. Das hat jetzt die letzten Monate ziemlich gut funktioniert. Die Gastherme (Vitodens 300W) hatte ich bis Oktober auf Sommermodus (d.h. aus) und das WW wurde nur über die BWWP erwärmt - das ist schonmal eine tolle Erfahrung mit dieser Kombi. Nun aber zu deinem Fall: Bitte einen Fachmann mit einbeziehen, der am Zählerstand die Arbeiten vornimmt. Ich bin ein Laie und kenne mich hier auch nicht 100% aus bzw. kann es nur laienhaft beschreiben. Das Verhalten deiner Vitocal ist durch ein Fehler in der Vitocal Anleitung verursacht. Die Anleitung für den Anschluss des Energiezählers ist korrekt, in der Vitocal Serviceanleitung ist genau das Gegenteil beschrieben - das hat mir Viesmann auch so bestätigt. Mit dem Paramter t'10 an der Vitocal kann man prüfen, wie viel PV Strom gerade eingespeist werden. Anhand diesen Werts werden auch die jeweiligen Stufen aktiviert. Wichtig ist - dieser Wert muss negativ sein. 1. In der Serviceanleitung auf Seite 26 ist der Anschluss für den 3 phasigen Energiezähler dargestellt. D.h. hier sollten auch alle 3 Phasen angeschlossen sein. Wie oben beschrieben ist die Anleitung hier nicht korrekt. "Zum EVU" ("A") müssen die Phasen auf Pfeil nach UNTEN und die Phasen zur PV Anlage ("B") auf Pfeil nach OBEN angeschlossen sein. 2. Die Vitocal hängt am Energiezähler (Modbus) an den Anschlüssen D und D/ (Anschluss D bei Modus auf Anschluss A bei Vitocal, Anschluss D/ bei Modus auf Anschluss B bei Vitocal) - siehe Seite 26 in der Serviceanleitung. Der Energiezähler bzw. Modbus weiß durch den Anschluss des EVU was im kompletten Haus gerade verbraucht wird und durch den Anschluss an die PV Anlage bzw. Wechselrichter ist bekannt was gerade eingespeist wird. D.h. in der Vitocal wird nicht ausgewertet was gerade verbraucht wird, sondern wie viel W gerade eingespeist werden. Übrigens mit Parameter I6 wird die Zeit eingestellt wie lange geprüft wird ob über 750W bzw. 2000W zur Verfügung stehen - ich habe 5 Minuten eingestellt. Wenn das WW dann erwärmt wird und nach 10 Minuten weniger als 750W anliegen, wird das WW trotzdem bis auf die Solltemperatur bzw. Maximaltemperatur erwärmt. 3. An sich gibt es ja die ECOL und die ECON Einstellung, die für eine hybriden Einsatz mit BWWP und Gastherme sorgen soll. Hier wurde ich leider auch vom Viessmann Marketing getäuscht bzw. ich habe es falsch verstanden. Prinzipiell sorgt dieser Modus dafür, dass bei bestimmten Einflüssen (Außentemperatur, Wassertemperatur usw.) z.B. das WW bis zu einer bestimmten Temperatur mit der BWWP erwärmt wird und danach mit der Gastherme. Hier ein Beispiel, dass ich von den Viessmann Technikern bekommen habe: Mit folgenden Parameter I1=2, I2=0 (ohne E-Stab), I3=1, I4=2, I10 = 3.5, I11=1.0 und I12=80% Mit Lufttemperatur ~ 18°C ergibt sich eine Sollwert für die WP um 52°C. Das heisst dass die WP bis zu dieser Temperatur mit einem COP > 2.8 (3.5*0.8/1) WW produzieren kann. Mit einem WW Sollwert = 60°C würde dann die WP bei 45°C eingeschaltet und bei 52°C ausgeschaltet (mittleren Temperatur Sensor O) und die Gastherme würde benutzt um den oberen Teil des Speichers auf 60°C zu heizen (geregelt auf den oberen Temperatur Sensor Q) Falls in diesem Beispiel den WW Sollwert auf 50°C eingestellt wäre, würde die WP alles wärmen --> In der Anleitung sind Schaubilder dargestellt, die diese Schwellen auch nochmal beschreiben. Ich habe bei mir den ECOL Modus aktiviert (ECON macht das gleiche, nur auf Basis von Strom und Gastarifen), mit der Einstellung der Primärenergiefaktoten (I10 = 2,5; I11 = 1,0 und I12 = glaub 80 oder 90%). Die meiste Zeit wird das WW bei mir durch die BWWP erwärmt und nur ab und zu, wenn z.B. viele Kids hintereinander duschen, arbeitet die Gastherme dann noch mit dazu (im Modus habe ich ca. 10 KW Warmwasserverbrauch laut Vicare APP). Cool finde ich die BOOST Funktion, wodurch das WW gleichzeitig mit der BWWP und Gastherme erwärmt wird. Dadurch ist der WW Speicher nach 20 Mins wieder voll aufgewärmt. Ich hoffe ich habe alle Fragen beantwortet und konnte weiterhelfen. Falls weitere Fragen offen sind, beantworte ich diese auch gerne. Grüße Martin
... Mehr anzeigen