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Gut zu wissen: die Druckhaltung bei thermischen Solaranlagen

Die nachhaltige Energieversorgung und Wärmeerzeugung ist einer der Grundpfeiler der Energiewende. Ein Weg, bereits heute einen Beitrag hierfür zu leisten, ist die Verwendung von solarthermischen Anlagen bei der Gebäudeversorgung. Und für den einwandfreien Betrieb einer thermischen Solaranlage ist eines besonders wichtig: die Druckhaltung. Was genau es damit auf sich hat, lest Ihr hier.

 

Thermische Solaranlagen dienen der Warmwasserbereitung und/oder der zusätzlichen Unterstützung einer vorhandenen “regulären” Heizungsanlage. Damit sie diesen Job zuverlässig ausüben können, müssen sie zum einen eigensicher ausgeführt sein. Sprich, alle Betriebszustände müssen ohne eingreifende Maßnahmen von außen durchlaufen werden können. Zum anderen muss die Druckhaltung der Anlage gewährleistet sein. Das ist wichtig, um einer Stagnation sowie der damit verbundenen Dampfbildung entgegenzuwirken. Denn eine Dampfblase würde den Durchfluss der Solaranlage reduzieren oder ganz unterbrechen. Die Folge wäre ein Sieden der Solarflüssigkeit. Um das zu verhindern, sollte das Solarmedium in der Solaranlage überwacht und regelmäßig geprüft werden.

 

Aus diesem Grund ist es unumgänglich, die Druckhaltung schon von Beginn an auf die Größe der Solaranlage und die Gebäudehöhe abzustimmen. Dabei richtet sich die Dimensionierung in erster Linie nach dem Energiebedarf des Gebäudes. Das richtige Maß für den Betriebsdruck der gesamten Anlage ergibt sich aus der Summe von statischer Höhe (=Wassersäule zwischen höchstem Punkt der Anlage und Anschluss des Ausdehnungsgefäßes) und dem Druck am höchsten Punkt. Das bedeutet, dass einerseits für jeden Meter statischer Höhe ab dem Manometer der Station bis zum höchsten Punkt 0,1 bar einkalkuliert werden müssen. Auf der anderen Seite sollte an der höchsten Stelle des Systems im kalten Zustand ein Überdruck von 0,7 bis 1,5 bar herrschen (die genauen Daten sind in den Unterlagen zum jeweiligen System zu finden).

 

In der Praxis hat es sich außerdem bewährt, den Fülldruck nach der Installation etwas höher einzustellen als den Anlagenbetriebsdruck (+0,1 bar). Denn nach der Inbetriebnahme entweicht erfahrungsgemäß immer noch etwas Luft. Eine weitere wichtige Rolle spielt der Vordruck im Membranausdehnungsgefäß (MAG). Der Vordruck ist der Gegendruck, der dem Ausdehnungswasser einer Anlage entgegenwirkt und durch eine Membrane vom Ausdehnungswasser getrennt ist. Er sollte mindestens 0,3 bar niedriger eingestellt sein als der Anlagenbetriebsdruck. Ist das Druckverhältnis zwischen Fülldruck, Anlagenbetriebsdruck und Vordruck im MAG optimal aufeinander abgestimmt, dann ist eine wesentliche Voraussetzung für den langfristig sicheren Betrieb einer solarthermischen Anlage geschaffen.

 

Ihr seid komplett technikverliebt und wollt euch in noch mehr Details einlesen? Dann schaut Euch doch einfach beim BDH um. In den Infoblättern findet Ihr alles Nützliche. Denkt aber bitte daran, Prüfungen und Arbeiten an all den hier genannten Komponenten der Anlage sollten in jedem Fall durch eine geschulte Fachkraft ausgeführt werden.

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