Sehr geehrte Damen und Herren,
unser Viessmann Vitola-biferral-e-Kessel (46 - 55 kW) wird von einer Trimatik MC 7450 261-A gesteuert (beides von 1989). Nach über 30 Jahren absolut einwandfreien Betriebs blieb vor ca. anderthalb Jahren das erste Mal morgens die Heizung kalt. Der Programmwahlschalter stand auf Tag- / Nacht-Betrieb (rote Sonne, blauer Mond). Mit dem Schornsteinfeger-Schalter ließen sich Brenner und Pumpen (2 Heizkreise, 1x mit Mischer, kein Warmwasser) starten, und die Anlage heizte auf die am mechanischen Regler eingestellten 75 °C hoch. Währenddessen hatte ich alle Drehschalter ein paar Mal hin- und herbewegt sowie die Schaltuhr bedient, um eventuellen Kontaktproblemen zu begegnen. Nach dem Zurückschalten der Schornsteinfegertaste funktionierte die Steuerung dann wieder bis gestern. Der Unterschied zu vor anderthalb Jahren war, dass die Umwälzpumpen gestern noch liefen, obwohl die Vorlauftemperatur auf unter 30 °C abgekühlt war. Neu war ebenso, dass es während des Normalbetriebs (Tag) passierte. Auch gestern hat der Schornsteinfeger-Schalter den Brenner sofort eingeschaltet. Ebenso habe ich auch gestern wieder alle Drehschalter bewegt und die Knöpfe an der Schaltuhr betätigt. Die Anlage läuft seit Zurückschalten des Schornsteinfegerschalters wieder.
Obwohl im Moment also wieder alles OK ist, würde ich gerne im Hinblick auf die kalte Jahreszeit schon für die nächsten Schritte vorbereitet sein. Für den Fall, dass der Fehler wieder oder sogar häufiger auftreten sollte, möchte daher die Frage an die Experten richten, aus welcher Ecke der Steuerung dieser Fehler evtl. kommen könnte:
- Sind es vermutlich wirklich "nur" Kontaktprobleme der Drehschalter?
- Evtl. die DIP-Schalter in der Elektronikbox?
- Das Brenner-Relais K1 erscheint mir trotz der 30 Jahre unverdächtig, weil der Brenner jedes Mal mit dem Schornsteinfegerschalter sofort anging. Der Schalter unterbricht ja laut eines anderen Beitrags den gemeinsamen Pfad der 4 Relais K1, K2, K3 und K6, die dadurch alle abfallen und schließen. Folglich muss im Fehlerzustand das Brenner-Relais K1 noch angezogen gewesen sein, denn sonst hätte der Schornsteinfegerschalter es nicht abfallen und schließen lassen können.
- Außen- Kessel- und Vorlauf-Fühler dürften es vermutlich auch eher nicht sein, denn sonst würde die Anlage sich im Automatik-Betrieb nicht korrekt verhalten (Vorlauf wird ca. zw. 60 und 65 °C gehalten bei Außentemp. um die 5 °C und Neigung 0,9, Offset 18, Tag +2, Nacht +2).
Ich habe mir auf ebay eine gebrauchte baugleiche Steuerung besorgt, möchte aber nach Möglichkeit die vorhandenen Sensoren und Fühler zunächst beibehalten. Was wäre eine sinnvolle Tauschreihenfolge?
1.) Uhr
2.) Elektronikbox
3.) Hauptplatine
Gibt es evtl. neben dem Anschluss- und Verdrahtungsschema, das unserer Anlage beiliegt, einen detaillierteren Elektronikplan, so dass ich die Temperatur-Soll- und Istwerte sowie die Schaltzustände der Relais in der Schaltung nachmessen könnte?
Gibt es Messpunkte oder Testpunkte auf der Platine, an denen man im laufenden Betrieb messen kann?
Schon einmal vielen Dank im Voraus!
Nachtrag:
Nach ca. einem Tag scheint die Soll-Vorlauf-Temperatur etwas wegzulaufen. Gestern wurde der Brenner bei knapp unter 60 °C ein- und bei knapp 65 °C ausgeschaltet. Heute waren es bei fast gleicher Außentemperatur ca. 7 °C weniger. Habe direkt nach einem abgeschlossenen Aufheizvorgang (Brenner wurde gerade abgeschaltet) nacheinander alle Drehschalter bewegt und immer jeweils kurz gewartet, ob der Brenner startet und nun wieder die höhere Vorlauftemperatur angefahren wird - es gab aber keine Reaktion. Erst nachdem ich den durchsichtigen Deckel der Schaltuhr abgenommen, die Schaltuhr wieder etwas weiter hereingedrückt und mit den roten und blauen Tasten die Schaltzeiten abgefragt hatte, schaltete der Brenner ein und heizte nun etwa auf die Vorlauf-Temperatur vom Vortag hoch. Das Kontaktproblem scheint wohl eher im Bereich Schaltuhr / Elektronikbox zu sitzen.
